Eppishausen

Eppishausen ist eine Gemeinde im schwäbischen Landkreis Unterallgäu. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Kirchheim in Schwaben. Der Ort bildet den genauen geographischen Mittelpunkt vom Regierungsbezirk Schwaben.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Unterallgäu
Verwaltungs­gemeinschaft: Kirchheim in Schwaben
Höhe: 550 m ü. NHN
Fläche: 39,45 km2
Einwohner: 1883 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 48 Einwohner je km2
Postleitzahl: 87745
Vorwahl: 08266
Kfz-Kennzeichen: MN
Gemeindeschlüssel: 09 7 78 134
Gemeindegliederung: 11 Gemeindeteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Marktplatz 6
87757 Kirchheim i.Schw.
Website: www.eppishausen.de
Erste Bürgermeisterin: Susanne Nieberle (Bürgerschaft/Gemeinschaft)
Lage der Gemeinde Eppishausen im Landkreis Unterallgäu
Karte

Geografie

Der Hauptort liegt in der Region Donau-Iller, etwa 40 Kilometer östlich von Memmingen. An die besondere Lage in der genauen geographischen Mitte von Schwaben erinnert seit 2014 ein Gedenkstein.[2][3]

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet besteht aus den Gemarkungen Eppishausen, Haselbach, Könghausen und Mörgen.

Die Gemeinde hat 11 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[4][5]

Daneben gehören zur Gemeinde folgende nicht amtlich benannten Gemeindeteile:

  • Berghof
  • Harthof
  • Tanzbühl

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

Der urkundlich erstmals im 12. Jahrhundert erwähnte Ort befand sich nach vorausgegangenem häufigen Besitzwechsel von 1470 bis 1540 im Besitz der Herren von Tanneck. Eppishausen erfuhr in dieser Zeit seine erste Förderung, sodass sich die Gemeinde zur Übernahme des Familienwappens der ehemaligen Grundherren von Tanneck entschloss. Eppishausen gehörte den Grafen Fugger-Kirchheim. Mit der Rheinbundakte 1806 kam der Ort zu Bayern. Diese Linie der Fugger unterstellte sich 1806 freiwillig dem Königreich Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

Eingemeindungen

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. April 1972 wurde die Gemeinde Könghausen eingegliedert.[6] Am 1. Mai 1978 kamen Haselbach und Mörgen hinzu.[7]

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1961[7] 1970[7] 1987 1991 1995 2000 2005 2010 2015
Einwohner182918061816189819021880185817591838

Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 1819 auf 1850 um 31 Einwohner bzw. um 1,7 %.

Politik

Bundestagswahl 2017[8]
 %
80
70
60
50
40
30
20
10
0
51,9 %
7,5 %
13,8 %
9,8 %
5,1 %
2,5 %
3,3 %
6 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2013
 %p
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
-14
-16
-18
-20
−18,6 %p
± 0,0 %p
+10,7 %p
+6,3 %p
+0,9 %p
+1,2 %p
+1,4 %p
−2 %p

Bürgermeisterin

Erste Bürgermeisterin ist seit 1. Mai 2020 Susanne Nieberle (Bürgerschaft Mörgen/Gemeinschaft Eppishausen);[9] sie wurde am 15. März 2020 mit 88,28 % der Stimmen gewählt.

Ihr Vorgänger war von Mai 2008 bis April 2020 Josef Kerler (* 1950) (Gemeinschaftsbewerber der vier Wählergruppen).

Gemeinderat

Bei der Kommunalwahl am 15. März 2020 ergab sich folgende Zusammensetzung des Gemeinderates:

  • Gemeinschaft Eppishausen: 4 Sitze (30,3 %)
  • Freie Wählergemeinschaft Haselbach: 5 Sitze (39,7 %)
  • Bürgerschaft Mörgen: 2 Sitze (17,1 %)
  • Freie Wählergruppe Könghausen: 1 Sitz (12,9 %)

Die Sitzzuteilung bei der Gemeinderatswahl 2014 war wie folgt:[10]

  • Gemeinschaft: 4 Sitze
  • Freie Wählergemeinschaft Haselbach: 4 Sitze
  • Bürgerschaft Mörgen: 2 Sitze
  • Freie Wählergruppe Könghausen: 2 Sitze

Wappen

Blasonierung: „In Schwarz, drei (2:1) gestellte silberne Kübel mit goldenen Reifen.“[11]

Der Entwurf und die Gestaltung des Wappens realisierte der aus München-Solln stammende Herbert Weichenhan. Dieses Wappen wird seit 1951 geführt.

Wappenbegründung: Die Gemeinde übernahm das Wappen der Familie Tanneck (Thanneck), das auf vielen Siegeln und Epitaphien überliefert ist. Der Ort kam 1458 durch die Eheschließung von Anna von Hürnheim und Ulrich Ruck von Tanneck an dieses Adelsgeschlecht. Zwischen 1475 und 1479 errichtete Ulrich Ruck von Tanneck ein Schloss in Eppishausen, über dem er die Pfarrkirche St. Michael erbauen ließ; in ihr sind Epitaphien dieser Adelsfamilie erhalten. Der Enkel verkaufte den Ort 1540 an Hans Walther von Hürnheim.

Baudenkmäler

Wirtschaft und Infrastruktur

Eppishausen
Dorfmitte

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 19, im produzierenden Gewerbe 261 und im Bereich Handel und Verkehr vier sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 32 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 660. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe fünf Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 88 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 2136 ha, davon waren 717 ha Ackerfläche und 1420 ha Dauergrünfläche.

Bildung

Im Jahr 1999 gab es folgende Einrichtung:

  • Kindergärten: 75 Kindergartenplätze mit 56 Kindern

Persönlichkeiten

  • Vinzenz Hamp (1907–1991), Bibelwissenschaftler, ist in Eppishausen geboren
Commons: Eppishausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Bayerische Vermessungsverwaltung stellt geographische Mitte Schwabens im Landkreis Unterallgäu vor
  3. Augsburger Allgemeine: Mittendrin statt nur dabei
  4. Gemeinde Eppishausen in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 17. August 2019.
  5. Gemeinde Eppishausen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 21. Dezember 2021.
  6. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 524 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 782.
  8. Zweitstimmen, gemäß Quelle www.wahlen.bayern.de abgerufen am 4. März 2018
  9. Bürgermeister. Gemeinde Eppishausen, abgerufen am 18. März 2021.
  10. Kommunalwahlen in Bayern am 16. März 2014 - Ergebnisse in Schwaben, abgerufen am 18. November 2017.
  11. Eintrag zum Wappen von Eppishausen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
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