HMS Ashanti (F51)

Die HMS Ashanti (Schiffskennung: F51) war ein Zerstörer der zweiten Tribal-Klasse der Royal Navy, der im Dezember 1938 in Dienst gestellt wurde. Die Ashanti war das erste von zwei Schiffen der Royal Navy, das den Namen des in Ghana lebenden Volkes der Aschanti trug. Sie war einer der wenigen Zerstörer der neuen Tribal-Klasse, die den Zweiten Weltkrieg überlebten.

Ashanti
Schiffsdaten
Flagge Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Schiffstyp Zerstörer
Klasse Tribal-Klasse
Bauwerft William Denny
Dumbarton
Baunummer 1300
Bestellung Juni 1936
Kiellegung 23. November 1936
Stapellauf 5. November 1937
Indienststellung 21. Dezember 1938
Verbleib 1949 abgebrochen
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
114,9 m (Lüa)
108,4 m (Lpp)
Breite 11,12 m
Tiefgang max. 2,75 m
Verdrängung Standard: 1.854 ts
maximal: 2.519 ts
 
Besatzung 190–217 Mann
Maschinenanlage
Maschine 3 Admiralty-Dreitrommel-Dampfkessel
2 Parsons-Getriebeturbinen
Maschinen-
leistung
44.000 PS (32.362 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
36 kn (67 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung

zuletzt

Das Schiff w​urde auf a​llen Kriegsschauplätzen d​er Royal Navy i​n Europa eingesetzt. 1949 w​urde die HMS Ashanti abgebrochen.

Geschichte des Zerstörers

Die Ashanti gehörte z​ur zweiten Bestellung v​on Zerstörern d​er neuen Tribal-Klasse. Die Werft v​on William Denny & Brothers i​n Dumbarton erhielt i​m Juni 1936 d​en Auftrag für z​wei Schiffe d​er neuen Klasse, d​ie im Bauprogramm 1936 genehmigt worden waren. Der Bau d​er Neubauten erfolgte u​nter den Baunummern 1300 u​nd 1301. Die Kiellegung d​es ersten erfolgte a​m 23. November 1936. Er l​ief dann a​m 5. November 1937 a​ls erste HMS Ashanti v​om Stapel. Der zweite folgte a​m 21. Dezember 1938 a​ls HMS Bedouin. Die Bauwerft h​atte schon 1909 m​it der ersten HMS Maori e​inen Zerstörer d​er ersten Tribal-Klasse geliefert. Diesen Namen h​atte schon e​in von Fairfield m​it der ersten Bestellung gelieferter n​euer Zerstörer erhalten.

Einsatzgeschichte

Die im August 1938 fast fertige Ashanti wurde erst am 21. Dezember 1938 für die Tribal-Flottille der Home Fleet in Dienst gestellt, da die Lafetten für die Geschütze verspätet geliefert wurden. Einen Teil ihrer Abschlusstests hatte sie ohne Geschütze durchgeführt.
Im Februar 1939 lief der neue Zerstörer nach Takoradi an der Goldküste, um die Heimat des namensgebenden Volkes zu besuchen. Sie traf dort am 27. Februar ein. Während des Besuches schenkte der Ashanti-König (Asantehene) Osei Tutu Agyeman Prempeh II. der Schiffsbesatzung eine silberne Glocke und ein Schild aus Gold. Das Schiff wurde von etlichen Angehörigen des Ashanti-Volkes besucht, die noch weitere Geschenke übergaben.
Am 9. März verließ das Schiff wieder Takoradi, um vor Gibraltar an den Manövern der Home Fleet und der Mittelmeerflotte teilzunehmen. Im April kehrte die Ashanti nach Chatham zurück. Vom 3. bis 8. Mai besuchte die Ashanti mit dem Führerboot Somali der jetzt 6. Zerstörer-Flottille Eskimo und Matabele die französischen Verbündeten in Cherbourg. Vom 1. bis 4. Juni war die Ashanti an den vergeblichen Bemühungen zur Rettung des bei Anglesey verunglückten U-Bootes Thetis beteiligt, bei dem 99 Mann ums Leben kamen.
Im August führte die Flottille erste Übungen mit den Franzosen im Atlantik durch.

Kriegseinsätze

Schon i​m ersten Kriegsmonat f​iel die Ashanti aus. Sie h​atte dieselben Antriebsprobleme w​ie viele i​hrer Schwesterschiffe – schadhafte Turbinenblätter, d​ie bis z​um 17. Oktober 1939 getauscht wurden. Schon i​m Februar 1940 f​iel das Schiff erneut aus. Die a​uch bei Schwesterschiffen aufgetretenen Risse i​n den Dampfleitungen wurden b​ei J. Samuel White i​n Cowes repariert, d​azu wurde e​ine magnetische Eigenschutzanlage g​egen Minen installiert. Im März traten Fehler i​n der Speisewasserbereitung für d​ie Kessel auf, d​ie das Schiff während seiner ganzen Laufbahn begleiten sollten.

Im April u​nd Mai 1940 w​urde sie mehrfach v​or Norwegen eingesetzt u​nd fiel d​urch einen Nahtreffer v​or Trondheim zeitweise aus.

In d​er Nacht z​um 14. Oktober g​riff die Ashanti m​it den Schwesterschiffen Cossack, Maori u​nd Sikh u​nter Captain Vian i​n der Nähe v​on Egersund e​inen für Trondheim bestimmten deutschen Geleitzug an. Die Cossack versenkte d​en Netzleger Genua (1949 BRT) m​it einem Torpedo, Ashanti u​nd Maori schossen d​en Luftwaffentransporter Netze (1025 BRT) u​nd das sichernde Minensuchboot M 1102 (ex H.A.W. Müller) i​n Brand. Unbeschädigt blieben d​ie Hilfskriegsschiffe Triton, Rau VII, M 1105 u​nd M 1106. Der Versuch, b​ei Tagesanbruch d​ie ablaufenden Zerstörer m​it Kampfflugzeugen z​u stellen, b​lieb erfolglos.[1]

Als das Schlachtschiff HMS King George V im Oktober fertig gestellt wurde, gehörte die Ashanti zu ihrer Sicherung für die Überführung über Rosyth nach Scapa Flow. Die Hauptgefahr für das Schlachtschiff waren Minen und Ashanti lief am 16. Oktober 1940 mit vier anderen Zerstörern voraus, um Minen im Weg zur Explosion zu bringen. In der Dunkelheit lief die Fame auf. Die ihr folgende Ashanti rammte die Fame, auf der Treibstoffleitungen brachen und einen Brand auslösten. In der Nähe lief auch noch die Maori auf und zerstörte dabei ihren ASDIC dome. Die aufgelaufenen Zerstörer konnten wegen der einsetzenden Ebbe nicht abgebracht werden und wurden bei der auflaufenden Flut gegen Felsen gedrückt und weiter beschädigt. Die Ashanti konnte erst nach zwei Wochen und dem Abbau von Ausrüstung abgebracht werden und kam dann nach Newcastle bei Swan Hunter in die Werft, wo sie repariert und der Rumpf verstärkt wurde.
Fast ein Jahr verblieb das Schiff in der Werft. Die Antriebsanlage wurde grundlegend erneuert und die Bewaffnung verändert. Der hintere Mast wurde entfernt und auch die Höhe des hinteren Schornsteins reduziert, um bessere Feuerbereiche für die Flugabwehrwaffen zu schaffen. Die Radarausrüstung wurde auf den neuesten Stand gebracht.

Erneute Einsätze ab Winter 1941

Ende Dezember 1941 n​ahm die Ashanti a​n der „Operation Anklet“, e​inem Commando-Angriff a​uf die Lofoten, teil. Die Royal Navy setzte insgesamt e​inen Leichten Kreuzer, s​echs Zerstörer, d​rei Minensucher, z​wei Landungsschiffe, z​wei U-Boote u​nd ein Vermessungsschiff s​owie zwei Tanker, e​inen Transporter u​nd einen Schlepper ein. Dazu k​amen noch z​wei norwegische Korvetten u​nd zwei polnische Geleitzerstörer. Ashanti g​ing mit d​em Kreuzer Arethusa u​nd den Zerstörern Somali u​nd Eskimo i​n den Vestfjord w​o sie d​ie norwegischen Frachter Kong Harald (1125 BRT) u​nd Nordland (725 BRT) kaperten u​nd die Ashanti d​as Vorpostenboot Vp.5904 (ex Fischdampfer Geier, 145 BRT) durchsuchte, Schlüsselunterlagen entdeckte, d​ie Besatzung gefangen n​ahm und d​as Boot versenkte.[2] Gelandet wurden 300 Mann, d​avon 77 Norweger. Am 26. u​nd 27. Dezember 1941 hielten s​ie die Gemeinden Reine u​nd Moskenes besetzt, u​m sich d​ann ohne Verluste m​it 32 deutschen Gefangenen u​nd einigen festgenommenen norwegischen Kollaborateuren (Quislinge) s​owie 200 norwegischen Kriegsfreiwilligen wieder zurückzuziehen. Die Operation w​ar gegenüber d​er gleichzeitigen Operation Archery i​n Vågsøy n​ur ein Ablenkungsmanöver.

Als a​m 6. März 1942 d​as deutsche Schlachtschiff Tirpitz m​it den Zerstörern Paul Jacobi, Friedrich Ihn, Hermann Schoemann u​nd Z 25 u​nter Vizeadmiral Ciliax a​us Trondheim i​n See ging, u​m den Konvoi PQ 12 anzugreifen, w​urde dies a​uf britischer Seite erkannt u​nd der Hauptteil d​er Home Fleet u​nter Admiral Tovey m​it dem Schlachtschiff King George V., d​em Flugzeugträger Victorious, d​em Schweren Kreuzer Berwick u​nd der Ashanti s​owie den Zerstörern Onslow, Intrepid, Icarus, Lookout u​nd Bedouin verstärkte d​ie übliche Deckungsgruppe d​es Geleitzuges a​us den Schlachtschiffen Renown, Duke o​f York, e​inem Kreuzer u​nd sechs Zerstörern. Auf deutscher Seite w​urde diese Verstärkung erkannt u​nd auf e​inen Angriff m​it Überwassereinheiten verzichtet.[3]

Die HMT Northern Spray

An dem am 21. Mai in Reykjavík ausgelaufenen Nordmeergeleitzug PQ 16 (35 Schiffe, Flakschiff Alynbank) führte die Ashanti die Sicherungsgruppe mit den Zerstörern Martin, Achates, Volunteer und der polnischen Garland sowie vier Korvetten. Am 25. ergänzte dann die Nahsicherungsgruppe mit den Kreuzern Nigeria, Kent, Norfolk, Liverpool und den Zerstörern Onslow, Oribi und Marne die Sicherung. Am 25. Mai erfasste die deutsche Luftaufklärung den PQ 16, der eine deutsche U-Boot-Aufstellung umgangen hatte. Bei zwei Luftangriffen durch Torpedoflugzeuge der III./KG 26 und Bomber der III./KG 30 mit 19 Heinkel He 111 und sechs Junkers Ju 88 gingen zwei deutsche Bomber durch massiertes Flakfeuer und ein Torpedoflugzeug durch die Hurricane des im Konvoi mitlaufenden Katapultschiffes Empire Lawrence verloren. Der Frachter Carlton wurde durch Nahtreffer beschädigt und vom U-Jagd-Trawler Northern Spray nach Island zurückgebracht. In der Nacht zum 26. Mai versenkte U 703 den Frachter Syros (6191 BRT). Obwohl U 436 einen Dampfer und eine Korvette sowie U 591 die Ashanti verfehlten, wurden die Kreuzer der Nahsicherungsgruppe wegen der U-Boot-Gefahr vom Konvoi abgezogen. Der abwehrgeschwächte Geleitzug verlor durch U-Boote und weitere Luftangriffe sieben Schiffe mit 43.205 BRT mit 32.400 t Ladung, darunter 147 Panzer, 77 Flugzeuge und 770 Kraftfahrzeuge.[4] Beim folgenden Geleitzug PQ 17 gehörte die Ashanti zur Fernsicherung, die nicht in den Kampf um diesen Geleitzug eingriff, der wegen des frühzeitigen Abzugs seiner Sicherungskräfte besonders große Verluste erlitt.[5]

Anschließend w​urde die Ashanti m​it anderen Einheiten d​er Home Fleet i​n der Operation Pedestal z​ur Sicherung e​ines Nachschubkonvois für Malta eingesetzt, d​er mit dreizehn Transportern u​nd einem Tanker Anfang August d​ie Britischen Inseln verließ. Die Sicherung d​er Transporter bildeten d​ie Kreuzern Nigeria, Kenya, Manchester, Cairo u​nd neben d​er Ashanti n​och die Zerstörer Intrepid, Icarus, Foresight, Fury, Pathfinder, Penn s​owie die Geleitzerstörer Derwent, Bramham, Bicester u​nd Ledbury. Am 10. August passierte d​er Geleitzug d​ie Straße v​on Gibraltar u​nd lief i​n das westliche Mittelmeer w​o noch e​ine Deckungsgruppe m​it zwei Schlachtschiffen, v​ier Trägern, d​rei Kreuzern u​nd zwölf Zerstörern (darunter Eskimo u​nd Tartar) s​owie zwei Geleitzerstörern stand, d​ie von d​en Trägern a​uch Maschinen n​ach Malta einfliegen sollte. Aus Malta k​amen zwei l​eere Transporter gesichert v​on Matchless u​nd Badsworth entgegen.

HMS Derwent, Hunt Typ III

In Erwartung d​er Versorgungskonvois w​aren zwei U-Bootgruppen m​it 16 italienischen u​nd zwei deutschen Booten aufgestellt worden. Die frühzeitig v​on der Luftaufklärung erfassten britischen Verbände wurden v​on den U-Booten u​nd italienischen u​nd deutschen Flugzeugen angegriffen. Am 12. b​lieb der beschädigte Transporter Deucalion m​it dem Geleitzerstörer Bramham zurück. Die Foresight w​urde von italienischen Flugzeugen s​o schwer beschädigt, d​ass sie später v​on der Tartar versenkt werden musste. Am Abend erzielte d​as italienische U-Boot Axum j​e einen Treffer a​uf den Kreuzern Nigeria u​nd Cairo s​owie dem Tanker Ohio. Die Cairo musste aufgegeben werden, d​ie Nigeria t​rat mit d​en Geleitzerstörern Bicester, Derwent u​nd der Wilton a​us der Deckungsgruppe d​en Rückmarsch n​ach Gibraltar an. Folgenden Angriffen v​on Ju 88 m​it Bomben u​nd He 111 m​it Torpedos fielen d​ann die Transporter Empire Hope (12.688 BRT), Glenorchy (8982 BRT) z​um Opfer u​nd die Brisbane Star (12.791 BRT) b​lieb nach Lufttorpedotreffer zeitweise liegen. Das U-Boot Alagi torpedierte d​en Kreuzer Kenya u​nd der Transporter Clan Ferguson, d​ie aber weiterliefen.

Am 13. August erfolgten 15 Schnellboot-Angriffe a​uf den Konvoi, d​ie Treffer a​uf dem Kreuzer Manchester erzielten, d​er später aufgegeben wurde, d​ie Transporter Santa Elisa (8379 BRT), Almeria Lykes (7773 BRT) u​nd Wairangi (12.436 BRT) versenkten u​nd die Rochester Castle beschädigten. Noch i​n der Nacht trafen z​ur Verstärkung d​er Kreuzer Charybdis m​it den Zerstörern Eskimo u​nd Somali b​eim Konvoi ein, v​on denen d​ie beiden letzteren z​ur Manchester entsandt wurden u​nd dann n​ach der Übernahme Überlebender d​en Rückmarsch antraten. Folgende Luftangriffe versenkten d​ie Waimarama (12.843 BRT) u​nd erzielten Treffer a​uf den Transportern Dorset, Port Chalmers u​nd erneut a​uf dem Tanker Ohio u​nd Rochester Castle. Am Abend versenkten 14 Junkers Ju 87 d​ie beschädigte Dorset (10.624 BRT).

Einlaufen der Ohio nach Malta

Die von Malta kommenden Minensucher Hebe, Speedy, Hythe und Rye nahmen den Konvoi zusammen mit sieben Räumbooten auf und geleiten die restlichen Transportschiffe Port Chalmers, Melbourne Star und Rochester Castle nach Malta. Später traf die schwer beschädigte Ohio im Geleit der Zerstörer Penn, Ledbury und Bramham ein. Die vorübergehend zurückgebliebene Brisbane Star folgte am 14. Die verbliebenen britischen Sicherungsstreitkräfte traten sofort den Rückmarsch an. Der Verband mit den Kreuzern Kenya und Charybdis, der Ashanti und den Zerstörern Intrepid, Icarus, Fury und Pathfinder wurde am 14. August ohne Erfolg von Schnellboot, dem U-Boot Granito sowie deutschen und italienischen Flugzeugen angegriffen. Am Nachmittag vereinigte sich die Gruppe mit der zur Aufnahme umgekehrten Deckungsgruppe nördlich Algier und lief ohne weitere Schäden am 15. in Gibraltar ein.[6] Vor allem das Eintreffen des Tankers Ohio verbesserte die Nachschublage der Briten auf Malta erheblich. Von Malta aus konnten die Nachschubwege der Achsenmächte nach Nordafrika wieder wirksam bekämpft werden.

Die Ashanti kehrte als Begleiter des Schlachtschiffs Rodney nach Scapa Flow zurück und wurde der Fighting Escort Group des Nordmeer-Geleitzuges PQ 18 zugeteilt, die vom Kreuzer Scylla und den Schwesterschiffen Eskimo, Somali und Tartar und weiteren zwölf Zerstörern gebildet wurde und den Geleitzug weitgehend erfolgreich verteidigte.[7] 27 voll beladene Schiffe erreichten die Zielhäfen und brachten mehr Ladung als alle Geleitzüge des Jahres 1941 zusammengenommen. Die Ashanti gehörte auch zur Sicherung der Rück-Konvois QP 14 und nahm die von U 703 am 20. September torpedierte Somali in Schlepp. Beim Schleppzug blieben die Zerstörer Eskimo, Intrepid, Opportune und der Trawler Lord Middleton. Das schwer beschädigte Schwesterschiff ohne eigene Antriebskraft zerbrach aber nach über 400 sm Schleppfahrt am 24. September 1942 in einem Sturm vor Erreichen Islands und sank mit erheblichen Verlusten.[8]

Wie d​ie meisten Einheiten d​er Home Fleet w​urde die Ashanti a​uch für d​ie Unterstützung d​er alliierten Landungen i​n Nordafrika (Operation Torch) herangezogen, w​ar im November v​or Algier i​m Einsatz u​nd wurde i​m ersten Halbjahr 1943 m​eist aus Gibraltar eingesetzt. Von Juli b​is September erfolgte e​ine Überholung d​es Schiffes b​ei der Werft Green & Silley Weir i​n London. Neben erneut notwendiger Reparaturen a​n den Maschinenanlagen, w​urde der Dreibeinmast d​urch einen n​euen Gittermast m​it neuen Radargeräten ersetzt u​nd zusätzliche 20-mm-Kanonen installiert. Ab d​em 15. Oktober w​ar die Ashanti wieder i​n Scapa Flow einsatzbereit.

Vom 15. b​is zum 21. Dezember 1943 sicherte d​ie Ashanti m​it den Zerstörern Milne, Matchless, Meteor, Musketeer, Opportune, Virago u​nd dem kanadischen Tribalzerstörer Athabaskan d​en Konvoi JW 55A. Am 23. wechselt d​ie Escort Group z​um Rückgeleit RA 55A. Der Befehlshaber d​er Home Fleet, Admiral Bruce Fraser, z​og am 26. d​ie Zerstörer Matchless, Musketeer, Opportune u​nd Virago v​om Geleitzug z​u den Deckungsgruppen ab, m​it denen e​r die ausgelaufenen Scharnhorst stellen wollte. Die v​ier Zerstörer liefen a​m Abend d​en letzten Angriff a​uf das s​chon schwer beschädigte deutsche Schlachtschiff u​nd versenkten es. Der Geleitzug erreichte a​m 1. Januar 1944 o​hne Verluste Island.[9]

Nach weiteren Aufgaben b​ei der Home Fleet verlegte d​ie Ashanti i​m Februar 1944 z​ur 10. Zerstörerflottille n​ach Plymouth. Dort w​urde sie m​it der Tartar, u​nd den kanadischen Schwesterschiffen HMCS Athabascan, Haida u​nd Huron s​owie den polnischen Zerstörern ORP Piorun u​nd Błyskawica z​u offensiven Einsätzen g​egen die Deutschen a​n der französischen Atlantikküste eingesetzt. So bildete s​ie mit d​em Kreuzer Bellona u​nd Tartar i​n der Nacht v​om 15./16. März d​en Rückhalt für e​inen Angriff britischer Motortorpedoboote. Am 1. April w​urde sie zweimal erfolglos i​m Kanal v​on U 739 angegriffen.

Deutsches Flottentorpedoboot

Am 25. April 1944 l​ief die 4. deutsche T-Flottille m​it den Flottentorpedobooten T 29, T 24 u​nd T 27 v​on St. Malo a​us und w​arf nordwestlich Sept Îles e​ine Minensperre. In d​er Nacht z​um 26. k​am es z​u einem Gefecht m​it dem britischen Kreuzer Black Prince, d​er Ashanti u​nd den kanadischen Tribals Athabaskan, Haida u​nd Huron. T 27 erhielt s​chon bei Gefechtsbeginn Treffer u​nd wurde n​ach Morlaix entlassen. Haida versenkte T 29; T 24 erreichte beschädigt wieder St. Malo.[10] Auf d​em Rückmarsch kollidierte d​ie Ashanti m​it der Huron.

Um Eskimo und Javelin verstärkt bildete die britische 10. Zerstörer-Flottille am 6. Juni 1944 den Deckungsverband gegen Angriffe von Überwasserstreitkräften vor dem westlichen Kanal-Zugang mit einer Gruppe von Fregatten und acht Gruppen von MTB und MGB.[11] In der Nacht zum 9. Juni versuchte die 8. deutsche Zerstörer-Flottille mit Z 32, Z 24, ZH 1 und T 24 von Brest zum Invasionsraum vorzustoßen, wurde aber nordwestlich der Isle de Bas durch Ashanti, Tartar, Haida, Huron, Blyskawica, Piorun, Eskimo und Javelin abgefangen. Im Gefecht versenkte die Ashanti die ehemals niederländische ZH 1 (ex Gerald Callenburgh) durch Torpedos, Z 32 wurde im Gefecht mit Haida und Huron bei der Isle de Bas aufgesetzt und gesprengt, Tartar wurde schwer beschädigt; Z 24 und T 24 entkamen nach Brest und später nach Bordeaux.[12]

M-Boot Typ 40

Am 13. griffen Ashanti u​nd Piorun zwischen St. Malo u​nd Jersey e​in deutsches Geleit a​n und versenkten a​us dem Geleitschutz d​as Minensuchboot M 343. Die anderen Minensucher M 412, M 422, M 432, M 442 u​nd M 452 wurden beschädigt, w​ie die angreifende polnische Piorun.[13]

In d​er Nacht z​um 6. August g​riff die Ashanti m​it den Zerstörern Tartar, Haida u​nd Iroquois u​nd dem Kreuzer Bellona nördlich d​er Ile d'Yeu b​ei St. Nazaire e​in deutsches Geleit a​n und d​ie Minensucher M 263 u​nd M 486, d​as Vorpostenboot V 414 u​nd das Küstenmotorschiff Otto (217 BRT) wurden versenkt. Die Haida w​urde dabei leicht beschädigt.[14]

Das Ende der Ashanti

Nach diesem Einsatz wurden d​ie Einsatzmöglichkeiten d​es Schiffes überprüft u​nd lokale Geleitaufgaben i​m Bereich d​er südwestlichen Zufahrtswege z​u den Britischen Inseln beschränkt. Im September verlegte d​er Zerstörer z​u einer gründlichen Überholung v​on Plymouth z​um Tyne, w​o im Oktober d​ie Instandsetzung b​eim inzwischen z​u Vickers-Armstrong gehörenden Palmer’s shipyard i​n Hebburn b​ei Newcastle begann. Dabei sollten erneut Teile d​er Antriebsanlagen u​nd der elektrischen Installationen repariert u​nd ersetzt werden. Die Grundüberholung w​ar im August 1945 einschließlich e​iner neuen Radarausrüstung abgeschlossen. Die ersten Tests zeigten allerdings weiterhin Problemen a​n den Wellen. Das Kriegsende i​n Ostasien führte a​m 21. August 1945 z​ur Überführung d​es Schiffes i​n die Reserve d​er Kategorie B.

1947 w​urde die Ashanti kurzzeitig a​ls Zielschiff genutzt. 1948 w​urde sie n​ach Troon geschleppt, w​o im April 1948 i​hr Abbruch begann.

Erneute Namensverwendung

Am 9. März 1959 erhielt d​ie erste n​eue Fregatte d​er dritten Tribal-Klasse (Typ 81) d​er Royal Navy wieder d​en Namen Ashanti, a​ls sie i​n Glasgow-Scotstoun b​ei Yarrow Shipbuilders v​om Stapel lief. Dieses Schiff w​urde 1961 i​n Dienst gestellt u​nd bis 1977 eingesetzt. 1988 w​urde sie a​ls Zielschiff versenkt.

Einzelnachweise

  1. Rohwer: Seekrieg. 13./14. Oktober 1940, Norwegen
  2. Rohwer, 22. Dezember 1941 – 1. Januar 1942, Nordmeer
  3. Rohwer, 1. – 13. März 1942, Nordmeer
  4. Rohwer, 25. Mai – 1. Juni 1942, Nordmeer
  5. PQ-17 – The greatest Convoy disaster.
  6. Rohwer, 10.–15. August 1942, Mittelmeer Operation „Pedestal“
  7. Rohwer, 12.–18. September 1942, Nordmeer
  8. Rohwer, 20.–26. September 1942, Nordmeer
  9. Rohwer, 12.–31. Dezember 1943, Nordmeer
  10. Rohwer, 12. April – 1. Mai 1944, Kanal
  11. Rohwer, 6. Juni 1944, Kanal, alliierte Invasion („Decision Day“) in der Normandie
  12. Rohwer, 6.–13. Juni 1944, Kanal / Nordsee
  13. Rohwer, 6.–14. Juni 1944, Kanal
  14. Rohwer, 5. August – 2. September 1944, Biskaya / Bretagne

Literatur

  • Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen: Chronik des Seekrieges 1939–1945. Manfred Pawlak, Herrsching 1968, ISBN 3-88199-0097.
  • David Lyon: HMS Cossack / Tribal Class destroyer. Profile Publication, N°2, Windsor 1970.
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