Schwirzheim
Schwirzheim ist eine Ortsgemeinde im Eifelkreis Bitburg-Prüm in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Prüm an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Eifelkreis Bitburg-Prüm | |
Verbandsgemeinde: | Prüm | |
Höhe: | 490 m ü. NHN | |
Fläche: | 13,68 km2 | |
Einwohner: | 454 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 33 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54597 | |
Vorwahl: | 06558 | |
Kfz-Kennzeichen: | BIT, PRÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 32 305 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Tiergartenstraße 54 54595 Prüm | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Josef Sohns | |
Lage der Ortsgemeinde Schwirzheim im Eifelkreis Bitburg-Prüm | ||
Geographie
Schwirzheim liegt im Norden der Prümer Kalkmulde. Zur Gemeinde gehören auch die Wohnplätze Haus Bockelter, Eichelhof, Eichhof, Jagdhaus und Waldhof, sowie ein Teil des Weilers Siedlung Schwirzheim-Gondelsheim.[2]
Geschichte
Im Osten von Schwirzheim wurden Reste einer römischen Villa rustica ergraben, deren früheste Datierung auf das 2. Jahrhundert deutet.[3] 1958 wurden bei Ausschachtungsarbeiten im Bereich der ehemaligen, 1936 abgerissenen Kapelle zudem römische Baureste angeschnitten. Bei den römischen Bauresten handelt es sich um die schlecht erhaltenen Fundamente eines gallo-römischen Umgangstempels. Lediglich die Nordseite des Gebäudes konnte dokumentiert werden. Demnach besaß die Cella eine Seitenlänge von 9 m, der Umgang von 16 m. Aus dem Befund ergibt sich, dass der Chor und die Sakristei der alten Kapelle auf den Mauern des römischen Tempels errichtet worden waren. Leider liegt kein Fundmaterial vor, so dass sich keine Aussagen zur Datierung der Tempelanlage machen lassen.[4] Die Endung „-heim“ sowie der Fund fränkischer Gräber weisen auf eine Entstehung des Ortes in der Zeit der Fränkischen Landnahme.
Urkundlich wurde der Ort als villa suerdesheim erstmals 943 erwähnt, beim Ort selbst befindet sich die Ruine der Burg Hartelstein aus dem 10. Jahrhundert, von der allerdings nur wenige Mauerreste erhalten sind. Vermutlich wurde sie nach dem Verkauf an die Abtei Prüm 1712 aufgelassen und verfiel. Unter französischer Verwaltung gehörte Schwirzheim zum Kanton Prüm im Saardepartement, unter Preußen zur Bürgermeisterei Büdesheim im Kreis Prüm. In dieser Zeit begannen auch Erzabbau und Kalkgewinnung in der Gemarkung. Heute ist Schwirzheim weitgehend landwirtschaftlich geprägt, wird aber auch zunehmend zur Wohngemeinde für Pendler.
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Schwirzheim, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5]
Jahr | Einwohner |
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1815 | 206 |
1835 | 292 |
1871 | 398 |
1905 | 331 |
1939 | 414 |
Jahr | Einwohner |
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1950 | 421 |
1961 | 357 |
1970 | 383 |
1987 | 393 |
1997 | 405 |
Jahr | Einwohner |
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2005 | 420 |
2011 | 444 |
2017 | 437 |
2020 | 454 |
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Schwirzheim besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[6]
Bürgermeister
Josef Sohns wurde am 28. August 2019 Ortsbürgermeister von Schwirzheim. Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein gültiger Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters dem Rat, der sich für Sohns entschied.[7]
Der Vorgänger von Sohns, Heinrich Knauf (CDU), hatte das Amt von 2009 bis 2019 ausgeübt.[7][8]
Sehenswürdigkeiten
- Katholische Filialkirche St. Margareta, erbaut 1923–1925
- Im Dorf steht an einer Wegkreuzung ein spätbarockes Schaftkreuz von 1760 in einem alten kreisrunden Fundamentstein.
- Unweit des Orts befindet sich die Burgruine Hartelstein auf einem 50 m hohen Bergrücken.[9]
- In Schwirzheim steht mit einer Datierung auf 1677 das einzige nahezu vollständig erhaltene Wohnhaus des 17. Jahrhunderts im Gebiet des ehemaligen Kreises Prüm.
Persönlichkeiten
- Dietrich von Schönenberg († 1542), kurpfälzischer Burggraf von Alzey und Amtmann von Stromberg
- Johann von Schönenberg (1525–1599), von 1581 bis 1599 Kurfürst und Erzbischof von Trier
- Georg von Schönenberg (1530–1595), von 1580 bis 1595 Fürstbischof von Worms
Weblinks
- Privatwebsite zur Ortsgemeinde Schwirzheim
- Ortsgemeinde Schwirzheim auf den Seiten der Verbandsgemeinde Prüm
- Zur Suche nach Kulturgütern der Ortsgemeinde Schwirzheim in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Literatur über Schwirzheim in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 99 (PDF; 2,6 MB).
- Eintrag zu Villa rustica (Schwirzheim) in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier; abgerufen am 6. Oktober 2015.
- Römischer Umgangstempel Schwirzheim. In: Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier. Abgerufen am 20. März 2021.
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 10. August 2020.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
- Ergebnisse aus der öffentlichen Sitzung des Ortsgemeinderates Schwirzheim vom 28.08.2019. In: Prümer Rundschau, Ausgabe 41/2019. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 26. September 2021.
- Europahaus ist Vorzeigeprojekt in Schwirzheim. In: Trierischer Volksfreund. Volksfreund-Druckerei Nikolaus Koch GmbH, Trier, 4. Oktober 2010, abgerufen am 26. September 2021 (nur Artikelanfang frei zugänglich).
- Burgruine Hartelstein. Norbert M. Rosskopp, abgerufen am 10. August 2020 (private Website).