Bahnhof Forchheim (Oberfr)
Der Bahnhof Forchheim (Oberfr) ist der größte Bahnhof der oberfränkischen Stadt Forchheim. Er liegt an der Bahnstrecke Nürnberg–Bamberg und ist Ausgangspunkt der Bahnstrecke Forchheim–Behringersmühle, die im Regelverkehr bis Ebermannstadt bedient wird. Die ebenfalls in Forchheim abzweigende Stichstrecke nach Höchstadt an der Aisch wurde 2005 stillgelegt und mittlerweile abgebaut. Neben dem Bahnhof Forchheim besteht ein Haltepunkt in Kersbach im Stadtgebiet. Seit Dezember 2010 sind der Bahnhof Forchheim und der Haltepunkt Kersbach in das Netz der Nürnberger S-Bahn integriert.
Forchheim (Oberfr) | |
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Bahnsteige von Norden (2018) | |
Daten | |
Lage im Netz | Trennungsbahnhof |
Bahnsteiggleise | 5 |
Abkürzung | NFO |
IBNR | 8002024 |
Preisklasse | 4 |
Eröffnung | 1. September 1844 |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Forchheim |
Land | Bayern |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 49° 43′ 1″ N, 11° 4′ 10″ O |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Bayern |
Lage
Der Bahnhof liegt etwa einen Kilometer südöstlich der Altstadt nördlich der Wiesent, die in Forchheim in die Regnitz mündet. Die nächstgelegenen Fernverkehrshalte befinden sich in Richtung Norden in Bamberg und in Richtung Süden in Erlangen.
Geschichte
Mit der Eröffnung des Teilabschnittes der Ludwig-Süd-Nord-Bahn von Nürnberg nach Bamberg am 1. Februar 1844 bekam Forchheim einen Anschluss an das deutsche Eisenbahnnetz, der Personenverkehr wurde einen Monat später aufgenommen. Am 1. Juni 1891 wurde die in Forchheim abzweigende Strecke nach Ebermannstadt eröffnet, die später nach Heiligenstadt in Oberfranken und Behringersmühle weitergeführt wurde. 1892 wurde eine weitere Stichstrecke in Betrieb genommen, die über Hemhofen nach Höchstadt an der Aisch führte. Die Strecke nach Höchstadt wurde 1984 im Personenverkehr stillgelegt. Zwischenzeitlich existierten Planungen, die Strecke als Bestandteil der Stadt-Umland-Bahn Erlangen zu reaktivieren, was aber 2002 scheiterte. In der Folge wurde die Strecke 2005 vollständig stillgelegt und 2008 entwidmet. Mittlerweile wurden die Gleise abgebaut.[1]
Durch den viergleisigen Ausbau der Strecke von Nürnberg nach Bamberg wurde der Bahnhof umgebaut und erweitert. Im Oktober und November 2018 gingen die Gleise 1 bis 3 im Bahnhof wieder in Betrieb. Im Nordkopf erfolgt die Überleitung auf die Streckengleise der zweigleisigen Bestandsstrecke von und nach Bamberg.[2]
Gleise
Bis etwa 1990 führte das Gleis 1 direkt aus dem Bahnhof nach Höchstadt, das Gleis 5 direkt aus dem Bahnhof nach Behringersmühle. Die südlich des Bahnhofs liegende Trubbachbrücke war ursprünglich viergleisig ausgeführt. Im Rahmen von Umbaumaßnahmen wurden die beiden Außengleise der Brücke stillgelegt und die Gleise 1 und 5 im Bahnhofsbereich direkt in die Hauptstrecke nach Nürnberg eingefädelt. Das Bahnsteiggleis 1 wurde später abgebaut. Im Zuge der S-Bahn-Bauarbeiten wurde 2010 das Gleis 1 für die in Forchheim endenden Züge als Stumpfgleis wieder eingebaut, im Norden Richtung Bamberg wurde es jedoch nicht mehr angeschlossen.
Im Rahmen des Umbaus des Bahnhofs Forchheim im Zuge des viergleisigen Ausbaus der Bahnstrecke Nürnberg–Bamberg wurde der Forchheimer Bahnhof bei einer neuen Gleisanordnung von 2016 bis 2019 auf acht Gleise erweitert, davon fünf Bahnsteiggleise.[3]
Dabei halten an Gleis 1 und 7 Regionalzüge, an den Gleisen 4 und 5 S-Bahnen sowie an Gleis 8 die Züge nach Ebermannstadt. Die anderen drei Gleise ohne Bahnsteig dienen dem Hochgeschwindigkeits- und Güterverkehr.[4]
Verkehr
Im Regionalverkehr wird Forchheim nur von Regional-Express-Linien der Deutschen Bahn AG bedient. Die Linie der Regionalbahn wird von der Privatbahn Agilis übernommen. Zwei Linienstränge der S-Bahn Nürnberg tangieren Forchheim im 20-/40-Minuten-Takt.
Linie | Verlauf | Taktfrequenz | Fahrzeugmaterial | ||
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RE 42 | Franken-Thüringen-Express: Nürnberg – Fürth – Erlangen – Forchheim – Hirschaid – Bamberg |
– Lichtenfels – Saalfeld – Jena – Leipzig | Zweistundentakt | Baureihe 442 (Talent 2) | |
RE 20 | – Schweinfurt – Würzburg | ||||
RE 49 | – Lichtenfels | – Coburg – Sonneberg | Zweistundentakt | ||
RE 14 | – Kronach – Saalfeld | ||||
RE 19 | – Coburg (– Sonneberg) | Zweistundentakt | Baureihe 193 + Doppelstockwagen | ||
RB 26 | Forchheim – Bamberg (– Breitengüßbach – Ebern) | einzelne Züge | Baureihe 650 (Regio-Shuttle RS1) | ||
RB 22 | (Lichtenfels – Bamberg –) Forchheim – Ebermannstadt | Stundentakt | |||
S 1 | Forchheim – Erlangen – Fürth – Nürnberg – Lauf – Hersbruck | Stundentakt | Baureihen 442 (Talent 2) und 1440 (Alstom Coradia Continental) | ||
Bamberg – Hirschaid – Forchheim – Erlangen – Fürth – Nürnberg – Lauf – Hersbruck – Hartmannshof | Stundentakt |
Weblinks
- Lage, Spurplan, Signale und zulässige Geschwindigkeiten auf der OpenRailwayMap
- Gleise in Serviceeinrichtungen (NFO), DB Netz AG (PDF; Gleisplan)
Einzelnachweise
- Bahnhof Forchheim (Oberfr) auf bahnrelikte.net, abgerufen am 11. November 2017
- Inbetriebnahme neuer Infrastruktur auf den VzG-Strecken 5900 und 5919. In: dbnetze.com. DB Netz, 20. September 2018, abgerufen am 19. Oktober 2018.
- Die Arbeiten am Bahnhof Forchheim sind abgeschlossen. 9. Februar 2019, abgerufen am 28. Februar 2021.
- Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 8: Bauabschnitt Forchheim–Eggolsheim auf vde8.de, abgerufen am 3. November 2017