Kasha Jacqueline Nabagesera
Kasha Jacqueline Nabagesera (* 1980[1]) ist eine ugandische Menschenrechtsaktivistin. Sie ist Mitbegründerin von Freedom and Roam Uganda (FARUG), einer seit 2003 bestehenden Organisation, die sich für eine Verbesserung der Situation von lesbischen und bisexuellen Frauen, Transgender und Intersex-Personen (LBTI) im Lande einsetzt[2] und deren Leitung Nabagesera von der Gründung bis zum Juni 2013 innehatte.[3]
Leben
Im Oktober 2010 veröffentlichte die ugandische Zeitung Rolling Stone Fotos verschiedener Personen mit dem Vermerk, diese seien homosexuell, und rief zur Tötung auf.[4] Darunter war auch der Menschenrechtsaktivist David Kato.[4] Dieser wurde sodann im Januar 2011 ermordet.[5] Auch Nabagesera wurde in der Zeitung benannt.[5]
Im Jahr 2011 waren homosexuelle Handlungen in 37 afrikanischen Ländern illegal.[6] In der Bevölkerung herrscht vielfach eine Homosexuellen gegenüber feindliche Stimmung.[6] Angefeuert wird diese insbesondere von christlichen Predigern, die von klerikalen Verbänden aus den Vereinigten Staaten finanziert werden, sowie von muslimischen Predigern.[6] Auch ist Homosexualität in Uganda – Nabageseras Heimatland – illegal und kann mit langer Haft bestraft werden.[5] Im Jahr 2011 wurde sogar eine Verschärfung der Bestrafung Homosexueller in Uganda diskutiert.[5]
Nabagesera engagiert sich öffentlich für die Rechte Homosexueller, z. B. in Radiosendungen.[6] Aufgrund ihres Engagements und der damit verbundenen Bedrohung ist Nabagesera gezwungen, ihren Aufenthaltsort häufig zu wechseln.[5]
Auszeichnungen
- Mai 2011, Genf: Martin Ennals Award[6]
- 2013: Internationaler Nürnberger Menschenrechtspreis[7]
- Oktober 2015 (Übergabe am 30. November 2015 in Stockholm): Right Livelihood Award („Alternativer Nobelpreis“, zusammen mit dem italienischen Chirurgen und Friedensaktivisten Gino Strada, der kanadischen Inuit-Aktivistin Sheila Watt-Cloutier und dem Volk der Marshallinseln und seinem Außenminister Tony de Brum)[9]
Weblinks
- Porträt bei rightlivelihoodaward.org (englisch)
- 3. Februar 2013, youtube.com: Kasha Jacqueline Nabagesera über die geplante Verschärfung der Gesetzgebung gegen Homosexualität in Uganda (englisch)
- The European, Interview mit Sebastian Pfeffer, 13. Januar 2014, theeuropean.de: „Am besten weiß niemand, wo ich die Nacht verbringe“
- badische-zeitung.de, 2. Oktober 2015: Alternativer Nobelpreis für Marshallinseln (Zeitungsartikel mit Foto)
Einzelnachweise
- nuernberg.de: Menschenrechtspreis. Preisträger. Kasha Jacqueline Nabagesera Abgerufen am 22. September 2013.
- faruganda.org: Our Vision Abgerufen am 22. September 2013.
- faruganda.wordpress.com: FARUG Announces Junic Wambya As New Executive Director Vom 1. Juli 2013. Abgerufen am 22. September 2013.
- Obituary: Uganda gay activist David Kato. In: BBC News. 27. Januar 2011, abgerufen am 22. September 2013 (englisch).
- Uganda gay activist Kasha Jacqueline Nabagesera hailed. In: BBC News. 4. Mai 2011, abgerufen am 22. September 2013 (englisch).
- Ugandische Aktivistin ausgezeichnet. In: dieStandard.at. 4. Mai 2011, archiviert vom Original am 5. Mai 2011; abgerufen am 5. Mai 2011.
- nuernberg.de (abgerufen am 22. September 2013).
- csd-berlin.de (Memento vom 29. Juni 2013 im Internet Archive) (Abgerufen am 22. September 2013).
- rightlivelihood.org (Memento vom 1. Oktober 2015 im Internet Archive) (Abgerufen am 1. Oktober 2015).