Sippersfeld
Die Ortsgemeinde Sippersfeld liegt im Donnersbergkreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Winnweiler an, innerhalb der sie gemessen mit der Einwohnerzahl die drittgrößte Ortsgemeinde darstellt.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Donnersbergkreis | |
Verbandsgemeinde: | Winnweiler | |
Höhe: | 302 m ü. NHN | |
Fläche: | 13,21 km2 | |
Einwohner: | 1105 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 84 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 67729 | |
Vorwahl: | 06357 | |
Kfz-Kennzeichen: | KIB, ROK | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 33 071 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Jakobstraße 29 67722 Winnweiler | |
Website: | ||
Ortsbürgermeisterin: | Martina Lummel-Deutschle (FWG) | |
Lage der Ortsgemeinde Sippersfeld im Donnersbergkreis | ||
![]() Karte |
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Geographie
Lage
Der Ort liegt am Übergang des Pfälzerwaldes zum Nordpfälzer Bergland und bildet den südöstlichen Abschluss der Verbandsgemeinde Winnweiler. Sein Siedlungsgebiet ist vom Stumpfwald umschlossen, der zum Unteren Pfälzerwald gehört. Über 60 Prozent der Gemarkungsfläche sind bewaldet.[2] Zu Sippersfeld gehört der Wohnplatz Pfrimmerhof.[3] Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Börrstadt, Breunigweiler, Kerzenheim, Enkenbach-Alsenborn, Neuhemsbach, Gonbach und Winnweiler.
Erhebungen
Im nordwestlichen Gemeindegebiet erstreckt sich an der Gemarkungsgrenze zu Winnweiler und Börrstadt der insgesamt 400,6 Meter hohe Bocksrück. Im Osten der Gemarkung an der Grenze zu Kerzenheim erhebt sich der 377,1 Meter hohe Pfrimmerberg.
Gewässer
Im östlichen Gemeindegebiet entspringt die in diesem Bereich in Süd-Nord-Richtung verlaufende Pfrimm. Kurze Zeit später nimmt sie von links den Bruchbach auf und durchfließt danach den Krebsweiher. Östlich des Siedlungsgebiets entspringt der Sippersfelder Bach; sein Mündungsbereich in die Pfrimm befindet sich bereits jenseits der Gemeindegemarkung.
Geschichte
Sippersfeld wurde im Jahr 1019 als „Sipperadesvelt“ – nach einer anderen Quelle „Syperadesfeld“ – in einer Urkunde des Mainzer Erzbischofs Erkanbald erstmals erwähnt. Sippersfeld wurde der Kirche zu Münchweiler („Minchwillera“) zugewiesen.[4]
Der Name bedeutet „Feld des Sintperath“ beziehungsweise Simprecht, Sindbert oder Simper.[5]
Im Jahr 1190 hatte Werner II. von Bolanden den ganzen Wald, der zu Sippersfeld gehört, von dem Grafen von Saarwerden zu Lehen. Graf Heinrich II. von Zweibrücken, Herr zu Stauf, und seine Gemahlin Agnes, schenkten 1248 dem Kloster Rosenthal ihr Gut zu Sippersfeld.[4] Später gehörte der Ort bis Endes des 18. Jahrhunderts zu Nassau Weilburg sowie zu dessen Herrschaft Kirchheim und Stauf; dortunterstand er dem Oberamt Kirchheim.
Nach 1792 hatten französische Revolutionstruppen die Region besetzt und nach dem Frieden von Campo Formio (1797) annektiert. Von 1798 bis 1814 gehörte das Dorf zum französischen Departement Donnersberg und war dem Kanton Winnweiler zugeordnet. Aufgrund der auf dem Wiener Kongress (1815) getroffenen Vereinbarungen und einem Tauschvertrag mit Österreich kam die Region 1816 zum Königreich Bayern. Ab 1818 war die Gemeinde Sippersfeld dem Landkommissariat Kaiserslautern im bayerischen Rheinkreis, später dem Bezirksamt Kaiserslautern zugeordnet. Am 1. Dezember 1900 wechselte die Gemeinde in das neu geschaffene Bezirksamt Rockenhausen.
Ab 1939 war die Gemeinde Bestandteil des Landkreises Rockenhausen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Sippersfeld Teil der Französischen Besatzungszone und wurde in das 1946 neu gebildete Land Rheinland-Pfalz eingegliedert. 1961 hatte die Gemeinde insgesamt 918 Einwohner.Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wechselte der Ort in den neu geschaffenen Donnersbergkreis; drei Jahre später wurde die Gemeinde in die ebenfalls neu entstandene Verbandsgemeinde Winnweiler eingegliedert.
Bevölkerung
Einwohnerentwicklung
Die Werte von 1871 bis 1987 der Entwicklung der Einwohnerzahl von Sippersfeld beruhen auf Volkszählungen:[2]
Jahr | Einwohner |
---|---|
1815 | 458 |
1835 | 759 |
1871 | 803 |
1905 | 749 |
1939 | 787 |
Jahr | Einwohner |
---|---|
1950 | 873 |
1961 | 918 |
1970 | 905 |
1987 | 938 |
1997 | 1.077 |
Jahr | Einwohner |
---|---|
2005 | 1.187 |
2011 | 1.143 |
2017 | 1.108 |
2020 | 1.105[1] |
Religion
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Die Katholiken gehören zum Bistum Speyer und unterstehen dort dem Dekanat Donnersberg. Lediglich während der französischen Zeit von 1802 bis 1817 gehörte Sippersfeld katholischerseits zum Bistum Mainz. Seit 1. Januar 2016 ist Kerzenheim katholischerseits Bestandteil der Pfarrei Heilig Kreuz mit Sitz in Winnweiler.[6]
Die Evangelischen sind Bestandteil des Protestantischen Landeskirche Pfalz. Sippersfeld bildet zusammen mit Breunigweiler und Neuhemsbach eine evangelische Kirchengemeinde. Im Bereich des Pfrimmerhofs befindet sich außerdem ein kleiner mennonitischer Friedhof, der um 1800 angelegt wurde.
Politik
Bei Bundestagswahlen gehört Sippersfeld seit 2002 zum Bundestagswahlkreis Kaiserslautern. Von 1965 bis 1998 war sie Bestandteil des Wahlkreises Frankenthal, davor bis 1961 Bestandteil des Wahlkreises Neustadt an der Weinstraße. Bei Landtagswahlen ist die Gemeinde seit 1991 wie der restliche Donnersbergkreis in den Wahlkreis Donnersberg eingegliedert.
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Sippersfeld besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzender.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
Wahl | SPD | CDU | FWG | WMG | Gesamt |
---|---|---|---|---|---|
2019[7] | – | – | 7 | 9 | 16 Sitze |
2014[8] | per Mehrheitswahl | 16 Sitze | |||
2009 | 6 | – | 10 | – | 16 Sitze |
2004 | 5 | 2 | 9 | – | 16 Sitze |
- FWG = Freie Wählergruppe Sippersfeld e. V.
- WMG = Wir.Machen.Gemeinsam. Die Wählergemeinschaft Sippersfeld e. V.
Bürgermeister
Ortsbürgermeisterin ist Martina Lummel-Deutschle (FWG). Sie wurde bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 mit einem Stimmenanteil von 53,74 % gewählt und folgte damit Uli Kolb (FWG), der nach 15 Jahren Amtszeit nicht mehr erneut angetreten war.[9]
Wappen
![]() Wappen von Sippersfeld |
Blasonierung: „Geteilt von Blau und Rot; oben im mit goldenen Schindeln bestreuten Feld ein goldener Löwe, rot bewehrt und rot gezungt, unten ein aufrechter goldener Pfeil belegt von gekreuztem goldenen Schwert und goldenem Krummstab“ |
Wappenbegründung: Der Löwe verweist auf die einstige Zugehörigkeit zu Nassau-Weilburg |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kulturdenkmäler
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In Sippersfeld stehen insgesamt 19 Objekte unter Denkmalschutz. Ortsbildprägend ist die protestantische Pfarrkirche aus dem Jahr 1768 mit ihrem gotischen Chorturm aus dem 14. Jahrhundert.
Natur
Der Osten der Gemeindegemarkung ist Teil des Naturparks Pfälzerwald, der wiederum zum Biosphärenreservat Pfälzer Wald-Vosges du Nord gehört. Vor Ort existieren sich insgesamt drei Naturdenkmale. Südöstlich der Ortslage befindet sich das 1986 unter Schutz gestellte Naturschutzgebiet Sippersfelder Weiher mit vier Weihern und der Quelle der Pfrimm. An letzterer befindet sich der Ritterstein 290, der die Aufschrift „Pfrimm-Ursprung 1927“ trägt. Westlich des Siedlungsgebiets steht ein Menhir.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Aufgrund der geographischen Gegebenheiten dominierte vor Ort jahrhundertelang die Forst- und Holzwirtschaft. Im Jahr 1019 besaß Sippersfeld zusammen mit Albisheim eine Waldmark. Im Norden der Gemarkung befindet sich der 2014 in Betrieb genommene Windpark Bocksrück, der teilweise bereits auf der Gemarkung von Börrstadt liegt.
Verkehr
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Westlich von Sippersfeld verläuft die B 48, die auch zur A 63 (Kaiserslautern – Mainz) führt. In Münchweiler an der Alsenz befindet sich ein Haltepunkt der Alsenztalbahn. Durch den Ort selbst führt die Landesstraße 394, die ihn mit Dannenfels und Enkenbach-Alsenborn verbindet. Die Kreisstraße 39 verbindet Sippersfeld mit Winnweiler und die von ihr abzweigende Kreisstraße 40 mit Gonbach sowie Münchweiler an der Alsenz. Die Kreisstraße 42 dient der Anbindung des Pfrimmerhofs und die Kreisstraße 43 führt nach Börrstadt.
Behörden
Die Ortsgemeinde gehört zum Gerichtsbezirk Rockenhausen, davor bis 1968 zum Gerichtsbezirk Winnweiler.
Tourismus
Mitten durch Sippersfeld verläuft der mit einem weißen Kreuz markierte Fernwanderweg Nahegau-Wasgau-Vogesen. Durch den Osten der Gemarkung führt ein Wanderweg, der mit einem grün-blauen Balken gekennzeichnet ist und verläuft von Göllheim bis nach Eppenbrunn.
Söhne und Töchter der Gemeinde
- August Frölich (1877–1966), Politiker (SPD, SED)
- Justus Geiß (1882–1965), Sparkassendirektor und Träger des Bundesverdienstkreuzes
- Jakob Neber (1891–1968), Politiker (CDU)
- Wolfgang Krolow (1950–2019), Fotograf
- Hans Illig (* 1959), Diplom-Ingenieur, Initiator des Illig-Werts
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 3. Februar 2021.
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 137 (PDF; 2,6 MB).
- Adolph Köllner: Geschichte der Herrschaft Kirchheim-Boland und Stauf. 1854, S. 261 (Google Books [abgerufen am 11. September 2020]).
- Hermann Schreibmüller: Burg und Herrschaft Stauf in der Pfalz. Band 2, 1914, S. 16 (dilibri.de [abgerufen am 11. September 2020]).
- pfarrei-feilbingert.de: künftige Struktur Bistum Speyer. (PDF) Abgerufen am 11. September 2020.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Sippersfeld. Abgerufen am 1. September 2019.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 1. September 2019 (siehe Winnweiler, Verbandsgemeinde, zehnte Ergebniszeile).