Westerheim (Schwaben)

Westerheim ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Unterallgäu. Oberwesterheim ist Sitz der Gemeindeverwaltung. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Erkheim.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Unterallgäu
Verwaltungs­gemeinschaft: Erkheim
Höhe: 602 m ü. NHN
Fläche: 21,16 km2
Einwohner: 2220 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 105 Einwohner je km2
Postleitzahl: 87784
Vorwahl: 08336
Kfz-Kennzeichen: MN
Gemeindeschlüssel: 09 7 78 214
Gemeindegliederung: 6 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Marktstr. 1
87746 Erkheim
Website: www.gemeinde-westerheim.de
Erste Bürgermeisterin: Christa Bail (Westerheimer Bürger)
Lage der Gemeinde Westerheim im Landkreis Unterallgäu
Karte
Unterwesterheim von Nordwesten
Hauptstraße in Oberwesterheim
Holzbauer

Geografie

Lage

Westerheim liegt etwa zehn Kilometer östlich von Memmingen in der Region Donau-Iller in Mittelschwaben.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet besteht aus den Gemarkungen Westerheim und Günz.

Es gibt 6 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]

  • Allewindschneider (Einöde)
  • Günz (Pfarrdorf)
  • Holzbauer (Einöde)
  • Oberwesterheim (Dorf)
  • Rummeltshausen (Dorf)
  • Unterwesterheim (Pfarrdorf)

Ober- und Unterwesterheim sind baulich zusammengewachsen, so dass häufig für beide Orte gemeinsam der Name „Westerheim“ verwendet wird.

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

Westerheim gehörte zur Reichsabtei Ottobeuren und kam mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Mai 1978 die Gemeinde Günz eingegliedert.[4]

Einwohnerentwicklung

  • 1961: 1486 Einwohner[4]
  • 1970: 1697 Einwohner[4]
  • 1987: 1679 Einwohner
  • 1991: 1833 Einwohner
  • 1995: 1947 Einwohner
  • 2000: 2060 Einwohner
  • 2005: 2086 Einwohner
  • 2010: 2105 Einwohner
  • 2015: 2182 Einwohner

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1719 auf 2214 um 495 Einwohner bzw. um 28,8 %.

Politik

Bundestagswahl 2017[5]
 %
70
60
50
40
30
20
10
0
46,5 %
8,8 %
12,6 %
9,5 %
7,2 %
3,7 %
3,8 %
8 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2013
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
-14
-16
−14,4 %p
−2,3 %p
+9,6 %p
+5,7 %p
+1,7 %p
+1,2 %p
+1,8 %p
−3,1 %p

Bürgermeisterin

Erste Bürgermeisterin seit 2008 ist Christa Bail (* 1960) (Westerheimer Bürger);[6] diese wurde am 15. März 2020 mit 74,11 % der Stimmen für weitere sechs Jahre im Amt bestätigt.

Gemeinderat

Die Wahl am 15. März 2020 hatte folgendes Ergebnis:

  • Westerheimer Bürger: 8 Sitze
  • Bunte Liste (BL): 4 Sitze
  • Wählergruppe Günz: 2 Sitze

Gegenüber der Wahl von 2014 verlor die Wählergruppe Günz ein Mandat an die Bunte Liste.

Wappen

Wappen von Westerheim
Blasonierung:Gespalten von Gold und Schwarz; vorne über einem roten Malteserkreuz mit zwei Querarmen schwebend eine silberne Taube, hinten eine goldene Rosette.“[7]

Das Wappen wurde am 7. März 1955 durch Bescheid des Bayerischen Staatsministeriums des Innern genehmigt. Der Entwurf stammt vom Memminger Walter Braun und die Gestaltung übernahm der Münchner Emil Werz.

Wappenbegründung: Bestimmend für die Vergangenheit des Ortes war insbesondere die Benediktinerabtei Ottobeuren, die spätestens seit 1213 Güter zu Westerheim hatte und im 15. Jahrhundert auch die vorher zum Kloster Ochsenhausen gehörigen Besitzungen erwarb. Dazu kam 1451 der Kauf des Gerichts zu Unterwesterheim mit Zwing, Bann und Taferne; bis zur Säkularisation im Jahre 1803 blieben die Gemeindeteile Oberwesterheim und Unterwesterheim beim reichsunmittelbaren Stift Ottobeuren. Außer ihm gelangte seit 1364 das Oberhospital der Kreuzherren zu Memmingen in Westerheim zu großer Bedeutung. Es erwarb damals Vogtrecht und Lehenherrschaft und erlangte schließlich auch die Inkorporierung der Pfarrkirche zu Unterwesterheim. Geistliche Mitglieder des Oberhospitals versahen von 1464 ab die Pfarrei; eine Änderung dieser Verhältnisse trat auch erst anlässlich der Säkularisation von 1803 ein.

Angesichts dieser geschichtlichen Gegebenheiten wurden in das Gemeindewappen das rote Doppelkreuz, darüber schwebend die Heilig Geist-Taube für das Heilig-Geist-Oberhospital der Kreuzherren in Memmingen als der Patronats- und Kirchenherrschaft und die goldene Rosette aus dem Konventwappen des Benediktinerklosters Ottobeuren als der Grund- und Landesherrschaft aufgenommen.

Baudenkmäler

Mariä Himmelfahrt

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft sechs, im produzierenden Gewerbe 162 und im Bereich Handel und Verkehr 14 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 49 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 689. Im verarbeitenden Gewerbe gab es fünf Betriebe, im Bauhauptgewerbe fünf Betriebe. Im Jahr 1999 bestanden zudem 49 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1240 Hektar, davon waren 389 Hektar Ackerfläche und 851 Hektar Dauergrünfläche.

Bildung

In der Gemeinde existieren zwei Kindergärten mit insgesamt 90 Kindergartenplätzen und eine Volksschule.

Persönlichkeiten

Commons: Westerheim (Unterallgäu) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Westerheim in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 15. August 2019.
  3. Gemeinde Westerheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 782.
  5. Zweitstimmen, gemäß Quelle www.wahlen.bayern.de abgerufen am 4. März 2018
  6. Organe. Gemeinde Westerheim, abgerufen am 21. November 2020.
  7. Eintrag zum Wappen von Westerheim (Schwaben) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
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