Habscheid

Habscheid ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Prüm an.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis: Eifelkreis Bitburg-Prüm
Verbandsgemeinde: Prüm
Höhe: 500 m ü. NHN
Fläche: 17,6 km2
Einwohner: 662 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 38 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54597
Vorwahl: 06556
Kfz-Kennzeichen: BIT, PRÜ
Gemeindeschlüssel: 07 2 32 231
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Tiergartenstraße 54
54595 Prüm
Website: www.habscheid-eifel.de
Ortsbürgermeister: Dietmar Fuchs
Lage der Ortsgemeinde Habscheid im Eifelkreis Bitburg-Prüm
Karte
Habscheid von Nordwesten
Pfarrkirche St. Lucia

Geographie

Habscheid liegt in der Westeifel. Der Ortsteil Habscheid selbst liegt auf einer kleinen Hochfläche, die in nordöstlicher Richtung zum Alfbach, und in südöstlicher zum Bierbach abfällt. Der nördliche Teil des Gemeindegebiets gehört bereits zum grenzübergreifenden Naturpark Hohes Venn-Eifel (deutscher Teil: „Naturpark Nordeifel“).[2]

Die Gemeinde gliedert sich in die Ortsteile Habscheid und Hollnich. Zum Ortsteil Habscheid gehört auch die Weiler Niederhabscheid und Habscheider Mühle; zum Ortsteil Hollnich gehören die Wohnplätze Auf dem Rehbüsch, Hof Hallert, Hof Unter dem Rehbüsch, Hollnichermühle und Ritzfeld.[3]

Nachbarorte sind die Ortsgemeinden Großlangenfeld im Norden, Brandscheid im Nordosten, Pronsfeld und Masthorn im Südosten, Üttfeld im Süden, Kesfeld im Südwesten, Heckhuscheid im Westen, sowie dem Ortsteil Eigelscheid der Ortsgemeinde Winterspelt im Nordwesten.

Geschichte

Das Gemeindegebiet war bereits in römischer Zeit besiedelt, wie Siedlungsreste und Brandgräber aus dem 1. und 2. Jahrhundert zeigen, die nördlich von Niederhabscheid gefunden wurden.[4][5]

Die Orte Habscheid und Hollnich gehörten bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zum Kondominium Pronsfeld, einem Gebiet mit gemeinsamer Landeshoheit. So unterstand Habscheid im 18. Jahrhundert dem Kurfürstentum Trier (6 Häuser), den Herrschaften Hartelstein / Abtei Niederprüm (14 Häuser) und der Herrschaft Oranien (4 Häuser).[4]

Die Inbesitznahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen beendete die alte Ordnung. Der Ort wurde von 1798 bis 1814 Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Französischen Kaiserreichs. Er wurde Sitz einer Mairie, zugeordnet dem Arrondissement Bitbourg (Bitburg) des Wälderdepartements. Nach der Niederlage Napoleons kam Habscheid aufgrund der 1815 auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen zum Königreich Preußen und gehörte nun zum Kreis Prüm des Regierungsbezirks Trier, der 1822 Teil der neu gebildeten preußischen Rheinprovinz wurde. Aus der Mairie wurde eine Bürgermeisterei, die 1927 in Amt umbenannt und 1933 – zusammen mit anderen Ämtern – im vergrößerten Amt Bleialf aufging.[6]

Als Folge des Ersten Weltkriegs war die gesamte Region dem französischen Abschnitt der Alliierten Rheinlandbesetzung zugeordnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Habscheid innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Am 1. Januar 1972 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Hollnich mit seinerzeit 194 Einwohnern nach Habscheid eingemeindet.[7]

Statistik zur Einwohnerentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Habscheid bezogen auf das heutige Gemeindegebiet; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[8]

JahrEinwohner
1815391
1835454
1871544
1905534
19391495
JahrEinwohner
1950595
1961605
1970600
1987579
2005577
JahrEinwohner
2018652

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Habscheid besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[9]

Bürgermeister

Dietmar Fuchs wurde am 14. August 2019 Ortsbürgermeister von Habscheid. Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein gültiger Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters dem Rat, der sich auf seiner konstituierenden Sitzung für Fuchs entschied.[10]

Die Vorgänger von Dietmar Fuchs waren Petra Diederichs (2009–2019) und zuvor Theo Igelmund mit einer Amtszeit von 20 Jahren.[11][12]

Wappen

Wappen von Habscheid
Blasonierung: „Unter silbernem Schildhaupt, darin ein blaues Schwert, von Rot und Silber durch Halbkrückenschnitt geteilt, oben eine goldene Glocke, unten ein grünes Eichenblatt.“[13]

Sehenswürdigkeiten

In der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz (Stand: 2021) sind folgende Kulturdenkmäler ausgewiesen:[14]

  • Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Luzia in der Hauptstraße (Gebäudeteile spätestens aus dem 15. Jahrhundert)
  • Drei Wegekreuze aus dem 16. und 19. Jahrhundert im Ort und der Gemarkung
  • Habscheidermühle nordöstlich des Ortes; Dreiflügelanlage aus dem 19. Jahrhundert

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Habscheid

Wirtschaft und Infrastruktur

Öffentliche Einrichtungen

Das Dorfgemeinschaftshaus ist Mittelpunkt des kulturellen Lebens von Habscheid und wird von örtlichen Vereinen rege genutzt.[15] Habscheid verfügt über eine Kindertagesstätte.[16]

Verkehr

Habscheid liegt an der Landesstraße 16. Im Ortsteil zweigt von ihr die Kreisstraße 108 nach Hollnich und Hallert ab, von der wiederum kurz vor Hallert die K 116 Richtung Masthorn abzweigt. Nördlich von Habschneid streift die Bundesautobahn 60 das Gemeindegebiet, die nächstgelegene Auffahrt ist die Anschlussstelle Bleialf.

Commons: Habscheid – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Habscheid. In: Eifelreise.de. Arne Houben, Rhein-Mosel-Verlag, Zell, abgerufen am 5. September 2021.
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 97 (PDF; 2,6 MB).
  4. Dorfchronik. Ortsgemeinde Habscheid, abgerufen am 5. September 2021.
  5. Römische Brandgräber Habscheid. In: Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier. Peter Valerius, Kordel, 24. November 2011, abgerufen am 8. September 2021.
  6. Verwaltungszugehörigkeit der einzelnen Gemeinden. Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm, S. 8, abgerufen am 5. September 2021.
  7. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (Memento vom 22. Dezember 2017 im Internet Archive) (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 178 (PDF; 2,6 MB).  Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
  8. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  9. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  10. Ergebnisse aus der öffentlichen Sitzung des Ortsgemeinderates Habscheid vom 14.08.2019. In: Prümer Rundschau, Ausgabe 39/2019. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 5. September 2021.
  11. Peter Feltes: Verabschiedung unserer ehemaligen Ortsbürgermeisterin Petra Diederichs in den wohlverdienten Ruhestand. Ortsgemeinde Habscheid, 24. November 2019, abgerufen am 5. September 2021.
  12. Mit dem Blaumann ins Grüne. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 26. Juli 2009, abgerufen am 5. September 2021 (Nur Artikelanfang frei zugänglich).
  13. Wappen der Ortsgemeinde Habscheid. Ortsgemeinde Habscheid, abgerufen am 5. September 2021
  14. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): .pdf Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Eifelkreis Bitburg-Prüm. Mainz 2021[Version 2022 liegt vor.], S. 47 f. (PDF; 4,4 MB).
  15. Dorfgemeinschaftshaus. Ortsgemeinde Habscheid, abgerufen am 8. September 2021.
  16. KiTa „Wirbelwind“. Ortsgemeinde Habscheid, abgerufen am 8. September 2021.
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