Holzgünz
Holzgünz ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Unterallgäu.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Unterallgäu | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Memmingerberg | |
Höhe: | 605 m ü. NHN | |
Fläche: | 12,08 km2 | |
Einwohner: | 1390 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 115 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 87752 | |
Vorwahl: | 08393 | |
Kfz-Kennzeichen: | MN | |
Gemeindeschlüssel: | 09 7 78 151 | |
Gemeindegliederung: | 2 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Benninger Str. 3 87766 Memmingerberg | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Franz Rolla | |
Lage der Gemeinde Holzgünz im Landkreis Unterallgäu | ||
Geografie
Die Gemeinde liegt etwa acht Kilometer östlich von Memmingen in der Region Donau-Iller in Mittelschwaben.
Ausdehnung des Gemeindegebietes
Die Gemeinde besteht aus dem Kirchdorf Holzgünz und dem Dorf Schwaighausen,[2][3] die gleichzeitig Gemarkungen sind.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Das Dorf erscheint bereits 1167 bei der Isengrimschen Schenkung und wird 1270 erstmals namentlich erwähnt. Holzgünz gehörte seit dem Mittelalter zur Freien Reichsstadt Memmingen, genauer den Kreuzherren des Memminger Oberhospitals. Mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 kam der Ort zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde.[4]
Eingemeindungen
Am 1. Mai 1978 wurde im Zuge der Gebietsreform in Bayern die Gemeinde Schwaighausen eingegliedert.[5]
Einwohnerentwicklung
- 1961: [5] 768 Einwohner
- 1970: [5] 842 Einwohner
- 1987: 914 Einwohner
- 1991: 1008 Einwohner
- 1995: 1029 Einwohner
- 2000: 1008 Einwohner
- 2005: 1133 Einwohner
- 2010: 1189 Einwohner
- 2015: 1267 Einwohner
- 2019: 1364 Einwohner
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 943 auf 1339 Einwohner bzw. um 42 %.
Politik
Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Memmingerberg.
Bürgermeister
Bürgermeister ist seit 1. Mai 2020 Franz Rolla;[7] Dieser wurde mit 80,2 % der Stimmen gewählt. Sein Vorgänger Paul Nagler (FWH/FWS) stand von 2002 bis 2020 an der Gemeindespitze. Er war der Nachfolger von Martin Riedmiller (Freie Wähler).
Gemeinderat
Bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 lag nur die Freie Wählerliste Holzgünz-Schwaighausen vor, die 97,9 % der Stimmen und alle zwölf Mandate im Gemeinderat erhielt.[8] Bei der Gemeinderatswahl 2014 hatten Freie Wählerliste (Holzgünz) und Freie Wählerliste Schwaighausen jeweils sechs Mandate erreicht.
Wappen
Blasonierung: „Gespalten von Schwarz und Silber mit einem gesenkten Wellenbalken in verwechselten Farben; vorne ein doppelarmiges gegabeltes (zwölfspitziges) silbernes Kreuz, hinten ein bewurzelter grüner Laubbaum.“[9]
Der Entwurf stammt von Stiftsarchivar und Kreisheimatpfleger Aegidius Kolb. Die Gestaltung übernahm der Passauer Max Reinhart. Das Wappen wurde am 29. Juli 1986 durch Bescheid der Regierung von Schwaben genehmigt. | |
Wappenbegründung: Das gegabelte Doppelkreuz stammt aus dem Wappen des Memminger Oberhospitals. Im Jahr 1296 erwarb das Heilig-Geist-Spital den Kirchensatz von Holzgünz. Eine Unterscheidung in Unterholzgünz und Oberholzgünz tauchte erstmals 1339 auf. Beide Orte bilden eine Gemeinde. Als sich das Heilig-Geist-Spital 1365 in das Oberhospital (Kreuzherrenkloster) und das Unterhospital aufteilte, kam der Besitz in Unterholzgünz geschlossen an das Unterhospital. Das Oberhospital erwarb 1444 die Ortsherrschaft in Oberholzgünz. Der Laubbaum steht redend für den Ortsnamen. Er erinnert zudem an die Zeit vor 1748, als in Schwaighausen bis zum Bau der Kapelle die Andachten im Freien unter einem Baum stattfanden. Der Wellenbalken stellt den Kohbach dar, der durch die drei Orte Ober- und Unterholzgünz sowie Schwaighausen fließt. |
Kirche
Die Katholische Pfarrei „St. Georg“ gehört zur Pfarreiengemeinschaft Benningen.[10]
Baudenkmäler
Bodendenkmäler
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Am 30. Juni 2019 gab es in der Gemeinde 335 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze; von der Wohnbevölkerung standen 624 in einer versicherungspflichtigen Beschäftigung. Die Zahl der Auspendler war damit um 289 größer als die der Einpendler. 2016 gab es noch 18 landwirtschaftliche Betriebe, die eine Fläche von 540 Hektar bewirtschafteten.
Verkehr
Holzgünz liegt an der Bundesautobahn 96 (Lindau–München); die nach dem Ort benannte Ausfahrt 15 liegt nur etwa einen Kilometer vom Gemeindezentrum entfernt.
Bildung
Am 1. März 2019 gab es eine Kindertageseinrichtung mit 74 Plätzen und 72 Besuchern, darunter 21 Besucher unter drei Jahren.
Die Gemeinde ist Mitglied des Schulverbandes Memmingerberg (Grund- und Mittelschule).
Literatur
- Hermann Immerz: Holzgünz. Heimatkundliche Beiträge zur Geschichte der Ortsteile Ober- und Unterholzgünz. Verlag für Heimatpflege, Kempten 1998, ISBN 3-88019-028-3
Weblinks
- Gemeinde Holzgünz
- Holzgünz: Amtliche Statistik des LfStat (PDF; 1 MB)
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Gemeinde Holzgünz in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 17. August 2019.
- Gemeinde Holzgünz, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
- Ortsgeschichte auf der Homepage der Gemeinde, abgerufen am 8. Mai 2021.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 783.
- Zweitstimmen, gemäß Quelle www.wahlen.bayern.de abgerufen am 4. März 2018
- Bürgermeister. Gemeinde Holzgünz, abgerufen am 4. April 2021.
- Ergebnis der Gemeinderatswahl 2020, abgerufen am 8. Mai 2021.
- Eintrag zum Wappen von Holzgünz in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Pfarreiengemeinschaft Benningen