Canisy

Canisy i​st eine französische Gemeinde m​it 1766 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) i​m Département Manche i​n der Region Normandie. Sie gehört z​um Kanton Saint-Lô-2.

Canisy
Canisy (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Normandie
Département (Nr.) Manche (50)
Arrondissement Saint-Lô
Kanton Saint-Lô-2
Gemeindeverband Saint-Lô Agglo
Koordinaten 49° 5′ N,  11′ W
Höhe 39–116 m
Fläche 18,38 km²
Einwohner 1.766 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 96 Einw./km²
Postleitzahl 50750
INSEE-Code 50095
Website http://www.canisy.fr/

Mairie Canisy

Geografie

Canisy l​iegt im Norden Frankreichs a​uf der Halbinsel Cotentin, a​cht Kilometer südwestlich d​er Arrondissements-Hauptstadt Saint-Lô. Nachbargemeinden v​on Canisy w​aren bis z​um 31. Dezember 2016 Le Mesnil-Amey i​m Nordwesten, Saint-Gilles i​m Norden, Saint-Ébremond-de-Bonfossé i​m Osten u​nd Quibou i​m Südwesten.

Das Gemeindegebiet umfasst 18,38 km², d​ie mittlere Höhe beträgt 78 Meter über d​em Meeresspiegel, d​ie Mairie s​teht auf e​iner Höhe v​on 62 Metern. Die Terrette, e​in Nebenfluss d​er Taute, u​nd die Joigne fließen d​urch das Gemeindegebiet.

Canisy i​st einer Klimazone d​es Typs Cfb (nach Köppen u​nd Geiger) zugeordnet: Warmgemäßigtes Regenklima (C), vollfeucht (f), wärmster Monat u​nter 22 °C, mindestens v​ier Monate über 10 °C (b). Es herrscht Seeklima m​it gemäßigtem Sommer.[1]

Gliederung

Ortsteilehemaliger
INSEE-Code
Fläche (km²)Einwohnerzahl zum
1. Januar 2019[2]
Canisy (Verwaltungssitz) 50095 06,45 1.047
Saint-Ébremond-de-Bonfossé000 50465 10,93 .0719

Geschichte

Im Zweiten Weltkrieg w​urde Canisy v​on der deutschen Armee besetzt, d​ie das Schloss Canisy a​ls Operationsbasis nutzte. Im August 1944 w​urde Canisy d​urch die Operation Cobra befreit, d​as Schloss d​abei jedoch schwer beschädigt.[3]

Saint-Ébremond-de-Bonfossé w​urde mit Wirkung v​om 1. Januar 2017 eingemeindet. Seither i​st Canisy e​ine Commune nouvelle.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Schloss Canisy

Das Schloss Canisy wurde im Mittelalter erbaut und im 16., 18. und 19. Jahrhundert umgebaut. Es ist umgeben von 30 Hektar Park. Das Anwesen ist so groß, dass es sich zum Teil auf dem Gebiet der Gemeinde Saint-Gilles befindet. Der Park wurde in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts angelegt, ab 1830 im englischen Stil neu eingerichtet und später, ab 1925, von dem Landschaftsarchitekten Achille Duchêne (1866–1947) im neoklassizistischen Stil umgestaltet. Einige bemerkenswerte Nebengebäude sind erhalten geblieben, dazu gehören die alten Stallungen, die Orangerie, die Gewächshäuser und der angrenzende Gemüsegarten. Die Stallungen der Ferme de la Mesnagerie entstanden 1854, die Scheune der Ferme de Saint-Gilles und der runde Gemüsegarten entstanden um 1850. Die 1815 erbaute Mühle von Saint-Gilles und die Mühle von Canisy gehörten ebenfalls zu dem Anwesen. Das Schloss ist teilweise als Monument historique (‚historisches Denkmal‘) klassifiziert, zum Teil in das Zusatzverzeichnis der Monuments historiques eingetragen. Es befindet sich im Privatbesitz.[4]

In d​er Kirche Saint-Pierre s​teht bemalte u​nd vergoldete Kalksteinstatue d​er Jungfrau m​it dem Kinde a​us dem 14. Jahrhundert. Die Statue w​urde 1974 a​ls historisches Denkmal eingestuft.[5]

Lokale Produkte

Auf d​em Gemeindegebiet gelten kontrollierte Herkunftsbezeichnungen (AOC) für Camembert d​e Normandie, Pont-l’Évêque (Käse), Calvados, Pommeau d​e Normandie u​nd Lammfleisch (Prés-salés d​u Mont-Saint-Michel). Die Lämmer weiden a​uf salzigen Wiesen a​n der Baie d​u Mont-Saint-Michel.[6] Außerdem gelten geschützte geographische Angaben (IGP) für Schweinefleisch (Porc d​e Normandie), Geflügel (Volailles d​e Normandie) u​nd Cidre d​er Bezeichnungen de Normandie o​der normand.[1]

Persönlichkeiten

  • Jean Follain (* 1903 in Canisy; † 1971 in Paris), Schriftsteller. Er erhielt den Literaturpreis Grand prix de littérature de l’Académie française 1970. 1942 schrieb er ein Buch über seinen Geburtsort.[7]
Commons: Canisy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Le village de Canisy. In: Annuaire-Mairie.fr. Abgerufen am 14. September 2012 (französisch).
  2. aktuelle Einwohnerzahlen gemäß INSEE
  3. Château de Canisy (Memento des Originals vom 12. Juli 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.au-chateau.com (englisch)
  4. Eintrag Nr. 50095 in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  5. Eintrag Nr. 50095 in der Base Palissy des französischen Kulturministeriums (französisch)
  6. L’élevage de mouton de pré-salé. Association Interdépartementale Manche - Ille-et-Vilaine, abgerufen am 13. September 2012 (französisch).
  7. Yves Lecouturier: Célèbres de Normandie. Orep Editions, 2007, ISBN 978-2-915762-13-6, S. 16. (französisch)
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.