Bahnhof Nürnberg-Dutzendteich

Der Bahnhof Nürnberg-Dutzendteich bezeichnet sowohl den Haltepunkt Nürnberg-Dutzendteich Hp der S-Bahn an der Bahnstrecke Nürnberg–Feucht, als auch den Betriebsbahnhof Nürnberg-Dutzendteich an der Bahnstrecke Nürnberg–Regensburg und an der Ringbahn Nürnberg. Er befindet sich im Südosten Nürnbergs zwischen den Stadtteilen Gleißhammer und Zerzabelshof. Der Bahnhof verfügt über einen 145 Meter langen und 96 Zentimeter hohen Mittelbahnsteig. Er wird von der S-Bahn-Linie S2 (Roth – Nürnberg–Altdorf) bedient und ist außerdem mit der Straßenbahnlinie 6 sowie den Stadtbuslinien 45, 55, 65 und 96 erreichbar.

Nürnberg-Dutzendteich
Bahnhof Dutzendteich
Bahnhof Dutzendteich
Daten
Lage im Netz Kreuzungsbahnhof
Bahnsteiggleise 2
Abkürzung NND (Betriebsbahnhof),
NDTH (S-Bahnhof)
IBNR 8004476
Preisklasse 5[1]
Eröffnung 1. Dezember 1871 (Bahnhof)
22. November 1992 (S-Bahn-Station)
Webadresse Stationssteckbrief der BEG
Profil auf Bahnhof.de Nürnberg-Dutzendteich-1022770
Lage
Stadt/Gemeinde Nürnberg
Ort/Ortsteil Dutzendteich (Nürnberg)
Land Bayern
Staat Deutschland
Koordinaten 49° 26′ 13″ N, 11° 7′ 3″ O
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Bayern
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Geschichte

Eröffnet wurde die Bahnstation Dutzendteich am 1. Dezember 1871 durch die Actiengesellschaft der bayerischen Ostbahnen zusammen mit dem Streckenabschnitt Nürnberg – Neumarkt der heutigen Bahnstrecke Nürnberg–Regensburg. Der erste Bahnhof an der eingleisigen Strecke verfügte über drei Bahnsteiggleise, und im nördlichen Bereich ein Freiladegleis mit Waage, dass als Anschlussgleis bis zur Maschinenfabrik Späth führte, und ein Gleis mit Rampe. Das erste Empfangsgebäude wurde von einer zur Gleisseite offenen Wartehalle dominiert, an deren nördlichen Ende ein Wartesaal 3. Klasse und am südlichen Ende ein Wartesaal 1. und 2. Klasse vorhanden war. Zur Straßenseite gab es ein massives zweigeschossiges Gebäude mit Durchgang und Diensträumen. Das Umfeld des Bahnhofes war besonders gärtnerisch gestaltet den Parkanlagen an den Nummernweihern angepasst.[5] Mit dem zweigleisigen Ausbau der Hauptstrecke 1895 und der Erweiterung zum Knotenbahnhof durch die Ringbahn-Abzweige Richtung Rangierbahnhof (1898) bzw. Mögeldorf / Nürnberg-Ost (1900), sowie der Errichtung zusätzlicher Gütergleise, wuchs das Gelände des Bahnhofs immer weiter an.

Ehemaliges Empfangsgebäude, heute Gastwirtschaft

Der erste große Umbau erfolgte vom 14. März bis 5. September 1934, im Zuge der seit 1933 stattfindenden Reichsparteitage, und umfasste den Bau eines je 400 Meter langen Haus- und Mittelbahnsteiges, zweier Unterführungen (die östliche mit direktem Zugang zur Zeppelintribüne), sowie des heute unter Denkmalschutz[6] stehenden Empfangsgebäudes nach Plänen von Fritz Limpert, für das das erste Empfangsgebäude abgerissen wurde. Damit sollte der Massenandrang während der Reichsparteitage besser bewältigt werden.[7]

Der zweite Umbau zwischen 1989 und 1992 erfolgte in Zusammenhang mit den Bauarbeiten für die zweite Nürnberger S-Bahn-Linie nach Altdorf, da in den Bauplanungen unter anderem auch die Verlegung des verkehrsmäßig ungünstig gelegenen Personenbahnhofs nach Nordwesten an die Überführung über den Südring vorgesehen war. Die Betriebsaufnahme der S2 und der neuen S-Bahn-Station Nürnberg-Dutzendteich fand am 22. November 1992 statt, die alten ungenutzten Bahnsteige wurden im Laufe der folgenden Jahre abgetragen und das ehemalige Empfangsgebäude zu einer Gaststätte umgebaut.

Einer Recherche des Bayerischen Rundfunks aus dem Jahr 2016 zufolge plante die Deutsche Bahn die Bedienung der Güterverkehrsstelle „Nuernberg-Dutzendtch“ (Gvst-Nr. 222075) einzustellen.[8][9]

Verbindungsübersicht

Linie Strecke Taktfrequenz
Roth – Büchenbach – Rednitzhembach – Schwabach – Limbach – KatzwangNürnberg-Reichelsdorfer KellerNürnberg-ReichelsdorfNürnberg-EibachNürnberg-SandreuthNürnberg-SteinbühlNürnberg HauptbahnhofNürnberg-DürrenhofNürnberg-GleißhammerNürnberg-DutzendteichNürnberg-FrankenstadionFischbachFeuchtFeucht-Moosbach – Winkelhaid – Ludersheim – Altdorf West – Altdorf 20 Minuten
Umsteigemöglichkeiten
Linie Strecke Taktfrequenz
Doku-ZentrumDutzendteich – Fliegerstraße – Immelmannstraße – Scharrerstraße – Peterskirche – Harsdörfferplatz – Schweiggerstraße – Hummelsteiner Weg – Aufseßplatz – Christuskirche – Heynestraße – Landgrabenstraße – Steinbühl – Kohlenhof – Plärrer – Obere Turnstraße – Hallertor – Hallerstraße – St. Johannisfriedhof – Julienstraße – Westfriedhof 10 min

Siehe auch

Commons: Bahnhof Nürnberg-Dutzendteich – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stationspreisliste 2020. In: Deutsche Bahn. Deutsche Bahn, 1. Januar 2020, abgerufen am 10. Juli 2020.
  2. Manfred Bräunlein: Die Ostbahnen. Lorenz Spindler Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-88929-078-7, S. 43 f.
  3. Der Bahnhof Nürnberg-Dutzendteich in der Denkmalliste des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege
  4. DB Museum (Hrsg.): Im Dienst von Demokratie und Diktatur: Die Reichsbahn 1920–1945 (= Geschichte der Eisenbahn in Deutschland. Band 2). 2. Auflage. Nürnberg 2004, ISBN 3-9807652-2-9, S. 80, 82.
  5. Bayerischer Rundfunk: Kontrovers - Die Story vom 31.08.2016: Falsches Signal - Wie die Bahn beim Güterverkehr versagt | BR Mediathek VIDEO. Archiviert vom Original; abgerufen am 6. August 2017 (deutsch, Güterverkehrsstelle in HD-Auflösung lesbar zwischen 18:54 und 19:00).
  6. Deutsche Bahn: Güterverkehrseinstellung. (PDF; 96K) 2016, S. 4, archiviert vom Original am 6. August 2017; abgerufen am 6. August 2017.
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