HMS Queen Elizabeth (1913)

Die HMS Queen Elizabeth war das Typschiff der Queen-Elizabeth-Klasse. Sie wurde am 16. Oktober 1913 in Portsmouth, Hampshire vom Stapel gelassen und während des Ersten Weltkriegs 1915 in Dienst gestellt.

Queen Elizabeth
Die Queen Elizabeth 1915 während der Dardanellenoffensive kurz nach ihrer Fertigstellung
Die Queen Elizabeth 1915 während der Dardanellenoffensive kurz nach ihrer Fertigstellung
Schiffsdaten
Flagge Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Schiffstyp Schlachtschiff
Klasse Queen-Elizabeth-Klasse
Bauwerft Portsmouth Dockyard, Portsmouth
Kiellegung 21. Oktober 1912
Stapellauf 16. Oktober 1913
Indienststellung 19. Januar 1915
Verbleib 1948 verschrottet
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
195,0 m (Lüa)
193,4 m (KWL)
Breite 27,6 m
Tiefgang max. 9,3 m
Verdrängung Konstruktion: 29.150 tn.l.
maximal: 33.000 tn.l.
 
Besatzung 925 bis 951
Maschinenanlage
Maschine 24 Babcock & Wilcox-Yarrow-Kessel
4 Parsons-Turbinen

ab 1940:
8 Kessel
4 Parsons-Turbinen

Maschinen-
leistung
75.130 PS (55.258 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
24 kn (44 km/h)
Propeller 4 dreiflügelig
Bewaffnung

ab 1940:

Panzerung
  • Gürtel: 102–330 mm
  • Zitadelle: 152 mm
  • Oberdeck: 25 mm
  • oberes Panzerdeck: 32–45 mm
  • unteres Panzerdeck: 25–76 mm
  • Türme: 127–330 mm
  • Barbetten: 102–254 mm
  • Kasematte: 152 mm
  • vorderer Kommandoturm: 102–279 mm
  • achterer Leitstand: 102–152 mm
  • Querschotten: 51–152 mm
  • Torpedoschott: 51 mm
  • Rauchfänge: 38 mm

Erster Weltkrieg

Die Queen Elizabeth war am 19. Februar 1915 an der versuchten Eroberung der Dardanellen beteiligt. Sie war Teil eines britisch-französischen Flottenverbandes, der die Aufgabe hatte, die osmanischen Küstenverteidigungsstellungen zu vernichten. Der Angriff war jedoch wenig erfolgreich, da die Osmanen sich erbittert wehrten.

Nachdem von den bei den Dardanellen eingesetzten britischen und französischen Einheitslinienschiffen mehrere durch Minentreffer u. ä. verloren gegangen waren, wurde das Schlachtschiff als "zu wertvoll für eine Mine" angesehen und nach Großbritannien zurückbeordert. Ende Mai 1916 befand die Queen Elizabeth sich für kleinere Instandsetzungs- und Wartungsarbeiten im Trockendock und verpasste somit als einziges Schiff ihrer Klasse die Skagerrakschlacht.

Nachdem Admiral Beatty den Oberbefehl über die Grand Fleet zugewiesen bekommen hatte, übernahm sie die Rolle des Flottenflaggschiffs von der Iron Duke. Diese Aufgabe behielt das Schiff, das von seiner Besatzung gelegentlich als QE oder Queen Lizzie bezeichnet wurde, auch über das Kriegsende hinaus.[1]

Zwischenkriegszeit

In den Jahren 1926 und 1927 erhielt die Queen Elizabeth eine erste größer Modernisierung, welche u. a. durch die Zusammenlegung der beiden Schornsteine und das Hinzufügen von Torpedowulsten auf beiden Seiten des Rumpfes äußerlich auffiel.

Um sie auch noch über das Ende der 1930er Jahre hinaus technisch wettbewerbsfähig und in Dienst halten zu können, wurde die Queen Elizabeth 1937 vorübergehend außer Dienst gestellt und bis 1941 einem Totalumbau unterzogen:[2]

Die Türme der schweren Artillerie wurden so verändert, dass die Geschützrohre nun um 30° (statt früher nur um 20°) angehoben werden konnten. Dies erhöhte die maximale Reichweite der 38,1 cm-Geschütze auf gut 30 km. Die alte 15,2 cm-Mittelartillerie, die nur gegen Schiffe, nicht aber gegen Flugzeuge verwendbar war, wurde vollständig entfernt und durch insgesamt 20 11,4 cm-Mehrzweckgeschütze in fünf Doppeltürmen je Schiffsseite ersetzt. Damit ließen sich sowohl See- als auch Luftziele bekämpfen. Hinzu kamen verschiedene kleinere Flugabwehrgeschütze, u. a. mehrere sogenannte Pom-Poms.

Darüber hinaus wurde der Schiffskörper von oben geöffnet, was dazu diente, die 24 alten Kessel und die direkt auf die Schraubenwellen wirkenden Dampfturbinen zu entfernen. Im Gegenzug kamen acht deutlich effizientere Dampfkessel an Bord und die neuen Turbinen wirkten jetzt über ein Getriebe auf die Schraubenwellen.

Am auffälligsten war jedoch der neue Brückenaufbau. Die alte Kombination aus schwer gepanzertem Kommandoturm und direkt dahinter liegendem Dreibeinmast mit Aussichtsplattformen machte einem blockartigen Brückenaufbau Platz, der von den britischen Seeleuten oft Queen Anne's Mansion genannt wurde. Dieser wurde in ähnlicher Form auch auf den neuen Schlachtschiffen der King George V-Klasse eingesetzt und beherbergte die Brücke und weitere Kommandostände, die Feuerleitanlagen und eignete sich auch gut als stabile Plattform für frühe Radargeräte.

Zweiter Weltkrieg

Im Zweiten Weltkrieg verstärkte die Queen Elizabeth die britische Mittelmeerflotte, um den Nachschub der Achsenmächte zu unterbinden. Wie ihr Schwesterschiff Warspite diente sie Admiral Cunningham zeitweise als Flaggschiff, auf dem er z. B. auch Emir Mansur, einen Sohn des damaligen saudischen Königs, empfing.

Kurz vor Weihnachten 1941 gelangten italienische Kampfschwimmer der Decima Flottiglia MAS mit bemannten Torpedos vom Typ maiale in den alliierten Militärhafen von Alexandria, wo sie die Queen Elizabeth und die Valiant so stark beschädigten, dass beide auf dem Grund des Hafens aufsetzten (in tieferem Wasser wären die beiden Schiffe wahrscheinlich gesunken). Wegen der geringen Wassertiefe des Hafenbeckens ließen sie sich jedoch, für Laien nicht wirklich erkennbar, als voll beladen tarnen, bevor sie nach kurzer Zeit gehoben werden konnten.

Nachdem die Queen Elizabeth in Norfolk, Virginia repariert worden war, wurde sie in den Pazifik entsandt. Dort wurde sie in der britischen Eastern Fleet als Geleitschutz der britischen Flugzeugträger eingesetzt und an verschiedenen alliierten Landungsoffensiven beteiligt. Ab Juli 1945 war sie wieder der Home Fleet zugeteilt.

Nach 1945

Ab März 1946 wurde das Schiff in den Reservestatus versetzt. Im Sommer 1948 wurde die Queen Elizabeth aus dem Bestand der Royal Navy gestrichen, und noch im selben Jahr wurde damit begonnen, das Schiff in Dalmuir zu verschrotten.

Literatur

  • Edward H. Archibald: The Metal Fighting Ship in the Royal Navy 1860–1970. Blandford Press, London 1971, ISBN 0-7137-0551-5, S. 72–76.
  • Siegfried Breyer: Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer. 1905–1970. J. F. Lehmanns Verlag, München 1970, S. 300–302.
Commons: HMS Queen Elizabeth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Archibald, S. 72.
  2. Archibald, S. 73.
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