Mutters
Mutters ist eine Gemeinde mit 2230 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2021) im Bezirk Innsbruck-Land in Tirol (Österreich). Sie liegt südwestlich von Innsbruck auf einer Mittelgebirgsterrasse am Eingang des Stubaitales zusammen mit der Nachbargemeinde Natters im Gerichtsbezirk Innsbruck.
Mutters | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Tirol | |
Politischer Bezirk: | Innsbruck-Land | |
Kfz-Kennzeichen: | IL | |
Fläche: | 19,03 km² | |
Koordinaten: | 47° 14′ N, 11° 23′ O | |
Höhe: | 830 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.230 (1. Jän. 2021) | |
Bevölkerungsdichte: | 117 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6162 | |
Vorwahl: | 0512 | |
Gemeindekennziffer: | 7 03 31 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schulgasse 4 6162 Mutters | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Hansjörg Peer (Wir Mutterer) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2016) (15 Mitglieder) |
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Lage von Mutters im Bezirk Innsbruck-Land | ||
Von Norden: Im Vordergrund Natters, dahinter Mutters | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2021[1]):
- Kreith (193)
- Mutters (1618)
- Raitis (419)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Kreith und Mutters.
Gliederung
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Legende zur Gliederungstabelle
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Der Ortskern ist in seinem dörflich-bäuerlichen Charakter gut erhalten. Durch die Nähe zur Landeshauptstadt Innsbruck kam es zu einer regen Siedlungstätigkeit.
Nachbargemeinden
Götzens, Innsbruck, Natters, Schönberg im Stubaital, Telfes im Stubai
Bevölkerungsentwicklung
Geschichte
Wahrscheinlich war die Gegend um Mutters schon in der Jungsteinzeit um 3000 v. Chr. besiedelt. Erste Urnenfunde sind aus der Bronzezeit belegt. Um die Jahreswende 1115/16 wird „Muttres“ erstmals urkundlich (im Traditionsbuch des Klosters Ebersberg) erwähnt[2]; der Name leitet sich vermutlich vom rätoromanischen mutt „Hügel“ ab.
1727 fiel ein Teil des Dorfes einem Brand zum Opfer. Die Bevölkerung wurde durch die Napoleonischen Kriege 1796/1797 und 1809 stark in Mitleidenschaft gezogen. Beim „Schupfenwirt“ an der Brennerstraße schlug Andreas Hofer während der Schlachten am Bergisel im Mai und August 1809 sein Hauptquartier auf.
Kurt Schuschnigg, Bundeskanzler im österreichischen Ständestaat, lebte bis zu seinem Tode 1977 in der Gemeinde, deren Ehrenbürger er bis heute ist.[3]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Gasthof Schupfen mit Andreas Hofer-Zimmer
- Stephansbrücke
Brauchtum
Seit rund 200 Jahren wird der Dorfpatron Hl. Nikolaus an seinem Namenstag mit dem „Bumsa-Schiaßn“ gefeiert.
Brauch ist es auch, dass Einwohner der Nachbargemeinde Natters die dafür verwendete Kanone zu stehlen versuchen. Dafür haben sie ab 5. Dezember 12 Uhr genau 24 Stunden Zeit, während der die Kanone natürlich entsprechend bewacht wird. 2010 verschwand die Kanone schon etwa zwölf Stunden vor diesem traditionellen Zeitrahmen, weshalb der Bürgermeister der Bestohlenen ein 90-minütiges Ultimatum für die Rückgabe setzte, das erfolglos verstrich und daher dann die Polizei zu Hilfe rief. Die Kanone tauchte wieder auf.[4][5]
Die Bumsa-Kanone ist ein wie ein Holzfass aus Dauben und zehn Reifen gefertigter großer Schalltrichter, der sich auf vier Meter Länge kegelig von 40 auf 140 Zentimeter Durchmesser erweitert und auf zwei Schrageln am Berg aufgelegt wird. In das Mundloch der Abschlusswand am schmalen Ende passt gerade der Lauf eines alten Tiroler Vorderladers, der am 6. Dezember ab fünf Uhr mehrmals gefeuert wird und dank der Kanone laut „bumst“.
Wirtschaft und Infrastruktur
In Mutters spielt der Tourismus eine wichtige Rolle (Sommertourismus überwiegt), daneben gibt es in Gärberbach ein neu angelegtes Gewerbegebiet.
Bereits 1904 bekam der Ort Anschluss an die Stubaitalbahn, die das Gemeindegebiet mit 6 Haltestellen erschließt. Weiterhin ist Mutters von Innsbruck aus über die Brenner-Bundesstraße erreichbar.
1953 wurde die Muttereralmbahn errichtet, die bis 2000 in Betrieb war und im Jänner 2006 nach einem Neubau wiedereröffnet wurde. Diese führt auf das Schigebiet der Mutterer Alm. Weiterhin bestand der Schlepplift Götzner Grube als Anschluss an die Muttereralmbahn. Jüngst wurde der Schlepplift wieder aktiviert. Eine direkte Sesselbahn (Birgitzbahn, 4er-Hochgeschwindigkeitsbahn kuppelbar) über das Birgitzköpfl ist derzeit – nach langen Verhandlungen[6] – in konkreter Planung.[7]
Die Gemeinde ist Mitglied im Klimabündnis Tirol
Politik
Die letzten Bürgermeisterwahlen fanden gleichzeitig mit den Gemeinderatswahlen am 28. Februar 2016 statt.[8]
Bürgermeister
Peer Hansjörg wurde zum Bürgermeister und Reitmair Gregor zum Vizebürgermeister gewählt. Beide gehören der Partei Wir Mutterer mit BM Hansjörg PEER an.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat
Partei | Prozent | Stimmen | Sitze im Gemeinderat |
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Wir Mutterer mit BM Hansjörg PEER | 51,08 % | 686 | 9 |
Dorfliste | 5,29 % | 71 | 0 |
Mutters Aktiv | 19,21 % | 258 | 3 |
Die Grünen Mutters | 10,05 % | 135 | 1 |
MuttersPLUS | 14,37 % | 193 | 2 |
Mitglieder des Gemeinderates
- Peer Hansjörg (Bürgermeister/Gemeindevorstand)
- Reitmair Gregor (Gemeinderat/BM-Stellvertreter)
- Saischek Michael, DI (Gemeinderat/Gemeindevorstand)
- Schmutzer Robert, Mag. (Gemeinderat)
- Graiff Florian, Mag. (Gemeinderat/Gemeindevorstand)
- Jäger Sabine (Gemeinderätin)
- Muigg Gebhard (Gemeinderat)
- Eberl Romed (Gemeinderat)
- Zais Angelika (Gemeinderat)
- Wanker Florian (Gemeinderat)
- Stern Maria, MSc (Gemeinderat/Gemeindevorstand)
- Larcher Simone, Mag. (Gemeinderat)
- Hilber Klaus, MMag.Dr. (Gemeinderat)
- Fritz Johannes, Dr. (Gemeinderat)
- Fleißner Roland, Ing. (Gemeinderat)
Wappen
Blasonierung: In Gold eine grüne Spitze, darin drei goldene Kugeln eins zu zwei über einem goldenen Buch.
Die Verleihung des Gemeindewappens erfolgte am 30. November 1983. Die Spitze im Wappen versinnbildlicht die Saile (Nockspitze). Das Buch und die drei Kugeln, die Beizeichen des Hl. Nikolaus, erinnern an den Kirchenpatron der Gemeinde Mutters (6. Dezember). Die Farben der Gemeindefahne sind gelb-grün.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Anni Kraus (1897–1986), Mundartschriftstellerin
- Matthias Auckenthaler (1906–1936), Alpinist
- Othmar Peer (* 1953), Sportmoderator
- Harald Schrott (* 1967), Schauspieler
Weblinks
- Mutters, in der Datenbank Geschichte Tirol des Vereines „fontes historiae – Quellen der Geschichte“
- 70331 – Mutters. Gemeindedaten, Statistik Austria.
Einzelnachweise
- Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2021 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2021), (xlsx)
- Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Bd. 1: Bis zum Jahr 1140. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S. 258, Nr. 294.
- http://www.mutters.tirol.gv.at/system/web/fakten.aspx?detailonr=204011
- Skurriler Streit über verschwundene Kanone. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) auf: ORF Tirol online. 6. Dezember 2010.
- Bumsaschiaßn in Mutters
- Umweltverträglichkeitserklärung „UVE – Skiverbindung Mutterer Alm – Axamer Lizum“, seilbahn.net
- Mutterer Alm/Lizum: Vor Einigung über Seilbahntrasse – Skiarena Mutterer Alm und Axamer Lizum nimmt Gestalt an: Von der Bergstation der Almbahn soll eine Seilbahn aufs Birgitzköpfl führen. In: Tiroler Tageszeitung, 2. Juni 2012 (online tt.com).
- This site requires a frames-compliant browser: Mutters. Abgerufen am 22. Mai 2017.