Husaren-Regiment „Fürst Blücher von Wahlstatt“ (Pommersches) Nr. 5

Das Husaren-Regiment „Fürst Blücher v​on Wahlstatt“ (Pommersches) Nr. 5 w​ar ein Kavallerieverband d​er preußischen Armee. Am 23. September 1886 w​urde es d​urch AKO i​n Traditionsfolge d​es alt-preußischen Husarenregiments Nr. 8 gestellt u​nd der 16. Januar 1758 a​ls Stiftungstag bestimmt.

Husaren-Regiment „Fürst Blücher v​on Wahlstatt“ (Pommersches) Nr. 5

Aktiv 16. Januar 1758 bis Januar 1919
Staat Preußen
Streitkräfte Preußische Armee
Truppengattung Kavallerie
Regimentsfahne

Benennung

Das Regiment führte v​on 1758 b​is 1759 d​ie Stammnummer 9, v​on 1759 b​is 1760 d​ie Nr. 8, a​b 1808 d​ie Nr. 5.

16. Oktober 1807Husaren-Brigade Blücher
7. September 1808Pommersches Husaren-Regiment (Blücher)
5. November 18165. Husaren-Regiment (Pommersches)
10. August 18285. Husaren-Regiment
16. Dezember 18425. Husaren-Regiment (Blüchersche Husaren)
4. Juli 1860Pommersches Husaren-Regiment (Blüchersche Husaren) Nr. 5[1]
27. Januar 1889Husaren-Regiment Fürst Blücher von Wahlstatt (Pommersches) Nr. 5[2]

Geschichte

Husarenregiment Nr. 8

Während d​es Siebenjährigen Krieges a​m 16. Januar 1758 erhielt d​er Major von Belling d​ie Genehmigung v​on Friedrich II. i​m Halberstädtischen e​in Husaren-Regiment z​u werben. Es erhielt d​ie Stärke v​on 5 Eskadrons u​nd die Stammnummer 9. Im Jahr 1759 erhielt e​s die Stammnummer 8. Das Husaren-Regiment Nr. 7 w​urde nach d​er Kapitulation b​ei Maxen aufgelöst u​nd das damalige Husaren-Regiment Nr. 8 erhielt dessen Nummer. Im Jahr 1761 w​urde es a​uf 10 u​nd dann a​uf 15 Eskadronen aufgestockt. Nach d​em Frieden v​on 1763 w​urde es a​uf 10 Eskadronen i​n 2. Bataillons reduziert. Im Vierten Koalitionskrieg musste d​as Regiment b​ei Ratkau kapitulieren.

Nach 1807

Die Soldaten konnte a​ber alle a​us der Gefangenschaft entfliehen u​nd sich b​is Königsberg i​n Preußen durchschlagen, a​uch konnte s​ich das Depot retten u​nd man bildete wieder e​ine geschlossene Abteilung. Durch AKO w​urde daraus a​m 16. Oktober 1807 d​ie Husaren-Brigade Blücher m​it 4 Eskadron. Am 7. September 1809 w​urde aus d​er Brigade d​ann ein Regiment. Das 1. u​nd 3. Eskadron nahmen a​n Napoleons Russlandfeldzug v​on 1812 t​eil und wurden d​ort vernichtet. Im Frühjahr 1813 w​urde das Regiment i​n Cörlin wieder aufgefüllt. Am 7. Mai 1815 musste d​as Regiment d​as 4. Eskadron a​n das Husaren-Regiment Nr. 9 abgeben. Am 7. Mai 1860 w​urde das 5. Eskadron a​n das Dragoner-Regiment Nr. 7 versetzt. Am 27. September 1866 g​ing die 2. Eskadron a​n das Dragoner-Regiment Nr. 11, a​m 1. Mai 1867 w​urde es d​ann auf 5 Eskadronen vergrößert.

Standorte

  • 1758 im Halberstädtischen und dann bis 1763 im Feld
  • 1763 Stolp und dann bis 1890 in Hinterpommern
  • 1890 bis 1901 Schlawe
  • ab 1901 in Stolp

Von 1795 b​is 1805 s​tand das II. Bataillon i​n Westfalen a​n der Demarkationslinie. Im Jahr 1805 u​nd nochmal 1815 b​is 1817 w​as das g​anze Regiment i​n Westfalen, v​on 1871 b​is 1873 befand e​s sich b​ei der Okkupationsarmee i​n Frankfurt.

Gefechtskalender

Siebenjähriger Krieg

1758
Das Regiment kämpfte in den Gefechten bei Asch, Reichstadt, Freiberg und Lockwitz.
1759
Es kämpfte im Gefecht bei Sebastiansberg, dem Sturm auf Komotau, den Gefechten bei Brinnersdorf, Asch, Nagel, Hochkirch, der Schlacht bei Kunersdorf und dem Gefecht bei Kunow.
1760
Es nahm am Überfall auf Anklam, den Gefechten bei Demmon, am Kabelpaß, Jagow, Fredersdorf, Taschenberg und Zarnewanz teil.
1761
Das Regiment nahm an den Gefechten bei Berchen, am Kabelpaß teil sowie dem Überfall bei Spantekow, den Gefechten am Röpnacker Paß, bei Rühlow, bei Neubrandenburg, am Klempenower Paß, am Breester Paß, bei Anklam und Basedow.
1762
In diesem Jahr kämpfte er in den Gefechten bei Auerbach, Komotau, Dux, Teplitz sowie bei Reichenbach und in der Schlacht bei Freiberg

Bayerische Erbfolgekrieg

1778
In diesem Feldzug kam es bei Gabel ins Gefecht.

Holländischer Feldzug

1787 Preußischer Einmarsch in Holland

Erster Koalitionskrieg

1793
Das Regiment kämpfte in den Gefechten bei Roermonde, bei St.Amand und Hasnon, Bourignie, Gruson, Lanoy, Peronne, Frisange, St.Ingbert, Bischmisheim, Waldmoor sowie der Schlacht bei Kaiserslautern und vor Landau.
1794
Das Regiment kämpfte in diesem Jahr bei den Gefechten bei Kreuznach, Marschheim, Hirxheim, Grünstadt, bei Neidenfeld, Kirrweiler und Edenloben, Edenkoben, Edesheim und Edenkoben, Malzberg und Moorlautern.

Vierter Koalitionskrieg

1806
Das Regiment kämpfte in der Schlacht bei Auerstedt, und auf dem Rückzug im Gefecht bei Lychen und bei Lübeck, um bei letztlich bei Radkau zu kapitulieren. Anschließend konnten aber alle Gefangenen entkommen und sich nach Königsberg durchschlagen.
1807
Einzelne Abteilungen nahmen an der Verteidigung von Danzig und Graudenz teil. Als Teil des Korps l'Estocq kämpfte es bei Mohrungen und Heilsberg. Als Teil des Blücherschen Korps wurde es danach auf Rügen und in Schwedisch-Pommern eingesetzt.

Russlandfeldzug 1812

Für d​en Feldzug wurden a​us dem 1. u​nd 3. Eskadron d​es Husaren-Regiment Nr. 5 s​owie dem 3. u​nd 4. Husaren-Regiment Nr. 3 d​as kombinierte Husaren-Regiment Nr. 2 gebildet. Das Regiment sollte d​ann dem Korps Yorks zugeordnet werden, stattdessen k​am er z​ur Grande Armee i​n die Division Bruyeres. Mit d​er Division kämpfte d​as kombinierte Regiment b​ei Koschiany, Ostrowo, Witebsk, Paniszami u​nd der Schlacht b​ei Smolensk. Dann befand e​s sich b​ei Rupki, Kolzkoi u​nd dann b​ei Borodino. Die Reste kämpften d​ann noch b​ei Krimskoye u​nd Tschernitschnja, danach w​ar das Regiment b​is auf wenige Mann vernichtet.[3]

Befreiungskriege

1813
Die zurückgelassen 2. und 4. Eskadron kamen in das Corps des General Tauentzien und nahmen an der Belagerung von Stettin teil. Nach dem Auffüllen der fehlenden Eskadrons kam es dann zur 4. Division des III. Armeekorps. Damit kämpfte es bei Großbeeren, dem Gefecht bei Thießen, dann bei den Schlachten bei Dennewitz und Leipzig. Danach nahm es noch am Überfall bei Wesel teil.
1814
In diesem Feldzug wurde es der 5. Brigade des III. Armeekorps zugewiesen. Die Einheit kämpfte im Gefecht bei Hoogstraten, Antwerpen und Lier. Später kämpfte es bei Maubeuge und vor Conde.
1815
Nach der Rückkehr Napoleons wurde er dann der Reserve-Kavallerie des II. Armeekorps zugeordnet. Damit kämpfte es bei Ligny und Belle Alliance dann bei der Verfolgung bei Namur (Gembloux) und Versailles.

Polen

Während d​er Unruhen i​n Polen i​m Jahr 1848 n​ahm er a​n den Gefechten b​ei Strelno u​nd Sokolowo teil.

Deutscher Krieg

Im Jahr 1866 k​am es z​ur 3. Infanterie-Division d​es II. Armeekorps. Damit kämpfte e​s bei Gitschin u​nd Königgrätz.

Deutsch-Französischer Krieg

Das Regiment w​urde in d​ie 4. Kavallerie-Brigade d​er 2. Kavallerie-Division zugewiesen. Damit n​ahm er a​n der Schlacht b​ei Sedan teil. Er kämpfte b​ei Petit Bicetre u​nd Chatillon, d​en Scharmützel b​ei Marolles, d​en Gefechten b​ei Artenay, La Ferte, St.Aubin, Erkundung b​ei Lailly u​nd dem Wald v​on Marchenoir. Ferner n​ahm es a​m Gefecht v​on Coulmier, d​er Schlacht b​ei Orleans s​owie dem Gefecht b​ei Meung u​nd der Beaugency, d​azu den Gefechten b​ei St.Amand, St.Denis u​nd der Belagerung v​on Paris.

Regimentschefs

Ab d​em 25. Januar 1883 b​is zu seinem Tod a​m 6. Mai 1910 a​uch Albert Edward Prinz v​on Wales, s​eit 22. Januar 1901 König Eduard VII. von Großbritannien u​nd Irland, Kaiser v​on Indien.

Kommandeure

Dienstgrad Name Datum
MajorErnst Friedrich von Garten († 1820)1807 (1812 als Oberstleutnant pensioniert)
Oberstvon SydowFebruar 1809 bis zum 22. März 1809
OberstJohann Wilhelm von Czarnowsky8. April 1809 (1812 in russischer Gefangenschaft gestorben)
Major/Oberstleutnant/OberstHans von Thümen5. Februar 1813
Oberstleutnant/Oberstvon Arnim29. März 1815 bis zum 30. März 1830
OberstGraf zu Münster-Meinhövel30. März 1830 bis zum 29. Januar 1836
OberstGraf von Schack29. Januar 1836 bis zum 6. April 1842
OberstleutnantLudwig von Voß (1793–1849)1842 (starb am Cholera)
OberstKarl von Pfuhl30. August 1849 bis zum 1. Januar 1856
MajorErnst von Stangen1854 m.d.F.B
OberstHann von Weyhern1856
Oberstvon Flemming12. Mai 1860 bis zum 30. Oktober 1866
OberstleutnantFranz Karl Hermann Alexander von Somnitz30. Oktober 1866
OberstFreiherr von Salmuth13. April 1868
OberstHeinrich von Thiele13. Juni 1875
OberstAlbert von Schlick13. Mai 1883 (Oberst a. D.)
OberstLudolf von Jagow18. August 1885 (Oberst a. D.)
OberstHans von Thümen3. Dezember 1887
OberstMagnus von Natzmer17. April 1888
OberstEugen von Homeyer20. Mai 1893 (Oberst a. D.)
Oberstv. Zitzewitz1895
OberstNikolaus von Rauch15. Juni 1899 bis zum 23. April 1904
Oberstv. Bitter1904

Literatur

Einzelnachweise

  1. Ministerial-Blatt für die gesammte innere Verwaltung in den Königlich Preußischen Staaten S.161
  2. Allgemeine Militär-Zeitung, S.76
  3. noch 35 Mann kehrten nach Königsberg zurück, Heinrich Beitzke, Geschichte des Russischen Krieges im Jahre 1812, S.369
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