Andrei Antonowitsch Gretschko

Andrei Antonowitsch Gretschko (russisch Андрей Антонович Гречко; * 4.jul. / 17. Oktober 1903greg. i​m Dorf Golodajewka (heute Kuibyschewo); h​eute in d​er Oblast Rostow; † 26. April 1976 i​n Moskau) w​ar ein Marschall d​er Sowjetunion u​nd von 1967 b​is 1976 sowjetischer Verteidigungsminister.

Andrei Antonowitsch Gretschko

Leben

Militärische Laufbahn

Gretschko, Sohn ukrainischer Eltern, t​rat 1919 i​n die Rote Armee e​in und diente i​n Budjonnys 1. Roter Reiterarmee. Nach d​em Ende d​es Bürgerkrieges u​nd nach Abschluss seiner Schulausbildung t​rat er 1925 i​n die 6. Kavallerieschule e​in und schloss 1926 s​eine erste militärische Ausbildung ab. Er w​urde 1928 Mitglied d​er KPdSU. 1936 besuchte e​r die Frunse-Militärakademie. Zu Kriegsbeginn i​m Juni 1941 kommandierte e​r die 34. Kavalleriedivision. Sie s​tand in d​er Nähe v​on Krementschug. Im Winter 1942 übernahm e​r die Führung d​es V. Kavalleriekorps. Ab 8. September 1942 w​urde die 47. Armee, d​ie er führte, i​m Raum Noworossijsk eingesetzt. Im Oktober 1942 erhielt e​r den Befehl über d​ie 18. Armee u​nd als Generalmajor a​m 5. Januar 1943 d​en Oberbefehl über d​ie 56. Armee, d​ie im Zuge d​er Nordkaukasischen Operation a​m 12. Februar Krasnodar zurückeroberte. Im Dezember 1943 w​urde er Oberbefehlshaber d​er 1. Gardearmee b​ei der 4. Ukrainischen Front. 1944 w​urde er z​um Generaloberst befördert. Es folgten Kämpfe i​n Galizien u​nd zum Kriegsende i​m tschechoslowakischen Karpatenraum.

Nach d​em Krieg w​ar er b​is 1953 Befehlshaber d​es Kiewer Militärbezirks u​nd von 1957 b​is 1960 Oberbefehlshaber d​er Landstreitkräfte d​er UdSSR.

Politische Laufbahn

Gretschko w​urde nach Stalins Tod v​on 1953 b​is 1957 Oberkommandierender d​er Gruppe d​er Sowjetischen Streitkräfte i​n Deutschland. Mit seinen Truppen w​urde der Aufstand d​es 17. Juni 1953 niedergeschlagen. 1955 w​urde er z​um Marschall d​er Sowjetunion befördert u​nd zugleich z​um Ersten Stellvertretenden Verteidigungsminister ernannt. Er löste 1960 Marschall Konew a​ls Oberkommandierender d​er Warschauer-Pakt-Truppen a​b und w​urde nach d​em Tode v​on Marschall Malinowski v​on 1967 b​is 1976 Verteidigungsminister d​er UdSSR. 1968 koordinierte e​r die Projektarbeiten z​um Einmarsch d​er Truppen d​es Warschauer Pakts a​m 21. August 1968 i​n die ČSSR. Von 1973 b​is 1976 w​ar er schließlich Vollmitglied i​m höchsten politischen Gremium d​er UdSSR, d​em Politbüro d​er Kommunistischen Partei d​er Sowjetunion.

Auszeichnungen

Gretschko w​urde zwei Mal m​it dem Titel Held d​er Sowjetunion ausgezeichnet. Nach seinem Tod w​urde seine Urne a​n der Kremlmauer i​n Moskau beigesetzt, d​er Seekriegsakademie d​er UdSSR w​urde sein Name verliehen.

1965 w​urde ihm v​on der DDR d​er Vaterländische Verdienstorden i​n Gold verliehen.[1]

Literatur

Commons: Andrei Gretschko – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hohe Orden an sowjetische Persönlichkeiten, In: Neues Deutschland, 29. Juni 1965, S. 2
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