HMS Renown (1916)

Die HMS Renown war ein Schlachtkreuzer der Royal Navy. Sie war Typschiff ihrer Klasse und wurde 1916 in Dienst gestellt.


Die Renown, 1918
Bau und Dienstzeit
Bauauftrag: 30. Dezember 1914
Kiellegung: 25. Januar 1915
Stapellauf: 4. März 1916
Im Dienst: 20. September 1916
Wahlspruch: Hit first, hit hard!
Schicksal: 1948 abgewrackt
Technische Daten
1916
Verdrängung: Standard: 27.950 ts
Maximal: 32.730 ts
Länge: 242 m (794 ft)
Breite: 27,4 m (90 ft)
Tiefgang: 8,94 m (29 ft 8 in)
Maschinenanlage:
  • 42 ölgefeuerte Babcock & Wilcox-Dampfkessel
  • 2 Satz direktwirkende Brown-Curtis-Dampfturbinen
  • 4 dreiflügelige Schrauben
  • 120.000 shp (89 MW)
Geschwindigkeit: 32 kn (57 km/h)
Reichweite: 3.650 sm bei 10 kn
Besatzung: 970 Mann
Bewaffnung: 6 × 15 in (38,1 cm; 3×2)
17 × 4 in (10,2 cm; 5×3+2×1)
2 × 3 in (7,62 cm)
2 × Torpedorohre 53,3 cm
Technische Daten
ab 1939
Verdrängung: Standard: 31.988 ts
Maximal: 37.411 ts
Länge: 242 m (794 ft)
Breite: 31,3 m (90 ft)
Tiefgang: 9,68 m (31,75 ft)
Maschinenanlage:
  • 8 ölgefeuerte Kessel (Admirality-3-Trommel-Typ)
  • 4 Satz Parsons-Dampfturbinen mit Einfachgetriebe
  • 4 dreiflügelige Schrauben
  • 130.000 shp (89 MW)
Geschwindigkeit: 30,75 kn
Reichweite: 9.360 sm bei 10 kn
Besatzung: 1.181
Bewaffnung: 6 × 15 in (38,1 cm, 3×2)
20 × 4.5 in (114 mm, 10×2)
28 × 2-pdr (40 mm, "Pom-pom", 3×8, 1×4)
64 × 20 mm Flak
Flugzeuge: 4, ein Zweifach-Katapult

Geschichte

Die Renown in Fremantle, Australien, 24. Mai 1927

Frühe Jahre

Das Schiff wurde 1915/16 bei der Fairfield Shipbuilding & Engineering Co. Ltd. in Glasgow gebaut. Die Indienststellung erfolgte am 20. September 1916. Anschließend stieß sie zur Grand Fleet. Während des Ersten Weltkriegs hatte das Schiff keinen Kampfeinsatz.

Zwischen den beiden Weltkriegen gehörte sie zusammen mit ihrem Schwesterschiff HMS Repulse, der modernen HMS Hood und der älteren HMS Tiger zum Schlachtkreuzergeschwader der Grand Fleet. Zudem wurde sie umfassend umgebaut, zunächst 1920 und 1921. Schließlich wurde sie von September 1936 bis zum August 1939 erneut grundlegend umgebaut, wodurch sich auch das äußere Erscheinungsbild des Schiffes stark änderte. Der Umbau erfolgte im Großen und Ganzen entsprechend den vorherigen Modernisierungen der Schlachtschiffe HMS Warspite, HMS Queen Elizabeth und HMS Valiant.

HMS Renown nach dem Umbau 1936–39

Die Renown erhielt dabei einen neuen massiven Brückenaufbau, dahinter einen Flugzeughangar mit einer Katapultanlage für Wasserflugzeuge bzw. Flugboote. Die Flakbewaffnung wurde ausschließlich mit neuen Geschützen des Kalibers 11,4 cm (4.5 inch) ausgerüstet, wobei zehn Geschütztürme mit je zwei Rohren in zwei Zweier- und zwei Dreiergruppen zu beiden Seiten der Aufbauten eingebaut waren. Weitere Maßnahmen des Umbaus betrafen den Horizontalpanzer, die Antriebsanlage und neu installierte Torpedowulste. Als sie im September 1939 wieder zur Flotte zurückkehrte, unterschied sie sich deutlich von ihrem nicht modernisierten Schwesterschiff, der Repulse. Ihr Kampfwert hatte sich erheblich gesteigert.

Zweiter Weltkrieg

Die Renown wurde in der ersten Hälfte des Zweiten Weltkrieges überwiegend bei der Home Fleet und vereinzelt im Mittelmeer (Force H in Gibraltar) eingesetzt. Ende 1939 wurde sie in den Südatlantik geschickt, um gegen das deutsche Panzerschiff Admiral Graf Spee zu operieren. Dabei stellte sie in Begleitung des Kreuzers Sussex am 2. Dezember 1939 vor Südafrika den deutschen Passagierdampfer Watussi (9.552 BRT), welcher sich der Aufbringung durch Selbstversenkung entziehen konnte.

Zur Abwehr des deutschen Angriffs auf Norwegen war die Renown im April 1940 als Fernsicherung für Minenleger (Operation Wilfred) eingesetzt. Am 9. April traf sie vor dem Ofotfjord auf die deutschen Schlachtschiffe Scharnhorst und Gneisenau, welche als Fernsicherung die auf Narvik zulaufende Invasionsflotte decken sollten. Im folgenden Gefecht erzielte die Renown zwei oder drei Treffer, darunter einen Volltreffer in den Feuerleitstand auf dem Vormars der Gneisenau und einen Treffer in einen der beiden vorderen Geschütztürme, der diesen außer Gefecht setzte. Daraufhin drehten die beiden deutschen Schiffe ab. Die Renown selbst erhielt ebenfalls zwei Treffer von der Gneisenau. Gegen Ende des Jahres wurde die Renown nach Gibraltar verlegt und operierte hauptsächlich im Mittelmeer. Sie nahm an der Seeschlacht bei Kap Teulada teil, die am 27. November 1940 zwischen der italienischen Marine (Regia Marina) und britischen Royal Navy südlich von Sardinien ausgetragen wurde. Am 6. Februar 1941 war die Renown an der Beschießung des Hafens von Genua beteiligt. Hierbei wurden vier auf Reede liegende Schiffe versenkt und 18 weitere beschädigt.

Die Renown mit der British Eastern Fleet im Indischen Ozean, 1944

1942 und 1943 war die Renown wieder bei der Home Fleet stationiert. Dabei wurde sie im Herbst und Winter mehrfach als Fernsicherung von Konvois eingesetzt, welche Kriegsmaterial nach Murmansk brachten. Im Sommer folgten Einsätze im Mittelmeer als Eskorte für Flugzeugträger, von denen Flugzeuge nach Malta starteten. Auch bei der alliierten Landung in Nordafrika (Operation Torch) gehörte der Schlachtkreuzer zur Fernsicherung.

1943 transportierte die Renown Winston Churchill von der Quadrant-Konferenz zur Kairo-Konferenz. Anschließend wurde sie Ende des Jahres zur Eastern Fleet überstellt, wo sie bis zum Juli 1945 verblieb und von Ceylon aus strategisch defensive Aufgaben im Indischen Ozean erfüllte. Dabei wurde die Renown auch mehrfach als Geleitschiff für offensive Vorstöße der Flugzeugträger, insbesondere gegen Ziele im japanisch besetzten Niederländisch-Indien, verwandt. Zuletzt war sie wieder im Atlantik eingesetzt; am 3. August 1945 trafen dabei auf dem Schiff König Georg VI. und der sich an Bord der USS Augusta auf dem Rückweg von der Potsdamer Konferenz befindliche US-Präsident Harry S. Truman zusammen.

Nach dem Krieg diente sie noch kurz als Ausbildungsschiff, wurde dann aber 1948 endgültig außer Dienst gestellt und im selben Jahr als letzter Schlachtkreuzer der Royal Navy im schottischen Faslane-on-Clyde abgewrackt.

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