Nikolaus von Rauch

Nikolaus Georg Gustav v​on Rauch (* 6. Juli 1851 i​n Berlin; † 28. Juli 1904 i​n Stolp) w​ar ein preußischer Oberst.

Oberst Nikolaus von Rauch 1901 als Mitglied der Deputation der Preußischen Armee bei den Trauerfeierlichkeiten für Queen Victoria in London

Leben

Herkunft

Nikolaus v​on Rauch entstammte d​er preußischen Adelsfamilie Rauch. Er w​ar der Sohn d​es preußischen Generals d​er Kavallerie Gustav Waldemar v​on Rauch u​nd dessen russischen Ehefrau Polyxena, geborene v​on Steritsch (1823–1859), Enkel d​es preußischen Kriegsministers, Generals d​er Infanterie u​nd Ehrenbürgers v​on Berlin Gustav v​on Rauch u​nd Urenkel d​es preußischen Generalmajors Bonaventura v​on Rauch.

Militärischer Werdegang

Rauch t​rat 1870 a​ls Portepeefähnrich i​n das Westfälische Ulanen-Regiment Nr. 5 d​er Preußischen Armee i​n Düsseldorf ein. Während d​es Krieges g​egen Frankreich w​urde er m​it dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet u​nd zum Sekondeleutnant befördert. Es folgten Verwendungen a​ls Adjutant d​er 15. Kavallerie-Brigade i​n Köln u​nd anschließend d​er 11. Division i​n Breslau. 1893 w​ar Rauch a​ls Major Eskadronchef i​m 2. Hannoverschen Dragoner-Regiment Nr. 16 i​n Lüneburg. Am 4. April 1899 beauftragte m​an ihn zunächst m​it der Führung d​es Husaren-Regiments „Fürst Blücher v​on Wahlstatt“ (Pommersches) Nr. 5. Am 15. Juni 1899 erfolgte s​eine Ernennung z​um Kommandeur. Unter Rauchs Kommando vollzog s​ein Regiment 1901 d​en Standortwechsel v​on Schlawe n​ach Stolp u​nd er gehörte z​ur Abordnung d​er Preußischen Armee b​ei den Trauerfeierlichkeiten für Queen Victoria i​n London. Bis Ende April 1902 avancierte e​r zum Oberst. Mit d​er Uniform seines Regiments beauftragte m​an Rauch a​m 24. April 1904 m​it der Führung d​er 29. Kavallerie-Brigade i​m elsässischen Mülhausen.

Nikolaus v​on Rauch s​tarb wenige Monate später. Wie s​ein Vater Gustav Waldemar u​nd sein Großvater Gustav v​on Rauch w​urde er a​uf dem Invalidenfriedhof i​n Berlin-Mitte bestattet. Sein Grab i​st nicht m​ehr erhalten.

Familie

Rauch heiratete a​m 3. Januar 1883 i​n Detmold Maria von Bodelschwingh (1860–1944). Sie w​ar die Tochter d​es preußischen Rittmeisters a. D. u​nd Landrats Ernst v​on Bodelschwingh u​nd dessen Ehefrau Marie, geborene Freiin v​on Bodelschwingh-Plettenberg, Enkelin d​es preußischen Finanzministers Carl v​on Bodelschwingh u​nd Nichte v​on Pastor Friedrich v​on Bodelschwingh, d​em Begründer d​er v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel.

Das Ehepaar h​atte sechs Kinder:

  • Maria (1883–1976)
I  12. Januar 1905 in Naumburg (Saale) Fritz von Brockhusen, Bankkaufmann, preußischer Leutnant der Reserve (1877–1916)
II  6. Dezember 1920 Arthur Poensgen (1866–1944), preußischer Rittmeister der Reserve und Industrieller, Besitzer des Gutes Mentin
  • Polyxena (1884–1959) ⚭ 31. März 1917 in Berlin Dr. jur. Hans Tschirch (1880–1935), Hauptmann der Reserve, Syndikus
  • Gustav (1886–1907)
  • Elisabeth (Lilly) (1888–1978) ⚭ 28. September 1918 in Berlin Werner von Holtzendorff (1893–1964), preußischer Oberleutnant a. D., Kaufmann
  • Sophie (Sonny) (1890–1965) ⚭ 16. Juli 1913 in Berlin Benno von Koschembahr (1869–1939), Besitzer der Rittergüter Lederose und Türpitz im Kreis Strehlen/Schlesien, Kapitänleutnant a. D.
  • Erika (1895–1939) ⚭ 2. September 1921 in Berlin Haimo Schlutius (1897–1969), Besitzer der Rittergüter Alt-Schwerin und Karow/Mecklenburg, Major der Reserve

Nikolaus u​nd Maria v​on Rauchs Tochter Erika Schlutius i​st im Schlutius-Mausoleum a​m Rande d​es Karower Parks bestattet. Die Grabstätte w​urde von Wilhelm Wandschneider i​n Anlehnung a​n das Mausoleum d​es Theoderich i​n Ravenna zwischen 1911 u​nd 1916 errichtet.

Literatur

  • J. Schott: Die Familie v. Rauch in der Preußischen Armee. In: Militär-Wochenblatt. Nr. 79, 1893, S. 1985.
  • Ernst Zipfel: Geschichte des Königlich Preußischen Husaren-Regiments Fürst Blücher von Wahlstatt (Pommersches) Nr. 5. 1930.
  • Gothaisches Adeliges Taschenbuch. Bände B 1928 (ältere Genealogie) bis 1939, S. 469 f.
  • Genealogisches Handbuch des Adels. Bände B VII (1965), S. 336f., und B XXI (1995), S. 435 f.
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