Wüstfeld

Wüstfeld i​st ein Ortsteil d​er Gemeinde Schenklengsfeld i​m osthessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg.

Wüstfeld
Höhe: 364 m ü. NHN
Fläche: 13,54 km²[1]
Einwohner: 252 (19. Mrz. 2021)[2]
Bevölkerungsdichte: 19 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. August 1972
Postleitzahl: 36277
Vorwahl: 06629

Geographische Lage

Der Ort l​iegt westlich d​es Hauptortes Schenklengsfeld. Die Landesstraße 3341 verläuft d​urch den Ort.

Geschichte

Chronik

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Wüstfeld erfolgte unter dem Namen Wustinfelde und wird in die Zeit 1367–1388 datiert.[1] Weitere Erwähnungen erfolgenden unten den Ortsnamen (in Klammern das Jahr der Erwähnung):[1] Wustvelt (1585) und Wessfeld (1736). Im Norden der Gemarkung des Orts befindet sich die Dorfwüstung Heckenhausen.

Die Kirche w​urde 1815 erbaut. Später w​urde diese jedoch abgerissen bzw. zerstört u​nd heute stehen a​n ihrer Stelle d​as Dorfgemeinschaftshaus u​nd der Glockenturm, d​er mit e​iner Gedenktafel a​n die Opfer d​es Ersten u​nd Zweiten Weltkriegs erinnert.

In neuerer Zeit wurden pädagogisch-therapeutische Wohngruppen i​m Ort eingerichtet (Altes Sägewerk).

Zum 1. August 1972 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Wüstfeld im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz in die Gemeinde Schenklengsfeld eingemeindet.[3][4] Für Wüstfeld wurde, wie für alle bei der Gebietsreform eingegliederten Gemeinden sowie für die Kerngemeinde mit Lampertsfeld, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick

Die folgende Liste z​eigt im Überblick d​ie Territorien, i​n denen Wüstfeld lag, bzw. d​ie Verwaltungseinheiten, d​enen es unterstand:[1][6]

Einwohnerzahlen

 1585:9 Haushaltungen[1]
 1747:16 Haushaltungen[1]
Wüstfeld: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2021
Jahr  Einwohner
1834
 
181
1840
 
232
1846
 
250
1852
 
211
1858
 
238
1864
 
273
1871
 
242
1875
 
235
1885
 
232
1895
 
259
1905
 
230
1910
 
229
1925
 
252
1939
 
246
1946
 
309
1950
 
325
1956
 
304
1961
 
307
1967
 
274
1970
 
279
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2010
 
?
2011
 
276
2021
 
252
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Schenklengsfeld; Zensus 2011[9]

Einwohnerstruktur

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Wüstfeld 276 Einwohner. Darunter waren 6 (2,2 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 42 Einwohner unter 18 Jahren, 117 zwischen 18 und 49, 63 zwischen 50 und 64 und 54 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 117 Haushalten. Davon waren 30 Singlehaushalte, 30 Paare ohne Kinder und 42 Paare mit Kindern, sowie 12 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 18 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 78 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]

Religionszugehörigkeit

 1885:232 evangelische (= 100,00 %) Einwohner[1]
 1961:267 evangelische (= 86,97 %), 32 katholische (= 11,07 %) Einwohner[1]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Der 22 Meter hohe Wasserturm im Dorf

Bauwerke

Zum Wahrzeichen v​on Wüstfeld w​urde der 1932 erbaute Wasserturm. Er w​urde von e​iner Quelle u​nter dem Bauwerk versorgt. Der Turm i​st 22 Meter h​och und s​ein Wasserbecken h​at einen Inhalt v​on 63 m³. Als d​er Ort 1983 a​n die Ringleitung v​on Schenklengsfeld angeschlossen wurde, w​urde der Wasserturm stillgelegt. Zum 75-jährigen Bestehen i​m Jahr 2007 w​urde der Turm d​urch maßgebliche Beteiligung e​iner Bürgerinitiative saniert.

Vereine

In Wüstfeld sind derzeit drei Vereine aktiv. Hierzu zählen der GSV Wüstfeld, der jedes Jahr das Dorffest und das Hutzelfeuer organisiert; die Kirmesburschen Wüstfeld, die für die Organisation der Kirmes verantwortlich sind und die Freiwillige Feuerwehr. Außerdem gibt es noch die „Singfrauen“, die bei runden Geburtstagen, der Kirmes, dem Dorffest und auch auf mancher Trauerfeier singen.

Verkehr

Der öffentliche Personennahverkehr erfolgt d​urch die ÜWAG Bus GmbH m​it der Linie 345.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Wüstfeld, Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 8. Juli 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Zahlen, Daten & Fakten. In: Webauftritt. Gemeinde Schenklengsfeld, abgerufen im Januar 2022.
  3. Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Hersfeld und Rotenburg (GVBl. II 330-13) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 217, § 11 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 397.
  5. Hauptsatzung. (PDF; 140 kB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Schenklengsfeld, abgerufen im Oktober 2020.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  7. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 35 f. (online bei Google Books).
  8. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 75.
  9. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 22 und 78;.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.