Kamin-Kaschyrskyj
Kamin-Kaschyrskyj (ukrainisch Камінь-Каширський; russisch Камень-Каширский Kamen-Kaschirski, polnisch Kamień Koszyrski) ist eine ukrainische Stadt mit etwas mehr als 10.000 Einwohnern. Sie ist das administrative Zentrum des gleichnamigen Rajons und liegt in der Oblast Wolyn zwischen der südlich gelegenen Stadt Kowel und der Grenze zu Belarus.
Kamin-Kaschyrskyj | |||
Камінь-Каширський | |||
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Basisdaten | |||
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Oblast: | Oblast Wolyn | ||
Rajon: | Rajon Kamin-Kaschyrskyj | ||
Höhe: | keine Angabe | ||
Fläche: | 7,64 km² | ||
Einwohner: | 10.609 (2004) | ||
Bevölkerungsdichte: | 1.389 Einwohner je km² | ||
Postleitzahlen: | 44500 | ||
Vorwahl: | +380 3357 | ||
Geographische Lage: | 51° 37′ N, 24° 58′ O | ||
KOATUU: | 721410100 | ||
Verwaltungsgliederung: | 1 Stadt, 2 Dörfer | ||
Adresse: | вул. Волі 2 44500 м. Камінь-Каширський | ||
Statistische Informationen | |||
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Zur Stadtgemeinde zählen auch die 2 Dörfer Oleksijiwka (Олексіївка) und Pidzyrja (Підцир'я).
Geschichte
Im Jahr 1196 wurde Koschirsk (Коширськ) unter Fürst Roman von Wolhynien erstmals erwähnt.
1341 kam Koscher zum Großfürstentum Litauen. Dort gehörte es ungefähr seit Ende des 14. Jahrhunderts zum Fürstentum Ratno. 1430 bekam es Stadtrecht nach Magdeburger Recht. 1569 kam es mit der Union von Lublin zu Polen. 1628 wurde das Dominikanerkloster unter Adam Alexander Sanguszko errichtet. Nach dessen Tod ging die Stadt an die Familie Kosicki.
1795 kam Kamen Kaschirskij nach der Dritten Teilung Polens zu Russland. Dort ging es an die Familie Orda. 1832 wurde das Kloster geschlossen.
Während des Ersten Weltkriegs 1916 bekam der Ort einen Anschluss an das Eisenbahnnetz (heutige Bahnstrecke Kowel–Kamin-Kaschyrskyj), zugleich wurde über die Feldbahn Iwacewice–Iwanowo–Kamien-Koczirsk auch eine Anbindung an das Schmalspurnetz nach Janów/Polesien geschaffen, diese bestand bis zum Zweiten Weltkrieg.
Seit 1921 gehörte Kamień Kaszyrski wieder zu Polen. Dort gehörte es zum Powiat Kamień Koszyrski in der Woiwodschaft Polesien. 1923 wurde es Sitz eines Starost. Infolge des Hitler-Stalin-Pakts besetzte die Sowjetunion das Gebiet und errichtete 1940 den Rajon Kamen-Kaschirskij. Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion 1941 war der Ort bis 1944 unter deutscher Herrschaft, kam dann nach dem Zweiten Weltkrieg wieder zur Sowjetunion und gehört seit 1991 zur Ukraine.
Sehenswürdigkeiten
- ehemaliges Dominikanerkloster (erbaut 1628)
- Prophet-Elia-Kirche (erbaut 1700)
- Kirche der Heiligen Gottesmutter Maria (erbaut 1723)
- Reste der mittelalterlichen Burganlage (12. Jahrhundert)
- Denkmal für die im Ghetto getöteten Juden
Weblinks
- Kamień Koszyrski. In: Filip Sulimierski, Władysław Walewski (Hrsg.): Słownik geograficzny Królestwa Polskiego i innych krajów słowiańskich. Band 3: Haag–Kępy. Sulimierskiego und Walewskiego, Warschau 1882, S. 735 (polnisch, edu.pl).