Ottersheim
Ottersheim ist eine Ortsgemeinde im Donnersbergkreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Göllheim an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Donnersbergkreis | |
Verbandsgemeinde: | Göllheim | |
Höhe: | 233 m ü. NHN | |
Fläche: | 2,74 km2 | |
Einwohner: | 359 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 131 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 67308 | |
Vorwahl: | 06355 | |
Kfz-Kennzeichen: | KIB, ROK | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 33 058 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Freiherr-vom-Stein-Straße 1–3 67307 Göllheim | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Rüdiger Kragl | |
Lage der Ortsgemeinde Ottersheim im Donnersbergkreis | ||
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Geographie
Die Gemeinde Ottersheim liegt nördlich des Naturparks Pfälzerwald, zwischen Kaiserslautern und Worms, an den südöstlichen Ausläufern des Zollstocks. Sie wird vom Ammelbach durchflossen. Nachbargemeinden (im Uhrzeigersinn) sind Immesheim, Bubenheim, Biedesheim und Rüssingen.
Geschichte
Bereits zu römischer Zeit gab es eine Siedlung, wie Ende des 19. Jahrhunderts gefundene Sarkophage beweisen. Urkundliche Erwähnungen finden sich erstmals im Lorscher Codex für das Jahr 772. Im Mittelalter gehörte Ottersheim verschiedenen Herrschaften an, bis es schließlich 1481 ganz zur Kurpfalz gelangte. Mit dem benachbarten Immesheim steht es diesbezüglich in enger Verbindung.
Nach 1792 wurde die Region im Ersten Revolutionskrieg von französischen Truppen besetzt und nach dem Frieden von Campo Formio (1797) annektiert. Von 1798 bis 1814 gehörte Ottersheim zum französischen Departement Donnersberg und war dem Kanton Göllheim zugeordnet. Aufgrund der auf dem Wiener Kongress (1815) getroffenen Vereinbarungen und einem Tauschvertrag mit Österreich kam die Region 1816 zum Königreich Bayern. Ab 1818 war die Gemeinde Ottersheim dem Landkommissariat Kirchheim im bayerischen Rheinkreis, später dem Bezirksamt Kirchheimbolanden zugeordnet, aus dem 1938 der Landkreis Kirchheimbolanden hervorging. Es gab zwei Siedlungskerne, Ober- und Unter-Ottersheim, welche erst nach 1850 nach und nach zusammenwuchsen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Ottersheim innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz und gehörte bis 1968 zum Regierungsbezirk Pfalz. Seit 1969 gehört die Gemeinde zum Donnersbergkreis und seit 1972 der Verbandsgemeinde Göllheim an.
- Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Ottersheim, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]
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Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Ottersheim besteht aus acht Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
Wahl | WGO | WGK | Gesamt |
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2019[3] | 5 | 3 | 8 Sitze |
2014[4] | per Mehrheitswahl | 8 Sitze | |
2009 | per Mehrheitswahl | 8 Sitze |
- WGO = Wählergruppe Ottersheim e. V.
- WGK = Wählergruppe Kragl
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Ottersheim ist wie seine Nachbargemeinden ein Straßendorf; jedoch mit der Besonderheit, dass es sich an zwei Armen einer Straßenkreuzung entwickelte. Das Herzstück der Gemeinde ist die katholische Kirche „St. Amandus“ (im Volksmund auch „Dom (oder Kathedrale) vom Violental“ genannt), die für vier Gemeinden bestimmt ist. Zudem besitzt sie einen über 500 Jahre alten Taufstein.
In Ottersheim wird jedes Jahr am Fest Fronleichnam die Prozession durch das Dorf gehalten mit vier Altären, die sehr liebevoll von den Einwohnern geschmückt werden. Zu diesem Fest kommen Gläubige aus nah und fern.
- St. Amandus Chor
- St. Amandus Orgelempore
- St. Amandus Taufstein (um 1500)
Siehe auch:
Wirtschaft und Infrastruktur
Nördlich von Ottersheim verläuft die B 47. Die nächstgelegene Autobahn ist die A 63 (Mainz–Kaiserslautern).
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter des Ortes
- Johann Leonhard Weidner (1588–1655), Humanist
- Johann Philipp Janson (1707–1758), katholischer Priester im Erzbistum Mainz, Erbauer der Barockkirche St. Johannes der Täufer in Mönchberg, Unterfranken[7]
Personen, die vor Ort gewirkt haben
- Ernst von Gagern (1807–1865), Spross eines bekannten deutschen Adelsgeschlechtes und bedeutende Priestergestalt des 19. Jahrhunderts im Bistum Speyer, war 1839 bis 1845 Pfarrer von Ottersheim.
Literatur
- M. Hoffmann: Die Verbandsgemeinde Göllheim – Ein kulturhistorischer Reiseführer. Göllheim 1997.
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Regionaldaten.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl, Einzelergebnisse
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2014 Ottersheim. Abgerufen am 31. August 2019.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Göllheim, Verbandsgemeinde, neunte Ergebniszeile. Abgerufen am 31. August 2019.
- Die Rheinpfalz: Ottersheim: Führungsriege fast komplett ausgetauscht. 18. August 2019, abgerufen am 31. August 2019.
- Eduard Schmitt: Mönchberger Kirchengeschichte, Mönchberg 2001, Caruna Druck, Kleinheubach, S. 23