Standardverdrängung
Die Standardverdrängung dient als Vergleichswert für die Größe von Kriegsschiffen.
Definitionen
Der Begriff Standardverdrängung wurde erstmals im Washingtoner Flottenabkommen vom 6. Februar 1922 im Kapitel 2 Teil 4 definiert. Es handelt sich um die Verdrängung des vollkommen fertiggestellten, mit Maschinen versehenen, und bemannten Schiffes. Darin sind weiter eingeschlossen alle Bewaffnung, Munition, Betriebsmittel, Ausrüstung sowie Lebensmittel und Süßwasser für die Besatzung sowie sonstige Gerätschaften und Vorräte, die im Krieg mitgeführt werden. Nicht eingerechnet werden Treibstoff und Reservespeisewasser für die Kessel.
Im genannten Vertrag werden Standardverdrängungen sowohl in britischen Tonnen (tn.l. von englisch long ton) zu 1.016 kg als auch in metrischen Tonnen zu 1.000 kg angegeben, wobei die im Vertrag festgelegten Tonnagegrenzen in britischen Tonnen runde Zahlen ergeben.
Im Deutschen wird für Standardverdrängung auch die Bezeichnung Typverdrängung verwendet.[1][2] Vereinzelt wird die in britischen Tonnen angegebene Standardverdrängung auch kurz als „Standardtonnen“ bezeichnet.[3][4][5][6]
Folgende Höchstwerte für die Standardverdrängung wurden in Washington für die jeweilige Schiffsklasse festgelegt:
Kreuzer: | 10.000 tn.l. |
Flugzeugträger: | 27.000 tn.l. |
Schlachtschiffe: | 35.000 tn.l. |
Weblinks
Einzelnachweise
- Erich Gröner, Dieter Jung, Martin Maas: Die Deutschen Kriegsschiffe 1818–1945. Band 1, 3. Auflage. Bernard & Graefe Verlag, Bonn 1998, ISBN 3-7637-4800-8, S. 9.
- Siegfried Breyer: Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905–1970. Lizenzausgabe des Lehmanns Verlages. Pawlak, Herrsching 1970, ISBN 3-88199-474-2, S. 9f.
- Peter Doepgen: Die Washingtoner Konferenz, das Deutsche Reich und die Reichsmarine. Verlag H.M. Hauschild, Bremen 2001, DNB 961959746, S. 115.
- Friedrich Ruge: Der Seekrieg. Koehler, Stuttgart 1962, S. 13 u. 16.
- Fritz E. Giese: Flugzeugträger In: Wehrkunde. Gesellschaft für Wehrkunde, Verlag Walther de Bouché, 1962, S. 320.
- Robert Ingrim: Hitlers glücklichster Tag. Seewald, 1962, S. 119.