Morlaix

Morlaix (Montroulez a​uf Bretonisch) i​st eine französische Gemeinde m​it 14.845 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) i​m Département Finistère i​n der Region Bretagne. Morlaix i​st Hauptort (chef-lieu) d​es gleichnamigen Kantons u​nd Unterpräfektur d​es gleichnamigen Arrondissements.

Morlaix
Montroulez
Morlaix (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bretagne
Département (Nr.) Finistère (29)
Arrondissement Morlaix (Unterpräfektur)
Kanton Morlaix (Chef-lieu)
Gemeindeverband Morlaix Communauté
Koordinaten 48° 35′ N,  50′ W
Höhe 0–104 m
Fläche 24,99 km²
Einwohner 14.845 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 594 Einw./km²
Postleitzahl 29600
INSEE-Code 29151
Website https://www.ville.morlaix.fr/

Viadukt, Place des Otages

Geographie

Die Gemeinde Morlaix l​iegt zwischen Meereshöhe u​nd 104 Metern a​uf durchschnittlich 61 Metern über d​em Meer i​m Norden d​es Département Finistère. Die Stadt w​ird vom gleichnamigen Fluss Morlaix durchquert, d​er ab h​ier eine schmale Trichtermündung bildet u​nd etwa s​echs Kilometer weiter nördlich i​n der Bucht Rade d​e Morlaix i​n den Ärmelkanal mündet.

Nachbargemeinden

In Uhrzeigerrichtung, v​on Norden beginnend: Plouezoc’h, Garlan, Plouigneau, Plougonven, Plourin-lès-Morlaix, Saint-Martin-des-Champs, Taulé u​nd Locquénolé.

Verkehr

Der Hochgeschwindigkeitszug TGV durchfährt Morlaix auf dem Weg von Paris nach Brest. Der Flughafen Morlaix–Ploujean liegt in der Gemarkung der Stadt Morlaix.

Geschichte

Sowohl der bretonische als auch der französische Name der Stadt weisen auf die lateinische Bezeichnung des Ortes Mons Relaxus zurück. Morlaix neuzeitliche Bedeutung gründet vor allem auf seinem Seehafen, der unter anderem für die Französische Westindien-Kompanie ein wichtiger Anlaufpunkt war. Die im 18. Jahrhundert errichtete, "Ferme" genannte Tabakfabrik war mit ihrem Handelsmonopol ein weiterer wichtiger Baustein des wirtschaftlichen Aufschwunges der Stadt, ließ aber auch den Tabakschmuggel aus England aufblühen.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr19621968197519821990199920062017
Einwohner10.86619.91919.23718.34816.7011599015.09514.559
Quellen: Cassini und INSEE

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Maison dite de la duchesse Anne
Château du Taureau

Siehe auch: Liste d​er Monuments historiques i​n Morlaix

  • Das Stadtbild wird von einem weithin sichtbaren, 58 m hohen und 285 m langen Eisenbahnviadukt geprägt, das 1861 errichtet wurde, um die Bahnstrecke Paris–Brest fertigzustellen.
  • Die Altstadt mit zahlreichen mit Erkern geschmückten Häusern spiegelt den Reichtum der Stadt wider. Bemerkenswert ist die Bauweise der Laternenhäuser, Gebäude, die um einen oben verglasten Innenhof herum errichtet wurden. Zu den Laternenhäusern zählt das Maison dite de la duchesse Anne, ein dreistöckiges Haus, das zu Beginn des 16. Jahrhunderts Anne de Bretagne als Wohnsitz gedient haben soll. Die Fassade ist mit Ornamenten und Heiligenstatuen reich verziert. Die oberen Stockwerke, die über die darunterliegenden herausragen, sind über eine Wendeltreppe im Innenhof zu erreichen, die sich im Stil der Renaissance um ein aus einem Stück geschnitztes, reich verziertes Mittelstück erhebt.
  • Die Grand'Rue, heute Fußgängerzone, war die Hauptstraße des alten Handelsortes. Heute mischen sich alte Häuser und moderne Geschäfte. Weiter in Richtung Viadukt erreicht man den Place des Otages, der an die im Krieg von deutschen Soldaten getöteten Bretonen erinnert.
  • Die Kirche Saint-Melaine (15. Jahrhundert) wurde im Flamboyantstil errichtet. Bei Bombardierungen der Alliierten im Zweiten Weltkrieg nahm die Kirche schweren Schaden, wurde aber wieder aufgebaut. Bemerkenswert ist das Orgelgehäuse, das noch aus dem 17. Jahrhundert stammt.
  • Die Gemeindekirche Saint-Mathieu wurde im 16. Jahrhundert errichtet. Aus dieser Zeit ist jedoch nur noch der Turm erhalten. Nach langdauerendem Verfall wurde die Kirche Anfang des 19. Jahrhunderts komplett restauriert. Sehenswert ist eine aufklappbare Marienstatue, deren Inneres die Dreifaltigkeit darstellt.
  • Die ehemalige Tabakmanufaktur "Ferme" entstand im 19. Jahrhundert.
  • Das Fort Taureau aus dem 16. Jahrhundert in der Bucht von Morlaix wurde nach grundlegender Restauration 2006 wieder für Besucher geöffnet.

Museen

  • Das Stadtmuseum Musée des Jacobins zeigt neben thematisch wechselnden Ausstellungen ständig Exponate zur Geschichte von Stadt, Landschaft und Kultur.

Partnerstädte

Persönlichkeiten

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes du Finistère. Flohic Editions, Band 2, Paris 1998, ISBN 2-84234-039-6, S. 809–830.
  • Bretagne. Rennes, Saint-Malo, Saint-Brieuc, Morlaix, Brest, Quimper, Lorient, Vannes, Nantes. 2. Auflage, Dumont, Köln 1998, ISBN 3-7701-3275-0.
Commons: Morlaix – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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