Wattenberg

Wattenberg ist eine Gemeinde im Tiroler Unterland etwa 20 km östlich von Innsbruck. Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Hall in Tirol und im politischen Bezirk Innsbruck-Land.

Wattenberg
WappenÖsterreichkarte
Wattenberg (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Tirol
Politischer Bezirk: Innsbruck-Land
Kfz-Kennzeichen: IL
Fläche: 67,71 km²
Koordinaten: 47° 16′ N, 11° 36′ O
Höhe: 1050 m ü. A.
Einwohner: 776 (1. Jän. 2021)
Bevölkerungsdichte: 11 Einw. pro km²
Postleitzahl: 6113
Vorwahl: 05224
Gemeindekennziffer: 7 03 66
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Wattenberg 23a
6113 Wattenberg
Website: www.wattenberg.tirol.gv.at
Politik
Bürgermeister: Franz Schmadl (Bürgerliste Wattenberg)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2016)
(11 Mitglieder)

5 Unser Wattenberg,
5 Bürgerliste Wattenberg,
1 FPÖ

Lage von Wattenberg im Bezirk Innsbruck-Land
Lage der Gemeinde Wattenberg im Bezirk Innsbruck-Land (anklickbare Karte)
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Wattenberg
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie

Lage

Die Fläche erstreckt sich vom Unterinntal auf 700 Meter Seehöhe südlich des Inn, zuerst am Osthang dann auf beiden Seiten des Wattentals ansteigend, bis zum 2888 Meter hohen Reckner in den Tuxer Alpen. Die Gemeinde hat 776 Einwohner (Stand 1. Jänner 2021) und umfasst eine Fläche von 68 Quadratkilometer.

Wattenberg ist eine ausgeprägte Streusiedlung, der Siedlungsraum befindet sich hauptsächlich am meist unbewaldeten Tal-Eingang, am südlichen Tal-Ende befindet sich der Truppenübungsplatz Lizum-Walchen. Das militärische Sperrgebiet liegt größtenteils im Gemeindegebiet von Wattenberg und ist ab dem Kommandogebäude Walchen für öffentlichen PKW-Verkehr sowie für Mountainbiker gesperrt.

Wattenberg verfügt über einen der umfangreichsten Zirbenbestände Tirols. Diese werden seit Maria Theresia vorwiegend von den Österreichischen Bundesforsten bewirtschaftet.[1]

Nachbargemeinden

Wattens Kolsass Kolsassberg
Volders
Navis Schmirn Tux (SZ)

Geschichte

Die erste schriftliche Erwähnung von Wattenberg erfolgte in einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 1267 als Watenáerperge (‚Wattener Berg‘). Lange Zeit wurde das Gebiet rein landwirtschaftlich, vor allem als Almgebiet, genutzt. Im 15. Jahrhundert wurden im Mölstal und in der „Knappenkuchl“ Eisen und Kupfer abgebaut, wodurch das Gebiet einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebte. So wurde bereits 1524 eine Schule gegründet.

Die Streusiedlung Wattenberg gehörte politisch zu Wattens, die Wattener Lizum jedoch bis ins 17. Jahrhundert zum Schloss Aufenstein in Matrei am Brenner.

Im 17. Jahrhundert wurde der Bergbau unrentabel und die Landwirtschaft war wieder der wichtigste Wirtschaftszweig.

Seit dem Jahr 1934 ist in der Wattener Lizum ein Truppenübungsplatz des österreichischen Bundesheeres.[2]

Bevölkerungsentwicklung

Einwohnerentwicklung von Wattenberg

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftssektoren

Von den 56 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden sieben von juristischen Personen geführt. Diese bewirtschafteten 85 Prozent der Flächen. Der größte Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die sozialen und öffentlichen Dienste (Stand 2011).[3][4][5] Die Gewerbebetriebe in der Gemeinde wurden als Familienbetriebe geführt: 1 Tischlerei; 3 Gasthäuser, 1 Schutzhütte, 4 Frächter, 1 Kfz-Fachbetrieb, 1 Schilift und 1 Erdbewegungsunternehmen.[1]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 56 64 28 15
Produktion 11 9 20 16
Dienstleistung 30 20 261 236

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Arbeitsmarkt, Pendeln

Im Jahr 2011 lebten 381 Erwerbstätige in Wattenberg. Davon arbeiteten 73 in der Gemeinde, mehr als achtzig Prozent pendelten aus.[6]

Fremdenverkehr

Die Wattentaler Lizum ist im Winter ein Schi-Touren- und im Sommer ein Wandergebiet. Dabei müssen die militärischen Sperrzeiten beachtet werden.

Die Anzahl der Übernachtungen in der Gemeinde stieg von 6000 im Jahr 2010 auf 15.000 im Jahr 2019.[7]

Politik

Gemeinderat

Bei den Gemeinderatswahlen werden 11 Mandate vergeben:

Partei 2016[8] 2010[9]
Prozent Stimmen MandateProzentStimmenMandate
Bürgermeisterliste 46,202255
Bürgerliste Wattenberg 45,97 237 5 37,781844
Freiheitliche Wattenberger 8,92 47 1 16,02782
Unser Wattenberg 46,11 243 5

Bürgermeister

Die letzten Bürgermeisterwahlen fanden 2016 statt, Franz Schmadl wurde zum Bürgermeister gewählt.[10]

Wappen

Das Gemeindewappen wurde Wattenberg 1978 verliehen: In Blau ein silbern-schwarz gekleideter Schüler auf silbernem Zweiberg, in der rechten Hand eine Feder, in der linken ein Buch haltend.[11]

Der Schüler steht für die frühe Errichtung einer Schule in der Zeit des Erzabbaus.[1]

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Commons: Wattenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gemeindechronik. Abgerufen am 12. Februar 2021 (österreichisches Deutsch).
  2. Michael Fritz: Geschichte Tirol, Wattenberg. Verein "fontes historiae - Quellen der Geschichte", abgerufen am 12. Februar 2021.
  3. Ein Blick auf die Gemeinde Wattenberg, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 12. Februar 2021.
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Wattenberg, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 12. Februar 2021.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Wattenberg, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 12. Februar 2021.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Wattenberg, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 12. Februar 2021.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Wattenberg, Übernachtungen. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 12. Februar 2021.
  8. Land Tirol - Wahlen 2016. Abgerufen am 12. Februar 2021.
  9. Gemeinderats-u.Bürgermeisterwahl 2010. Gemeinde Wattenberg, abgerufen am 12. Februar 2021 (österreichisches Deutsch).
  10. Wattenberg. Gemeinde Wattenberg, abgerufen am 12. Februar 2021 (österreichisches Deutsch).
  11. Tiroler Wappen, Wattenberg. Die Fischnaler Wappenkartei, abgerufen am 12. Februar 2021.
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