Hille
Hille [ˈhɪl̩ə] ist eine Gemeinde im Kreis Minden-Lübbecke im Norden Ostwestfalens mit rund 16.000 Einwohnern. Sie wurde 1973 im Rahmen der kommunalen Neugliederung Nordrhein-Westfalens durch den Zusammenschluss von neun Gemeinden des Mindener Landes gebildet. Namensgeber ist das Dorf Hille.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Bundesland: | Nordrhein-Westfalen | |
Regierungsbezirk: | Detmold | |
Kreis: | Minden-Lübbecke | |
Höhe: | 52 m ü. NHN | |
Fläche: | 102,99 km2 | |
Einwohner: | 15.378 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 149 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 32479 | |
Vorwahlen: | 05703, 05734, 0571 | |
Kfz-Kennzeichen: | MI | |
Gemeindeschlüssel: | 05 7 70 012 | |
Gemeindegliederung: | 9 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Am Rathaus 4 32479 Hille (Ortschaft Hartum) | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Michael Schweiß (SPD) | |
Lage der Gemeinde Hille im Kreis Minden-Lübbecke | ||
Das Gemeindegebiet ist 102,99 km² groß und umfasst neben dem Flachland der Norddeutschen Tiefebene mit dem niedrigsten Punkt auf 45,7 m Höhe den am südlichen Rand zum Wiehengebirge ansteigenden Teil mit bis zu 261 Meter Höhe.
Während des Heiligen Römischen Reiches gehörte das Gebiet der Gemeinde zum Bistum Minden und wurde von den dortigen Herren geprägt. 1648 wurde das Bistum säkularisiert und fiel unter der Bezeichnung „Fürstentum Minden“ an Brandenburg-Preußen.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Hille an die Mindener Kreisbahnen angeschlossen, etwas später, 1911–1915, wurde der Mittellandkanal durch die moorige Landschaft vor dem Wiehengebirge gegraben und in Hille ein Hafen eingerichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg siedelten sich hier viele Flüchtlinge an, die Bevölkerungszahl stieg merklich an.
Die Wirtschaft wird immer noch stark von der Landwirtschaft geprägt, aber inzwischen gibt es vielfältige industrielle und handwerkliche Produktions-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen.
Geografie
Geographische Lage
Hille liegt im Nordosten des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen und an der Nordgrenze des Regierungsbezirks Detmold. Im Zentrum des Mindener Landes gelegen, grenzt die Gemeinde mit ihrer Nordgrenze an das benachbarte Bundesland Niedersachsen. Große Teile des Gemeindegebiets gehören zur Norddeutschen Tiefebene.
Hille hat Anteil an den Naturräumen Wiehengebirge, Lübbecker Lößland, Bastau Niederung und Rahden-Diepenauer Geest. Der südliche Teil, der Rothenuffelner Lößhang, befindet sich in der Übergangszone von der Norddeutschen Tiefebene in die Mittelgebirgslandschaft. Die kammartige Struktur des Wiehengebirges schließt in einer Art Riegel die Gemeinde Hille gegen das südlich gelegene Ravensberger Hügelland hin ab.
Der Hauptteil der Gemeinde ist schon Bestandteil des Tieflandes, das seinen besonderen Charakter durch die in der Saale-Eiszeit ausgebildete Endmoränenlandschaft erhält. Im Bereich des Endsanders konnten sich Moore ausbilden, die zur Weser hin entwässert werden. Deren Restgebiet wird heute als Großes Torfmoor bezeichnet. Das Moor setzte sich in früherer Zeit östlich bis in den Raum Minden fort. Jahrhundertelanger Torfabbau führte zur Umwandlung in die Bastauwiesen, ein seit 1980 als Naturschutzgebiet ausgewiesenes wichtiges Feuchtbiotop.[2]
Zwei Flüsse gliedern das Gebiet: Das Wasser vom Nordhang des Wiehengebirges wird von der Bastau gesammelt, die das Gebiet nach Osten hin entwässert und bei Minden in die Weser mündet. Die Ösper, die im nördlichen Teil von Hille entspringt, fließt nach Nordosten und mündet bei Petershagen in die Weser.
Die Gemeinde Hille wird im nördlichen Teil der Bastauniederung durch den von Osten nach Westen verlaufenden Mittellandkanal durchzogen. Die nördlich anschließende Hartumer Lößplatte ist stärker besiedelt und agrarisch intensiv genutzt. Ganz im Norden der Gemeinde liegt im Grenzgebiet zur Stadt Petershagen das Naturschutzgebiet Mindener Wald, ein Staatsforst, der lange im Besitz des Bistums Minden war.
Im Westen setzt sich diese durch die Eiszeit geformten Landschaft bis in das Osnabrücker Land fort. Die lockere Agrarlandschaft wird durch ein Netz aus Streusiedlungen und Einzelhöfen geprägt, die von Hofgehölzen und Hecken gegliedert werden. Auf den Höhen des Wiehengebirges sowie im Norden finden sich Wälder, in Niederungen und auf moorigen Böden Wiesen.[3]
Geologie
Das Gemeindegebiet ist hauptsächlich durch die periglazialen und postglazialen Überformungsprozesse während und nach der Saalevereisung geprägt. Als das Gebiet noch von Eis bedeckt war, hatte das Wasser eine vorwiegend nach Süden, zur heutigen Entwässerungsrichtung entgegengesetzte Fließrichtung. Es sammelte sich in einer Flusslandschaft nördlich des Wiehengebirges, um dann nach Westen hin dem Meer zuzustreben. In diesem Urstromtal entwickelten sich ausgedehnte Moore, die lange Zeit für die Menschen nur schwer überwindbar waren.
Hille eignet sich bis auf wenige ungeeignete Standorte mittelmäßig bis gut, in Hang- und Kammlagen sehr gut, zur Nutzung von geothermischen Wärmequellen mittels Erdwärmesonde und Wärmegewinnung durch Wärmepumpenheizungen (vgl. dazu die nebenstehende Karte).[4]
Boden
Durch die oben erwähnten glazialen Bedingungen findet sich in der Gemeinde Hille unterschiedlich fruchtbarer Boden, mit unterschiedlichen Auswirkungen auf die Siedlungsstruktur. So gibt es im Süden in der Region zwischen Wiehengebirge und Bastauniederung auf hoch liegenden Flächen einen fruchtbaren Boden, auch als Lübbecker Lößland bezeichnet. Hier haben sich die Siedlungen Rothenuffeln, die beiden Dörfer Oberlübbe und Unterlübbe sowie Eickhorst gebildet. Nördlich davon schließt sich die moorige Bastauniederung an, in der kein nennenswerter Ackerbau betrieben werden kann. Deshalb wird im nördlichen Bereich der dem Wiehengebirge vorgelagerten Moorflächen die Linienführung des Mittellandkanals entlanggeführt. Hier ist der Boden eben. Nordöstlich davon schließt sich die Hartumer Lößplatte an, wo gute Ackerbaumöglichkeiten vorherrschen. Deshalb finden sich hier die Ortschaften Hartum, Nord- und Südhemmern und Holzhausen II. Die Höfe in den Dörfern sind mittelgroß, landwirtschaftliche Betriebsgrößen von 100 Morgen sind keine Seltenheit. Dieses Lößgebiet setzt sich im Westen hinter dem Fluss Flöthe fort, hier ist das Dorf Hille der Mittelpunkt der Siedlungstätigkeit. Im Nordosten der Gemeinde Hille findet sich schlechter Boden rund um Wittloge, die Bewirtschaftung lässt dort nur noch Waldanbau (Mindener Wald) zu.
Fauna
In dem Gebiet der Gemeinde Hille kommt der Weißstorch vor, die Wiederansiedlung und Bestandspflege wird unterstützt.
Ausdehnung und Nutzung des Gemeindegebiets
Die als "Große Landgemeinde" klassifizierte Gemeinde Hille liegt in der Norddeutschen Tiefebene, im Süden steigt sie zum Kamm des Wiehengebirges auf. Dort findet sich als höchster Punkt der Haddenhauser Berg in der Ortschaft Rothenuffeln mit 261 m ü. NN, in der Tiefebene liegt der niedrigste Punkt im Moor bei der Ortschaft Hartum mit 47,7 m ü. NN. Von Osten nach Westen erstreckt sich Hille über 11,8 km, von Norden nach Süden über 15,4 km.
Fläche nach Nutzungsart[5] |
Landwirt- schafts- fläche |
Wald- fläche |
Gebäude-, Frei- und Betriebsfläche |
Verkehrs- fläche |
Wasser- fläche |
Sport- und Grünfläche |
sonstige Nutzung |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Fläche in km² | 76,05 | 7,76 | 8,82 | 6,31 | 2,25 | 0,65 | 1,15 |
Anteil an Gesamtfläche | 73,84 % | 7,53 % | 8,56 % | 6,13 % | 2,18 % | 0,63 % | 1,12 % |
Nachbarkommunen
Hille liegt im Zentrum des Kreises Minden-Lübbecke im nordöstlichen Grenzgebiet des Landes Nordrhein-Westfalen zu Niedersachsen. Bis auf die Landesgrenze im Norden ist Hille daher durch Kommunen dieses Kreises umgeben. Im Einzelnen sind dies die geschichtlich prägende, alte Bischofs- und Kreisstadt Minden im Osten, nordöstlich schließt sich Petershagen an, im Norden liegt die niedersächsische Samtgemeinde Uchte. Westlich von Hille liegen die Stadt Espelkamp und die ehemalige Kreisstadt Lübbecke, im Süden hinter dem Wiehengebirge im Ravensberger Hügelland die Gemeinde Hüllhorst und die Stadt Bad Oeynhausen.
Geschichtlich ist die Gegend nach wie vor zu den alten Kreisstädten Minden und Lübbecke hin orientiert, auf die ebenfalls im Rahmen der kommunalen Neugliederung entstandenen Städte Espelkamp und Petershagen trifft das nicht zu.
Geschichte
Einzelsiedlungen wie Hilferdingsen, Eicksen und Holzhausen sind schon im 11. Jh. belegt. Hille wird erstmals 1170 verschriftlicht. Es kann niederdeutsch hilde, hille (‚Erhebung, kleiner Hügel‘) zugrunde liegen.[7]
Hille ist bis in die heutige Zeit hinein geprägt durch seine landwirtschaftliche Struktur. Neben den großen Bauernhöfen, die bedingt durch den fruchtbaren Lößboden vor allem auf der Hartumer Lößplatte entstanden, gab es bis ins 19. Jahrhundert hinein vielen kleine Heuerlingsstätten, deren Inhaber ein Zubrot durch handwerkliche Arbeiten wie zum Beispiel die Leinenweberei und die Zigarrenmacherei verdienten, die im 19. Jahrhundert in Hille aufkam. Besonders im 19. Jahrhundert wanderten aber auch viele Menschen aus den heutigen Hiller Gemeindeteilen in die USA aus. Ziel war dabei oft New York und hier in der weiteren Umgebung Schenectady. Andere Hiller gingen als sogenannte Hollandgänger zu Fuß bis in die Niederlande, um dort Gras zu mähen. Auch dort blieben einige Hiller für immer.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Infrastruktur durch ein großes Straßenbauprogramm des Mindener Landrates Carl von Schlotheim ausgebaut. Dieses war auch als eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme zu betrachten, die dem Kreis zu einem wirtschaftlichen Aufschwung verhalf.
Im frühen 20. Jahrhundert erreichte die Eisenbahn diese ländliche Region. 1903 eröffneten die Mindener Kreisbahnen eine Schmalspurstrecke von Minden bis Eickhorst. 1907 wurde diese Kleinbahn bis Lübbecke verlängert. Die Bahn wurde später auf Normalspur umgestellt. Aufgabe dieser preußischen Nebenbahn als Meliorationsbahn war es, die landwirtschaftlich geprägten Gebiete zu erschließen: Anlieferung von Kunstdünger, Abtransport von landwirtschaftlichen Produkten in die Kreisstädte Minden und Lübbecke und von hier über die dort vorhandenen Staatsbahnen in weitere Städte. Der Bau der Mindener Kreisbahnen war zudem eine gut organisierte Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, tausende Arbeiter erhielten beim Streckenbau Lohn und Brot. Der Abschnitt Lübbecke–Hille wurde 1967 stillgelegt und anschließend abgebaut. Zwischen Hille (Hafen) und Minden findet noch heute Güterverkehr statt. Auch Oberlübbe hatte von 1897 bis 1937 einen Anschluss an eine Kleinbahn. Der „Wallücker Willem“ verband den Steinbruch bei Wallücke im Wiehengebirge nach Süden mit Löhne und Kirchlengern und beförderte neben Eisenerz auch Personen.
Lange Zeit wurde von fast allen Hillern Platt gesprochen, das von Gemeindeteil zu Gemeindeteil durchaus größere Unterschiede aufweisen kann. Heutzutage ist der Gebrauch dieser Sprache stark rückläufig.
Religionen
Alle Dörfer der Gemeinde Hille sind wie die Stadt Minden 1550 mit der Einführung der Reformation evangelisch-lutherisch geworden. Entsprechend sind die Kirchengemeinden bis heute angelegt. Als das Gebiet an Preußen fiel, wurde die Landeskirche zur Evangelischen Kirche von Westfalen zusammengefasst, die sich später zur unierten Kirchen entwickelte, also die lutherische und reformierte Glaubensrichtung vereint. Die Kirchengemeinden sind inzwischen teilweise fusioniert, eine Gemeinde umfasst das Gebiet mehrerer Dörfer. Ein Teil der alten Kirchengebäude ist abgegeben und durch Neubauten ersetzt worden, z. B. das Alte Pfarrhaus in Hille.
Durch die Aufnahme der Flüchtlinge des Zweiten Weltkriegs wurden katholische Kirchengemeinden gegründet, die die Glaubenslandschaft langsam in Richtung Mehrgläubigkeit veränderten. Die einzige katholische Kirche der Gemeinde liegt im Ortskern (Brennhorster Straße) und gehört heute zum Pastoralverbund Mindener Land.
Eingemeindungen
Die Großgemeinde Hille wurde zum 1. Januar 1973 im Zuge der Umsetzung des Bielefeld-Gesetzes im Rahmen der nordrhein-westfälischen Kommunalreform geschaffen. Dabei wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Eickhorst, Hartum, Hille, Holzhausen II, Nordhemmern und Südhemmern aus dem Amt Hartum sowie Oberlübbe, Rothenuffeln und Unterlübbe aus dem Amt Dützen im Altkreis Minden zusammengeschlossen. In den östlichen Randbereichen wurden Teile der Gemeinden Hartum und Holzhausen II an die Stadt Minden abgegeben, im Gegenzug wurden einige Flurstücke der Gemeinde Hahlen in die Gemeinde Hille eingegliedert.[8] Die Ämter Hartum und Dützen wurden aufgelöst; die Gemeinde Hille ist Rechtsnachfolgerin des Amtes Hartum. Als Rathaus wurde das alte Amtshaus Hartum bestimmt, das sehr dezentral in der neu gebildeten Gemeinde liegt.
Einwohnerentwicklung
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen der Gemeinde Hille nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bei den Zahlen handelt es sich bis 1970 und für 1987 um Volkszählungsergebnisse[9][10][11] und ab 1975 um amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes.[12] Die Zahlen für 1975, 1980 und 1985 sind geschätzte Werte, die Zahlen ab 1990 Fortschreibungen auf Basis der Ergebnisse der Volkszählung von 1987. Die Angaben beziehen sich bis 1985 auf die Wohnbevölkerung und ab 1987 auf die Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung.
Hille nach dem damaligen Gebietsstand
Jahr | Einwohner |
---|---|
1961 (6. Juni) | 3.755 |
1970 (27. Mai) | 3.815 |
1972 (31. Dez.) | 3.767 |
Hille nach dem heutigen Gebietsstand
|
|
|
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat der Gemeinde Hille umfasst seit der Kommunalwahl 1999 insgesamt 32 Sitze plus den des Bürgermeisters.
Die Mitglieder des Rates werden für die Dauer von fünf Jahren gewählt. Bis zur Kommunalwahl 1999 war der Bürgermeister ehrenamtlich tätig und Mitglied des Gemeinderates, die Gemeindeverwaltung wurde von einem Gemeindedirektor geleitet.
Die Ergebnisse der Kommunalwahl am 13. September 2020 können den nebenstehenden Diagrammen entnommen werden.
Die folgende Tabelle zeigt die Kommunalwahlergebnisse seit 1975:
[13][14][15] | 2020[16] | 2014 | 2009 | 2004 | 1999 | 1994 | 1989 | 1984 | 1979 | 1975 | ||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Partei | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | % |
CDU | 11 | 37,80 | 12 | 39,2 | 12 | 39,76 | 15 | 45,14 | 14 | 44,74 | 12 | 37,81 | 11 | 32,35 | 14 | 41,10 | 14 | 42,01 | 14 | 41,03 |
SPD | 10 | 32,61 | 13 | 40,1 | 12 | 36,73 | 11 | 35,15 | 12 | 35,81 | 14 | 41,85 | 16 | 44,63 | 13 | 39,27 | 13 | 38,83 | 13 | 39,83 |
FDP | 2 | 7,41 | 3 | 9,0 | 4 | 12,89 | 3 | 10,52 | 3 | 10,19 | 3 | 8,41 | 3 | 9,80 | 3 | 10,99 | 5 | 17,17 | 6 | 19,13 |
FWG1 | 2 | 4,93 | 2 | 4,8 | 2 | 5,87 | 2 | 4,74 | 2 | 5,18 | 2 | 5,85 | 3 | 8,50 | − | − | − | − | − | − |
Grüne | 4 | 13,45 | 2 | 7,0 | 2 | 4,84 | 1 | 4,45 | 1 | 4,08 | 2 | 6,08 | 0 | 4,72 | 2 | 6,54 | − | − | − | − |
AfD | 1 | 3,80 | − | − | − | − | − | − | − | − | − | − | − | − | − | − | − | − | − | − |
Einzelbewerber | − | − | − | − | − | − | − | − | − | − | − | − | − | − | 0 | 2,09 | 1 | 1,99 | − | − |
Gesamt2 | 30 | 100 | 32 | 100 | 32 | 100 | 32 | 100 | 32 | 100 | 33 | 100 | 33 | 100 | 32 | 100 | 33 | 100 | 33 | 100 |
Wahlbeteiligung | 64,68 | 58,6 | 67,15 | 68,44 | 66,36 | 85,13 | 75,56 | 78,73 | 82,65 | 88,84 |
1Freie Wählergemeinschaft
2ohne Berücksichtigung von Rundungsdifferenzen
Bürgermeister
1973–1979 | Walter Rohde (FDP) |
1979–1989 | Kurt Riechmann (CDU / heute FWG) |
1989–1999 | Günter Grannemann (SPD) |
1999–2008 | Reinhard Jasper (CDU) |
2009– | Michael Schweiß (SPD) |
Bei der Kommunalwahl von 1999 wurde der damalige Gemeindedirektor Reinhard Jasper (CDU) mit 52,44 % der Stimmen in einer Stichwahl gegen Friedrich Meyer (SPD) zum Bürgermeister gewählt. Er trat die Nachfolge des ehrenamtlichen Bürgermeisters Günter Grannemann (SPD) an. Bei der Kommunalwahl 2004 wurde Jasper im ersten Wahlgang gegen den damaligen Ersten Beigeordneten der Gemeinde Klaus-Hermann Pörtner (SPD) mit 53,88 % der Stimmen erneut für fünf Jahre gewählt.
Am 30. September 2008 schied Reinhard Jasper aus dem Beamtenverhältnis als Bürgermeister der Gemeinde Hille aus. Seither führte der Allgemeine Vertreter des Bürgermeisters Helmut Spilker die Amtsgeschäfte in der Verwaltung.
Am 30. August 2009 wurde Michael Schweiß (SPD) mit 33,14 % zum neuen Bürgermeister gewählt und 2020 als parteiloser Kandidat in der Stichwahl mit 53,55 % im Amt bestätigt.[17]
Gemeindedirektoren
Bis 1999 wurde die Gemeindeverwaltung der Gemeinde Hille von einem hauptamtlichen Gemeindedirektor geleitet, der vom Gemeinderat gewählt wurde. Im Jahr 1973 wurde der Amtsdirektor des aufgelösten Amtes Hartum Wilhelm Grote zum ersten Gemeindedirektor gewählt, er führte dieses Amt bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1987 aus. 1987 konnte sich Reinhard Jasper bei der Wahl zum Gemeindedirektor nicht gegen seinen Gegenkandidaten durchsetzen, gewann aber den anschließenden Losentscheid.
1973–1987 | Wilhelm Grote |
1987–1999 | Reinhard Jasper (CDU) |
Wappen, Flagge, Banner und Siegel
Banner, Wappen und Hissflagge | |
Beschreibung des Wappens: In Silber (Weiß) aus einem roten Wellenschildfuß wachsend drei rote Moorkolben mit schwarzen Kolben, darüber rote schräg gestellte Windmühlenflügel.[6]
Die Windmühlenflügel stammen aus dem Wappen des ehemaligen Amtes Hartum, auf dessen Gebiet es zahlreiche Windmühlen gab und noch heute gibt. Die Moorkolben stammen aus dem Wappen der Ortschaft Hille, in deren Gebiet sich das Hiller Moor befindet; die Nutzung dieses Moores durch den Torfstich war früher für das Wirtschaftsleben der Gemeinde von Bedeutung. Die Verbindung von Rot und Silber will an die jahrhundertealte Zugehörigkeit des Gebietes zum Fürstbistum Minden erinnern.[18]
Der Gemeinde Hille ist mit Urkunde des Regierungspräsidenten in Detmold vom 17. November 1981 das Recht zur Führung eines Wappens, einer Flagge und eines Siegels verliehen worden. (Hauptsatzung § 2)[6]
Beschreibung der Flagge: Von Weiß und Rot längs gestreift mit dem von der Mitte zur Stange verschobenen Gemeindewappen.
Beschreibung des Banners: Von Weiß und Rot längs gestreift mit dem Gemeindewappen oberhalb der Mitte.
Beschreibung des Siegels: Umschrift oben: GEMEINDE HILLE. Umschrift unten: KREIS MINDEN-LÜBBECKE. Siegelbild: Wappenschild, in dem der Inhalt des Gemeindewappens in Umrissen wiedergegeben ist.
Gemeindepartnerschaften
Die Gemeinde Hille pflegt keine eigenen Gemeindepartnerschaften, sondern beteiligt sich an den Partnerschaftsprogrammen des Kreises Minden-Lübbecke.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Windmühlen
Hille ist ein wichtiger Teil der Westfälischen Mühlenstraße im Mühlenkreis Minden-Lübbecke.[19] Fünf Exemplare der so genannten Holländerwindmühle stehen in der Gemeinde. Die Hartumer Windmühle ist entkernt und zu einem Ferienhaus umgebaut worden. Die noch stehenden Windmühlen in Hille und in Nordhemmern sind funktionsuntüchtig, sie werden teilweise als zentraler Veranstaltungsort von Vereinen genutzt. Die Bockwindmühle im Westerfeld, "Kreugers Müoln", wurde nach Sturmschaden in den 1940er Jahren abgerissen. An ihrem Standort, an der Mühlenstraße, findet sich der einzige, modern produzierende Mühlenbetrieb der Gemeinde Hille, das seit 1897 dort geführte mittelständische Futtermittelunternehmen Heinrich Meier GmbH & Co. KG. Die Windmühle Eickhorst, bekannt als Storck's Mühle, wird von einer Mühlengruppe betrieben und ist in der Saison jeden dritten oder vierten Samstag geöffnet. Weiterhin befindet sich in Eickhorst eine Wassermühle, deren Wasserrad noch funktionstüchtig ist. Das dazugehörige Gebäude wurde in ein Wohnhaus umgebaut. Die Windmühle Südhemmern ist als Mühlenensemble mit Müllerhaus und Dorfgemeinschaftshaus ausgebaut worden. Die Mühle ist jeden zweiten und vierten Sonntag im Monat geöffnet; da dort jedoch kein Müller mehr vorhanden ist, darf die Mühle nicht mehr betrieben werden. Die Mindener Schifffahrtsgesellschaft bieten ein Kombiticket mit Schiff auf dem Mittellandkanal und der Museumseisenbahn zur Südhemmeraner Windmühle an.
Theater
In der ländlichen Region gibt es kein eigenes Theatergebäude, jedoch werden unregelmäßig Theaterstücke in der Aula der Verbundschule Hille aufgeführt. Die nächsten größeren Theater befinden sich in Minden, Lübbecke und Espelkamp. Am Wiehengebirge haben sich in der Nachbarschaft der Gemeinde zwei Laienspielbühnen etabliert, die Freilichtbühne Nettelstedt und die Freilichtbühne Porta.
Museen
Das Heimathaus Hartum zeigt in einem Fachwerkhaus von 1872 das Leben und die Arbeit in der „guten alten Zeit“. In Hartum steht auch das alte, ehemalige Amtsgefängnis. Bemerkenswert an diesem Gebäude ist, dass es immer schon eine doppelte Funktion hatte: Ein Teil des Gebäudes wurde als Feuerwehrhaus eingerichtet. In Holzhausen II findet sich neben der historischen Dorfschmiede ein Handwerksmuseum. Weiterhin befindet sich in Eickhorst die Moorgalerie, in der eine Fotoausstellung zum Großen Torfmoor zu finden ist. Im Ortsteil Hille wurde in der ehemaligen Kornbrennerei Christian Meyer (gegründet 1721) bis 1990 Alkohol hergestellt. Das alte Brennereigebäude mit Kesselhaus und Kamin steht seit 1995 unter Denkmalschutz. Seit 2002 betreibt der Heimat- und Gartenbauverein Hille e.V. in dem Industriedenkmal ein Brennereimuseum. Der Produktionsablauf kann vom Kornboden bis zum Zollkeller nachvollzogen werden, da fast alle Apparaturen noch vorhanden sind; besonders erwähnenswert ist der Rohbrandturm von 1880 und die Dampfmaschine von 1895. Heute wird das Kesselhaus auch als Kulturstätte für Lesungen und Vorführungen genutzt. Auf dem Kornboden ist ein kleines Heimatmuseum mit alten hauswirtschaftlichen Geräten eingerichtet. Auf dem 22 Meter hohen Kamin befindet sich ein Storchennest. Weißstörche brüten hier regelmäßig seit 2003.
Bauwerke
Neben den Windmühlen in einigen Ortsteilen gibt es in jedem Dorf eine Dorfkirche, die im Stil der Gegend aus Feldsteinen, gebrannten Ziegeln und Holzkonstruktionen erbaut ist.
In der Ortschaft Hille steht die alte Brennerei Meyer, eine ehemalige Kornbrennerei. Auf ihrem Schornstein wurde ein Storchennest eingerichtet. Ebenfalls in Hille steht der alte von Oeynhausen’sche Adelssitz, heute besser als Reimlers Hof bekannt.
Die Hiller Kirche stammt aus dem Jahr 1523 und wurde in der Reformation zur evangelisch-lutherischen Kirche. Im Laufe der Zeit wurde sie vergrößert und umgebaut. Der Altar, der im Westen statt wie sonst üblich im Osten der Kirche steht, wurde Anfang des 18. Jahrhunderts vom Ehepaar von Oeynhausen/Pohlmann gestiftet. Bei der Renovierung im Jahr 1954/1955 wurden alte Deckengemälde aus dem Jahr 1523 freigelegt. Rund um die Kirche sind einige Grabsteine des ehemaligen Friedhofes erhalten. An der Außenmauer der Kirche selber wurde ein Grabstein aus dem 16. Jahrhundert aufgestellt, der den Mindener Domherren Conrad von Aswede zeigt. Ebenfalls sehenswert ist die 600-jährige Linde neben der Kirche.[20]
Für weitere Bauwerke siehe → Liste der Baudenkmäler in Hille
Parks und Naturdenkmäler
Mit dem Naturschutzgebiet Großes Torfmoor, dem Naturschutzgebiet Bastauwiesen und dem Naherholungsgebiet Mindener Wald besitzt Hille einige schützenswerte Naturräume.
Am Nordhang des Wiehengebirges hat sich das alte Bauernbad Rothenuffeln mit seinen schwefelhaltigen Quellen etabliert. Hier findet sich ein alter Kurpark, der zum Wandeln der Kurgäste einlädt.[21]
Die 40 ausgewiesenen Naturdenkmäler im Gemeindegebiet setzen sich aus 39 Gehölzen, bestehend aus Einzelbäumen, Baumgruppen und einer Hecke, und dem Tümpel im Aulmoor von Holzhausen II als einzigem flächenhaften Objekt zusammen.[22][23]
Sport
Hille und Umgebung ist ein Schwerpunkt der deutschen Handballszene. Die benachbarten Vereine TuS Nettelstedt-Lübbecke und Grün-Weiß Dankersen Minden spielen in der Handball-Bundesliga. Die Handballnationalspieler Dieter Waltke und Frank von Behren kommen aus Hille. Jeder der örtlichen Sportvereine hat eine eigene Handballabteilung. Der TV Sachsenroß Hille spielte vier Jahre in der Regionalliga West und nahm einmal am DHB-Pokal teil. Die Frauenmannschaft von Eintracht Oberlübbe spielte drei Jahre in der Regionalliga und nahm einmal am DHB-Pokal teil.
Regelmäßige Veranstaltungen
Seit 1564 wird jedes Jahr im April und September der Hiller Markt begangen. Im großen Kurpark in Rothenuffeln wird vom Jugendblasorchester Rothenuffeln alle zwei Jahre am ersten Wochenende nach den Schulferien die Große Parkbeleuchtung inszeniert.[24]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Infrastruktur der Gemeinde Hille wird durch den von Osten nach Westen verlaufenden Hauptkamm des Wiehengebirges und den in gleicher Richtung verlaufenden Mittellandkanal geprägt.
Durch das Gemeindegebiet verläuft die B 65 von Hannover nach Osnabrück. Diese überregionale Straßenverbindung hatte früher größere Bedeutung; ein Teil ihrer Aufgaben wurde durch den Bau der A 30 auf die Südseite des Wiehengebirges verschoben.
Nächstgelegene Bahnhöfe sind Minden und Bad Oeynhausen (Hauptstrecke Bielefeld–Hannover beziehungsweise Osnabrück–Hannover) sowie Lübbecke an der Ravensberger Bahn. Außerdem verkehren auf der Strecke der Mindener Kreisbahnen Güterzüge und eine Museumsbahn (Museums-Eisenbahn Minden (MEM)) vom Bahnhof Hille über Hartum bis Minden-Oberstadt.
Hille und seine einzelnen Gemeindeteile können mit Regional- und Anrufbussen von Minden, Lübbecke, Espelkamp, Rahden oder Bad Oeynhausen erreicht werden. Seit August 2010 fährt ein Bürgerbus ab Holzhausen über Hille nach Hartum.[25] Hille gehört zum Tarifverbund „Der Sechser“ (OWL Verkehr GmbH).
Als wichtiger Verkehrsweg durchquert die bis 1915 gebaute heutige Bundeswasserstraße Mittellandkanal die Gemeinde. An dieser befindet sich der Hafen Hille, der mit den Mindener Kreisbahnen vernetzt ist.
Die Radfernwege Bremen–Bad Oeynhausen, Mühlenroute und Wellness-Radroute durchqueren das Gemeindegebiet.
Ansässige Unternehmen
Das Gebiet der Gemeinde Hille war und ist stark landwirtschaftlich geprägt. Neben Höfen auf guten Lößböden gab es viele Regionen mit schlechten Böden und kargen Einkommen. Viele Bewohner waren deshalb gezwungen sich anderweitig nach Arbeit umzusehen. So erstarkte im 18. Jahrhundert die Leinenindustrie und im 19. Jahrhundert die Zigarrenindustrie. Beide waren stark geprägt von häuslicher Manufaktur und Heimarbeit. Darüber hinaus bot der Wald die Grundlage für die hier weit verbreitete Möbelindustrie, die sich hier jedoch nicht so stark spezialisierte wie die Küchenmöbelindustrie im südlich gelegenen Ravensberger Land.
Beispiel dafür ist die Friedrich Priess GmbH & Co KG, eine seit 1931 bestehende Möbelfabrik in Hille. Die Prieß, Horstmann & Co. Maschinenbau GmbH & Co. KG in Unterlübbe ist als Maschinenbauunternehmen in der Möbelzulieferung tätig.
Da viele Arbeitnehmer nach dem Zweiten Weltkrieg aufgrund der schlechten Wirtschaftslage gezwungen waren, sich außerhalb der Region eine Arbeit zu suchen, pendelten viele zum Volkswagenwerk Hannover. Damals konnten Arbeiter bei Volkswagen so genannte Jahreswagen kaufen und verkaufen, in der Gegend gab es deshalb einen regen Gebrauchtwagenhandel.
Auf dem Gebiet der Gemeinde Hille liegt heute das vom Kreis betriebene Entsorgungszentrum Pohlsche Heide, das Aufgaben im Rahmen des Abfallentsorgungskonzeptes weit über den Kreis hinaus wahrnimmt.
Die R. Bücker EDV-Beratung Datentechnik GmbH ist ein mittelständisches IT-Unternehmen, die UPHOFF Schlosserei GmbH ein Stahlbau- und Schlossereibetrieb mit 20 Mitarbeitern. Weiterhin gibt es die im Fensterbau tätige dtH Tiemann GmbH. In Unterlübbe findet sich die ESKATE Rohrverbindungstechnik GmbH, ein Unternehmen der metallverarbeitenden Industrie mit Spezialisierung auf die Herstellung von Flansch- und Spannringverbindungen sowie Sonderbiegeteilen. Im Hafen Hille am Mittellandkanal ist eine Niederlassung des Logistikunternehmens Rhenus GmbH zu finden.
In der Ortschaft Unterlübbe liegt die Wiehengebirgsmolkerei.
Medien
Die öffentliche Presse kommt im Gebiet der Gemeinde Hille traditionell aus dem Mittelzentrum Minden. So ist hier das Verbreitungsgebiet des Mindener Tageblatts, das ständig eine Regionalseite Hille hat. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk wird vom Westdeutschen Rundfunk als Landesrundfunkanstalt wahrgenommen. Der regionale Rundfunk mit Schwerpunkt Ostwestfalen wird aus dem Studio Bielefeld des WDR für Radio und Fernsehen produziert. Als private Konkurrenz tritt Radio Westfalica aus Minden auf, dessen lokales Fenster gerade verstärkt wird.
Öffentliche Einrichtungen
Die Freiwillige Feuerwehr Hille besteht aus neun selbständigen Löschgruppen, die jeweils in einem der Dörfer der Gemeinde stationiert sind.[26]
Die Krankenversorgung ist auf Kreisebene organisiert, die nächsten Krankenhäuser befinden sich in Minden, Lübbecke und Rahden. Das Gemeindegebiet gehört zum Einzugsbereich des 2008 in Minden neu gebauten Johannes-Wesling-Klinikums.
Weiterhin ist das Deutsche Rote Kreuz Ortsverein Hille e. V. in der Gemeinde vertreten und der DRK-Einsatzeinheit Minden-Lübbecke 02 unterstellt,[27] im Rahmen der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr, mit der Einsatzeinheit Mitte im Katastrophenschutz tätig.
Der Abfall der Gemeinde Hille wird gemäß Abfallgesetz der Bundesrepublik Deutschland im Entsorgungszentrum Pohlsche Heide entsorgt.
Bildung
Lange gab es in den zur Gemeinde gehörenden Dörfern eigene Schulen, in denen jahrgangsübergreifend unterrichtet wurde. Nach dem Anwachsen der Bevölkerung in der Nachkriegszeit wurden dort Jahrgangsklassen eingeführt. Diese konnten durch den später einsetzenden Geburtenrückgang nicht mehr alle gehalten werden und wurden zusammengefasst. Infolgedessen haben einzelne Ortschaften keine eigene Grundschule mehr, für die Schüler ist ein Schulbusverkehr eingerichtet. Heute haben nur noch Hille, Nordhemmern, Oberlübbe und Rothenuffeln eine eigene Grundschule.
Für die Großgemeinde Hille stellte sich die Aufgabe, im Gemeindegebiet weiterführende Schulen anzubieten, während es früher üblich war, zum Besuch einer höheren Schule in die Kreisstädte Minden oder Lübbecke zu fahren. In der Ortschaft Hille wurde in den 1990er Jahren die Hauptschule zu einer Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe umgewandelt, 2006 wurde ein gymnasialer Zweig genehmigt und die Gesamtschule Hille zur Verbundschule Hille umbenannt.
Weiterhin sind in der Gemeinde die Schulen für Erziehungshilfe des Kreises Minden-Lübbecke und die Schule für Sprachbehinderte des Kreises Minden-Lübbecke angesiedelt.
Die Gemeinde Hille gehört dem Zweckverband der Volkshochschule Minden an, die auch im Gemeindegebiet Lehrveranstaltungen anbietet.
Persönlichkeiten
In Hille geboren
- Johann Heinrich Volkening (1796–1877), Theologe
- Abraham Jacobi (1830–1919), Begründer der Kinderheilkunde in den USA
- Christian Weber (1898–1969), Politiker (CDU), Mitglied des Landtages
- Helmut Koch (1919–2015), Wirtschaftswissenschaftler
- Friedrich Schonhofen (1921–1984), Politiker (SPD), Landrat des Kreises Minden von 1964 bis 1966 und Mitglied des Deutschen Bundestages von 1965 bis 1976 (WK Minden-Lübbecke)
- Joachim Radkau (* 1943), Historiker
- Karl-Heinz Haseloh (* 1946), Politiker (SPD), Mitglied des Landtags
- Wolfgang Freitag (* 1952), Mitglied der Mindener Stichlinge
- Thomas Krämer (* 1952), Musiktheoretiker, Komponist und Dirigent
- Wolfgang Tiemann (* 1952), Künstler
- Dieter Waltke (* 1953), genannt Jimmy, Handballspieler und Mitglied der deutschen Handballnationalmannschaft bei der Handball-Weltmeisterschaft 1978
- Martina Tegtmeier (* 1958), Politikerin der SPD, Mitglied des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern
- Dorothea Frederking (* 1964), Politikerin von Bündnis 90/Die Grünen, Landtagsabgeordnete in Sachsen-Anhalt
- André Fuhr (* 1971), Handballtrainer
- Frank von Behren (* 1976), ehemaliger Kapitän der deutschen Handballnationalmannschaft
Die aus Deutschland ausgewanderten Vorfahren des US-Astronauten William Cameron McCool stammten aus Hille.
Mit Hille verbunden
- Andrea Gerecke (* 1957), Krimiautorin, lebt im Ortsteil Unterlübbe.
Ehrenbürger
Die Gemeinde verzeichnet keine Ehrenbürger.
Literatur
- Gerhard Finke: Gemeinde Hille – unsere Heimat. Band 1: 700 Jahre Mühlengeschichte in den Dörfern Eickhorst, Hartum, Hille, Holzhausen II, Nordhemmern, Oberlübbe, Rothenuffeln, Südhemmern und Unterlübbe. Gemeinde Hille, Hille 1993.
- Gemeinde Hille: 1973–1998, 25 Jahre Gemeinde Hille.
- Sofie Meisel: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 85 Minden. Geographische Landesaufnahme 1:200.000, Naturräumliche Gliederung Deutschlands. Remagen 1959
- Heinrich Wesemann: Politische Willensentscheidungen im dörflichen Raum. Wahlen und Wahlergebnisse der Gemeinde Hille von 1919 bis 1933. Mitteilungen des Mindener Geschichtsvereins, Jahrgang 47 (1975), S. 7–61.
Weblinks
- Website der Gemeinde Hille
- Hille im Kulturatlas Westfalen
Einzelnachweise
- Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2020 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 21. Juni 2021. (Hilfe dazu)
- Naturschutzgebiet „Bastauwiesen“ im Fachinformationssystem des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen, abgerufen am 24. Februar 2017.
- Bundesamt für Naturschutz: Landschaftssteckbrief Rahden-Diepenauer Geest (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen im März 2008
- Geologischer Dienst NRW: Erdwärme nutzen – Geothermiestudie liefert Planungsgrundlage (Memento vom 14. September 2005 im Internet Archive) (PDF; 369 kB)
- Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen: Kommunalprofil Hille (Memento des Originals vom 5. Mai 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Hauptsatzung der Gemeinde Hille vom 17. Dezember 1999
- Manfred Niemeyer (Hrsg.): Deutsches Ortsnamenbuch. De Gruyter, Berlin 2012, ISBN 978-3-11-018908-7, S. 267.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 325.
- Gemeindestatistik des Landes Nordrhein-Westfalen: Bevölkerungsentwicklung 1871–1961. Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 1964, S. 414–415.
- Die Wohnbevölkerung in den Gemeinden Nordrhein-Westfalens 1970 : Ergebnisse der Volkszählung am 27. Mai 1970. Statistisches Landesamt Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 1972, S. 43.
- Sonderreihe zur Volkszählung 1987 in Nordrhein-Westfalen, Band 1.1: Bevölkerung, Privathaushalte und Erwerbstätige. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf 1989, S. 110.
- Landesdatenbank Nordrhein-Westfalen
- Landesdatenbank NRW; Wahlergebnisse zum Gemeindecode 05770012
- Landesbetrieb Information und Technik NRW: Kommunalwahlen
- Ergebnisse der Kommunalwahl 2014 in Hille
- Ratswahl – Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Hille – Gesamtergebnis. Abgerufen am 8. Oktober 2020.
- Stichwahl des Bürgermeisters – Kommunalwahlen 2020 in der Gemeinde Hille – Gesamtergebnis. Abgerufen am 8. Oktober 2020.
- Wappenbeschreibung auf der Website der Gemeinde Hille, abgerufen im März 2008
- Heinrich Wesemann: Volkskundliche Beiträge zum Mühlenwesen in Hille und Umgebung. Mitteilungen des Mindener Geschichtsvereins, Jahrgang 51 (1979), S. 47–72.
- Homepage der Gemeinde Hille, abgerufen im April 2019
- Kurpark Bad Griepshop bei LWL-GeodatenKultur des Landschaftsverband Westfalen-Lippe
- Naturdenkmalverzeichnis. (PDF, 347 kB) Kreis Minden-Lübbecke, untere Landschaftsbehörde, abgerufen am 19. April 2019.
- Landschaftsplan Bad Oeynhausen: 05 Naturdenkmale. Seiten 83–138, abgerufen am 19. April 2019 (PDF; 5,56 MB).
- Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 11. September 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen im September 2008
- Mindener Tageblatt zum Bürgerbus in Hille, Ausgabe vom 19. Juni 2010, abgerufen im August 2010
- Feuerwehr Hille, abgerufen im April 2008.
- Deutsches Rotes Kreuz(DRK) Hille – Einsatzeinheit (Memento des Originals vom 23. März 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abgerufen am 6. April 2008.