Holzdorf (Jessen)
Holzdorf ist ein Ortsteil der Stadt Jessen (Elster) im Landkreis Wittenberg in Sachsen-Anhalt. Die bis dahin selbständige Gemeinde, zu der noch der Ortsteil Kremitz gehörte, wurde am 1. März 2004 in die Stadt Jessen (Elster) eingemeindet.[2]
Holzdorf Stadt Jessen (Elster) | |
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Höhe: | 77 m |
Fläche: | 11,98 km² |
Einwohner: | 1155 (1. Jun. 2021)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 96 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. März 2004 |
Postleitzahl: | 06917 |
Vorwahl: | 035389 |
Geografie
Holzdorf liegt südlich des Fläming am Übergang zur Flussniederung der Schwarzen Elster, an deren Ufer die Ortslage Kremitz liegt. Die ursprünglich bewaldeten Flächen der Umgebung werden heute meist landwirtschaftlich genutzt. Unmittelbar östlich des Ortes befindet sich die Grenze zum Land Brandenburg.
Geschichte
Holzdorf wurde 1419 erstmals urkundlich erwähnt. Die Ortsgründung geht auf einen nahe gelegenen Wirtschaftshof in Mönchenhöfe zurück, von diesem aus ließen Prämonstratensermönche in der waldreichen Gegend umfangreiche Rodungsarbeiten durchführen. Während des Dreißigjährigen Krieges brannte der Ort ab und lag bis zum Jahr 1653 wüst.[3]
Während der Zeit der DDR gehörte die Gemeinde Holzdorf zum Kreis Jessen im Bezirk Cottbus. 1982 wurde das bis dahin in Cottbus beheimatete Jagdfliegergeschwader 1 der NVA auf den seit 1968 errichteten Flugplatz östlich des Ortes verlegt. In diesem Zusammenhang entstand auch die Wohnsiedlung Holzdorf Ost.
1990 wurde der Kreis Jessen und damit auch Holzdorf Teil des Landes Sachsen-Anhalt. Die Wohnsiedlung Holzdorf Ost wurde erst 1993 durch Grenzverschiebung nach einem Staatsvertrag zwischen Sachsen-Anhalt und Brandenburg[4] auch staatsrechtlich Teil Sachsen-Anhalts, faktisch gehörte sie bereits vorher zu Holzdorf.
1991 schloss sich die bis dahin selbständige Gemeinde Kremitz der Gemeinde Holzdorf an, die sich 2004 ihrerseits an Jessen anschloss.
Wappen
Blasonierung: „In Silber auf grünem Schildfuß ein bewurzelter grüner Laubbaum mit schwarzem Stamm und ein bewurzelter schwarzer Baumstubben mit eingeschlagener blauer Axt mit schwarzem Stiel.“
Das Wappen wurde am 30. Juni 1993 durch das Regierungspräsidium Dessau genehmigt und im Landesarchiv Sachsen-Anhalt unter der Wappenrollennummer 28/1993 registriert. | |
Wappenbegründung: Die Farben des Ortes sind Grün - Weiß (Silber). Das Wappen begründet sich im historischen Ursprung des Ortes. Graf Dietrich ließ 1157 den Mönchen vom Petersberge bei Halle 130 Hufen Waldland an der schwarzen Elster ab. Ebenso erwarben die Prämonstratensermönche von Gottes Gnaden (Calbe) 60 flandrische Hufen und eine Holzladestelle an der Elster, um zunächst das nötige Bauholz zum Klosterbau zu gewinnen. Auch Holzdorf ist höchstwahrscheinlich aus diesem Anlass entstanden. Die Symbolik deutet darauf hin, dass die Gemeinde im Ergebnis einer Holzung durch Mönche des Wirtschaftshofes in Mönchenhöfe entstand. |
Sehenswürdigkeiten
→ siehe auch: Liste der Kulturdenkmale in Holzdorf
Die Kirche des Ortes ist ein einschiffiger Backsteinbau mit quadratischem Westturm und stammt aus dem Jahr 1884.
Wirtschaft
Neben der Landwirtschaft ist der nahe gelegene Fliegerhorst Schönewalde/Holzdorf mit etwa 400 Bediensteten die hauptsächliche Verdienstquelle der Bewohner, wobei der Fliegerhorst selbst auf dem Gebiet der Stadt Schönewalde in Brandenburg liegt.
Außerdem ist Holzdorf mit verschiedenen Geschäften und Arztpraxen ein regionales Zentrum auch für die umliegenden Dörfer.
Verkehr
Holzdorf (Elster) liegt an der Bahnstrecke Jüterbog–Röderau. Dort halten im Zweistundentakt Regionalexpress-Züge der Brandenburger Linie RE 3 /Stralsund – Pasewalk / Schwedt – Berlin – Falkenberg/Elster. Außerdem führt die Bundesstraße 187 durch Holzdorf.
Einzelnachweise
- http://www.jessen.de/stadtportal/ortsteile/holzdorf.html
- Gemeindegebietsveränderungen vom 1. Juli 1994 bis 30. Juni 2007. Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt, abgerufen am 11. Dezember 2009.
- Heimatkalender für den Kreis Schweinitz, Jahrgang 1931, Seite 70
- Gesetz zu dem Staatsvertrag zwischen den Ländern Brandenburg und Sachsen-Anhalt über die Änderung der gemeinsamen Landesgrenze (Drucksache 2232 der 1. Wahlperiode des Landtags Brandenburg) (Entwurf, PDF; 36 kB)