Kesfeld
Kesfeld ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Arzfeld an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Eifelkreis Bitburg-Prüm | |
Verbandsgemeinde: | Arzfeld | |
Höhe: | 496 m ü. NHN | |
Fläche: | 4,5 km2 | |
Einwohner: | 74 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 16 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54619 | |
Vorwahl: | 06559 | |
Kfz-Kennzeichen: | BIT, PRÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 32 247 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Luxemburger Straße 6 54687 Arzfeld | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Roland Kotz | |
Lage der Ortsgemeinde Kesfeld im Eifelkreis Bitburg-Prüm | ||
Geographie
Die Ortsgemeinde liegt in der Westeifel, nur wenige Kilometer östlich der Staatsgrenzen zu Luxemburg und Belgien. Das Gemeindegebiet erstreckt sich über die Hochfläche von Leidenborn und liegt etwa 8 km südlich von Pronsfeld. Zu Kesfeld gehören Teile der Weiler Spielmannsholz und Dromigt (beide teilweise zu Üttfeld gehörend),[2] die in etwa 1 km Abstand vom Hauptort liegen.
Mit 85,6 % wird ein vergleichsweise großer Teil des Gemeindegebietes landwirtschaftlich genutzt, 9,8 % sind von Wald bestanden (Stand 2011).[3]
Nachbargemeinden sind Heckhuscheid im Norden, Üttfeld im Osten, Leidenborn im Süden sowie Großkampenberg im Westen.
Geschichte
Verschiedene Bodenfunde, Gebäudereste, Ziegel, Tongefäße und Hügelgräber belegen eine frühe Besiedlung des Raumes durch Kelten und Römer. Der Ort in der heutigen Form ist entstanden bei der Rodungsphase im 12. Jahrhundert, worauf auch die Endung des Ortsnamens schließen lässt.
Der Ortsname ist vermutlich auf den das Dorf durchfließenden Kesselbach zurückzuführen. Urkundlich erwähnt wurde Kesfeld 1245/1265 als „Kesselveld“. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte der Ort zum Verwaltungs- und Gerichtsbezirk der Meierei Harspelt innerhalb der Herrschaft Dasburg im Herzogtum Luxemburg.
Im Jahr 1794 hatten französische Revolutionstruppen die Österreichischen Niederlande, zu denen das Herzogtum Luxemburg seinerzeit gehörte, besetzt und im Oktober 1795 annektiert. Unter der französischen Verwaltung gehörte Kesfeld zum Kanton Arzfeld, der verwaltungsmäßig dem Arrondissement Bitburg im Departement Wälder zugeordnet war.[4]
Aufgrund der Beschlüsse auf dem Wiener Kongress wurde 1815 das vormals luxemburgische Gebiet östlich der Sauer und der Our dem Königreich Preußen zugeordnet. Der Ort gehörte von 1816 an zur Bürgermeisterei Leidenborn im neuen Kreis Prüm im Regierungsbezirk Trier und von 1822 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs zu Rheinprovinz. Nach 1936 gehörte die Gemeinde zum Amt Daleiden-Leidenborn.
Im Zweiten Weltkrieg wurden etwa 90 % des Ortes zerstört. Eine Evakuierung des Ortes fand im September 1944 statt. Die US-Truppen erreichten das Gebiet am 16. September, wobei die Front zunächst stockte. Daher lag Kesfeld bis zur Ardennenoffensive im Dezember 1944 unmittelbar am Frontverlauf. Im Februar 1945 wurde Kesfeld nochmals von US-amerikanischen Truppen eingenommen.
Seit der Kommunalreform 1971 gehört Kesfeld zur Verbandsgemeinde Arzfeld und zum Eifelkreis Bitburg-Prüm (damals: Landkreis Bitburg-Prüm).
Statistik zur Einwohnerentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Kesfeld, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3]
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Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Kesfeld besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[5]
Bürgermeister
Roland Kotz ist Ortsbürgermeister von Kesfeld. Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 98,15 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[6]
Wappen
Blasonierung: „Von Silber (Weiß) über Rot geteilt durch einen blau-silbernen (-weißen) Wellenschrägbalken, vorn drei goldene (gelbe) Getreidegarben bordweis, hinten ein rotes Hochkreuz auf zweistufigem Sockel (Kalvarienkreuz).“[7] | |
Wappenbegründung: Rot und Silber sind die Farben der Grafen von Vianden denen seit dem 14. Jahrhundert die luxemburgischen Herrschaft Dasburg und damit Kesfeld gehörte. Der blau-silberne Wellenbalken steht für den Primmer- und den Kesselbach. Das Hochkreuz ist im Ortskern wiederzufinden und soll an die Schrecken des Krieges erinnern. Die Christusfigur des Kreuzes wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und lagerte lange Zeit in einer Scheune. |
Das von Christian Gredner in Zusammenarbeit mit Kesfelder Bürgern entworfene Wappen wurde am 11. August 2010 durch die Kommunalaufsicht des Eifelkreises Bitburg-Prüm genehmigt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Kesfeld ist heute eine landwirtschaftlich geprägte Wohngemeinde. Seit 1971, als noch 20 landwirtschaftliche Betriebe gezählt worden waren, hat die landwirtschaftlich genutzte Fläche von 317 ha vergleichsweise stark auf 170 ha (2005) abgenommen, die von 7 Betrieben bewirtschaftet wurden. Bekannt war die Landwirtschaft Kesfelds früher für Haferanbau und Hafersaatgut.
Das Ortszentrum liegt abseits größerer Durchgangsstraßen; die an den Rändern des Gemeindegebietes verlaufenden Landesstraßen sind über Gemeindestraßen zu erreichen.
Kesfeld ist Standort einer Freiwilligen Feuerwehr mit 15 Mitgliedern.
Weblinks
- Ortsgemeinde Kesfeld auf den Seiten der Verbandsgemeinde Arzfeld
- Zur Suche nach Kulturgütern der Ortsgemeinde Kesfeld in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Literatur über Kesfeld in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 90 (PDF; 2,6 MB).
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten. Abgerufen am 23. Dezember 2021
- Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm: Verwaltungszugehörigkeit der einzelnen Gemeinden (Online PDF (Memento vom 25. Mai 2016 im Internet Archive))
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Arzfeld, Verbandsgemeinde, 15. Ergebniszeile. Abgerufen am 23. Dezember 2021.
- Wappen der Ortsgemeinde Kesfeld. In: Eifel aktuell. Wochenzeitung mit den öffentlichen Bekanntmachungen der Verbandsgemeinde Arzfeld. Jahrgang 38 (113), Ausgabe 4/2011. Linus Wittich, Föhren 29. Januar 2011, S. 1.PDF (Memento vom 25. September 2015 im Internet Archive)