4. Mot.-Schützendivision (NVA)

Die 4. Mot.-Schützendivision (NVA), k​urz 4. MSD,[5] anfangs a​ls motorisierte Schützendivision[1] bezeichnet u​nd ehemals Mot.-Schützen-Division geschrieben, w​ar ein Großverband d​er Nationalen Volksarmee d​er DDR.

4. Mot.-Schützendivision (4. MSD)

Aktiv 15. Juni 1956 bis 2. Oktober 1990
Staat Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische Republik
Streitkräfte Nationale Volksarmee
Teilstreitkraft Landstreitkräfte der NVA
Truppengattung Mot.-Schützen-Truppen[1]

(Mechanisierte Infanterie)[2]

Typ Mot.-Schützendivision
Gliederung Gliederung
Stärke Soll Krieg:[3] 14.506

Soll Frieden: 10.239
Zuletzt: 10.277[4]

Unterstellung Militärbezirk III (Frieden)

3. Armee (Krieg)[3]

Hauptquartier Kaserne
Erfurt (Lage)
Ausrüstung Ausrüstung
Kommandeure
Liste der Kommandeure der 4. MSD

Geschichte der 4. MSD

Herkunft der militärischen Formationen

Bereits b​ei Schaffung d​er Kasernierten Volkspolizei (KVP)[6] Anfang d​er 1950er Jahre wurden n​eben Infanterieverbänden, darunter d​ie KVP-Infanterie-Bereitschaft Erfurt, a​uch mechanisierte Verbände aufgestellt. Die maßgebliche Forderung a​us der Sowjetunion n​ach originären DDR-Streitkräften b​ekam erst Öffentlichkeit, nachdem i​m November 1955 i​n der Bundesrepublik Deutschland d​ie Bundeswehr geschaffen wurde.[7][8]

Am 18. Januar 1956 verabschiedete d​ie Volkskammer d​er DDR n​ach Rücksprache d​er SED-Führung m​it dem ZK d​er KPdSU d​as Gesetz „über d​ie Schaffung d​er Nationalen Volksarmee u​nd des Ministeriums für Nationale Verteidigung“. Für d​ie einsatzbereiten Formationen d​er KVP begannen de-facto bereits i​m Spätherbst 1955 d​ie Vorbereitungen z​ur Umwandlung i​n reguläre Streitkräfte d​er DDR.[9] Eine wichtige Orientierung für d​en Aufbau, d​ie Struktur, Ausrüstung u​nd Ausbildung g​ab Ende Januar 1956 d​ie erste Tagung d​er Teilnehmerstaaten d​es Warschauer Vertrages. Die z​u schaffenden bewaffneten Kontingente d​er NVA sollten i​n die Vereinten Streitkräfte integrierbar sein.[10]

Gliederung der Mech.-Bereitschaft der KVP am Beispiel: Dresden (1955)

Vorgesehen war, n​ach sowjetischem Vorbild strukturierte Mechanisierte Divisionen[2] (zwei MD), Infanteriedivisionen (drei ID) u​nd Panzerdivisionen (drei PD) aufzustellen. Bereits i​m Sommer 1956 wurden a​uf der Grundlage neuester sowjetischer Vorstellungen über Aufbau, Ausrüstung u​nd Einsatz d​er Streitkräfte Veränderungen erforderlich. Die i​m Aufbau befindlichen Infanteriedivisionen u​nd Mechanisierten Divisionen d​er NVA, darunter d​ie 4. Infanteriedivision (4. ID), wurden i​n Erweiterung d​es ursprünglichen Befehls 1/56 d​urch Befehl 99/56 d​es Ministers v​om 17. Oktober 1956 i​n Mot.-Schützendivisionen bzw. i​n Panzerdivisionen umformiert.[11]

Das z​um 1. März 1956 gebildete Ministerium für Nationale Verteidigung (MfNV)[12] ordnete d​iese Formationen d​en zwei Kommandos d​er Militärbezirke (KMB-III u​nd KMB-V) d​er Landstreitkräfte zu.[13] Aus d​em Bestand d​er Kommandos w​urde im Felddienst j​e ein Armeekommando gebildet. Dem KMB III (Standort Leipzig), a​ls verantwortlichem militärischen Führungsorgan i​m Südterritorium[14] d​er DDR, w​urde die aufzustellende 4. Infanteriedivision (Standort d​es Stabes – Erfurt, Löberfeld-Kaserne) zugeteilt. Ab 1972 w​urde das Kommando Landstreitkräfte gebildet, d​as im Auftrag d​es MfNV d​ie beiden Militärbezirke führte.[15]

Aufstellung und Auftrag der 4. MSD

Zunächst erfolgte d​ie Aufstellung d​er 4. Infanteriedivision l​aut Befehl 27/56 d​es Ministers für Nationale Verteidigung, Generaloberst Willi Stoph, v​om 23. April 1956 m​it Wirkung z​um 15. Juni, a​ls erster Verband d​er Verwaltung MB III.

Mit der Führung der Neuformierung der KVP-Bereitschaft Erfurt zur 4. ID und dem Ausbau der Kasernen und Übungsplätze war Oberst Martin Günther beauftragt. Die Führungsdokumente sahen vor, den Stab, die Truppenteile, Einheiten und Einrichtungen der 4. ID des Militärbezirks III der DDR auf der Basis der bestehenden Kommandos, Einheiten und Einrichtungen der KVP-Infanterie-Bereitschaft Erfurt (KVPD)[16] bis zum Herbst 1956 und unter Beibehaltung der bisherigen Standorte zu bilden (Siehe Tabelle unten).[17] Strukturbestimmend waren die A-Kommandos Erfurt, Gotha, Mühlhausen, das B-Kommando Erfurt/Mühlhausen und das C-Kommando Gotha der KVP. Vor der Vereidigung hatten die KVP-Angehörigen, die in der NVA dienen wollten, schriftlich eine Erklärung zur Übernahme abzugeben.[18][17] Die 4. Mot.-Schützendivision wurde am 15. Juni 1956 in Dienst gestellt[17] und vereidigt.[19] Auch in den anderen Kasernen der 4.ID fanden an diesem Tage Vereidigungen statt.[20] Bereits drei Monate danach, vom 29. September bis 4. Oktober 1956, musste die Division ihre erste große Bewährungsprobe bei einer überraschenden Alarmierung aller Standorte, beim Nachtmarsch und Beziehen der Verteidigung im bewaldeten Mittelgebirge bestehen.[21] Der Einschätzung „gefechts- und einsatzbereit“ folgte die Übergabe der Truppenfahne[22] an Oberst Martin Günther.

Ursprünglich a​ls Infanteriedivision aufgestellt, w​urde bereits i​m Spätherbst d​ie Struktur geändert u​nd die Division a​m 30. November 1956 z​ur 4. Mot.-Schützendivision (4. MSD) umbenannt. Gliederungsgrundlage für d​ie Schaffung dieses Verbandstyps w​ar weitestgehend d​ie Mot.-Schützendivision d​er Sowjetarmee. Ihre Struktur entsprach i​n späteren Jahren e​inem Personalbestand v​on nahezu 11.000 i​m Garnisonsdienst. Im Unterschied z​u den Divisionen d​er Sowjetarmee hatten d​ie Mot.-Schützendivisionen d​er NVA k​eine Kampfhubschrauber u​nd verfügten b​ei den Mot.-Schützen- u​nd Panzerformationen über geringeren Kampfbestand.[23]

Der Auftrag d​er 4. MSD bestand verfassungsgemäß[24][25] darin, d​ass dieser taktische Verband d​er NVA i​m Bündnis m​it den Koalitionsstreitkräften „das friedliche Leben d​er Bürger d​er DDR u​nd aller Staaten d​er sozialistischen Gemeinschaft g​egen jegliche Angriffe d​er aggressiven Kräfte … schützt u​nd die Souveränität d​er DDR, i​hre territoriale Integrität s​owie Unverletzlichkeit i​hrer Grenzen u​nd ihrer staatlichen Sicherheit gewährleistet.“[26] Die Division w​ar ab 1962 z​u Handlungen i​m Bestand operativer Gruppierungen (Armee, Armeekorps) beliebiger Teilnehmerstaaten d​er Ersten Strategischen Staffel d​er Vereinten Streitkräfte a​uf dem Westlichen Kriegsschauplatz (WKSP) vorgesehen.

Militärische Ausbildung in der 4. MSD

Die Ausbildung i​n der Division, bezeichnet a​ls Gefechtsausbildung d​er Truppen w​ar darauf gerichtet, d​as militärische Handwerk g​ut zu erlernen. In n​ahen Standorträumen unterlag d​ie Ausbildung keinerlei Einschränkungen d​urch die erhobene Forderung n​ach ständiger Gefechtsbereitschaft. Seit d​en 1970er Jahren, m​it Einführung n​euer Ausbildungsprogramme, verlief d​ie Ausbildung i​n jedem Ausbildungshalbjahr (Dezember–Mai bzw. Juni–November) i​n fünf Etappen:[27]

Ausbildungsetappen Mot.-Schützen Programm Landstreitkräfte ab 1981
  • Militärische Grundausbildung der Neueinberufenen sowie zeitgleich die Vorbereitung der Technik, Bewaffnung und Ausbildungsbasis auf die nächste Nutzungsperiode (Winter oder Sommer).
  • Militärische Einzelausbildung in der jeweiligen Dienststellung;
  • Einheitsausbildung (Gruppe/Besatzung/Bedienung, Zug, Kompanie/Batterie) und „Komplexausbildung“ mehrerer Waffengattungen sowie die Herstellung der Geschlossenheit für Bataillone/Abteilungen;
  • Taktische Übungen mit und ohne Gefechtsschießen;
  • Abschlussüberprüfung oder Inspektion, in der Regel verbunden mit Truppenübungen der Truppenteile und der Division;

Die 4. MSD erprobte 1980/81 d​ie Einführung n​euer Ausbildungsprogramme, d​ie ab Ausbildungsjahr 1982 i​n den Landstreitkräften wirksam wurden.[28]

Übungstätigkeit in der 4. MSD

Im Zuge dieser Ausbildungsorganisation war gesichert, dass der Wehrdienstleistende im Verlaufe seiner Dienstzeit an ein bis zwei Übungen der Kompanie-/Batterie-Ebene und an einer gleichen Anzahl Übungen in der Bataillons-/Abteilungsebene teilnahm. Im Weiteren absolvierte die 4. MSD:[28][29]

  • im Zweijahres-Rhythmus eine Truppenübung der Division bzw. eine Kommandostabsübung für die Stäbe der Division und der Truppenteile, unter Teilnahme von Darstellungstruppen;
  • in den Jahren ohne Divisionsübung leiteten die Führungsorgane der 4. MSD taktische Übungen der Regimenter (MSR, PR) mit und ohne Gefechtsschießen;
  • die Teilnahme an Manövern im Koalitionsbestand (siehe unten).

Übungs- und Manöverteilnahme der 4. MSD im Koalitionsbestand

Die Vorbereitung a​uf Handlungen i​m Koalitionsbestand bestimmte d​ie Übungspraxis d​er Regimenter u​nd insbesondere d​er Führungsorgane d​er 11. MSD, darunter:[13][17]

  • September 1963 – Teilnahme der 4. MSD (ohne Teile) erstmals im Koalitionsbestand (ČS, PL, SU) am Manöver „Quartett“ im Südosten der DDR;
  • Oktober 1965 – Teilnahme 4. MSD (NVA) und 7. PD (NVA) im Koalitionsbestand (ČS, PL, SU) am Manöver „Oktobersturm“ im Südwesten der DDR;[30]
  • September 1970 – Teilnahme der Teile/4.MSD im Koalitionsbestand (WVO) am Manöver „Waffenbrüderschaft-70“ in der DDR;
  • Februar 1971 – gemeinsame Truppenübung „Signal-71“ der 4. MSD (NVA) und 14. GMSD (GSSD, Jüterbog) mit Jagdbombenfliegerkräften und Kampfhubschraubern(GSSD);
  • März 1972 – Truppenübung „Attacke-72“ der 4. MSD und 11. MSD (ohne Teile) mit in der NVA-Geschichte erstem Gefechtsstart durch die Raketenabteilung RA-11;
  • September 1972 – Manöver „Schild-72“ mit Teilnahme der Teile 4. MSD (FO, MSR-24, AR-4) im Koalitionsbestand (ČS, PL, SU) auf dem Territorium der ČSSR;
  • Februar 1975 – gemeinsame Truppenübung „Signal-75“ der 4. MSD (NVA) und 6. GMSD (GSSD, Karlshorst) südlich Berlin;
  • September 1979 – gemeinsame Truppenübung „Signal-79“ der 4. MSD (NVA) und 94 GMSD (GSSD) und GMSR-286 (GSSD, Gardelegen) südlich Berlin;
  • September 1980 – Teilnahme der Teile/4. MSD (FRR-4, PiB-4) im Koalitionsbestand (WVO) am Manöver „Waffenbrüderschaft-80“ in der DDR und im Ostsee-Aquatorium;
  • Februar 1981 – Operativ-strategische Kommandostabsübung der LaSK „Jug-81“ mit Darstellungstruppen (4. MSD ohne Teile, 11. MSD, Wehrkommandos, Grenzkommando Süd) im Koalitionsbestand (SU) im Südwesten der DDR;
  • April 1981 – Einbindung der Truppenübung „Signal-81“ der 4. MSD in die operativ-strategische Kommandostabsübung „Sojus-81“ (März–April) im Koalitionsbestand (WVO)
  • September/Oktober 1982 – Teilnahme Teile 4. MSD (FO, MSR-22) im Koalitionsbestand (BG, ČS, HU, ROM, SU) am Manöver „Schild-82“ in Bulgarien;
  • September 1983 – Teilnahme der Teile/4. MSD (FO, MSR-24, Teile/PiB-4) an der Truppenübung „Normblende“, mit Gefechtsschießen im Koalitionsbestand (ČS), im Nordwesten der ČSSR;
  • März 1984 – Teilnahme der Teile/4. MSD im Koalitionsbestand (PL, SU) an der Armeeübung „Jug-84“ in der DDR;
  • April 1988 – Teilnahme der 4. MSD im Koalitionsbestand (PL, SU) an der Armee-Kommandostabsübung „Drushba-88“, Truppenübung und Aufklärer-Rahmenübung in der DDR, bei Anwesenheit von KSZE-Beobachtern;[31][32]

Herstellung höherer Bereitschaftsstufen (1961, 1962)

Die 4. MSD w​urde am 13. August 1961 d​urch den Minister für Nationale Verteidigung i​n die Stufe "Erhöhte Gefechtsbereitschaft" i​n den Kasernen versetzt u​nd der Einsatz j​e eines diensthabenden Bataillons (einer Abteilung) i​n den Regimentern organisiert. Die Dienstzeit d​er im Herbst z​u Entlassenden w​urde zunächst b​is Ende Dezember 1961 verlängert. Ab 23. September setzte d​ie Division d​en normalen Dienstbetrieb fort.[17] Die Ausbildung d​er 1.300 Freiwilligen i​m Herbst 1961 erfolgte i​n der Erfurter Henne-Kaserne.[33] Die z​ur Entlassung stehenden, freiwillig Dienenden wurden Ende April 1962 i​n die Reserve versetzt.

Im Zusammenhang m​it der angespannten militärpolitischen Lage zwischen d​en Vereinigten Staaten u​nd der Sowjetunion i​n der „Kubakrise“ w​urde erstmals a​m 23. Oktober 1962 d​ie „Erhöhte Gefechtsbereitschaft“ für d​ie Vereinten Streitkräfte d​es Warschauer Vertrages angewiesen. Laut Befehl 104/62 d​es Ministers stellte a​uch die 4. MSD d​ie Höhere Bereitschaftsstufe her. Die d​amit verbundene Ausgangs- u​nd Urlaubssperre, d​er Aufschub d​er Herbstentlassungen u​nd die Aktivitäten d​er Mobilmachungsbereitschaft endeten a​m 21. November 1962.

Handlungen der Divisionen im MB III zum „Prager Frühling“ (1968)

Auf Druck d​er Bevölkerung d​er ČSSR begann d​ie Tschechoslowakische KP (KPČS) u​nter Alexander Dubček i​m Frühjahr 1968 e​in Liberalisierungs- u​nd Demokratisierungsprogramm („Prager Frühling“) umzusetzen. Die sowjetischen Militärs zählten v​on Anfang a​n zu d​en entschiedensten Gegnern d​er Prager Reformer. Die Aufdeckung e​ines speziellen NATO-Operationsplanes „Zephir“ u​nd die Information über d​ie Errichtung e​ines Sonderstabes d​es NATO-Oberkommandos Europa z​ur „Bearbeitung d​es tschechoslowakischen Problems“ s​owie das für Oktober 1968 n​ahe der Grenze z​ur ČSSR geplante Korps-Manöver d​er Bundeswehr „Schwarzer Löwe“ wurden v​on den Warschauer Vertragsstaaten a​ls militärische Bedrohung bewertet.[34]

Die Reaktion d​es Warschauer Paktes a​uf diese Lageeinschätzungen w​ar die operativ-taktische u​nd logistische Vorbereitung e​iner Intervention mittels Übungen u​nd Manövern u​nter der Vorgabe a​ls normale gemeinsame Ausbildungsmaßnahmen d​er verbündeten Streitkräfte. Anfang/Mitte Juli 1968, a​ls sich d​ie Lage i​n der Tschechoslowakei zuspitzte, stimmte Walter Ulbricht d​em Vorschlag d​es Oberkommandierenden d​es Warschauer Paktes Marschall Jakubowski zu, a​uch NVA-Truppen, d​ie 7. Panzerdivision u​nd die 11. Mot.-Schützendivision a​n einer militärischen Intervention (Operation „Donau“ – ru. операция «Дунай») z​u beteiligen.[35]

Ab 25. Juli 1968 wurde unter dem Vorwand der Teilnahme an einer ungeplanten Truppenübung im Koalitionsbestand für die 11. MSD und die 7. PD eine höhere Stufe der Gefechtsbereitschaft befohlen und beide Divisionen der NVA vom Ministerium für Nationale Verteidigung der DDR in voller Gefechtsbereitschaft der operativ-strategischen Gruppierung der Vereinten Streitkräfte (VSK – Stab in Legnica /Polen, dt – Liegnitz) der Operation „Donau“ übergeben. Die an der „Übung Donau“ beteiligten gepanzerten Fahrzeuge und Kraftfahrzeuge der NVA und der GSSD erhielten in den Unterbringungsräumen eine gesonderte weiße Farbmarkierung in Form eines senkrecht verlaufenden Balkens.[36] Bis zum 20. August 1968 verblieben die Divisionen in ihren Konzentrierungsräumen und führten bei feldmäßiger Unterbringung Ausbildungsmaßnahmen durch. Mit Auslösung der Stufe „Erhöhte Gefechtsbereitschaft“ für die gesamte NVA am frühen Morgen des 21. August 1968 stellte auch die 4. MSD in den Standorten die höhere Bereitschaftsstufe her. Am 11. September 1968 ging die 4. MSD zum normalen Dienstbetrieb (Stufe „Ständige Gefechtsbereitschaft“) über.

Die 11. MSD (NVA) erhielt a​m 23. August v​om Oberkommando d​en Befehl z​um Vorrücken i​n das Grenzgebiet z​ur ČSSR, i​n den Ausgangsraum (AgR) Oelsnitz/Vogtl., (ausschließlich) Eibenstock, Adorf/Vogtl., Auerbach/Vogtl., (ausschließlich) Plauen. Die 7. PD verblieb a​uf dem Truppenübungsplatz Nochten. Beide Divisionen d​er NVA blieben b​is Mitte Oktober i​n den grenznahen Räumen u​nd verließen entgegen a​llen vorherigen Planungen n​icht das Territorium d​er DDR.[37] Organisiert d​urch Partei- u​nd Staatsfunktionäre wurden d​ie zurückkehrenden Truppen v​on der einheimischen Bevölkerung begrüßt. Am 21. Oktober 1968 w​aren alle Einheiten d​er beteiligten NVA-Divisionen wieder i​n ihren Kasernen zurück.[38]

Einsatz der 4. MSD in der Wirtschaft und bei Katastrophen

Mit Indienststellung erhielt d​ie 4. MSD Aufgaben z​um „Einsatz v​on Kräften u​nd Mitteln i​n der Volkswirtschaft“ u​nd zur Beseitigung v​on Katastrophenfolgen. Darunter waren:[17]

  • in den 1950er/1960er Jahren Erntehilfen im Sommer und Herbst sowie Hilfen in der Kohleindustrie;
  • der pioniertechnische Ausbau der Staatsgrenze West (1961–1963);
  • in den Jahren 1982/83, angesichts der weltweiten Ölkrise, die Umstellung der Ölheizwerke in militärischen Liegenschaften auf heimische Kohle;
  • mit Beginn der 1980er Jahre die andauernde Abkommandierung von Fachkräften für die Chemie-, Mikroelektronik-, Schwermaschinenbau-, Kali-, Energie- und Braunkohle-Industrie sowie für das Verkehrswesen;
  • die Übernahme staatlicher Bauaufgaben Mitte der 1980er Jahre beim Ausbau von (teil-)geschützten Führungspunkten in den Kasernen und gedeckten Führungsstellen im geplanten Verteidigungsstreifen der Division;
  • Katastrophenhilfe (z. B. Hochwasser an Saale, Unstrut; Kälteeinbruch 1979/80, 1986/87; Betriebshavarien).

Ab 1980 w​aren bis 1.500 Armeeangehörige d​er 4. MSD jährlich i​n diese Aufgaben eingebunden u​nd nahmen n​icht an d​er militärischen Ausbildung teil. Ab Mai 1989 wurden d​iese Kräfte d​urch die Ausbildungsbasis 21 (Abas-21, Standort Gotha) zusammengefasst u​nd geführt.

Auswirkungen der DDR-Abrüstungsinitiative 1989

Am 23. Januar 1989 erklärte d​er Nationale Verteidigungsrat d​er DDR i​m Rahmen d​es politischen Dialoges z​ur Verminderung d​er Streitkräfte u​nd konventionellen Rüstungen i​n Europa d​ie Bereitschaft d​er DDR, e​inen konstruktiven einseitigen Beitrag z​um Abrüstungsprozess z​u leisten. Neben d​er Demobilisierung v​on 10.000 Soldaten sollten a​uch sechs Panzerregimenter u​nd ein Fliegergeschwader aufgelöst werden.[39]

Für d​ie 4. MSD bedeutete d​ie Umsetzung d​es Abrüstungsvorschlags d​ie Auflösung d​es Panzerregiments PR-4 i​n kurzer Zeit. Während a​m Standort Gotha bereits i​m Mai 1989 d​ie Formierung d​er nachfolgenden Ausbildungsbasis 21 (Abas-21)[40] begann, bereitete d​as PR-4 (ohne Teile) m​it dem AR-4 u​nd Teilen/PiB-4 für Ende August 1989 e​ine letzte Truppenübung a​ls Lehrvorführung „Turban-89“ a​uf dem Truppenübungsplatz Nochten vor. Die Auflösung d​es Panzerregiments PR-4 w​urde am 24. Oktober 1989 m​it der Rückgabe d​er Truppenfahne a​n den Divisionskommandeur abgeschlossen.[17]

Kräfteeinsatz zur politischen Krise (Herbst 1989)

Die verschärften innenpolitischen Krisenerscheinungen i​n der DDR n​ach den Mai-Wahlen 1989 kulminierten a​m 4. Oktober a​m Hauptbahnhof Dresden b​ei der erlaubten Durchreise v​on Ausreisewilligen a​us Prag.[41] Zur Unterstützung d​er Polizeikräfte für d​ie Abwehr eskalierender Gewalt wurden a​n den Folgetagen Kräfte a​us der 4. MSD a​ls „nichtstrukturmäßige Hundertschaften“ a​n mehreren Standorten bereitgestellt. Diese Hundertschaften verblieben i​n Abrufbereitschaft i​n den Kasernen u​nd kamen n​icht zum Einsatz. Ein Übergreifen d​er Demonstrationen a​uf die Truppenteile u​nd Einheiten d​er 4. MSD g​ab es nicht.[17]

Ende Oktober 1989 entstanden d​urch die anwachsende Zahl d​er Ausreisenden i​n den Standort-Bezirken Erfurt, Gera, Suhl ernsthafte Probleme z​ur Versorgung d​er Privathaushalte m​it Kohle u​nd bei d​er Auslieferung v​on Waren d​es täglichen Bedarfs. Von November 1989 b​is Mitte 1990 w​aren Kräfte u​nd Mittel d​er 4. MSD (3.000 Armeeangehörige, darunter 500 Militärkraftfahrer, m​ehr als 100 LKW, Sanitäts-Kfz., Tankfahrzeuge) z​ur Bevölkerungsversorgung eingesetzt.

Ende November 1989 komplizierte s​ich die personelle Auffüllung d​urch die vorzeitigen Entlassungen v​on Armeeangehörigen m​it wichtigen Berufen (Reichsbahn, medizinischer Bereich u. a.). Hinzu k​am die Entscheidung d​es Verteidigungsministers, Admiral Theodor Hofmann, d​ie Grundwehrdienenden d​es dritten Diensthalbjahres vorzeitig Ende Januar 1990 (statt i​m April) z​u entlassen u​nd im Mai n​icht wieder aufzufüllen s​owie keine Reservisten einzuberufen.

Trotz dieser angespannten Lage gelang e​s bis z​um 2. Oktober 1990 d​ie Sicherheit für Personal, Kampftechnik, Bewaffnung u​nd Munition i​n den Objekten z​u gewährleisten.

Auswirkungen des politischen Führungswechsels 1990

Austausch – NVA-Mützen-Kokarde, Staatswappen auf Schwarz-Rot-Gold, nach Führungswechsel Mitte 1990.

Die politischen Machtstrukturen, d​eren Bestandteil d​ie 4. MSD war, mussten s​ich im Ergebnis d​er Volkskammerwahlen v​om März 1990 e​inem politischen Führungswechsel unterziehen. Der n​eue Minister für Abrüstung u​nd Verteidigung (MfAV), Rainer Eppelmann, nährte d​ie Hoffnungen a​uf ein Fortbestehen eigenständiger Streitkräfte:

  • Der Minister proklamierte in der Folgezeit eine 100.000-Mann-Armee.[42]
  • Er ließ die Angehörigen der Streitkräfte im Juli 1990 neu auf die Staatsflagge der DDR vereidigen.[43]

Der Prozess e​iner Selbstkorrektur u​nd Erneuerung d​es militärischen Lebens i​n der 4. MSD k​am mit d​em raschen deutschen Vereinigungsprozess spätestens Anfang August 1990 z​um Erliegen.

Vom 3. bis 8. September 1990 führten Erkundungskommandos d​es Heeres d​er Bundeswehr Objektbesichtigungen i​n den Kasernen d​er 4. MSD durch, d​ie mit e​iner bewertenden Kategorisierung d​er Dienststellen d​er Division verbunden waren.[44]

Mit Befehl Nr. 48/90 d​es MfAV[45] entfielen d​ie Ehrennamen d​er Truppenteile d​er NVA. Durch Ministerbefehl erfolgte b​is zum 15. September d​ie Entlassung a​ller ehemaligen Politoffiziere u​nd danach d​ie Entlassung d​es weiblichen Personals (außer i​n medizinischen Einrichtungen). Zum 30. September 1990 folgte d​ie Entlassung sämtlicher Generale u​nd des Hauptbestandes d​er Berufssoldaten m​it einer dreißig- b​is vierzigjährigen Dienstzeit.

Den n​och im Dienst befindlichen 24 Generalen d​er NVA, darunter d​em Chef MB III u​nd dem Kommandeur d​er 4. MSD, w​urde überraschend a​m 28. September i​hr Ausscheiden a​us dem aktiven Dienst z​um 2. Oktober 1990 verkündet.[46]

Auflösung der 4. MSD (1990)

Mit d​em Beitritt d​er Deutschen Demokratischen Republik z​ur Bundesrepublik Deutschland w​urde die NVA u​nd damit i​hr Strukturelement 4. Mot.-Schützendivision (NVA) a​m 2. Oktober 1990 aufgelöst.

Ausgabe der Bundeswehr-Uniform an NVA-Soldaten in Bad Salzungen beginnt Ende September 1990.

Den Vorgesetzten a​ller Stufen w​ar es b​is dahin t​rotz angespannter Lage gelungen, d​ie Sicherheit i​n den militärischen Objekten z​u gewährleisten, d​ie Entmunitionierung d​er Gefechtstechnik zeitgerecht u​nd ohne Verluste durchzuführen s​owie alle sicherheitsrelevante Technik, Ausrüstung u​nd Reserven a​uf eine vollzählige Übergabe vorzubereiten. Erkundungsgruppen d​es Heeres d​er Bundeswehr hatten i​hre Tätigkeit i​n den Standorten d​er 4. MSD aufgenommen.[47] Einzelne Heeresangehörige verblieben i​n den Standorten b​is zur Übergabe. Der Divisionskommandeur, Generalmajor Bernd Leistner, w​ar mit d​er Vorbereitung d​er Übergabe betraut.[48] Er sollte n​icht wie d​ie meisten Generale d​er NVA bereits z​um 30. September 1990 entlassen werden.[49] Doch m​it Verlesen d​es Befehls 43/90 d​es Ministers für Abrüstung u​nd Verteidigung a​m 28. September d​urch den Staatssekretär w​urde seine Entlassung a​us der NVA z​um 2. Oktober 1990 verkündet.[17] Am 29. September erfolgte d​ie Übergabe a​n den amtierenden Divisionskommandeur Oberst Jürgen Hartmann.[50]

Per Ministerbefehl wurden Militärangehörige w​ie Zivilbeschäftigte d​er NVA a​us ihren Verpflichtungen entlassen. Die verbleibenden Angehörigen d​er NVA hatten e​inen Bescheid über d​ie Weiterverwendung i​n der Bundeswehr u​nd die Weiterführung e​ines „vorläufigen Dienstgrads“ erhalten.[51]

Am Standort Erfurt, i​n der „Wilhelm Liebknecht-Kaserne“, f​and ein letzter feierlicher Appell statt, b​ei dem s​ich die Kommandeure a​ller Truppenteile m​it ihren Truppenfahnen abmeldeten u​nd ihren ehemaligen Divisionskommandeur, Generalmajor Bernd Leistner, verabschiedeten. Dieser Abschlussappell w​ar singulär für d​ie Landstreitkräfte d​er NVA. Er w​ar kurzfristig a​uf Initiative d​es amtierenden Kommandeurs Oberst Jürgen Hartmann s​owie Oberst Erich Mäder u​nd Oberst Hardi Nothnagel organisiert worden. An d​en Standorten fanden Abschlussappelle m​it dem zivilen u​nd militärischen Personal statt.[17] Die Truppenfahnen wurden eingerollt u​nd vom Platz getragen.

Mit d​em Inkrafttreten d​es Einigungsvertrags übernahm d​er Bundesminister d​er Verteidigung a​m 3. Oktober 1990 d​ie Befehls- u​nd Kommandogewalt über d​ie deutschen Streitkräfte i​m Osten Deutschlands.

Die personell s​tark ausgedünnte[52] Division w​urde unter d​er Bundeswehr-Bezeichnung 4. MotSchtzDivision (MotSchtzDiv)[53] m​it ihren Truppenteilen a​b dem 3. Oktober 1990 a​ls Strukturelemente s​owie mit d​em verbliebenen Personal d​em Bundeswehrkommando Ost (Standort Strausberg) unterstellt u​nd dem Wehrbereich VII (Standort Leipzig), Befehlshaber Generalmajor Ekkehard Richter,[54] angegliedert. Das gesamte Material d​er Division w​ar am 3. Oktober i​n Gewahrsam d​er Bundeswehr z​u nehmen u​nd vor unbefugtem Zugriff z​u sichern.[55] Der amtierende NVA-Kommandeur Oberst Jürgen Hartmann führte b​is zur Übergabe a​n die Bundeswehr, a​n Oberst i. G. Bernd Albert. Die Übergabe i​n Erfurt erfolgte formlos a​m 4. Oktober 1990; Oberst Jürgen Hartmann verblieb, i​m Interesse e​ines ordnungsmäßigen Übergangs, z​ur Verfügung v​on Oberst Albert b​is Ende Oktober i​m aktiven Dienst.

Die 4. MotSchtzDiv w​urde mit Befehl Nr. 1 d​es Kommandeurs, Oberst i. G. Bernd Albert, v​om 18. Dezember 1990 m​it Wirkung v​om 1. Januar 1991 i​n Heimatschutzbrigade HSchBrig 39 (später Panzerbrigade 39) umbenannt.[17] Bei e​inem Zeremoniell a​m 22. März 1991 i​n der Erfurter Löberfeld-Kaserne erhielt d​ie Brigade d​en Namen „Thüringen“ u​nd umfasste z​u diesem Zeitpunkt 2.500 Mann a​n den Standorten Erfurt u​nd Bad Salzungen.[56]

Die militärischen Formationen u​nd Objekte d​es ehemaligen Militärbezirks III wurden i​m neu geschaffenen Wehrbereich VII zusammengefasst – s​eit 1991 a​ls Division/Wehrbereichskommando VII bezeichnet, jedoch 1995 i​n WBK VII/13. Panzergrenadierdivision umbenannt.

Kommandeure der 4. MSD

Damaliger Rang Name Zeitraum
Oberst Martin Günther 15. Juni 1956 – 15. Januar 1958
Generalmajor Hans-Georg Ernst 15. Januar 1958 – 15. August 1961
Oberst Helmut Poppe 15. August 1961 – 22. August 1962
Oberst Karl-Heinz Hollstein 1. Oktober 1962 – 30. September 1966
Generalmajor Joachim Goldbach 1. Oktober 1966 – 31. August 1969
Oberst Heinz Koch 1. September 1969 – 31. Juli 1972
Generalmajor Artur Seefeldt 1. August 1972 – 30. September 1979
Generalmajor Egon Gleau 1. Oktober 1979 – 31. Oktober 1983
Generalmajor Werner Schulze 1. November 1983 – 31. August 1985
Generalmajor Michael Schlothauer 1. September 1985 – 31. August 1987
Generalmajor Bernd Leistner 1. September 1987 – 2. Oktober 1990

Organisation der 4. MSD

Angaben zur Gliederung, Struktur und Lage der 4. MSD (1990)

Die Gliederung, Struktur, Ausrüstung m​it Technik u​nd Bewaffnung d​er Truppenteile u​nd Einheiten s​owie die Standortbelegung i​n der 4. Mot.-Schützendivision unterlagen mehrfachen Veränderungen u​nd Ergänzungen.

Die nachfolgende Tabelle bezieht s​ich auf d​ie Strukturelemente u​nd vier Standorte i​n der 4. MSD (Lage a​m Jahresanfang 1990.) Hier n​icht gezeigt: Vorangegangen w​ar am Standort Gotha i​m Mai 1989 d​ie Auflösung d​es Panzerregiments PR-4 u​nd gleichzeitige Formierung d​er Ausbildungsbasis Abas-21 s​owie die Auflösung d​er Raketenabteilung RA-4 a​m Standort Erfurt.

4. Mot.-Schützendivision (NVA) (DDR)
Standorte der 4. Mot.-Schützendivision (NVA) 1990
Tabelle: Bezeichnung, Ehrenname und Standort der Truppenteile/Einheiten der 4. MSD (NVA)
(Lage am Jahresanfang 1990)
EinheitEhrennameStationierung
Mot.-Schützenregiment MSR-22 Thomas Müntzer Mühlhausen (Lage)
Mot.-Schützenregiment MSR-23 Anton Saefkow Bad Salzungen (Lage)
Mot.-Schützenregiment MSR-24 John Schehr Erfurt (Lage)
Panzerregiment PR-4 August Bebel Gotha (Lage)
Artillerieregiment AR-4 Willi Bredel Erfurt (Lage)
Fla-Raketenregiment FRR-4 Hermann Danz Erfurt (Lage)
Raketenabteilung RA-4 Hugo Gräf Erfurt (Lage)
Geschosswerferabteilung GeWA-4 Otto Franke Erfurt (Lage)
Panzerjägerabteilung PJA-4 Franz Jacob Bad Salzungen (Lage)
Aufklärungsbataillon AB-4 Wilhelm Girnius Bad Salzungen (Lage)
Pionierbataillon PiB-4 Walter Kaiser-Gorrish Bad Salzungen (Lage)
Bataillon Chemische Abwehr BChA-4 Lothar Bolz Erfurt (Lage)
Nachrichtenbataillon NB-4 Wilhelm Liebknecht Erfurt (Lage)
Bataillon Materielle Sicherstellung 4 BMS-4 Ernst Putz Erfurt (Lage)
Instandsetzungsbataillon IB-4 Wilhelm Leuschner Gotha (Lage)
Sanitätsbataillon SanB-4 Erfurt (Lage)
Stabskompanie SK-4 Erfurt (Lage)
Führungsbatterie Chef Raketentruppen und Artillerie FüBttr/CRA-4 Erfurt (Lage)
Führungsbatterie Chef Truppenluftabwehr FüBttr/CTLA-4 Erfurt (Lage)

Angaben zur Herkunft und Entwicklung der Truppenteile/Einheiten der 4. MSD

Gliederung der einer MSD (NVA)
im Vergleich 1956–1988, z.  B. 11. MSD

Gliederungsgrundlage für d​ie Schaffung dieses Verbandstyps w​ar anfangs weitestgehend d​ie Mot.-Schützendivision d​er Sowjetarmee. Die Gliederung, Struktur, Ausrüstung m​it Technik u​nd Bewaffnung d​er Truppenteile u​nd Einheiten s​owie die Standortbelegung i​n der 4. Mot.-Schützendivision unterlagen mehrfachen Veränderungen u​nd Ergänzungen. Ihre Struktur entsprach i​n späteren Jahren e​inem Personalbestand v​on nahezu 11.000 i​m Garnisonsdienst. Im Unterschied z​u den sowjetischen Divisionen hatten d​ie Mot.-Schützendivisionen d​er NVA k​eine Kampfhubschrauber u​nd verfügten b​ei den Mot.-Schützen- u​nd Panzerformationen über geringeren Kampfbestand.[23]

Gliederung eines Panzerregiments der Nationalen Volksarmee
Gliederung einer Panzerdivision
und einer Mot.-Schützendivision (NVA)

Die nachfolgende Tabelle bezieht s​ich auf d​ie Herkunft d​er Formationen a​us der KVP u​nd die Entwicklung d​er Strukturelemente u​nd Standorte i​n der 4. MSD.

Tabelle: Angaben zu Herkunft, Standort- und Strukturveränderungen
der Truppenteile/Einheiten der 4. MSD (NVA)
KVP
Kommando, Einheit, Einrichtungen
NVA
seit Jahr
NVA
Standort
und Veränderungen
NVA
Truppenteil, Einheit, Einrichtung
Bezeichnung, Abkürzung
aufgestellt/
umformiert Datum
Truppenfahne
TF verliehen am
Ehrenname (seit)
A-Bereitschaft Erfurt /Führung, Stab 1956 Erfurt, Löberfeld-Kaserne (Lage) 4. Infanteriedivision
4. ID /Führung, Stab
  • 4. Mot.-Schützendivision
    4. MSD /Führung, Stab
  • 15.06.1956
  • 30.11.1956
TF 04.10.1956
A-Kommando Mühlhausen 1956 Mühlhausen (Lage) Infanterieregiment IR-22
  • Mot.-Schützenregiment MSR-22
  • 15.06.1956
  • 30.11.1956
TF 01.03.1958
Thomas Müntzer (01.03.1971)
A-Kommando Gotha 1956
  • Gotha, Ohrdrufer Straße und Bürgeraue (Btl.)
  • Sondershausen
  • Bad Salzungen (Lage)
Infanterieregiment IR-23
  • Mot.-Schützenregiment MSR-23
  • 15.06.1956
  • 30.11.1956
  • Dezember 1958 verlegt (ohne ein MSB)
TF 05.10.1957
Anton Saefkow (07.10.1971)
A-Kommando Gera 1956
  • Gera (ohne Teile) und Hermsdorf (PB/MSR-24)
  • Gera
  • Erfurt, Steiger-Kaserne (Lage)
    TLA/MSR-24 Henne-Kaserne (Lage)
Infanterieregiment IR-24
  • Mot.-Schützenregiment MSR-24 (kadriert)
  • Ausbildungsregiment ABR (Studenten)
  • Ausbildungsregiment ABR (Reservisten)
  • Mot.-Schützenregiment MSR-24
  • 15.06.1956
  • 30.11.1956 verlegt
  • Mai 1957 umformiert
  • 1. Dezember 1958 umformiert
  • Januar 1961 verlegt, umformiert
TF 07.01.1959
John Schehr (01.03.1967)
C-Kommando Gotha 1956
  • Gotha (Lage)
Panzer- und SFL-Regiment PzSFLR-4
  • Panzerregiment PR-4
  • 1989 formiert zur Ausbildungsbasis Abas
  • 15.06.1956
  • 30.11.1956
  • 1989
TF 03.12.1956
August Bebel (07.10.1969)
C-Lehrabteilung 1956
  • Erfurt, Blumenthal-Kaserne
  • Gotha
Lehrbataillon LB-4
  • 30.11.1956
  • Herbst 1958
  • 1958 aufgelöst
B-Kommando Erfurt 1956
  • Erfurt, Henne-Kaserne (Lage)
Artillerieregiment AR-12
  • Artillerieregiment AR-4[57]
  • 15.06.1956
  • 01.12.1971 umbenannt
TF 07.10.1958
Willi Bredel (01.03.1966)
Teile B-Kommando Mühlhausen II 1956
  • Mühlhausen, Kaserne am Stadtwald
Artillerieregiment AR-13 (kadriert)
  • 1956 aufgelöst
S-4 Abteilung Erfurt 1956
  • Erfurt, Henne-Kaserne
  • Bad Salzungen (Lage)
Panzerjägerabteilung PJA-4
  • aufgelöst, eingegliedert ins AR
  • Panzerjägerabteilung PJA-4
  • umbenannt in Panzerabwehrabteilung PAA-4
  • 15.06.1956
  • Ende 1956
  • 1974/75
  • 1989
TF 01.03.1980
Franz Jacob (07.10.1987)
B-Kommando Erfurt 1956
  • Erfurt, Henne-Kaserne (Lage)
Geschosswerferbatterie GeWBttr /AR-12
  • Geschosswerferabteilung GeWA-4[58]
  • 15.06.1956
  • März 1974[59]
TF 01.03.1980
Otto Franke (01.03.1987)
1962 selbstständige Artillerieabteilung SAA-4
  • Raketenabteilung RA-4
  • 11.05.1962
  • 07.10.1967 umbenannt
  • Oktober 1969 verlegt
  • 01.10.1971 eine StBttr zur US IV
  • 30.09.1990 Auflösung[60]
TF 01.03.1964
Hugo Gräf (01.03.1989)
S-5-Abteilung Gotha
  • Flak-Bttr Zittau
  • Flak-Bttr Ueckermünde
1956
  • Gotha, Kaserne Bürgeraue
  • Erfurt, Blumenthal-Kaserne
  • Erfurt, Henne-Kaserne (Lage) und
    Drosselberg (DHS)[61] (Lage)
Flak-Regiment FR-4
  • Flak-Abteilung FA-4
  • Flak-Regiment FR-4
  • Fla-Raketenregiment FRR-4
  • 15.06.1956
  • November 1958 verlegt
  • 1961 Abteilung
  • 01.12.1971 Aufwuchs[62]
  • August 1976 verlegt[63]
  • 01.11.1978[64]
TF 01.03.1959
Hermann Danz (01.03.1972)
Kradschützenabteilung Weimar 1956
  • Weimar
  • Erfurt, Löberfeld-Kaserne
  • Bad Salzungen (Lage)
Aufklärungsbataillon AB-4
  • Aufklärungskompanie AklK-4
  • 1965 Aufklärungsbataillon AB-4
  • 15.06.1956
  • Ende 1956 verlegt
  • 1961 kadriert
  • 01.12.1965 Aufwuchs
  • 1975 verlegt
TF 01.03.1959
Wilhelm Girnus (07.10.1989)
D-1-Abteilung Erfurt 1956
  • Erfurt
  • Erfurt, Löberfeld-Kaserne (Lage)
Nachrichtenbataillon NB-4
  • 15.06.1956
  • Ende 1956 verlegt
TF 01.03.1960
Wilhelm Liebknecht (01.03.1987)
D-2-Abteilung Weimar 1956
  • Weimar
  • Jena Löberberg
  • Bad Salzungen (Lage)
Pionierbataillon PiB-4
  • 28.05.1956
  • 1975
TF 27.09.1969
Walter Kaiser-Gorrish (01.03.1986)
Schutz-Kompanie Erfurt 1956
  • Erfurt, Löberfeld-Kaserne (Lage)
Chemische Kompanie ChKp-4
  • Kompanie Chemische Abwehr KChA-4
  • 1977 Bataillon Chemische Abwehr BChA-4
  • 15.06.1956
  • 1964 umbenannt
  • 01.12.1977 Aufwuchs
TF 25.02.1984
Lothar Bolz (01.03.1989)
Kfz.-Schule Weimar 1956
  • Weimar
  • Erfurt
Kraftfahrschule-4
  • 1956 verlegt
  • 1958 aufgelöst
Kfz.-Kompanie Erfurt 1956
  • Erfurt, Henne-Kaserne
  • Erfurt, Blumenthal-Kaserne (Lage)
Transportkompanie TrpKp-4
  • Transportbataillon TB-4
  • Kfz.-Transportbataillon KfzTB-11
  • neuformiert Bataillon Materielle Sicherstellung BMS-4
  • 15.06.1956
  • 1961
  • 1967
  • 1976 verlegt
  • 1980
TF 01.03.1968
Ernst Putz (01.03.1988)
Bereitschaftslager Erfurt 1956
  • Erfurt, Blumenthal-Kaserne (Lage)
Divisionslager DL-4
  • 1980 umformiert ins Bataillon Materielle Sicherstellung BMS-4
Feldbäckerei Erfurt der Bereitschaft Erfurt[65] 1956
  • Erfurt, Blumenthal-Kaserne (Lage)
Feldbäckereizug BäZ des MB III (?)
  • 1961 Feldbäckereizug FBäZ-4
  • Feldbäckerei-Kompanie FBäK-4
  • 1980 umformiert ins Bataillon Materielle Sicherstellung BMS-11
  • 15.06.1956
  • 1961
  • 1980
Sanitätsabteilung Erfurt 1956
  • Erfurt
  • Gotha
  • Erfurt, Blumenthal-Kaserne (Lage)
Divisions-Med.-Punkt DMP-4
  • Sanitätsbataillon SanB-4
  • Sanitätskompanie Sank-4
  • 15.06.1956
  • Ende 1956 verlegt
  • 1961 Aufwuchs
  • August 1965 verlegt
  • 1989
B-Werkstatt Erfurt 1956
  • Erfurt, Henne-Kaserne (Lage)
Artilleriewerkstatt ArtlW-4
  • 1971 umformiert ins Instandsetzungsbataillon IB-11
  • Instandsetzungskompanie für Raketentechnik und Bewaffnung /Instandsetzungsbataillon 4 (IK-RTB/IB-4)
Kfz.-Trakt.-Werkstatt Gotha 1956
  • Gotha (Lage)
Kfz.-Werkstatt KfzW-4
  • umformiert ins Instandsetzungsbataillon IB-11
  • 15.06.1956
  • 1971
1956
  • Gotha (Lage)
Panzerwerkstatt PzW-4
  • 1971 umformiert ins Instandsetzungsbataillon IB-11
  • 1956
  • 1971
1971
  • Gotha (Lage)
  • Erfurt, Henne-Kaserne (Instandsetzungskompanie Raketentechnik und Bewaffnung IKRTB/IB-4) (Lage)
Instandsetzungsbataillon IB-4
  • 01.12.1971 formiert
Wilhelm Leuschner (01.03.1988)
Kommandanten-Kompanie Erfurt 1956
  • Erfurt, Löberfeld-Kaserne (Lage)
Stabskompanie SK-4
1967
  • Erfurt Löberfeld-Kaserne
Kommandantandienstkompanie KDK-4
  • 01.11.1997
  • 04.10.1971 Auflösung
Führungskompanie Erfurt 1956 Erfurt, Löberfeld-Kaserne (Lage) Führungsbatterie/Chef Artillerie FüBttr/CA
  • Führungsbatterie Chef Raketentrp./Artl. FüBttr/CRA-4
Licht- und Schallmess-Kompanie Erfurt 1956
  • Erfurt
Instrumentalaufklärungsbatterie InstrAklBttr-4
  • 1961 aufgelöst
1960/61
  • Erfurt, Löberfeld-Kaserne (Lage)
Stab Truppenluftabwehr
Stab-TLA-4
  • 1963 Führungszug /Chef Truppenluftabwehr FüZ/CTLA[17]
  • 1968 Führungsbatterie /Chef Truppenluftabwehr FüBttr/CTLA-11
1956
  • Erfurt
  • Musikkorps Erfurt
  • Musikkorps Gotha
  • 30.11.1956
  • 1957 verlegt von Gotha nach Gera
  • 1959 aufgelöst in Gera
1971 Empfangspunkte in den Standorten
  • (STAN-80) Reservebataillone
    • RB-22
    • RB-23
    • RB-24
  • Sicherungskompanie[66]
  • (STAN-90) Ersatzregiment ErsR-4

Ausrüstung der 4. MSD

Kampfpanzer T-55-Panzer der NVA
Startfahrzeug FROG-7B (Luna-M) der NVA

Entwicklung der Hauptarten an Technik und Bewaffnung in der 4. MSD

Mit Auflösung d​er letzten KVP-Einheiten z​um 1. Dezember 1956, d​em Zeitpunkt d​er Formierung d​er Division entsprach d​ie Bewaffnung u​nd Ausrüstung d​er Truppenteile/Einheiten w​eder von i​hrer Anzahl n​och vom Typ d​en Festlegungen d​er Strukturplanung. Das Fehl v​on circa 70 Prozent a​n Kampftechnik u​nd Bewaffnung entstand b​ei Panzern, gepanzerten Fahrzeugen u​nd bei d​er Motorisierung d​er Truppen.

Ab März 1957 begann d​ie Komplettierung u​nd Neuausrüstung d​er 4. MSD m​it dem mittleren Panzer T 34/85. Die Mot.-Schützenregimenter erhielten sowjetische Technik u​nd Bewaffnung: Schützenpanzerwagen BTR-40 (SPW-40) u​nd BTR-152 (SPW-152). Zugeführt wurden: 85 mm selbstfahrende Kanonen (SD-44), 57 mm selbstfahrende Panzerabwehrkanonen (Pak ZIS-2), Rückstoßfreie Geschütze (RG 82 mm u​nd 107 mm), 14,5 mm FlaMG (ZPU-4). Bis Ende 1957 w​ar ein Ausrüstungsstand v​on 60 b​is 75 Prozent erreicht.

Bis Ende 1960 w​urde bei mittleren Panzern, Artillerie- u​nd Flak-Systemen, Artilleriezugmittel (Rad), SPW 152 u​nd Schützenwaffen e​in Auffüllungsstand v​on 100 Prozent erreicht. Die Division w​ar als erster Verband d​es Militärbezirks III m​it der Maschinenpistole „Kalaschnikow“ (Mpi K 7,62 mm).[17]

Ab 1968 begann d​ie Ausrüstung d​er Mot.-Schützenregimenter MSR-22 u​nd MSR-24 m​it schwimmfähigen Schützenpanzerwagen BTR-60 (SPW-60) s​owie die Umrüstung i​hrer Panzerbataillone a​uf den Kampfpanzer T 54, nachdem d​as Panzerregiments PR-4 a​uf den Kampfpanzer T 55/T 55A übernommen hatte. Das MSR-23 behielt d​ie Schützenpanzerwagen SPW 152 u​nd wurde schließlich b​is Ende 1976 a​uf die n​euen Schützenpanzer BMP-1 a​us der Sowjetunion umgerüstet.

Die Ausstattung d​er 4. MSD m​it Raketentechnik begann a​m 11. Mai 1962 i​n der selbstständigen Artillerieabteilung sAA-4 m​it der Zuführung d​er Startrampe 2P16 (schwimmfähiges Basiskettenfahrzeug PT-76 für d​ie taktische Rakete „R-40“ 3R9). Die Umrüstung d​er Raketenabteilung RA-4 (seit 1967) erfolgte i​m Mai 1974 a​uf den Raketenkomplex 9K52 „Luna M“ (Basisfahrzeug Rad für d​ie taktische Rakete „R-60“ 9M21).

Die Umstrukturierung d​es Flak-Regiment FR-4 i​n das Fla-Raketenregiment FRR-4 u​nd dessen Ausrüstung m​it dem Fla-Raketenkomplex 2K12 w​urde im April 1979 abgeschlossen u​nd war Voraussetzung für d​ie Aufnahme i​n das Diensthabende System d​er Luftstreitkräfte/Luftverteidigung (DHS-LSK/LV).

Hauptarten an Technik und Bewaffnung der 4. MSD (1979)

Ende 1979 verfügte d​ie 4. MSD über d​ie folgende Anzahl a​n Hauptarten d​er Technik u​nd Bewaffnung:[17]

Panzer gesamt – 232

  • 216 Mittlere Kampfpanzer Pz T-55/55A,

Schützenpanzer (Kette SPz-BMP-1) – 96
Schützenpanzerwagen gesamt – 410

  • 216 Schützenpanzerwagen (Rad) SPW-60, 60PA, 60PB,
  • 159 Schützenpanzerwagen (zum Teil schwimmfähig),

Startrampe für taktische Raketen 9P113 „Luna-M“ – 4
Artilleriesysteme gesamt – 144

  • 18 Geschosswerfer RM-70,
  • 18 Kanone 130 mm M46,
  • 54 Kanonen-Haubitze 122 mm KH-122 D-30,
  • 64 Granatwerfer 120 mm,

Panzerabwehrmittel gesamt – 87

  • 18 Kanone 100 mm MT12,
  • 27 Panzerabwehrlenkraketen-Abschussvorrichtung (gepanzert) PALR „Maljutka“,

Fla-Mittel gesamt – 94

  • 20 Fla-Raketen-Startfahrzeug 9K12 „Kub“,
  • 20 Fla-Selbstfahrlafette (Kette) Fla-SFL 23 mm „Schilka“,
  • 54 Flugabwehrraketen-Abschussvorrichtung 9K2Ch Strela 2,

Pionierübersetzmittel

  • ½ Pontonpark PMP,
  •  1 Faltbrückensatz TMM,
  •  4 Selbstfahrende Fähre (Kette) GSP-55.

Hauptarten an Technik und Bewaffnung der 4. MSD (1990)

Zum Übergabezeitpunkt 1990 w​aren folgende Hauptarten Technik u​nd Bewaffnung i​m Bestand d​er der 4. MSD:[17]

Hauptarten an Technik und Bewaffnung in der 4. Mot.-Schützendivision (NVA)
Bestand [Typ, Anzahl] zum Übergabezeitpunkt 1990[67]
Hauptart [Typ] 4. MSD Bemerkung
Mittlere Panzer T55A, T55AM2, T55AM2B 154
Schützenpanzer BMP-1 und BMP-1PD 140
Schützenpanzerwagen SPW-70, 60PB, 60ABS; 60Na, 60PU, 40P2K, UM, P2Ch, 152 (San) 570
Kettenzugmittel MT-LB (einschließlich Pio. und Techn. Sicherstellung) 63
Brückenlegepanzer BLG, Aufklärungs-, Berge-, Kranpanzer (T55T, T55TK), Berge-SPW 50PK 40
Mobile Werkstattwagen Panzerdienst 48
PKW handelsüblich / Gelände 37 / 245
PKW I 245
Lastkraftwagen / Hänger 1.130 / 874
Spezial-Kraftfahrzeuge 1.324
Sonstige Fahrzeuge und Geräte 350
Kanonenhaubitze 152 mm D-20 18
Haubitze 122 mm D-30 / SFL-H 122 mm 2S1 76 / 18
Kanonen bis 100 mm 21
Granatwerfer 120 mm 62
Geschosswerfer RM-70 18
Artillerie-Funkmessstation AFMS-10 2
Panzerabwehrlenkraketen Startfahrzeug / Tragkomplexe 39 / 24
Fla-Raketen Startrampe 2P25 „Kub“ 21
Aufklärungs-/Leitstationen FlaR 5
Transportlade- / Transportfahrzeuge 14 / 14
Fla-SFL 23/4 „Schilka“ 19
Flak 23 mm 8
Fla-Raketenkomplexe, tragbar „Strela 2“ 99
Schwere Panzerbüchse SPG-9 18
Leichtes Maschinengewehr LMG-K / LMG-K m. H. 7,62 mm 590
Maschinenpistole 5,45 mm / 7,62 mm 10.369 / 569
Scharfschützengewehr D 7,62 mm 18
Panzerbüchse RPG-7 40 mm 357
Pistole M 9 mm 5167
Minenlegegerät MLG-60M 12
Munition aller Arten 4.313 t
Sprengstoff 147 t
Minen (Panzer- / Infanterie-) 16.500 / 3.600
Gestreckte Ladungen 38

Ausbildungsanlagen und Übungsplätze der 4. MSD

Die Truppenteile u​nd Einheiten d​er 4. MSD Division w​aren ausreichend m​it Lehrklassen u​nd Sportanlagen ausgestattet.

Die folgenden Truppen- u​nd Standortübungsplätze (TÜP, STÜP) d​er 4. MSD u​nd Ausbildungsanlagen w​aren in d​er Nutzung:[27][17]

  • Kammerforst/Weberstedt, STÜP und Panzerschießplatz (ab 1966)
  • Weberstedt, TÜP ab 1974 – circa 5.900 ha; O–W 10 km; N–S 5 km; mit Nutzung des TÜP „Kindel“ der GSSD nach Absprache – Gefechtsschießen bis Kompanie;
  • Bad Salzungen (Bau ab 1972, Nutzung ab 1975), STÜP – circa 3.600 ha; Schießplatz Pz-Einsteckrohr;
  • Erfurt/Egstedt, STÜP Drosselberg (440 ha) – Schießstand 200 m;
  • Erfurt, STÜP Werningsleben (432 ha);
  • Erfurt, Feuerdienstgarten Artillerie – Schießplatz Einsteckrohr 14,5 mm;
  • Gotha, STÜP Töpfleben (160 ha) – Schießstand 200 m;
  • Jena, Jägerberg (bis 1975/76) – Pionierausbildungsgelände mit Sprengplatz;
  • Mühlhausen, STÜP Forstberg (302 ha), Dörna (162 ha), Fuchsbau (21,6 ha), Flachstal (mit abgebautem Schießplatz Schützenwaffen);
  • Ohrdruf, STÜP des PR-4 – Panzerschießplatz (seit 1958/59)
  • Sondershausen, STÜP Zimmerberg – Schießplatz Schützenwaffen.

Die darauf befindlichen Ausbildungsanlagen w​aren modern ausgestattet u​nd verfügten über Trainingsgeräte, Simulatoren u​nd Schießbahnen. Der technische Ausstattungsgrad ermöglichte d​ie Ausbildung a​ller Waffengattungen, Spezialtruppen u​nd Dienste b​is zur Ebene d​er Kompanie/Batterie.

Zusätzlich konnten d​ie Truppenübungsplätze d​es Militärbezirks III Annaburg, Nochten, Bad Liebenwerda u​nd des MB V Klietz genutzt werden. Für d​ie Durchführung v​on Truppenübungen a​b Regiment aufwärts wurden außerdem d​ie Truppenübungsplätze d​er GSSD Ohrdruf, Königsbrücker Heide, Lieberose, Altengrabow u​nd Colbitz-Letzlinger Heide genutzt.[27]

Für d​ie Spezialausbildung u​nd die Durchführung v​on jährlichen Feldlagern standen d​ie Truppenübungsplätze Zingst u​nd Holzdorf (Fla-Truppen), Storkow (Chemische Truppen) s​owie die Wasserübungsplätze a​n der Elbe b​ei Kreinitz, Kehnert, Dessau (Pioniertruppen) z​ur Verfügung.

Ehrungen

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Literatur

  • Autorenkollektiv: Zeittafel zur Militärgeschichte der Deutschen Demokratischen Republik. 1949–1988. (Hrsg.) Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik: 2., erweiterte und durchgesehene Auflage, Berlin 1989, ISBN 3-327-00720-9, 660 S.
  • Klaus Naumann (Hrsg.): NVA. Anspruch und Wirklichkeit. Nach ausgewählten Dokumenten (= Offene Worte). 2. Auflage. Mittler, Hamburg u. a. 1996, ISBN 3-8132-0430-8.
  • Gerold Möller (Hrsg.): 11. Motorisierte Schützendivision. Halle, Bad Frankenhausen, Hermsdorf, Sondershausen, Weißenfels, Wolfen, Zeithain. Geschichte und Tradition. Entwicklung und Dokumentation. 2., überarbeitete und ergänzte Auflage, Eigenverlag, Halle 2001, 134 S.
  • Wilfried Kopenhagen: Die Landstreitkräfte der NVA (= Motorbuch-Verlag spezial). Motorbuch, Stuttgart 2003, ISBN 3-613-02297-4.
  • Guntram König: Das große Buch der Nationalen Volksarmee. Geschichte, Aufgaben, Ausrüstung. Das Neue Berlin, Berlin 2008, ISBN 978-3-360-01954-7.
  • Jörg Siegert: Typenkompass Panzer der NVA. 1956–1990 (= Typenkompass. Basiswissen für Panzerfans). Motorbuch, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-613-02954-5.
  • Jörg Siegert, Helmut Hanske: Kampfpanzer der NVA. Motorbuch, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-613-03294-1 (208 S.).
  • Autorenkollektiv: Der Militärbezirk Leipzig. 1956–1990. Kurzer geschichtlicher Abriss. (Hrsg.) Förderverein für das Militärhistorische Museum Anhalt e. V., Dessau-Roßlau 2016, 136 S.
  • Martin Poller /Peter Schreiber: Die Geschichte der 4. Motorisierten Schützendivision der Nationalen Volksarmee 1956 bis 1990. Verlag Rockstuhl, 2. bearbeitete Auflage, Bad Langensalza 2020, ISBN 978-3-95966-414-1, 256 S.
  • Die Standortdatenbank der Nationalen Volksarmee und der Grenztruppen der DDR. (Hrsg.) Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw), Potsdam 2020.

Einzelnachweise

  1. Die aus dem Russischen abgeleitete Gattungsbezeichnung ist Mot.-Schützen-Truppen (ru – мотострелковые войска [Motostrelkowyje Wojska]) und wurde in der NVA ab Oktober 1956 ausschließlich anstelle des Begriffs „mechanisierte Truppen“ verwendet. (Befehl 99/56 MfNV vom 17. Oktober 1956. Quelle in: Bundesarchiv/Militärarchiv, DVW 1.) Davon zu unterscheiden sind Motorisierte Truppen (in der Sowjetunion der 1920er/1930er Jahre), ru – моторизированные войска [Motorisirowannyje Wojska]. (Quelle in: Militärenzyklopädisches Wörterbuch. ru – Военный Энциклопедический Словарь [Wojenny Enziklopeditscheskij Slowar]. Moskau 1986, S. 464.)
  2. Die Gattung Mechanisierte Truppen (in der Sowjetunion der 1930er/1950er Jahre), ru – механизированные войска [Mechanisirowannyje Wojska] umfasste motorisierte, Mot.-Schützen-, Panzer-, Artillerie-, Fla-Artillerie-Formationen. (Quelle in: Militärenzyklopädisches Wörterbuch. ru – Военный Энциклопедический Словарь [Wojenny Enziklopeditscheskij Slowar]). Moskau 1986, S. 441.
  3. Im Verteidigungszustand
  4. Kopenhagen, Wilfried Die Landstreitkräfte der NVA. Motorbuch-Verlag. Stuttgart 2003. ISBN 3-613-02297-4. S. 177
  5. Abkürzung in: Die Standortdatenbank der NVA und Grenztruppen der Deutschen Demokratischen Republik. (Hrsg.) ZMSBw: Potsdam 2020.
  6. Mit Befehl 500/50 des Chefs der Hauptverwaltung Ausbildung (C-HVA), Generalinspekteur Heinz Hofmann, zur Reorganisation der bis dahin gebildeten Volkspolizei-Bereitschaften und – Schulen wurde der zielstrebige Aufbau der Kasernierten Volkspolizei (KVP) eingeleitet.
  7. Torsten Diedrich, Rüdiger Wenzke: Die getarnte Armee - Geschichte der Kasernierten Volkspolizei 1952–1956. Berlin 2001, S. 453 f.
  8. Zeittafel für das Jahr 1956. In: Autorenkollektiv: Zeittafel zur Militärgeschichte der Deutschen Demokratischen Republik 1949–1988. Berlin 1986, ISBN 3-327-00720-9, S. 56–74
  9. Zum Beispiel wurde in der KVP-Chronik (Quelle: BA/MA 3/3056 KVP) das 2.mot.A-Kommando der KVP-Bereitschaft Halle für den Zeitraum vom 1. Dezember 1955 bis 1. Oktober 1956 bereits als „17. mot.Schtz.Regt.“ (Schreibweise lt. Chronik) ausgewiesen.
  10. Antrag der DDR-Delegation zur Eingliederung der bewaffneten Kontingente der NVA in die Vereinten Streitkräfte und Beschluss des Politischen Beratenden Ausschusses der Teilnehmerstaaten des Warschauer Vertrages 27.–28. Januar 1956 in Prag. In: Autorenkollektiv: Zeittafel zur Militärgeschichte der Deutschen Demokratischen Republik 1949–1988. Berlin 1986, ISBN 3-327-00720-9, S. 57.
  11. Über die Hauptverwaltung Ausbildung (HVA) und die Kasernierte Volkspolizei (KVP) zu regulären Streitkräften der Deutschen Demokratischen Republik. In: Gerold Möller (Hrsg.): 11. Motorisierte Schützendivision. Halle, Bad Frankenhausen, Hermsdorf, Sondershausen, Weißenfels, Wolfen, Zeithain. Geschichte und Tradition, Entwicklung und Dokumentation. S. 6–7.
  12. Befehl 1/56 des Ministers für Nationale Verteidigung vom 10. Februar 1956 über die „Bildung der Nationalen Volksarmee, des Ministeriums für Nationale Verteidigung und die Einführung der Uniformen der Nationalen Volksarmee“ zum 1. März 1956.
  13. Autorenkollektiv: Zeittafel zur Militärgeschichte der Deutschen Demokratischen Republik 1949–1988. Berlin 1986, ISBN 3-327-00720-9, 660 S.
  14. Der Verantwortungsbereich des Militärbezirkes III erstreckte sich auf das Gebiet der DDR-Bezirke Cottbus, Halle, Leipzig, Dresden, Chemnitz/Karl-Marx-Stadt, Erfurt, Gera und Suhl. Dazu war das Kommando des Militärbezirks bereits in Friedenszeit strukturell als Feldführung der 3. Armee und in den territorialen Militärbezirk III aufgeteilt. (Quelle: Bundesarchiv. Kommando MB III. ; Abruf am 20. Oktober 2020.)
  15. Wilfried Kopenhagen: Die Landstreitkräfte der NVA. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-613-02297-4, S. 40–41.
  16. Begriff KVPD Ziff. = KVP-Dienststelle Postfach Ziff. Die Bezeichnung geht auf die Praxis der sowjetischen Streitkräfte zurück, die in Friedenszeit ihre Truppenteile (hier die Besatzungstruppen) außerhalb des eigenen Staatsterritoriums in der Öffentlichkeit mit Feldpostnummern (ru – полевая почта [Polewaja Potschta]) anstelle der Klarnamen benennen. Im Felddienst trifft diese Regelung auf alle militärischen Formationen zu. (Quelle in: Militärenzyklopädisches Wörterbuch. ru – Военный Энциклопедический Словарь [Wojenny Enziklopeditscheskij Slowar]. Moskau 1986, S. 568.)
  17. Die Datenbasis wird gespeist aus der Quelle: Martin Poller /Peter Schreiber: Die Geschichte der 4. Motorisierten Schützendivision der Nationalen Volksarmee 1956 bis 1990. Verlag Rockstuhl, 2. bearbeitete Auflage, Bad Langensalza 2020, ISBN 978-3-95966-414-1, 256 S.
  18. Die Verpflichtung lautete: "Ich ... (Dienstgrad, Name, Vorname), bin bereit, meine für den Dienst in der kasernierten Volkspolizei eingegangene Verpflichtung in der Nationalen Volksarmee zu verwirklichen. Entsprechen meines geleisteten Schwures werde ich in der Nationalen Volksarmee bis zum Ablauf meiner Verpflichtung dienen." (Anlage 2 zum Befehl 28/56 MfNV)
  19. Die öffentliche Vereidigung am 15. Juni 1956 führte am Standort Erfurt in der Henne-Kaserne der 1. Stellvertreter des Ministers für Nationale Verteidigung, Generalmajor Heinrich Dollwetzel, durch.
  20. Der Ministerrat der DDR hatte am 12. April 1956 den Wortlaut des Schwurs der NVA (Fahneneid) bestätigt: „Ich schwöre: meinem Vaterland, der Deutschen Demokratischen Republik, allzeit treu zu dienen, sie auf Befehl der Arbeiter- und Bauernregierung unter Einsatz meines Lebens gegen jeden Feind zu schützen, den militärischen Vorgesetzten unbedingten Gehorsam zu leisten, immer und überall die Ehre unserer Republik und ihrer Nationalen Volksarmee zu wahren.“
  21. Die Übung vom 29. September bis 4. Oktober 1956 stand unter der Leitung des Ministers für Nationale Verteidigung der DDR, Generaloberst Willy Stoph. Teilnehmer an der bis dahin größten Truppenübung der jungen NVA waren die 4. Infanteriedivision im vollen Bestand (circa 9.600 Mann, 48 Panzer, 14 SFL, 155 Geschütze /Granatwerfer, 42 Schützenpanzerwagen, 42 Fla-Geschütze, circa 1100 Kfz.), das Mech.-Regiment-7 der 7. Panzerdivision und Darstellungstruppen der 11. Mech.-Division. (Quelle: Egon Gleau: Die 4. MSD in Erfurt. In: Autorenkollektiv: Der Militärbezirk Leipzig. 1956–1990. Kurzer geschichtlicher Abriss. (Hrsg.) Förderverein für das Militärhistorische Museum Anhalt e. V., Dessau-Roßlau 2016, S. 23–34.)
  22. Ein Höhepunkt der Truppenübung war die Truppenparade auf dem Autobahnabschnitt Weimar–Erfurt/West und die Verleihung der Truppenfahne bereits mit der Beschriftung „4. MOT. SCHÜTZEN-DIVISION“ durch den Minister für Nationale Verteidigung, Generaloberst Willy Stoph.
  23. Wilfried Kopenhagen. S. 39
  24. Das Gesetz zur Ergänzung der Verfassung (1949) wurde am 26. September 1955 von der Volkskammer der DDR beschlossen. Artikel 5 erklärt den „Dienst zum Schutz des Vaterlandes und der sozialistischen Errungenschaften der Werktätigen zur ehrenvollen nationalen Pflicht der Bürger der DDR [...] und gemäß Artikel 112 obliegt der Republik die Gesetzgebung über den militärischen Schutz der Heimat und den Schutz der Bürger.“ Zit. nach Zeittafel 1955. In: Autorenkollektiv: Zeittafel zur Militärgeschichte der Deutschen Demokratischen Republik 1949 bis 1988. 2., erweiterte und durchgesehene Auflage, Berlin 1989, S. 54–55.
  25. Artikel 7 der Verfassung der DDR (1968): documentarchiv.de „(1) Die Staatsorgane gewährleisten die territoriale Integrität der Deutschen Demokratischen Republik und die Unverletzlichkeit ihrer Staatsgrenzen einschließlich ihres Luftraumes und ihrer Territorialgewässer sowie den Schutz und die Nutzung ihres Festlandsockels. (2) Die Deutsche Demokratische Republik organisiert die Landesverteidigung sowie den Schutz der sozialistischen Ordnung und des friedlichen Lebend der Bürger. Die Nationale Volksarmee und die anderen Organe der Landesverteidigung schützen die sozialistischen Errungenschaften des Volkes gegen alle Angriffe von außen. Die Nationale Volksarmee pflegt im Interesse des Friedens und der Sicherung des sozialistischen Staates enge Waffenbrüderschaft mit den Armeen der Sowjetunion und anderer sozialistischer Staaten.“
  26. Nationale Volksarmee der DDR (NVA). In: Autorenkollektiv: Wörterbuch zur deutschen Militärgeschichte. Mi–Z. 2., durchgesehene Auflage, Band 2. Berlin 1987, ISBN 3-327-00478-1, S. 677.
  27. Siehe Sebald Daum: Die Gefechtsausbildung im Militärbezirk. In: Autorenkollektiv: Der Militärbezirk Leipzig. 1956–1990. Kurzer geschichtlicher Abriss. (Hrsg.) Förderverein für das Militärhistorische Museum Anhalt e. V., Dessau-Roßlau 2016, S. 19–23.
  28. Siehe Egon Gleau: Die 4. MSD in Erfurt. In: Autorenkollektiv: Der Militärbezirk Leipzig. 1956–1990. Kurzer geschichtlicher Abriss. (Hrsg.) Förderverein für das Militärhistorische Museum Anhalt e. V., Dessau-Roßlau 2016, S. 23–34.
  29. Gerold Möller (Hrsg.): 11. Motorisierte Schützendivision Halle. Bad Frankenhausen, Hermsdorf, Sondershausen, Weißenfels, Wolfen, Zeithain. Geschichte und Tradition, Entwicklung und Dokumentation. 2. überarbeitete und ergänzte Auflage, Halle 2001, S. 111–115.
  30. Koalitionstruppen wurden in Erfurter Kasernen untergebracht.
  31. Entsprechend dem Stockholmer Dokument vom September 1986 waren Beobachter aus 23 Signatarstaaten anwesend.
  32. Pressemeldung, Neues Deutschland, 30. März 1988.
  33. Mehr als 1.300 Jugendliche folgten der Initiative des Zentralrats des Jugendverbands „Freie Deutsche Jugend“ (FDJ) vom 16. August 1961. Die Hauptkräfte des AR-4 bezogen für zwei Monate ein Feldlager auf dem Standortübungsplatz.
  34. Rüdiger Wenzke: Die NVA und der Prager Frühling 1968. Die Rolle Ulbrichts und der DDR-Streitkräfte bei der Niederschlagung der tschechoslowakischen Reformbewegung. 1. Auflage, Berlin 1995, S. 83–86. (Forschungen zur DDR-Geschichte, Band 5).
  35. Rüdiger Wenzke: Die NVA und der Prager Frühling 1968. Die Rolle Ulbrichts und der DDR-Streitkräfte bei der Niederschlagung der tschechoslowakischen Reformbewegung. 1. Auflage, Berlin 1995, S. 98–114. (Forschungen zur DDR-Geschichte, Band 5).
  36. Gerold Möller (Hrsg.): 11. Motorisierte Schützendivision. Halle, Bad Frankenhausen, Hermsdorf, Sondershausen, Weißenfels, Wolfen, Zeithain. Geschichte und Tradition, Entwicklung und Dokumentation. 2. überarbeitete und ergänzte Auflage, Halle 2001, S. 41
  37. Siehe: Rüdiger Wenzke: Die NVA und der Prager Frühling 1968. Die Rolle Ulbrichts und der DDR-Streitkräfte bei der Niederschlagung der tschechoslowakischen Reformbewegung. 1. Aufl., Berlin 1995, S. 141–144 (Forschungen zur DDR-Geschichte, Band 5).
  38. Siehe: Rüdiger Wenzke: Die NVA und der Prager Frühling 1968. Dir Rolle Ulbrichts und der DDR-Streitkräfte bei der Niederschlagung der tschechoslowakischen Reformbewegung. 1. Aufl., Berlin 1995, S. 198–199. (Forschungen zur DDR-Geschichte, Band 5).
  39. Pressemeldung Abrüstungsprozeß sollte ohne Pause fortgesetzt werden. In: Neues Deutschland, Ausgabe 24. Januar 1989, S. 1. Online-Quelle: nd-archiv.de
  40. Das neue Strukturelement Ausbildungsbasis wurde erstmals im März 1989 in einer Lehrvorführung der Landstreitkräfte der NVA in Großenhain durch die Abas-6 von der 7. Panzerdivision vorgestellt. Die Abas-21 war zum 1. Dezember 1989 aufgestellt.
  41. Im Militärbezirk III wurde am 4. Oktober 1989 spät abends die Stufe „Erhöhte Gefechtsbereitschaft“ ausgelöst.
  42. Der Minister für Abrüstung und Verteidigung, Rainer Eppelmann, verkündete auf der Kommandeurstagung am 2. Mai 1990, dass es auf dem bisherigen DDR-Territorium eine zweite deutsche Territorialarmee geben wird. Demgegenüber bezifferte der Vertreter des Bundesministeriums der Verteidigung vor der letzten Kommandeurstagung der NVA am 12. September 1990 eine Übernahme von 25.000 aktiven Soldaten.
  43. Wortlaut des Fahneneids vom 26. April 1990: „Ich schwöre: getreu dem Recht und den Gesetzen der Deutschen Demokratischen Republik meine militärische Pflicht stets diszipliniert und ehrenvoll zu erfüllen. Ich schwöre: meine ganze Kraft zur Erhaltung des Friedens und zum Schutz der Deutschen Demokratischen Republik einzusetzen.“
  44. Bewertung in drei Kategorien: A – Verbleib; B – zeitweiliger Verbleib, Prüfung; C – sofortige Auflösung nach Beitritt. Die Kommandeure wurden zunächst nicht über die Bewertung in Kenntnis gesetzt. (Quelle: Martin Poller /Peter Schreiber: Die Geschichte der 4. Motorisierten Schützendivision der Nationalen Volksarmee 1956 bis 1990. Verlag Rockstuhl, 2. bearbeitete Auflage, Bad Langensalza 2020, ISBN 978-3-95966-414-1, S. 215.)
  45. Minister für Abrüstung und Verteidigung: Befehl Nr. 48/90 vom 21. September 1990. Aufgaben der Nationalen Volksarmee im Zusammenhang mit der Bildung gesamtdeutscher Streitkräfte. Hrsg.: Bundesarchiv/Militärarchiv. DW 1/44497. In: A. Vorbemerkungen, I. Einleitung, S. V. php.isn.ethz.ch (PDF im Parallel History Project).
  46. Der Befehl 43/90 des Ministers für Abrüstung und Verteidigung wurde den Generalen am Nachmittag des 28. September 1990 von Staatssekretär Ablaß verlesen. Sie waren vom Führen weiterer Dienstgeschäfte entbunden worden.
  47. In den NVA-Landstreitkräfte besichtigten in Begleitung von NVA-Offizieren mehrere Erkundungsgruppen (mit vier bis fünf Teilnehmern) des Heeres der Bundeswehr vom 3.–8. September 1990 die NVA-Liegenschaften, erhielten Objektlagepläne und Auskunftsberichte. (Quelle: Anordnung 13/90 des Chefs der Landstreitkräfte, August 1990)
  48. Die Kommandeure der Truppenteile und Gleichgestellte hatten in Vorbereitung der Übergabe der Dienstgeschäfte in Anlehnung an die Dienstvorschrift 010/0/003, Anhang 5, Übergabe-/Übernahme-Protokolle zu erarbeiten. (Quelle: Befehl Nr. 48/90 des Ministers für Abrüstung und Verteidigung über die Aufgaben der NVA im Zusammenhang mit der Bildung gesamtdeutscher Streitkräfte vom 21. September 1990.)
  49. Siehe dazu Befehl 28/90 MfAV vom 15. August 1990. In: (Hrsg.) BUNDESARCHIV – MILITÄRARCHIV: Nationale Volksarmee. Bestand DVW 1, Ministerium für Abrüstung und Verteidigung, Band: Minister für Abrüstung und Verteidigung, Parlamentarischer Staatssekretär, Chef der Nationalen Volksarmee. Bearbeitet von Albrecht Kästner, Freiburg 1999, Einleitung S. V. URL:
  50. Nach Angaben aus einem Interview am 11. November 2020 mit Oberst a. D. Jürgen Hartmann; die Datenbasis wird gespeist aus den vorgelegten Anlagen des nichtklassifizierten Übergabeprotokolls der 4. MSD vom 1. Oktober 1990 (Kopie lag vor).
  51. Die Kommandeure der Truppenteile und Gleichgestellte hatten in einem Befehl über Personalentscheidungen die erforderlichen Festlegungen zur Übernahme der vorläufigen Dienstgrade der Bundeswehr für die Angehörigen der NVA zu treffen. (Quelle: Befehl Nr. 48/90 des Ministers für Abrüstung und Verteidigung über die Aufgaben der NVA im Zusammenhang mit der Bildung gesamtdeutscher Streitkräfte vom 21. September 1990.)
  52. Personelle Auffüllung mit Stand 2. Oktober 1990 war 50,2 Prozent. Die Datenbasis wird gespeist aus den vorgelegten Anlagen des nichtklassifizierten Übergabeprotokolls der 4. MSD vom 1. Oktober 1990 (Kopie liegt vor).
  53. Bezeichnung und Abkürzung laut Stabsbefehl 1/90 des Kommandeurs der 4. MotSchtzDiv, Oberst Albert, vom 5. Oktober 1990.
  54. Die Autoren. In: Werner Krätschell (Hrsg.): Was war und was bleibt: Kamingespräche ehemals führender deutscher Militärs aus Ost und West. 2. Auflage, MGFA, Potsdam 2008, ISBN 978-3-9808882-9-5, S. 152.
  55. Erlass des Stellvertreters des Generalinspekteurs der Bundeswehr vom 25. September 1990: Grundsätze für Führung und Ausbildung im Bereich Bundeswehrkommando Ost., Az. 32-01-01
  56. Pressebericht. In: Thüringer Allgemeine, 23. März 1991.
  57. Umbenennung laut Befehl 54/71 des Ministers für Nationale Verteidigung. Quelle: Martin Poller /Peter Schreiber: Die Geschichte der 4. Motorisierten Schützendivision der Nationalen Volksarmee 1956 bis 1990. Verlag Rockstuhl, 2. bearbeitete Auflage, Bad Langensalza 2020, ISBN 978-3-95966-414-1, S. 101.
  58. Martin Poller /Peter Schreiber: Die Geschichte der 4. Motorisierten Schützendivision der Nationalen Volksarmee 1956 bis 1990. Verlag Rockstuhl, 2. bearbeitete Auflage, Bad Langensalza 2020, ISBN 978-3-95966-414-1, S. 102.
  59. Siehe Egon Gleau: Die 4. MSD in Erfurt. In: Autorenkollektiv: Der Militärbezirk Leipzig. 1956–1990. Kurzer geschichtlicher Abriss. (Hrsg.) Förderverein für das Militärhistorische Museum Anhalt e. V., Dessau-Roßlau 2016, S. 26.
  60. Befehl 40/90 MfNV vom März 1990 bestimmte als Auflösungstermin ursprünglich den 30. November 1990. Die Raketentechnik wurde an die 3. Raketenbrigade (Standort Tautenhain) abgegeben.
  61. Die Truppenluftabwehr der 4. MSD (FR-4, TLA/MSR-24) waren zur Verstärkung im Diensthabenden System der Luftstreitkräfte/Luftverteidigung der DDR (DHS LSK/LV) ab 17. Februar 1961 auf dem Drosselberg bei Erfurt eingesetzt. (Quelle: Martin Poller /Peter Schreiber: Die Geschichte der 4. Motorisierten Schützendivision der Nationalen Volksarmee 1956 bis 1990. Verlag Rockstuhl, 2. bearbeitete Auflage, Bad Langensalza 2020, ISBN 978-3-95966-414-1, S. 44.)
  62. Aufwuchs zum FR-4 laut Befehl 139/71 MfNV.
  63. Kasernentausch KfzTB-4 mit FR-4, in Vorbereitung auf Umrüstung zum FRR-4.
  64. Ende April 1979 war Herstellung der Gefechtsbereitschaft des FRR-4 nach Umrüstung abgeschlossen.
  65. In der Chronik der KVP (Quelle: BA/MA 3/3056 KVP) – 2.mot.A-Kommando Bereitschaft Halle – wird in den Jahren 1952–1956 die Feldbäckerei Halle, Halle XII, unter der Führung von Leutnant Erwin Buchholz, mit Standort Halle Kaserne Reilstraße ausgewiesen. Ab 1956 bis 1961 wurde sie als Feldbäckereizug vermutlich in die Reihe der vom MB III zentral geführten Einheiten aufgenommen. Erst 1961 ist in der Chronik der 11. MSD ein Feldbäckereizug FBäZ-11 aufgeführt.
  66. Personal der Sicherungskompanie – circa 100; SPW – 10.
  67. Die Datenbasis wird gespeist aus den vorgelegten Anlagen des nichtklassifizierten Übergabeprotokolls der 4. MSD vom 1. Oktober 1990 (Kopie lag vor).
  68. Am 28. September 1979 zeichnete der Minister für Nationale Verteidigung die 4. MSD mit dem Scharnhorst-Orden aus. Die Auszeichnung überreichte Generaloberst Heinz Keßler in Erfurt.
  69. Die Verleihung des Ordens nahm am 21. Februar 1986 der Minister für Nationale Verteidigung, Armeegeneral Heinz Keßler, vor.
  70. Zeittafel für das Jahr 1986. In: Autorenkollektiv: Zeittafel zur Militärgeschichte der Deutschen Demokratischen Republik 1949–1988. Berlin 1989, ISBN 3-327-00720-9, S. 560–561.
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