Kirchhaslach
Kirchhaslach ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Unterallgäu.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Unterallgäu | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Babenhausen | |
Höhe: | 550 m ü. NHN | |
Fläche: | 31,99 km2 | |
Einwohner: | 1315 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 41 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 87755, 87770 (Beblinstetten) | |
Vorwahl: | 08333 | |
Kfz-Kennzeichen: | MN | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 78 157 | |
Gemeindegliederung: | 9 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Marktplatz 1 87727 Babenhausen | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Franz Grauer | |
Lage der Gemeinde Kirchhaslach im Landkreis Unterallgäu | ||
Geografie
Lage
Kirchhaslach liegt circa 25 Kilometer nördlich von Memmingen in der Region Donau-Iller in Mittelschwaben.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet besteht aus den Gemarkungen Kirchhaslach, Greimeltshofen, Herretshofen und Olgishofen.
Es gibt 9 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
- Beblinstetten (Einöde)
- Greimeltshofen (Kirchdorf)
- Halden (Weiler)
- Härtlehof (Einöde)
- Herretshofen (Kirchdorf)
- Hörlis (Kirchdorf)
- Kirchhaslach (Pfarrdorf)
- Olgishofen (Kirchdorf)
- Stolzenhofen (Dorf)
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Kirchhaslach war Sitz einer bedeutenden Wallfahrt und ab 1615 einer Pfarrkirche. Die Legende erzählt, das von Albrecht von Rechberg bei der Jagd aufgefundene und nach Babenhausen verbrachte Marienbildnis sei dreimal an den Fundort im Haseltal zurückgekehrt. Das sich entwickelnde Dorf gehörte den Fürsten Fugger-Babenhausen. Es war ein Teil der Herrschaft (seit 1803 Reichsfürstentum) Babenhausen. Mit der Rheinbundakte 1806 kam der Ort zum Königreich Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Kirchhaslach mit den Teilorten Beblinstetten, Halden, Hörlis und Stolzenhofen. Diese war dem Fugger'schen Herrschaftsgericht Babenhausen zugehörig, das in der Folge der Revolution 1848 aufgelöst wurde.
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Juli 1972 die Gemeinde Herretshofen eingegliedert.[4] Am 1. Mai 1978 kamen Greimeltshofen (mit Härtlehof) und Olgishofen hinzu.[5]
Politik
Bürgermeister
Erster Bürgermeister ist seit 2008 Franz Grauer (* 1965; Freie Wählerschaft/CSU); er wurde am 15. März 2020 für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt.
Gemeinderat
Bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 lag nur der gemeinsame Wahlvorschlag von Freier Wählerschaft und CSU vor, der damit alle zwölf Mandate im Gemeinderat erhielt. Bereits in der vorausgehenden sechsjährigen Amtszeit hatten Freie Wählerschaft/CSU inne.
Verwaltung
Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Babenhausen.
Wappen
Blasonierung: „Gespalten von Silber und Grün; über von Schwarz und Silber gespaltenem und gesenktem Wellenbalken vorne ein rotes Mühlrad, das oben mit einer roten Heugabel besteckt ist, hinten eine silberne heraldische Lilie, die mit einer silbernen Haselnuss besetzt ist.“[7]
Entwurf und Gestaltung des Wappens gehen auf den Tutzinger Peter Ziller zurück; die Reinzeichnung übernahm der Babenhausener Ludwig Zedelmaier. Das Wappen wurde am 25. Oktober 1983 durch Bescheid der Regierung von Schwaben genehmigt. Dieses Wappen wird seit 1983 geführt.[7] | |
Wappenbegründung: Die landwirtschaftliche Struktur der Gemeinde wird im Wappen durch die grüne Tingierung und durch die Heugabel betont. Das Mühlrad soll auf eine 1712 von den Grafen Fugger errichtete Mühle hinweisen. Die Lilie im hinteren Teil des Wappens steht als Mariensymbol für die bekannte Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt, die den baulichen und geistlichen Mittelpunkt der Gemeinde bildet. Gleichzeitig weist die Lilie als Wappensymbol der Fugger auf die historische Bedeutung dieses Geschlechts für das Gemeindegebiet hin. Die Haselnuss im Oberteil der Lilie ist ein sehr originelles redendes Symbol für den Gemeindenamen. |
Flagge
Die Flagge ist rot-weiß-grün gestreift mit aufgelegtem Gemeindewappen.
Bodendenkmäler
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
1998 gab es im produzierenden Gewerbe 68 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 25 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es 412. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe drei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 83 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1392 Hektar, davon waren 1084 Dauergrünfläche.
Bildung
Im Jahr 1999 gab es folgende Einrichtung:
- Kindergarten: 50 Kindergartenplätze mit 42 Kindern
Weblinks
- Gemeinde Kirchhaslach
- Kirchhaslach: Amtliche Statistik des LfStat (PDF; 1 MB)
- Peter Stoll: Johann Friedrich Sichelbein und die Fresken der Wallfahrtskirchen Kirchhaslach und Lehenbühl, Augsburg, Universität, 2011 (PDF; 1,9 MB)
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Gemeinde Kirchhaslach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 16. August 2019.
- Gemeinde Kleinhaslach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 488 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 782.
- Zweitstimmen, gemäß Quelle www.wahlen.bayern.de abgerufen am 4. März 2018
- Eintrag zum Wappen von Kirchhaslach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte