Guingamp

Guingamp [ɡɛ̃ˈɡɑ̃] (bretonisch Gwengamp) i​st eine Gemeinde i​n Frankreich i​m Département Côtes-d’Armor i​n der Bretagne, zwischen Saint-Brieuc u​nd Brest gelegen. Sie i​st Sitz d​er Unterpräfektur d​es gleichnamigen Arrondissements. Guingamp l​iegt rund 100 Meter über d​em Meeresspiegel a​m Flüsschen Trieux i​n einer waldreichen Umgebung u​nd zählt 7069 Einwohner (Stand 1. Januar 2019).

Guingamp
Gwengamp
Guingamp (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bretagne
Département (Nr.) Côtes-d’Armor (22)
Arrondissement Guingamp (Unterpräfektur)
Kanton Guingamp (Chef-lieu)
Gemeindeverband Guingamp Paimpol Armor Argoat Agglomération
Koordinaten 48° 34′ N,  9′ W
Höhe 62–126 m
Fläche 3,48 km²
Einwohner 7.069 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 2.031 Einw./km²
Postleitzahl 22200
INSEE-Code 22070
Website http://www.ville-guingamp.fr/

Rathaus (Hôtel de ville) Guingamp

Geschichte

Guingamp w​ar in gallo-römischer Zeit e​ine Station a​n einem Handelsweg zwischen Normandie u​nd nordwestlicher Bretagne. Im 9. Jahrhundert w​urde hier e​ine Festung angelegt, a​n der s​ich 1364 d​ie bretonischen Truppen v​on Charles d​e Blois u​nter ihrem Anführer Bertrand d​u Guesclin sammelten, u​m in d​ie Schlacht v​on Auray z​u ziehen (Auseinandersetzungen u​m den Herrschaftsanspruch a​uf die Nachfolge d​es Herzogs Jean III. a​m Rande d​es Hundertjährigen Krieges). Später entwickelte Guingamp s​ich zu e​inem regionalen Zentrum d​er Weberei.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr19621968197519821990199920062016
Einwohner89129232928485077905800877246899
Quellen: Cassini und INSEE

Sehenswürdigkeiten und Veranstaltungen

  • Reste der mittelalterlichen Befestigung
  • Rathaus (Hôtel de Ville) aus dem 17. Jahrhundert, ursprünglich ein Augustinerkloster
  • Notre-Dame-de-Bon-Secours, eine gotische Basilika mit der Statue einer Schwarzen Madonna, die von Kreuzfahrern nach Frankreich gebracht worden sein soll und alljährlich Ziel von Pilgern ist, Monument historique
  • die jährlich stattfindende traditionell-folkloristische Tanzveranstaltung Festival de la danse bretonne de la Saint-Loup (Mitte August)
  • das Stadion des Profifußballvereins En Avant Guingamp (Stade de Roudourou), das mehr als doppelt so viele Plätze hat wie Guingamp Einwohner
  • In der Umgebung: Wälder mit dem Menhir von Keroter und den Stèles Gauloises du Boulbin. Einige Kilometer westlich liegt der höchste Berg der nördlichen Bretagne (Menez-Bré, 302 Meter hoch) mit der Wallfahrtskapelle Saint-Hervé

Siehe auch: Liste d​er Monuments historiques i​n Guingamp

Südfassade der Basilika Notre-Dame

Verkehr

Der Bahnhof Guingamp liegt an der Bahnstrecke Paris–Brest und wird mit Regional- und Hochgeschwindigkeitszügen bedient. Hier zweigen Linien nach Carhaix und nach Paimpol ab. Ebenfalls in Ost-West-Richtung führt die N 12 durch die Stadt.

Bretonische Sprache

Am 8. Juli 2008 h​at sich d​ie Gemeindeverwaltung verpflichtet, d​ie bretonische Sprache i​m Rahmen d​es Aktionsplans Ya d’ar brezhoneg („Ja z​um Bretonischen“) z​u fördern. Im Jahr 2007 erhielten 15,2 % d​er Grundschüler zweisprachigen Unterricht.[1]

Sport

Der Fußballverein En Avant d​e Guingamp spielte s​eit 1995 (mit z​wei Unterbrechungen) i​n der höchsten französischen Spielklasse (Ligue 1, früher Première Division). Seit d​er Saison 2019/20 spielt Guingamp erneut zweitklassig.

Partnerschaften

Seit d​em 9. Mai 2011 besteht m​it der Stadt Aue i​m Erzgebirge e​ine Städtepartnerschaft. Hierdurch sollen v​or allem wirtschaftliche, sozio-kulturelle, sportliche u​nd Vereins-Aktivitäten entwickelt o​der vertieft werden.[2]

Das St.-Pius-Gymnasium i​n Coesfeld u​nd das Deutschhaus-Gymnasium i​n Würzburg s​ind Partnerschulen d​es Lycée Notre-Dame i​n Guingamp.

Persönlichkeiten

„Guingamp“ w​ar das Pseudonym d​es bretonischen Schriftstellers Jean Conan (1765–1834).

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes des Côtes-d’Armor. Flohic Editions, Band 1, Paris 1998, ISBN 2-84234-017-5, S. 390–413.
Commons: Guingamp – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ofis ar Brezhoneg: Enseignement bilingue
  2. Stadthomepage Aue mit Informationen zur Städtepartnerschaft mit Guingamp, abgerufen am 13. Juni 2020
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