Kentucky Fried Chicken
Kentucky Fried Chicken (KFC) ist ein auf Geflügel spezialisiertes US-amerikanisches Fast-Food-Franchise-Systemgastronomie-Unternehmen, das zu Yum! Brands gehört. Mit über 20.000 Restaurants gehört es zu den weltweit größten Restaurantketten.
KFC | |
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Rechtsform | Corporation |
Gründung | 1930 |
Sitz | Louisville, Kentucky, USA |
Leitung | Roger Eaton (Chairman und CEO) |
Branche | Quickservice-Systemgastronomie |
Website | www.kfc.de |
Menü
Im Gegensatz zu Burger-basierten Fast-Food-Ketten wie McDonald’s und Burger King besteht die Speisekarte bei Kentucky Fried Chicken fast ausschließlich aus frittiertem Hähnchenfleisch, insbesondere panierten Hähnchenteilen wie Keule und Brustfleisch, die bis heute nach Harland D. Sanders' Original Recipe, einer Mischung aus elf Gewürzen und Kräutern, zubereitet werden. Dieses Rezept gilt als eines der berühmtesten und bestgehüteten Industriegeheimnisse.
Daneben werden auch Burger, Chicken-Nuggets und Wraps mit Hähnchenfleisch angeboten. Während andere Fast-Food-Ketten hauptsächlich Hähnchengerichte aus Formfleisch anbieten, serviert KFC fast ausschließlich echtes Fleisch. Zudem findet ein Teil der Zubereitung wie das Panieren des Fleischs vor Ort statt, und es werden keine tiefgekühlte Pattys und andere vorgefertigte Waren als bei den meisten Marktbegleitern verwendet.
Zusätzlich zu den Menüs werden auch sogenannte Megaboxen angeboten, die weitere Beilagen inklusive haben. Die populärsten Produkte sind Buckets, die eine Mischung aus verschiedenen Hähnchenteilen, Hot Wings oder Tenders beinhalten. Darüber hinaus werden Desserts wie Softeis, Milchshakes oder Cookies angeboten. KFC setzt auch im deutschsprachigen Raum vermehrt auf das in den USA übliche Refill-Konzept.
Die Menüs sind in den Ländern unterschiedlich. So gibt es in Deutschland und den USA als Beilage Krautsalat, Kartoffelpüree, Maiskolben oder Pommes frites, in England und Irland aber beispielsweise Baked Beans. Man orientiert sich hierbei an landestypischen Vorlieben.
Vegane Produkte
Im August 2019 testete KFC vegane Nuggets von Beyond Meat in einer Filiale in Atlanta.[1] Im Februar 2020 probierte KFC erstmalig in Deutschland einen veganen Burger auf den Markt zu bringen, den sogenannten KFV Burger (für: Kentucky Fried Vegan). Das Hähnchenersatz stammt von der Schweizer Firma Quorn.[2] Der Testlauf für den neuen veganen Burger fand in der Berliner Filiale am Alexanderplatz statt.[3]
Geschichte
KFC wurde von Harland D. Sanders gegründet. Er hatte schon in den verschiedensten Berufen gearbeitet, als er im Alter von 40 Jahren bei einer Tankstelle in Corbin in Kentucky zu arbeiten begann, wo er nebenbei selbstgemachtes Essen verkaufte. 1930 eröffnete er gegenüber der Tankstelle sein erstes Restaurant. 1952 begann er, sein Geheimrezept an andere Lokale zu verkaufen, und verlangte pro verkauftem Hühnchen fünf Cent. Nach zwölf Jahren waren es bereits 600 Restaurants, die nach seinem Rezept arbeiteten.
1964 verkaufte Sanders seine Anteile für zwei Millionen US-Dollar an eine Investorengruppe, doch er blieb als Vertreter. 1980 starb er. 1986 wurde KFC für 840 Millionen US-Dollar an PepsiCo verkauft. 1993 wurde der Zinger Burger eingeführt.[4] 1997 gliederte PepsiCo sein Restaurantgeschäft aus, und KFC wurde zusammen mit den bis dahin ebenfalls zu PepsiCo gehörenden Restaurantketten Pizza Hut und Taco Bell an die neue Dachgesellschaft Tricon Global Restaurants (heute Yum! Brands) ausgegliedert und an die Börse gebracht.
Verbreitung
Laut eigenen Angaben existieren über 20.000 KFC-Restaurants in mehr als 125 Ländern.[5] Hauptstandorte sind die Vereinigten Staaten mit 4141 Restaurants und China mit 5324 Restaurants. Das Unternehmen beschäftigt 350.000 Mitarbeiter.[5]
Werbung
Colonel Sanders war bis zu seinem Tod im Jahr 1980 eine Schlüsselkomponente der KFC-Werbung. Trotz seines Todes bleibt Sanders als "internationales Symbol der Gastfreundschaft" eine Schlüsselikone des Unternehmens. Zu den frühen offiziellen Slogans für das Unternehmen gehörten "North America's Hospitality Dish" (ab 1956) und "We fix Sunday Dinner sieben Nächte in der Woche"[6]. Der Slogan "Finger lickin' good" wurde ab 1956 verwendet und entwickelte sich zu einem der bekanntesten Slogans des 20. Jahrhunderts.[7] Die Marke lief 2006 in den USA aus. Das erste KFC-Logo wurde 1952 eingeführt und enthielt eine "Kentucky Fried Chicken" -Schrift und ein Logo des Obersten. 1962 nahm Dave Thomas den Eimer von Colonel Sanders und verwandelte ihn in ein Schild, das sich vor fast jeder amerikanischen KFC-Filiale in einer kreisförmigen Bewegung drehte.
Werbung spielte bei KFC eine Schlüsselrolle, nachdem es von Sanders verkauft wurde und das Unternehmen 1966 mit einem Budget von 4 Millionen US-Dollar begann, im US-Fernsehen zu werben. Um landesweite Werbekampagnen zu finanzieren, wurde die Kentucky Fried Chicken Advertising Co-Op gegründet, die Franchisenehmern 10 Stimmen und dem Unternehmen drei Stimmen gibt, wenn es um Budgets und Kampagnen geht. 1969 stellte KFC seine erste nationale Werbeagentur ein, Leo Burnett. Eine bemerkenswerte Burnett-Kampagne im Jahr 1972 war der Jingle "Holen Sie sich einen Eimer Hühnchen, haben Sie ein Fass Spaß", der von Barry Manilow aufgeführt wurde. Bis 1976 war KFC einer der größten Werbetreibenden in den USA.[8]
Deutschland
Das erste KFC-Restaurant in Deutschland wurde 1968 an der Hansaallee in Frankfurt eröffnet.[9] KFC war damit die erste amerikanische Fast-Food-Marke in Deutschland, noch vor McDonald's und Burger King, die ihre ersten deutschen Restaurants in den 70er Jahren eröffneten. Im Unterschied zu den Konkurrenten kam man jedoch lange Zeit mit der Expansion kaum voran und verfehlte dahingehende Ziele mehrfach. Zwar zog man sich nie vom deutschen Markt zurück, jedoch stagnierte die Zahl der Filialen lange Zeit auf relativ niedrigem Niveau – einigen Neueröffnungen standen immer wieder auch Filial-Schließungen gegenüber, sodass die Gesamtzahl relativ konstant blieb. Erst seit den 2010er Jahren befindet sich das Unternehmen in Deutschland auf Wachstumskurs und konnte Umsatz und Zahl der Filialen deutlich steigern.[10] 1985 wurde das erste deutsche KFC-Restaurant mit Drive-In eröffnet.[9] Ende 2020 eröffnete die erste Filiale im neuen Filialdesign im rheinland-pfälzischen Waldlaubersheim. Merkmale der neuen Filialgeneration sind die Bestellautomaten, die Holzstühle und Fotos von Colonel Sanders an der Wand.[11]
Im Dezember 2021 existierten in Deutschland 178 Restaurants,[12] alle davon sind Franchise geführt.
Es gibt freistehende Restaurants, die in der Regel ein Drive-In haben, sogenannte Inliner-Restaurants, die sich in zentralen Fußgängerzonen und an stark belebten Plätzen und Geschäftsstraßen befinden und Restaurants, die sich in den Foodcourts von Einkaufszentren befinden.[13]
Österreich
In Österreich eröffnete man erstmals 1970 eine Filiale in Wien, die seinerzeit die erste Filiale einer US-Restaurantkette in Österreich war,[14] zog sich aber 1978 wieder vom österreichischen Markt zurück. Im Mai 2005 eröffnete die Queensway Restaurants GmbH erneut ein KFC-Restaurant in Wien, das sich im Food Court der Millennium City befindet.[15] Im März 2007 wurde der erste KFC-Flagshipstore auf der Wiener Mariahilfer Straße eröffnet. Derzeit gibt es in Österreich elf Filialen, von denen sich sechs in Wien befinden, sowie je eine in Ansfelden, Pasching, Graz, Parndorf und Brunn am Gebirge.[16]
Schweiz
In der Schweiz versuchte man zuerst 1981, mit einer Filiale am Stauffacher in Zürich Fuß zu fassen.[17] Nachdem dieser Versuch scheiterte, existierten in einem zweiten Anlauf bis 2004 einige Filialen in der Romandie; seitdem war KFC auf dem Schweizer Markt nicht mehr vertreten. Erst 2017 kam KFC wieder in die Schweiz zurück. Im Dezember konnte im Hauptbahnhof von Genf das erste KFC-Restaurant eröffnet werden.[18] Am 14. Juni 2018 wurde die erste Filiale in der Deutschschweiz im Berner Shoppyland Schönbühl eröffnet.[19] Die erste Filiale im Tessin eröffnete am 9. Mai 2018 in Mendrisio.[20] Am 13. Dezember 2018 eröffnete die vierte Filiale in Volketswil.[21][17] Weitere Filialen wurden mittlerweile im Lausanner Quartier Flon, in der Welle7 in Bern sowie am Flughafen Zürich eröffnet. Am 12. Mai 2021 eröffnete ein KFC in Chur.
USA
Während die Marke KFC weltweit gut im Geschäft ist und vor allem in Asien und Afrika starke Zuwächse erfährt, ist sie auf ihrem Heimatmarkt USA seit Jahren in der Krise – der Marktanteil und die Zahl der Filialen nahmen in den letzten Jahren kontinuierlich ab. Hauptgründe hierfür sind ein als veraltet und wenig einladend geltendes Filialnetz und ein Mangel an Innovationen[22] sowie die starke Konkurrenz auf dem US-Markt, die dafür sorgt, dass KFC seit Jahren Marktanteile an Mitbewerber wie Chick-fil-A, Popeyes Louisiana Kitchen, Church’s Chicken und Pollo Campero verliert.[23]
Thailand
1984 kam KFC nach Thailand. Bis 2014 wurden insgesamt 500 Restaurants eröffnet. Laut Marketingdirektor Thanyachete Ekvetchavit von Yum Restaurants International (Thailand) werden davon 300 Restaurants durch die Firma Yum betrieben, die 200 übrigen von ihrem lokalen Franchisenehmer Central Restaurants Group.[24]
Im Jahr 2017 konnte Yum 60 neue KFC Restaurants eröffnen.[25] Im August 2017 hatte The QSR of Asia Co., eine Tochtergesellschaft der Thai Beverages (ThaiBev), mit Yum Restaurants International (Thailand) Co. einen Kaufvertrag über 252 bestehende und teils im Bau befindliche KFC Restaurants abgeschlossen. ThaiBev will mit dieser Übernahme sein Lebensmittelgeschäft vergrößern.[26]
Im Dezember 2018 wurde das 700. KFC Restaurant in Thailand eröffnet.[27]
Kritik
Kritiker warfen Zulieferfirmen von KFC Verstöße gegen Tierschutz- und Umweltschutzbestimmungen vor. Die Organisation PETA hat unter dem Namen Kentucky Fried Cruelty eine internationale Kampagne ins Leben gerufen. Sie nahm in einem Schlachthof des Zulieferers Pilgrim’s Pride in Moorefield in West Virginia ein Video auf und stellte das Filmmaterial auf ihre Internetseite.[28]
Weblinks
Einzelnachweise
- Sandra Sieler: Fleischfreie Alternativen: Beyond Meat bringt pflanzliches Hühnchen. In: fleischwirtschaft.de. 30. August 2019, abgerufen am 1. September 2019.
- KFC: Fast-Food-Gigant bringt veganen Chicken-Burger auf den Markt - doch es gibt einen Haken. 18. Januar 2020, abgerufen am 29. Dezember 2021.
- KFC goes Vegan – Nach McDonald's und Burger King: Jetzt auch vegane Optionen bei KFC! Abgerufen am 29. Dezember 2021.
- A feast of bargains. In: Sunday Herald Sun, 31. Mai 1992.
- KFC – Yum! Brands. Abgerufen am 4. Januar 2018 (amerikanisches Englisch).
- NORTH AMERICA'S HOSPITALITY DISH Trademark of KFC Corporation Serial Number: 72209166 :: Trademarkia Trademarks. Abgerufen am 18. Januar 2022 (englisch).
- NORTH AMERICA'S HOSPITALITY DISH Trademark of KFC Corporation Serial Number: 72209166 :: Trademarkia Trademarks. Abgerufen am 18. Januar 2022 (englisch).
- Peter Georgescu: The Source of Success: Five Enduring Principles at the Heart of Real Leadership. John Wiley & Sons, 2005, ISBN 978-0-7879-8133-4 (google.de [abgerufen am 18. Januar 2022]).
- KFC - Kentucky Fried Chicken(Great Britain) Ltd., German Branch: 50 Jahre KFC in Deutschland - Kentucky Fried Chicken. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 19. Juli 2018; abgerufen am 19. Juli 2018. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Christine Schnarrenbroch: Mit frittierten Hähnchenteilen auf Expansionskurs. In: FAZ.net. 30. März 2014, abgerufen am 13. Oktober 2018.
- KFC - Legendär lecker | Kentucky Fried Chicken. Abgerufen am 29. Dezember 2021.
- Alle KFC Restaurants in Deutschland. 20. Juli 2021, abgerufen am 20. Juli 2021.
- KFC - Kentucky Fried Chicken(Great Britain) Ltd., German Branch: Expansion. In: Kentucky Fried Chicken. 19. Dezember 2017 (kfc.de [abgerufen am 4. Januar 2018]).
- Neue Moden, neue Ideen. Abgerufen am 4. Januar 2019.
- Kentucky Fried Chicken eröffnet in Wien - derStandard.at. Abgerufen am 4. Januar 2019 (österreichisches Deutsch).
- Restaurants. Abgerufen am 17. Februar 2022.
- Hier entsteht der Volketswiler KFC. Abgerufen am 4. Januar 2019.
- Die erste KFC-Filiale der Schweiz ist eröffnet In: 20min.ch, 5. Dezember 2017, abgerufen am 6. Dezember 2017
- www.20minuten.ch, 20 Minuten, 20 Min, www.20min.ch: Grossandrang bei erstem KFC der Deutschschweiz. In: 20 Minuten. (20min.ch [abgerufen am 14. Juni 2018]).
- Blick: KFC-Expansion in der Schweiz: Jetzt ist das Tessin dran. (blick.ch [abgerufen am 6. August 2018]).
- Ein 500-Kalorien-Menü für den Erfolg. Abgerufen am 4. Januar 2019.
- Carol Tice: Why Popeyes is Buying Up Bankrupt KFC Restaurants. In: Forbes. (forbes.com [abgerufen am 6. März 2018]).
- KFC's Big Game of Chicken - Businessweek. 15. Januar 2013, archiviert vom Original am 15. Januar 2013; abgerufen am 6. März 2018.
- 30 Years on KFC Thailand. Abgerufen am 13. Juni 2018
- The Nation Business. Yum’s Thailand unit opens record 60 KFC outlets in 2017, 2. Dezember 2017. Abgerufen am 20. Juni 2018
- The Business Times ThaiBev to acquire KFC stores in Thailand. Abgerufen am 13. Juni 2018
- The Nation.700th KFC branch opens in Thailand. December 21, 2018. Abgerufen am 23. Dezember 2018
- PETA's Campaign Against KFC | KentuckyFriedCruelty.com. In: archive.org. wayback.archive.org, archiviert vom Original am 31. Oktober 2015; abgerufen am 18. März 2017 (englisch).