HMS King George V (1939)

Die HMS King George V (41) war ein britisches Schlachtschiff und das Typschiff der King-George V-Klasse. Das im Jahre 1940 bei der Royal Navy in Dienst gestellte Schiff war das zweite Schlachtschiff, das nach König Georg V. benannt wurde und kam während des Zweiten Weltkriegs zum Einsatz. Sie war als Flaggschiff der Home Fleet unter anderem an der Jagd nach der Bismarck beteiligt und ankerte zur Kapitulation Japans am 2. September 1945 vor Tokyo.

HMS King George V
Die King George V 1945 bei Guam
Die King George V 1945 bei Guam
Schiffsdaten
Flagge Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Schiffstyp Schlachtschiff
Klasse King-George-V-Klasse
Bauwerft Vickers-Armstrongs,
Newcastle upon Tyne
Kiellegung 1. Januar 1937
Stapellauf 21. Februar 1939
Indienststellung 11. Dezember 1940
Verbleib 1958 abgebrochen
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
227,1 m (Lüa)
225,6 m (KWL)
Breite 31,4 m
Tiefgang max. 19,9 m
Verdrängung Maximal: 44.460 tn. l.
 
Besatzung 1.314 (Frieden)
Maschinenanlage
Maschine 8-Dampfkessel
4 Dampfturbinen
Maschinen-
leistung
125.000 PS (91.937 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
28 kn (52 km/h)
Propeller 4
Bewaffnung

Hauptbewaffnung:

  • 2 × 4 35,6-cm-L/45 BL 14 inch Mk VII
  • 1 × 2 35,6-cm-L/45 BL 14 inch Mk VII

Mittel- und Flugabwehrartillerie ab 1944:

Panzerung
  • Gürtelpanzer: 370 mm
  • Panzerdeck: 127–152 mm

Hauptgeschütztürme

  • Front: 324 mm
Sensoren

Oberflächen- und Luftsuche, Feuerleitung ab 1944:

  • Radar 284, 274, 277, 293

Geschichte

Bau und Indienststellung

Nach der britischen Tradition, das erste Schlachtschiff, das nach Regierungsantritt eines neuen Monarchen konstruiert wurde, nach diesem zu benennen, sollte sie ursprünglich King George VI. heißen. Der König befahl der Admiralität jedoch, das Schiff nach seinem Vater King George V. zu nennen.

Das Schiff wurde auf dem High Walker Shipyard von Vickers-Armstrongs in Newcastle upon Tyne am 1. Januar 1937 auf Kiel gelegt. Der Bau verlief nach dem Bericht von Zeitgenossen ohne größere Schwierigkeiten und innerhalb der zeitlichen Planungen. Der Stapellauf erfolgte am 21. Februar 1939 und am 11. Dezember 1940 wurde es bei der Royal Navy in Dienst gestellt.

Sie war das zweite Schiff der Royal Navy, das nach George V. benannt war. Das erste war ebenfalls ein Schlachtschiff, das im Jahre 1912 das namensgebende Typschiff der entsprechenden Klasse war.

Zweiter Weltkrieg

Die King George V war unter Admiral Sir John Tovey das Flaggschiff und war an der Jagd nach dem deutschen Schlachtschiff Bismarck beteiligt, wobei sie zusammen mit dem älteren Schlachtschiff HMS Rodney zahlreiche Granaten auf diese abfeuerte, nachdem die Bismarck nach einem Lufttorpedotreffer manövrierunfähig geworden war.

Als sie den Nordmeergeleitzug PQ-15 nach Murmansk eskortierte, rammte sie am 1. Mai 1942 im dichten Nebel den Tribal-Zerstörer Punjabi mittschiffs, der in zwei Teile brach und sank. 49 Besatzungsmitglieder des Zerstörers kamen ums Leben. Das Schlachtschiff wurde am Bug beschädigt.

Im Mittelmeer sicherte sie Mitte 1943 die Operation Husky ab, die alliierte Invasion von Sizilien. Dabei wurde sie mehrfach von Flugzeugen der deutschen Luftwaffe und der italienischen Regia Aeronautica angegriffen.

Im Dezember 1943 brachte sie den britischen Premierminister Winston Churchill von der Konferenz von Teheran nach Großbritannien zurück.

Von 1944 bis zur Kapitulation Japans diente sie in der Pazifikflotte, wenn sie auch nicht mehr in größere Aktionen bzw. Gefechte verwickelt wurde, da die US Navy hier die Hauptlast der Kampfhandlungen trug. Sie war jedoch bei der offiziellen Kapitulation Japans am 2. September 1945 zugegen, wobei sie in der Bucht von Tokyo vor Anker lag.

Nach der Kapitulation Japans, die den Zweiten Weltkrieg beendete, kehrte die King George V nach Großbritannien zurück.

Nach 1945

Im Jahre 1946 wurde die King George V wieder als Flaggschiff der Home Fleet eingesetzt, jedoch nur drei Jahre später in die Reserveflotte abkommandiert. Ihre Nachfolgerin als Flaggschiff wurde die 1946 in Dienst gestellte und wesentlich verbesserte HMS Vanguard.

Ende der Dienstzeit

Die King George V wurde im Jahre 1957 schließlich aus dem Kriegsschiffsregister der Royal Navy gestrichen, nachdem ein Umbau zum Lenkwaffenkreuzer aus Kostengründen verworfen worden war. Sie wurde daraufhin im selben Jahr zum Abbruch verkauft und in Dalmuir verschrottet.

Überholungen

Während ihrer Dienstzeit wurde die HMS King George V mehrfach überholt, um ihre Ausrüstung modern zu halten.

JahrOrtArbeiten
Anfang 1941Radar Typ 271 hinzugefügt.
Ende 1941Flak-Raketenwerfer (UP-Launcher) entfernt; eine Vierlings-Pom-Pom, eine achtfach-Pom-Pom, und 18 Stück 20-mm-Oerlikon-Kanonen hinzugefügt. Raketenwerfer-Zieleinrichtung wurde durch Pom-Pom-Zieleinrichtung ersetzt; das Radar Typ 271 wurde durch ein Radar Typ 273 ersetzt, zusätzlicher Einbau von fünf Radaranlagen Typ 282.
Mai–Juni 1942LiverpoolSchaden aus der Kollision mit HMS Punjabi repariert; externe Entmagnetisierungsschleife durch interne ersetzt; vier Radaranlagen Typ 285 hinzugefügt; FM2 MF D/F hinzugefügt.
Ende 194320 20-mm-Oerlikon-Kanonen hinzugefügt.
Februar–Juli 1944LiverpoolVierfach-Pom-Pom, zwölf 20-mm-Oerlikon-Kanonen, Radar Typ 273 und HF/DF entfernt; drei Achtfach-Pom-Poms, sechs Zwillings-20-mm und zwei Vierlings-40-mm-Bofors-Kanonen hinzugefügt; Radar Typ 279 ersetzt durch Radar Typ 279B, Radar Typ 284 ersetzt durch Radar Typ 274; Radaranlagen der Typen 277, 293, 2 × 282 und 285, des RH2 VHF/DF; Flugzeugkatapult ersetzt durch neuen Aufbau für die Beiboote des Schiffes.
1945zwei 20-mm-Oerlikon-Kanonen entfernt, zwei 40-mm-Bofors-Kanonen hinzugefügt.

Siehe auch

Literatur

  • William Garzke, Robert Dulin: British, Soviet, French, and Dutch Battleships of World War II, 1980, Jane's, ISBN 9780710600783 (englisch)
Commons: HMS King George V (1940) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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