Cerezo Osaka

Cerezo Osaka (jap. セレッソ大阪, von span.: cerezo = Kirschbaum) ist ein Fußballverein aus Japans Profiliga J. League. Der Verein aus Japans drittgrößter Stadt Osaka blickt auf eine erfolgreiche Geschichte als eine der stärksten Mannschaften der 1970er-Jahre zurück, hat aber seit Einführung des Profifußballs im Land 1993 keinen nationalen Titel mehr gewonnen. Bekannt ist Cerezo in Japan für außergewöhnliches Pech im Kaiserpokal: Seit 1976 standen sie sechsmal im Finale des Wettbewerbs und verloren sechsmal. 2017 konnte das Team den Kaiserpokal mit einem 2:1-Sieg (n. V.) gegen die Yokohama F. Marinos erstmals seit 41 Jahren wieder gewinnen.

Cerezo Osaka
Basisdaten
Name Cerezo Osaka
(jap. セレッソ大阪)
Sitz Osaka
Gründung (Yanmar Diesel: 1957)
Farben rosa, blau
Eigentümer Yanmar
Präsident Japan Hiroaki Morishima
Website cerezo.co.jp
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Brasilien Akio Kogiku
Spielstätte Nagai Stadium / Kinchō Stadium
Plätze 50.000 / 19.904
Liga J1 League
2021 12. Platz
Heim
Auswärts

Cerezo Osaka stellt derzeit im Spielbetrieb der J. League gleich zwei Mannschaften. Die erste Mannschaft spielt nach zwei Jahren in der J2 League seit der Saison 2017 wieder in der J1 League. Daneben nimmt seit 2016 eine U-23-Mannschaft an der J3 League teil.

Geschichte

Altes Vereinslogo

Der Verein wurde 1957 als Werksmannschaft des in Osaka ansässigen Konzerns Yanmar Diesel, eines Herstellers von Traktoren und anderen Landmaschinen, gegründet. Die ersten Jahre war der Yanmar Diesel Football Club eine reine Betriebssportgruppe, die der Leibesertüchtigung der Belegschaft diente, aber 1965 schloss man sich der landesweiten Amateurliga Japan Soccer League (JSL), dem Vorläufer der J. League, an. Schon bald folgte, was Fußballfans aus der Stadt heute die goldenen Zeiten des Osakaer Fußballs nennen: Der sportliche Aufstieg kündigte sich 1967 mit der ersten Finalteilnahme im Kaiserpokal an. Bereits im nächsten Jahr folgten der ersehnte Pokalsieg und die Vizemeisterschaft der JSL. Bis 1980 folgten vier Meistertitel und zwei weitere Pokalsiege, bevor Yanmars Stern langsam verblasste. 1990 – der Verein spielte im Kampf um nationale Titel längst keine große Rolle mehr – folgte der Abstieg aus der JSL. Dies geschah just zu dem Zeitpunkt, als in Japan die Planungen zur Einführung des Profifußballs anliefen, und bei diesen wurde Yanmar dann auch nicht berücksichtigt. Trotz des direkten Wiederaufstiegs mussten Fans und Spieler mit ansehen, wie zehn andere Vereine die J. League gründeten, darunter zu ihrer Verärgerung auch der stets belächelte Lokalrivale Matsushita, der unter dem neuen Namen Gamba Osaka die Stadt landesweit vertreten sollte.

Trotzdem trieb Yanmar die eigenen Pläne zur Professionalisierung voran und gründete sich 1993 unter dem Namen Osaka Football Club neu. Die Mannschaft nahm als neuen Namen Cerezo Osaka an, cerezo ist spanisch für den Kirschbaum, der der Baum Osakas ist. Analog dazu ziert eine Kirschblüte das Vereinswappen und wurde Rosa als Vereinsfarbe gewählt (dies ist im Fußball eine extrem seltene Farbe; sonst trägt fast nur US Palermo rosa Trikots). Unter dem neuen brasilianischen Trainer Paulo Emilio gelang 1994 mit der Meisterschaft der Japan Football League nicht nur der erhoffte Aufstieg in die J. League (neben Kashiwa Reysol), sondern auch der Einzug ins Pokalfinale, das allerdings mit 0:3 gegen Bellmare Hiratsuka verloren ging. Bereits 1976, 1977 und 1983 hatte Yanmar jeweils im Endspiel verloren, und weitere Niederlagen sollten 2001 und 2003 folgen, was Cerezo den Ruf als ewiger Zweiter des Wettbewerbs eingebracht hat.

Der Verein, dem nach einem erneuten Abstieg 2001 der direkte Wiederaufstieg in die erste Division gelang, trägt seine Heimspiele im Nagai Stadium von Osaka aus, das auch Schauplatz der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 war. Allerdings sind Cerezos Spiele nur äußerst selten ausverkauft, da sich im Großraum Osaka (ganz im Gegensatz zur Region Tokio) noch keine rechte Fußball-Fangemeinde entwickelt hat und auch die Lokalderbys mit Gamba mangels sportlicher Qualität verhältnismäßig wenige Zuschauer anziehen. Doch gelangen dem Team auch sportliche Achtungserfolge: neben den drei Pokalendspielen seit der Umbenennung von Yanmar in Cerezo ist vor allem die Saison 2000 hervorzuheben, als der Sieg der J. League-Hinrunde und damit die Teilnahme am Meisterschaftsfinale erst in der Verlängerung des letzten Spiels verpasst wurde. 2005 untermauerte Cerezo sein Image als "ewiger Zweiter" erneut aufs schmerzhafteste: Die Tabellenführung, die man erst am vorletzten Spieltag übernommen hatte, verteidigte man bis in die Nachspielzeit des letzten Spiels, nur um durch ein spätes Gegentor des FC Tokyo noch auf den fünften Tabellenplatz zurückzufallen und den Titel ausgerechnet Gamba zu überlassen.

Erfolge

als Yanmar

  • Japan Soccer League: Gewinner (1971, 1974, 1975, 1980)
  • JSL Cup: Gewinner (1973 (geteilt), 1983, 1984)
  • Kaiserpokal: Gewinner 1968, 1970, 1974

als Cerezo Osaka

Gewinner 1994 (als Werksmannschaft)
Sieger: 2017
Finalist: 2001, 2003
Sieger: 2017
Vizemeister: 2002  , 2009  

Stadion

Nagai Stadium

Der Verein trägt seine Heimspiele im Nagai Stadium (jap. 大阪市長居陸上競技場, Ōsaka-shi Nagai rikujō kyōgijō) aus. Das Stadion liegt im Nagai-Park des Stadtbezirks Higashisumiyoshi in Osaka. Die Sportstätte, deren Eigentümer die Stadt Osaka ist, hat ein Fassungsvermögen von 50.000 Zuschauern.

Koordinaten: 34° 36′ 50″ N, 135° 31′ 6″ O

Spieler

Stand: Februar 2022[1]

Nr. Position Name
1 Vietnam TW Đặng Văn Lâm
2 Japan AB Riku Matsuda
3 Japan AB Ryōsuke Shindō
4 Japan MF Riki Harakawa
5 Japan MF Hinata Kida
6 Japan AB Ryōsuke Yamanaka
7 Japan MF Satoki Uejō
8 Japan MF Takashi Inui
9 Australien ST Adam Taggart
10 Japan MF Hiroshi Kiyotake
11 Brasilien ST Bruno Mendes
13 Japan ST Motohiko Nakajima
14 Japan AB Yūsuke Maruhashi
16 Japan AB Seiya Maikuma
17 Japan MF Tokuma Suzuki
19 Japan MF Hirotaka Tameda
Nr. Position Name
20 Japan ST Mutsuki Kato
21 Korea Sud TW Kim Jin-hyeon
22 Kroatien AB Matej Jonjić
23 Japan AB Tatsuya Yamashita
24 Japan AB Kōji Toriumi
25 Japan MF Hiroaki Okuno
26 Brasilien ST Jean Patric
27 Japan MF Haruki Arai
28 Japan MF Kosei Okazawa
29 Japan AB Kakeru Funaki
31 Japan TW Keisuke Shimizu
33 Japan AB Ryūya Nishio
34 Japan ST Hiroto Yamada
38 Japan MF Sota Kitano
39 Japan TW Kohei Maki
41 Japan MF Hikaru Nakahara

Trainerchronik

Stand: 6. Dezember 2021[2]

TrainerNationvonbis
Yoshiaki FurukawaJapan Japan1. Februar 196031. Januar 1967
Kenji OnitakeJapan Japan1. Februar 196731. Januar 1979
Kuniya Mita Japan Japan1. Februar 198530. Juni 1990
Daishiro Yoshimura Japan Japan1. Juli 199031. Januar 1994
Paulo EmilioBrasilien Brasilien1. Februar 199430. Mai 1996
Hiroshi SowaJapan Japan31. Mai 199631. Januar 1997
Levir CulpiBrasilien Brasilien1. Februar 199731. Januar 1998
Yasutarō MatsukiJapan Japan1. Februar 199831. Januar 1999
René DesaeyereBelgien Belgien1. Februar 199931. Januar 2000
Hiroshi SoejimaJapan Japan1. Februar 200019. August 2001
João CarlosBrasilien Brasilien20. August 20014. November 2001
Akihiro NishimuraJapan Japan5. November 20016. Oktober 2003
Yūji TsukadaJapan Japan7. Oktober 200331. Januar 2004
Petar NadovezaKroatien Kroatien31. Januar 20041. Februar 2004
Fuad MuzurovićBosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina1. Februar 200422. März 2004
Albert PoborKroatien Kroatien23. März 200428. Juni 2004
Shinji KobayashiJapan Japan29. Juni 200417. April 2006
Yūji TsukadaJapan Japan18. April 200631. Januar 2007
Satoshi TsunamiJapan Japan1. Februar 20077. Mai 2007
Levir CulpiBrasilien Brasilien8. Mai 200731. Januar 2012
Sérgio SoaresBrasilien Brasilien1. Februar 201226. August 2012
Levir CulpiBrasilien Brasilien27. August 201231. Januar 2014
Ranko PopovićSerbien Serbien Osterreich Österreich1. Februar 20149. Juni 2014
Marco PezzaiuoliDeutschland Deutschland Italien Italien16. Juni 20148. September 2014
Yūji ŌkumaJapan Japan8. September 201431. Januar 2015
Paulo AutuoriBrasilien Brasilien1. Februar 201517. November 2015
Kiyoshi ŌkumaJapan Japan18. November 201531. Januar 2017
Yoon Jong-hwanKorea Sud Südkorea1. Februar 201731. Januar 2019
Miguel Ángel LotinaSpanien Spanien1. Februar 201931. Januar 2021
Levir CulpiBrasilien Brasilien1. Februar 202126. August 2021
Akio KogikuJapan Japan26. August 2021heute

Saisonplatzierung

SaisonLigaTeamsPlatzZuschauerJ. League CupEmperor's CupAFC CLSupercup
1995J1148.12.0972. Runde
1996J11613.8.229Gruppenphase4. Runde
1997J11711.9.153Gruppenphase4. Runde
1998J1189.9.864Gruppenphase3. Runde
1999J1166.10.2162. Runde4. Runde
2000J1165.13.5482. RundeViertelfinale
2001J11616.  11.8571. RundeFinale
2002J2122.  7.9524. Runde
2003J1169.13.854GruppenphaseFinale
2004J11615.14.323Gruppenphase4. Runde
2005J1185.17.648ViertelfinaleHalbfinale
2006J11817.  13.026Viertelfinale4. Runde
2007J2135.6.6274. Runde
2008J2154.10.5544. Runde
2009J2182.  9.9122. Runde
2010J1183.15.026Gruppenphase4. Runde
2011J11812.14.145ViertelfinaleHalbfinaleViertelfinale
2012J11814.16.815ViertelfinaleViertelfinale
2013J1184.18.819Viertelfinale4. Runde
2014J11817.  21.627ViertelfinaleViertelfinaleAchtelfinale
2015J2224.12.2321. Runde
2016J2224.  12.5093. Runde
2017J1183.20.970SiegerSieger
2018J1187.18.542Viertelfinale4. RundeGruppenphaseSieger
2019J1185.21.518PlayOffs4. Runde
2020J1184.7.014Viertelfinale
2021J12012.5.351FinalistHalbfinale

Auszeichnungen

Torschützenkönig des Jahres

Nachwuchsspieler des Jahres

Elf des Jahres

Beste Torschützen

SaisonNameNationTore
2008Shinji KagawaJapan Japan17 Tore
2009Takashi InuiJapan Japan20 Tore
2010Adriano Ferreira MartinsBrasilien Brasilien14 Tore
2011Ryūji Bando
Shū Kurata
Japan Japan
Japan Japan
10 Tore
2012Yōichirō KakitaniJapan Japan11 Tore
2013Yōichirō KakitaniJapan Japan21 Tore
2014Diego ForlánUruguay Uruguay7 Tore
2015Diego ForlánUruguay Uruguay10 Tore
2016Ken’yū SugimotoJapan Japan14 Tore
2017Ken’yū SugimotoJapan Japan22 Tore
2018Yūsuke Maruhashi
Toshiyuki Takagi
Japan Japan
Japan Japan
6 Tore
2019Kōta Mizunuma
Hiroaki Okuno
Japan Japan
Japan Japan
7 Tore
2020Bruno Mendes Brasilien Brasilien 9 Tore

Cerezo Osaka U23

Cerezo Osaka U23
Name Cerezo Osaka U23
Spielstätte Kincho Stadium
Plätze 19.904
Cheftrainer Japan Kazuhiro Murata
Liga J3 League
2020 18. Platz
Heim
Auswärts

Cerezo Osaka U23 ist das Reserveteam von Cerezo Osaka und spielt seit 2016 in der J3 League. Die Mannschaft kann nicht in die J2 League aufsteigen und es können in einem Spiel nur drei Spieler über 23 Jahre eingesetzt werden.

Stadion

Der Verein trägt seine Heimspiele im Kincho Stadium, auch bekannt als Nagai Ball Gall Field, im Bezirk Higashisumiyoshi-ku der Stadt Osaka aus. Das Kincho Stadium hat ein Fassungsvermögen von 19.904 Personen. Eigentümer der Sportanlage ist die Stadt Osaka.

Koordinaten Kincho Stadium: 34° 36′ 55,2″ N, 135° 30′ 59,7″ O

Saisonplatzierung

Saison Liga Teams Pos. Zuschauer
2016 J3 16 12. 1488
2017 J3 17 13. 909
2018 J3 17 7. 1112
2019 J3 18 6. 1196
2020 J3 18 18. 559

Trainerchronik

TrainerNationalitätvonbis
Yoji MizuguchiJapan Japan1. Februar 197731. Januar 1980
Yūji ŌkumaJapan Japan1. Februar 201631. Januar 2020
Kazuhiro MurataJapan Japan1. Februar 2020heute

Beste Torschützen

Saison Name Tore
2018 Japan Rei Yonezawa 12
2019 Japan Mizuki Andō 11
2020 Japan Shōta Fujio 8
Commons: Cerezo Osaka – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kader Cerezo Osaka. In: transfermarkt.de. Abgerufen am 23. Februar 2022.
  2. Trainerchronik Cerezo Osaka. In: transfermarkt.de (deutsch). Abgerufen am 6. Dezember 2021.
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