Salomo Salman Zevi Hirsch
Salomo Salman Zevi Hirsch, auch Salomon Tsebi, Shlomo Zalman Zvi Hirsh ben Elʿazar, Salmen Zewi Uffhusen, russisch Салменъ Зеви Уфгаузенъ u. ä. (hebräisch שלמה זלמן צבי הירש בן אלעזר; geboren in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts in Aufhausen unter Schenkenstein; gestorben nach 1615 vermutlich in Regensburg) war ein Geldhändler und jüdischer Theologe.
Leben
Sohn des Lazarus Hirsch
Salman Zevi bzw. Salomon Hirsch war ein Sohn des Elasar (Lazarus)[1][2] aus dem Dorf Aufhausen (אופהױזן, אױפהוסן, אױפן הױזן) am Westrand des Nördlinger Ries. Die Schenken von Ehringen genannt von Schenkenstein (von Stein) hatten nach 1507 hier und in ihren Nachbardörfern viele aus Nördlingen vertriebene Juden aufgenommen.[3] Der jüdische Familienname „Hirsch“ (צבי Zebi) – ursprünglich der verdeutschte Rufname אילה Ajjala „Gazelle“ des hebräischen Stammes Naftali (Gen 49,21 ) –[4] ist 1428 in Nördlingen belegt.[5]
Salomo Hirschs Vater Lazarus (geb. vor 1530; gest. nach 1602) unterhielt 1560/62 außer im schenkensteinischen Aufhausen noch einen weiteren Wohnsitz im etwa 10 km entfernten Ort Pflaumloch, der im Herrschaftsgebiet der Grafen von Oettingen lag.[6] Er tätigte Kreditgeschäfte: Um 1548 war er Gläubiger des Gerbers Nikolaus Most (Klaus Mosch) aus Aalen.[7] 1549/50 verschrieb ihm Melchior Rem genannt Pilatus ohne obrigkeitliche Zustimmung als Sicherheit für ein Darlehen über insgesamt 90 Gulden einen der Johanniterkommende Kleinerdlingen zins- und lehenbaren Hof. Bei späteren Prozessen in dieser Angelegenheit vor dem kaiserlichen Hofgericht in Rottweil und dem Reichskammergericht in Speyer wurde Hirsch durch einen Schirm- und Anleitbrief an Graf Friedrich V. (oder VI.) von Oettingen-Wallerstein geschützt.[8] 1563, 1567[9] und 1582[10] werden Rechtsstreitigkeiten des Juden Hirsch aus Pflaumloch[11] mit Bürgern der Freien Reichsstadt Bopfingen erwähnt.
Geldhändler in Aufhausen
Lehensherren von Aufhausen waren der Fürstbischof von Augsburg, der Herzog von Pfalz-Neuburg, der Fürstpropst von Ellwangen und der Markgraf von Brandenburg-Ansbach; die heimgefallenen Lehen der Schenken von Schenkenstein und ihre allodialen Anteile fielen nach längeren Streitigkeiten um 1590/95 an die Herren von Gundelsheim.[12] Die Herren von Gundelsheim verkauften ihren Anteil an Aufhausen 1613[13] und die Brandenburger den ihrigen 1615[12] an die Grafen von Oettingen. In den Nördlinger Missivenbüchern (Kopien des Kanzleiausgangs) werden die Namen der Juden genannt, die die Nördlinger Pfingstmesse besuchten, darunter in einem ausgewerteten Zeitraum zwischen 1587 und 1600 „Hirsch, Lazarus, Salomon“ in Aufhausen.[11][13] Salman Zevi erwähnt als Nachbardorf von Aufhausen auch Röttingen (ריטינגן).[14]
„Salman Zevi oder Salomon Hirsch“ soll nach älterer Literatur Rabbiner in Aufhausen („Offenhausen“) gewesen sein; christliche Autoren erschließen dies aus seiner Verfasserschaft eines theologischen Buches.[15] Nach urkundlichen Belegen war Salomo Hirsch wie sein Vater im Kreditgeschäft tätig und wird dabei – im Gegensatz zu anderen Personen in diesem Kontext – nicht als „Rabbi“ bezeichnet.
Gläubiger des Wolf Wilhelm von Knöringen
Ende des 16. Jahrhunderts hatte sich Wolf Wilhelm von Knöringen (1560–1616) zu Weiltingen und Emersacker hoch verschuldet.[16][17] Auch dem Juden Lazarus zu Aufhausen stellte er 1598 eine Schuldverschreibung über 8700 Gulden aus.[18] Seit etwa 1600 bemühte sich Wolf Ulrich von Knöringen († 1602) zu Weitingen und Emersacker, der Vater des Wolf Wilhelm von Knöringen, die Schulden seines Sohnes heimlich aufzukaufen und zu begleichen.[19] Er und sein Schwager Heinrich Steinhäuser von Neidenfels († 1606) beauftragten den Juden Bemmel Judt[20] – eigentlich Benjamin, Sohn Joels –, einen Geldverleiher und Pferdehändler,[21] gegen Provision, die Schuldverschreibungen für maximal die Hälfte des Nominalbetrags[22] aufzukaufen. Bemmel stammte aus Bechhofen und stand unter dem Schutz des Ortsadeligen Hans Jakob von Seckendorff-Pfaff (1559–1616/18) zu Bechhofen,[23] der mit Sibylla von Knöringen (1565–1653), einer Nichte des Wolf Ulrich von Knöringen, verheiratet war.[24] Nach Vorwürfen seines Auftraggebers wegen angeblich überhöhter Provisionen kam Bemmel im November 1600 für eine Woche in Wallerstein in Haft, wurde jedoch auf Intervention seines Schutzherrn Hans Jakob von Seckendorff-Pfaff hin wieder freigelassen und musste Urfehde leisten.[25]
Parallel zu diesen Bemühungen kam es auf Vermittlung von Fürstpropst Wolfgang von Hausen der Fürstpropstei Ellwangen (einem Vetter des Schuldners) und Herzog Philipp Ludwig von Pfalz-Neuburg (seinem Dienstherrn in Ziertheim) zu Vergleichsverhandlungen zwischen Wolf Ulrich von Knöringen und den Gläubigern seines Sohnes, bei denen es um eine Befriedigungsquote von 40 % abzüglich 12,5 % für den Herzog von Pfalz-Neuburg gehen sollte. An den Verhandlungen nahmen 1600/01 unter anderen auch „Salomon aus Aufhausen“ und Graf Friedrich VI. von Oettingen-Wallerstein (1556–1615) teil.[26]
Das jüdische Hohe Gericht zu Bechhofen beurkundete 1602 die Übergabe der knöringischen Schuldverschreibung über 8700 Gulden für Lazarus durch Salomo Hirsch an Bemmel.[27] Bemmel kaufte Salomo diesen Schuldbrief seines Vaters für 1500 Gulden ab, wofür er von Wolf Ulrich von Knöringen 1000 Gulden Provision erhielt. Lazarus, der von dem Geschäft nichts gewusst haben wolle, wurde vom Rabbinatsgericht zu Oettingen noch eine Ausgleichszahlung von 470 Gulden zu Lasten Bemmels zugesprochen. Später behauptete Bemmel, die Obligation, deren Unterschrift und Siegel Wolf Ulrich von Knöringen akzeptiert hatte, sei von Salomo Hirsch gefälscht worden.
Salomon Hirsch und Bemmel vereinbarten 1602 in einen „Bundbrief“, zwei weitere Schuldbriefe des Wolf Wilhelm von Knöringen für Rabbi Schmuel (Samuel) von Pappenheim über 17.500 Gulden sowie für Feifelmann[28][4] zu Schnaittach über 14.300 Gulden deutlich unter dem Nominalbetrag aufzukaufen und den Gewinn des Erlöses bei einem Verkauf an Wolf Ulrich von Knöringen zu teilen.[29] Bemmel wurde 1603 als oettingen-wallersteinischer Schutzjude in Oettingen aufgenommen. Seit Juni 1605 lebte er unter dem Schutz eines bei Reichserbmarschall Alexander II. von Pappenheim erwirkten kaiserlichen[30] Geleits in Pappenheim, um sich gerichtlichen Ladungen der gräflich oettingischen Regierung entziehen zu können. 1607 wohnte er unter dem Schutz des Grafen Ludwig von Leiningen-Westerburg-Rixingen im Grünstadt im Leiningerland,[31] am 26. August 1613 ließ „Bummel Jud von Grünstadt unter der Grafschaft Leiningen“[32] sich in Leutershausen nieder.[33][21]
Aufenthalte in Italien und Polen
Ostern 1602 war Salomo Hirsch in Italien, angeblich soll er dahin aus Vorsicht vor Betrugsvorwürfen ausgewichen sein.[34] Er selbst erwähnt später Stationen „an allen Orten in deitsch un’ welsch Landen (אין דײטש אונ׳ װעלש לאנדן), wo ich gewesen bin, auch in Polen (פולן)“.[35] Anfang 1605 wurde Salomo Hirsch von seinem Schwager Liebmann Fränckel (gest. 1606)[36] zurückgerufen, der sich mit ihm in Tannhausen traf.[34]
Auseinandersetzung mit Bemmel von Bechhofen
Im Juni 1605 fand eine erfolglose Durchsuchung der Wohnräume Bemmels in Oettingen statt. Liebmann Fränckel, der inzwischen verhaftet worden war, gab unter der Folter an, knöringische Obligationen gefälscht zu haben, belastete Bemmel und wurde Ende Februar 1606 hingerichtet. Bemmel und Salomo Hirsch beschuldigten sich gegenseitig des Betrugs.
Salomo behauptete, Bemmel habe zum einen eine auf seinen Vater Lazarus lautende Obligation über 8700 Gulden gefälscht und Knöringen für 2500 Gulden überlassen, zum anderen drei Verschreibungen über Beträge zwischen 14.300 und 17.500 Gulden auf die Juden Feifelmann[28] zu Schnaittach, Rabbi Schmuel (Samuel) und Mayr (Meïr) zu Pappenheim sowie den früheren fuggerischen Obervogt (Pfleger) zu Niederalfingen Bernhard Müller[37] aus Utzmemmingen ausgestellt und mit Salomon vereinbart, den bei der Ablösung durch Knöringen erzielten Gewinn zu teilen.
Bemmel behauptete, er sei Opfer einer Verschwörung geworden, in die Salomon Hirsch aus Aufhausen, die Brüder Liebmann Fräncklin (gest. 1606) aus Wallerstein und Abraham Fräncklin (gest. nach 1611) aus Wallerstein bzw. Prag,[11] Mayer (Meïr) zu Gunzenhausen[38] (mit seinem Vater Isaak Judt[20] 1593 aus Bechhofen dorthin verzogen)[39] und sein Bruder Coppel (Jakob) zu Neresheim (gest. durch Suizid um 1610; Liebmann Fränckels Schwiegervater),[11][40] Coppels Schwiegersöhne Mayr (Mayrlen; Meïr) zu Schnaittach[40] und Hönlin (auch genannt Händl; zum Familiennamen Cohen) zu Neresheim[40][41][42][11] sowie als Hauptanstifter der gräflich oettingische Rat Johann Pfeffer (* um 1565; † 1641),[43] Doktor der Rechte, verwickelt seien. Man habe Salomo Straffreiheit zugesichert, um ihn zu der Aussage zu veranlassen, er habe zusammen mit Bemmel gefälschte Urkunden benutzt.
Die gräflich oettingische Regierung zu Wallerstein folgte im Wesentlichen den Aussagen Salomos und beschuldigte Bemmel der Fälschung von Schuldverschreibungen. In den Prozessen vor dem gräflichen Hofgericht in Oettingen, dem kaiserlichen Hofgericht Rottweil und dem Reichskammergericht wurde vom knöringischen Anwalt auch die Frage aufgeworfen: „Seindt Bürger undt Bauern allein Idioten?“ – d. h. die Rechtsfrage, ob das Verbot von Kreditgeschäften mit Juden ohne Zustimmung der Obrigkeit (§ 79 des Augsburger Reichstagsabschieds von 1551)[44] nicht auch für Adelige gelten müsse, die der Reichsritterschaft angehörten.[33][45]
Salomon Hirsch zu Aufhausen musste 1609 im Verlauf des Prozesses eine Aussage vor einem Notar abgeben.[46] Er selbst berichtete darüber sechs Jahre später: „Ich Salman Zevi hab beweglicher[47] Ursachen Cheschwan (5)369 (AM = im Oktober/November 1609) ein Schebuat (einen Eid; hier: Judeneid) getan zu Wallerstein (װאלירשטײן) auf dem Eza[48] Haus (Rat-Haus), die iss mir vor gehalten worden so scharf, dass nit möglich iss, dass Juden me(h)r können meajem (bedrohlich) sein oder die Schebuat härter auf legen“.[49][50]
Siegelabdrücke
Aus dem Umfeld der erwähnten Personen der Familie von Bemmel und Isaak Judt[20] im heutigen Ostalbkreis, mit der Salomo Salman Zevi Hirsch verschwägert und geschäftlich verbunden war, sind einige barocke jüdische Siegelabdrücke aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts erhalten. Auch ein „Hirsch“ d. J. aus Pflaumloch – vielleicht ein Sohn oder Neffe des Solomo Hirsch –, der Geld verliehen hatte und die Schulden einzutreiben versuchte, siegelte 1628 und 1630.
- B. I. (Pferd, Sechssterne) = Bemmel Judt aus Grünstadt (Bechhofen, Oettingen, Pappenheim, Leutershausen), 1609
- H. S. (Schütze) = Hirsch Sohn = Hürsch Judt der Jünger aus Pflaumloch, 1628 (1630)
Die Siegelbilder repräsentieren den Beruf (Pferdehändler), die Abstammung bzw. den Namen (Priesterhände, Hirsch) oder das Geburtssternzeichen (Schütze) des Eigentümers. Die sechsstrahligen Sterne könnten bereits als Symbol des Judentums (Magen David) aufgenommen worden sein (erst seit dem 17. Jahrhundert verstärkt belegt).
Verfasser von „Judischer Theriak“
1615 veröffentlichte Salomo Zevi die kontroverstheologische Schrift יודישר טירייאק (= Judischer Theriak)[52] gegen den „Hochgräflichen Diener in Oettingen“ und Konvertiten Samuel Friedrich Brenz (סמאל ורידריך פרענץ) und dessen antijüdische Schrift Jüdischer abgestreiffter Schlangen-Balg.[53] Die auffällige Schreibung סמאל Sammael statt שמואל Schemuel (Samuel) durch Zevi entspricht einer kabbalistischen Bezeichnung des Satans, als welchen er Brenz auch ausdrücklich bezeichnete: „ha-Śatan Sammael Friedrich Mumar[54] mi-Ittingen“ (השטן סמאל ורידריך מומר מאיטינגן = der Satan Sammael Friedrich Apostat aus Öttingen).[55] Bevor Zevi selbst eine eigene Schrift gegen Brenz verfasste, hatte er an „alle Weisen Israels der heiligen Gemeinde (= Rabbiner) in Aschkenas (= Deutschland) und Prag“ (כל חכמי ישראל דק״ק[56] אשכנז ופראגא) geschrieben und erfolglos um deren Äußerung gebeten.[57]
„Do ich nun gedachten Mumar (Apostaten)[54] hab heißen lügen, wie ich denn noch heutiges Tags tue, ist er mir Jom 2 (Montag) 7. Ab (14. Juli 1614) verschienen, i’ einem Harnisch für[58] die Tür geritten, mich geschändt[59] un’ tot haben wöllen. Auch vår[58] Juden un’ der menig[60] Christen offentlich sein Rischa’ot (Frevel) Buch konfermirt,[61] un’ gesagt, es sei alles ’ämät we-tsadiq (wahr und richtig), was er wider Juden drucken hab lossen. Ich aber hab[62] auf solchen seinen chillul ha-Schem (Lästerung Gottes) mekaddesch ha-Schem (ein Segnender Gottes) gewesen, unverzagt i(h)ne unter Augen heißen lügen, un’ geschworen, ein Sefer (Buch) wider seine Lügen zu schreiben.“
In der Auseinandersetzung mit Brenz bezog sich Zevi auf verschiedene Mischna-Traktate (מסכתות massächtot) des Talmuds (Brachot, Schabbat, Eruvin, Psachim, Joma, Ta’anit, Megilla, Chagiga, Chullin, Sanhedrin, Bava batra, Pirke Avot, Jevamot, Nedarim, Sota oder Gittin).[64] Er führte als Belege auch die halachischen Sammlungen Choschen ha-mischpat und Jore de'a,[65] den Midrasch Schir ha-schirim Rabba und weitere rabbinische Literatur oder das kabbalistische Schriftwerk Sohar an.[66] Wichtige jüdische Autoritäten für ihn waren Raschi, Maimonides, Isaak ben Samuel d. J. († 1199 oder 1210),[67] Menahem ben Aaron ibn Zerah (* um 1310; † 1385),[68] Jakob ben Jehuda Weil[69] oder Elijah Levita.[70][71] In seiner Schrift erwähnt Salomo Zevi darüber hinaus Flavius Josephus (יוזעפוס oder יוסיפון דער רעמר; Josephus oder Josippon „der Römer“), Josippon (יוסיפון דער עברי; Josippon „der ʿIvri = Hebräer“), Cornelius Agrippa (אגריפינו; Agrippino), Theophrastus Paracelsus (דיאו פרסטו; Dio Phrasto), Giovanni Pico della Mirandola (ביקו דמוראנדילו; Bico de-Murandilo), Johannes Reuchlin (דוקטור רײכלי; Doktor Reuchli), Martin Luther (מרטינוס לוטר; Martinus Lutter), Antonius Margaritha (אנטוניו מרגריטו; Antonio Margarito), Rolando Della Valle (* um 1500; † 1575)[72] (דער) הוך גילערטי מאן רולאנדו); (der) hoch gele(h)rte Mann Rolando) und Johann Buxtorf (יוהן בוקסדורף פרופעסר צו באזיל; Johann Buxdorf Professor zu Basel).[73] Er unterschied katholische (קאטולישי), lutherische (לוטרישי) und calvinische (קאלפינישי) Theologie.[74]
Zevi setzte sich in seinem Buch auch – ohne den Namen des Verfassers zu nennen – mit dem Eingangskapitel des 1605 erschienenen Buches Gali Razia des Konvertiten Julius Konrad Otto auseinander.[75] Brenz hatte zwei Argumente aus diesem Kapitel Ottos aufgegriffen,[76] und Salomo Salman Zevi wies ausdrücklich auf die von Brenz verwendete Quelle hin.[75][77] Julius Konrad Otto – damals Professor an der Akademie Altdorf – hatte eine Aussage der tannaitischen Rabbinen Jose der Priester und Jochanan ben Sakkai aus dem Mischna-Traktat Chagiga (Chag. 14 b, 26) als Rede „von der heiligen Dreyfältigkeit“ (דרײאפעלטיקײט) interpretiert[78] und die biblische Geschichte vom Besuch dreier „Männer“ bei Abraham in Mamre (Gen 18,2 ) als Hinweis auf die drei „Personen“ der Trinität ausgelegt.[79] Salomo Zevi hielt dies für „Narrheit“ (נארהייט) und bezeichnete den Verfasser als „Mumar“ (Apostat).[54]
Drucklegung in Hanau
1609 hatten die Frankfurter Schutzjuden Isaak ha-Levi Langenbach „zum Krebs“, Abraham „zum gulden Schaaf“ und Samuel (Sanwil), Sohn des Seligmann Gelnhäuser „zur weißen Rose / zum Steg“,[80] von Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg ein Privileg zur Errichtung einer hebräischen Druckerei (Typographia Orientalis) in der Hanauer Neustadt erhalten.[81] Salomo Hirsch reiste 1615 – unmittelbar nach der Niederschlagung des judenfeindlichen Frankfurter Fettmilch-Aufstands – nach Hessen, um dort den Druck seines Buches vorzubereiten. Er wohnte im Haus „zum goldenen Adler“ in der Judengasse (heute Nordstraße) im Hanauer Ghetto.
Hirsch hatte die Druckerlaubnis in Hanau ursprünglich für zwei Ausgaben seines Buches beantragt – eine in Deutsch und eine für jüdische Leser in hebräischen Buchstaben. Diese Absicht spiegelt sich noch in einer Passage aus dem Schlusskapitel, in der זלמן Salman (Randnotiz) schrieb:[75]
„Nun hab ich dies Sefer (Buch) in Gallachut[82] (Lateinschrift) drucken lossen auf Begehrn vieler ehrlichen hohes un’ niedriges Standes der Christen. Auf der Juden Tova (Wunsch) un’ Begehrn hab ich’s auch auf Deitscht in Jahadut Otijjot (Judentum-Buchstaben) drucken lossen, da mit sich einer in zutragenden Fällen gegen Christen wisse zu verantworten.“
Auch weitere Notizen zeigen, dass Zevi zwei unterschiedliche Versionen geplant hatte, so beispielsweise der nur hebräisch formulierte Satz: „הערכתי בספר אשר הכינותי לנוצרים – Ich habe es (weiter) ausgeführt in dem Buch, das ich für[83] die Nozrim (= Nazarener; Christen) aufgesetzt habe“.[84] Ähnliche Formulierungen begegnen verschiedentlich.[85]
Die Zensurfreigabe wurde durch den Rektor der Hohen Landesschule in Hanau Walter Keuchen d. J. (Gualtherus Keuchenius) ) (* um 1563; † nach 1625)[86] geprüft.[87] Im Februar 1615 wurde auf Empfehlung seines Gutachtens vom Hanauer Magistrat „das Hebraisch exemplar bewilliget, aber Teutsch exemplar zutrucken verbotten.“[88] Das Buch wurde letztlich im März in nur einer Version auf Hoch-„Deitscht“ (אױף דײטשט) in hebräischen Lettern[89] gedruckt, enthält aber auch hebräische und westjiddische Wendungen.[90] Für die Ausführung der Drucke der Hebräischen Druckerei war seit 1613 der (christliche) Buchdrucker Abraham Leo († nach 1626) aus Brembach in der Rhön[91] angestellt,[81] auch ein „Judischer Setzer“ wurde beschäftigt.[92][93] Keuchen beschwerte sich, dass während des Druckes unautorisierte Änderungen am Text vorgenommen worden waren.[93] Salomo Hirsch strengte noch während seines Aufenthalts in Hanau 1615 einen Prozess gegen die Verleger Abraham „zum gulden Schaaf“ und Isaak „zum Krebs“ in Frankfurt am Main an, weil der mit ihnen geschlossene Verlagsvertrag „über den Druck eines deutschen Buches, genannt ‚Jüdischer Tyriack‘“ verfälscht worden sei.
Salman Zevi erwähnt 1615 „mein Weib mit sechs kleinen Kindern im Elend un’ teurer Zeit“ (מײן װײב מיט זעקס קלײנן קינדרן אים עלענד אונ׳ טײרר צײט)[57] bzw. spricht von „meinen armen Weib un’ Kindern“ (מײנן ארמן װײב אונ׳ קינדרן).[75] Nach einer Mitteilung von Johann Wülfer (1651–1724) soll er verarmt in Regensburg gestorben sein.[94]
Die Erstausgabe von „Salman Zebis“ Judischer Thyriack (sic!) wurde von Theodoricus Hackspan,[95] Hermann Witsius,[96] Joachim Wiese (* um 1640; † nach 1665)[97][98] oder Johann Christoph Wagenseil[99] rezipiert.
65 Jahre nach der Erstveröffentlichung gab Johann Wülfer 1680/81 einen Nachdruck und eine mit Anmerkungen (animadversiones) versehene lateinische Übersetzung des Judischen Theriak heraus.[100] Trotz seiner christlich-kritischen Haltung gegenüber jüdischen Autoren verteidigte Wülfer die Juden nachdrücklich („strongly“) gegen die nach seiner Auffassung unqualifizierten Vorwürfe von Brenz.[101] Wülfer war in seiner Jugend ein Schüler von Rabbi Aaron Samuel ben Israel Kaidanover (1614–1676) in Fürth und von einem gewissen Christian (Levi) de Pomis[102] in Altdorf bei Nürnberg gewesen.[103] Er bezeichnete „unseren Zevi“ (Zevi noster) metaphorisch als einen äußerst schlauen (astutissimus) „Apelles“ (Entwickler eines „Theriak“ (Antidots) der Antike).[104]
Gegenschrift des Johann Andreas Eisenmenger
1700 verfasste Johann Andreas Eisenmenger die antijüdische Schrift Entdecktes Judenthum,[105] die sich vor allem mit Jomtob Lipmann Mühlhausen und dem Buch Judischer Theriak von Salomo Zevi auseinandersetzte.[106] Nach Intervention von Samson Wertheimer und Samuel Oppenheimer wurde der Druck des Buches im Heiligen Römischen Reich von Kaiser Leopold I. verboten.
Quellen
- Hirsch contra Bopfingen Stadt, Bürgermeister und Rat; Auseinandersetzung wegen Schuldforderung, 1582; Österreichisches Staatsarchiv Wien (Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Reichshofrat, Judicialia, Alte Prager Akten 84-38)
- Stadtarchiv Nördlingen (Missivenbücher, 1587–1600)
- Verhandlungen zwischen Wolf Ulrich von Knöringen und den Gläubigern seines Sohnes Wolf Wilhelm von Knöringen auf Vermittlung von Herzog Ludwig Philipp von Pfalz-Neuburg. Enthält u. a.: Vergleich mit dem Juden … Salomon aus Aufhausen, 1600–1601; Landesarchiv Baden-Württemberg. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Bestand A 442 Oberamt Weiltingen, Bü 36)
- Prozessakten Jude Bemmel (auch: Bimmel), gräflich oettingen-wallersteinischer Schutzjude, unter kaiserlichem Geleit zu Pappenheim, später zu Grünstadt wohnhaft ./. … Vormünder der Erben Graf Wilhelms II. von Oettingen-Wallerstein sowie deren Kanzler und Räte zu Wallerstein, 1603–1631; Bayerisches Hauptstaatsarchiv München (RKG 7237); Manfred Hörner (Bearb.): Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Reichskammergericht, Bd. XIII Nr. 5283–5568. München 2006, Nr. 5423, S. 183–186. (books.google.de; eingeschränkte Vorschau)
- Zensurakten, 1615; Hessisches Staatsarchiv Marburg (Bestand 81 Hanauer Regierung, 1/81/23 Einrichtung und Kontrolle der hebräischen Druckerei in Hanau, 3/4 Nr. 5, Bl. 47; Bestand 86 Hanauer Nachträge, Nr. 31116 Hanauische Buchdrucker)
- Klage des Salomon Hirsch aus Aufhausen, wohnhaft in der Gassen zu Hanau beim goldenen Adler, gegen die Drucker[81] Abraham und Isaac[107] zu Frankfurt[80] wegen Verfälschung eines mit ihnen geschlossenen Verlagsvertrages über den Druck eines deutschen Buches, genannt „Jüdischer Tyriack“, 1615; Hessisches Staatsarchiv Marburg (Bestand 86 Hanauer Nachträge, Nr. 26581)
Werke
- זלמן צבי מאױפהױזן[108] אונדרם שענקן שטײן (= Salman Zevi mi[109] -Aufhausen underm Schenken Stein): יודישר טירייאק [= Judischer Theriak]. Typographia Orientalis, האנװאה (Hanowah = Hanau) ראש חודש אדר השני שלמ״ה (= שע״ה) לפ״ק[110][111] (= am Neumondtag „Kopf des Monats“ des zweiten Adar 300+30+40+5 (= 375) nach der kleinen Zählung) (= 1. Adar II 5375 AM = 2. März 1615 n. Chr.)[112] (Digitalisat der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg)
- (Nachdruck) Henrich Meyer, Altdorf M DC LXXX (= 1680) (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München), (books.google.de)
Übersetzungen:
- (lateinisch) Johann Wülfer (Hrsg.): Theriaca Judaica, Sive Liber salutaris, ac planè pharmaceuticus. Nürnberg 1681 (books.google.de)
- (Nachdruck) Johann Wülfer (Hrsg.): Theriaca Judaica, ad examen revocata … Versione Latina, Justique Animadversionibus aucta … Andreas Knorz, Nürnberg 1681 (books.google.de);
enthält auch einen Nachdruck von: Samuel Friedrich Brenz: Jüdischer abgestreiffter Schlangen-Balg (ursprünglich Balthasar Scherf, Nürnberg 1614 bzw. (Nachdruck) 2. Auflage Andreas Knorz, Nürnberg 1680) (books.google.de) und einen Nachdruck von Isaak Viva:[113] Vindex Sanguinis contra Jacobum Geusium[114] (Adam Jongbloet, Amsterdam 1681 bzw. (Nachdruck) Knorzius, Nürnberg 1681) (books.google.de)
- (Nachdruck) Johann Wülfer (Hrsg.): Theriaca Judaica, ad examen revocata … Versione Latina, Justique Animadversionibus aucta … Andreas Knorz, Nürnberg 1681 (books.google.de);
- (hebräisch) Elʻazar Zusman ben Yitzhak Rodelsum (Eleasar Soesman Rödelsheim) (Hrsg.): ספר הנצחון [= Sefer ha-niṣṣachon]. Moshe Frankfurt, Amsterdam 1737 (Digitalisat der Freimann-Sammlung der Universitätsbibliothek Frankfurt), (books.google.de)
- (hebräisch) Abraham Kaminetzky (Hrsg.): ספר מרפא לשון [= Sefer marpe laschon]. Isaak Goldmann, Warschau 1873 (Digitalisat bei HebrewBooks.org), (books.google.de)
- (deutsch bzw. Übertragung in Lateinschrift, in Auszügen) Max Grünbaum: Jüdischer Theriak. In: Jüdischdeutsche Chrestomathie. Zugleich ein Beitrag zur Kunde der hebräischen Literatur. Brockhaus, Leipzig 1882, bes. S. 562–585 (Digitalisat der Freimann-Sammlung der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main), (books.google.de)
- (englisch) Morris M. Faierstein (Hrsg.): Yudisher Theriak. An Early Modern Yiddish Defense of Judaism. Wayne State University Press, Detroit 2016. (books.google.de; eingeschränkte Vorschau)
Literatur
- Johann Christoph Wolf: זלמן צבי. Zalman Zevi. In: ders: Bibliothecae Hebraea. Bd. I. Christian Liebezeit, Hamburg/ Leipzig 1715, Nr. 576, S. 358f (books.google.de); זלמן צבי. Salman Zevi. In: ders: Bibliothecae Hebraea. Bd. III. Felginer Witwe, Hamburg und Leipzig 1727, S. 245 (books.google.de)
- Zevi, (Salman). In: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschaften und Künste. Bd. LXII: Zev–Zi. Johann Heinrich Zedler, Leipzig/ Halle 1751, Sp. 380 (zedler-lexikon.de, Bayerische Staatsbibliothek München)
- Samuel Mayer: Salomon Zebi, der Theriakolog. In: Allgemeine Zeitung des Judenthums. Band 10, 1846, S. 340–342.[115] (books.google.de)
- Даниил Авраамович Хвольсон (Daniil Awraamowitsch Chwolson): О некоторых средневековых обвинениях против евреев (= Über einige mittelalterliche Anschuldigungen gegen Juden). Sankt Petersburg 1861, S. 104f (books.google.de); 2. Auflage Goldenblum, Sankt Petersburg 1880, S. 216f. (books.google.de)
- (erweiterte deutsche Übersetzung der 2. Auflage) Die Blutanklage und sonstige mittelalterliche Beschuldigungen der Juden. J. Kauffmann, Frankfurt am Main 1901, S. 205–207; vgl. S. 161. (books.google.de; eingeschränkte Vorschau), (Digitalisat im Internet Archive), (sammlungen.ub.uni-frankfurt.de, Digitalisat der Freimann-Sammlung der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main)
- Max Grünbaum: Jüdischdeutsche Chrestomathie. Zugleich ein Beitrag zur Kunde der hebräischen Literatur. Brockhaus, Leipzig 1882, S. 560–585. (sammlungen.ub.uni-frankfurt.de, Digitalisat der Freimann-Sammlung der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main), (books.google.de)
- Ludwig Müller: Aus fünf Jahrhunderten. Beiträge zur Geschichte der jüdischen Gemeinden im Riess. In: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben und Neuburg. Band 25, 1898, S. 1–124; Band 26, 1899, S. 81–182 (daten.digitale-sammlungen.de, Digitalisat, und daten.digitale-sammlungen.de, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München), (books.google.de) und (books.google.de)
- Manfred Hörner: Bemmel, ein Geldverleiher und Viehhändler aus dem schwäbisch-fränkischen Grenzgebiet. In: Manfred Treml (Hrsg.): Lebensläufe. (= Geschichte und Kultur der Juden in Bayern. 12). Saur, München 1988, S. 31–35. (books.google.de; eingeschränkte Vorschau)
- Stephen G. Burnett: Hebrew Censorship in Hanau. A Mirror of Jewish-Christian Coexistence in Seventeenth-Century Germany. In: Raymond B. Waddington, Arthur H. Williamson (Hrsg.): The Expulsion of the Jews: 1492 and After. (= Garland Studies in the Renaissance. 2). Garland, New York 1994, S. 197–222. (digitalcommons.unl.edu, University of Nebraska Lincoln)
- Stephen G. Burnett: German Jewish Printing in the Reformation Era (1530–1633). In: Dean Phillip Bell, Stephen G. Burnett (Hrsg.): Jews, Judaism, and the Reformation in Sixteenth-Century Germany. (= Studies in Central European Histories. 37). Brill, Leiden und Boston 2006, S. 503–527 (Online der University of Nebraska Lincoln)
Einzelnachweise
- Eintrag in der Bibliography of The Hebrew Book des Institute for Hebrew Bibliography der Hebrew University of Jerusalem; Namensvariante in der Normdatei des Virtual International Authority File u. a.
- Prozessakten, Bayerisches Hauptstaatsarchiv München (RKG 7237); Manfred Hörner (Bearb.): Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Reichskammergericht, Bd. XIII Nr. 5283–5568 . München 2006, Nr. 5423, S. 183–186.
- Felix Sutschek, Bernhard Hildebrand: Museum zur Geschichte der Juden im Ostalbkreis in der ehemaligen Synagoge Bopfingen-Oberdorf. Trägerverein Ehemalige Synagoge Oberdorf, Bopfingen 2004, S. 10.
- Leopold Zunz: Namen der Juden. Eine geschichtliche Untersuchung. L. Fort, Leipzig 1837, S. 50 (books.google.de)
- Ludwig Müller: Aus fünf Jahrhunderten. Beiträge zur Geschichte der jüdischen Gemeinden im Riess. In: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben und Neuburg. Band 25, 1898, S. 1–124; Band 26, 1899, S. 81–182, bes. Band 26, 1899, S. 174.
- Kaspar Egertenmeier und Leonhard Scheitlin, beide aus Sechtenhausen, als Pfleger des Hans, Sohn des Klaus Scheitlin daselbst ./. Hirsch, Jude zu Aufhausen (zugestellt in Pflaumloch), und Samuel, Jude zu Trendel (zugestellt in Polsingen). Schuldklagen vor dem Hofgericht Rottweil und dem Reichskammergericht, 1560–1562; Landesarchiv Baden-Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Reichskammergericht, Nr. 3804 (S 2704)); Alexander Brunotte, Raimund J. Weber (Bearb.): Akten des Reichskammergerichts im Hauptstaatsarchiv Stuttgart. Inventar des Bestands C 3, Bd. XLVI/6 S–T. (= Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg. 46). W. Kohlhammer, Stuttgart 2005, S. 128f. (books.google.de; eingeschränkte Vorschau).
- Alexander Brunotte, Raimund J. Weber (Bearb.): Akten des Reichskammergerichts im Hauptstaatsarchiv Stuttgart. Inventar des Bestands C 3. Bd. XLVI/4: I–M. (= Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg. 46). W. Kohlhammer, Stuttgart 2000, Nr. 2899 (M 3274), S. 499.
- Prozessakten Philipp Riedesel von Camberg, Komtur des Johanniterordens zu Kleinerdlingen, vertreten durch seinen Verwalter Gebhard Koch, sowie deren Untertan Michael Dieterich zu Kleinerdlingen ./. (Bekl. 1. Instanz) Jude Hirsch zu Pflaumloch, 1576–1584; Bayerisches Hauptstaatsarchiv München (RKG 7127); Manfred Hörner (Bearb.): Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Reichskammergericht, Bd. XIII Nr. 5283–5568. München 2006, Nr. 5383 (J 550), S. 133f. (books.google.de; eingeschränkte Vorschau).
- Ratsprotokolle der Reichsstadt Bopfingen, Einträge vom 21. Oktober 1563 (Hirsch ./. Balthasar Enßlin) und 19. Juni 1567 (Jud Hirsch und Nemlin (wohl richtig: Henlin) aus Pflaumloch ./. Jakob Beck wegen einer Schuld von 380 Gulden); Wilfried Sponsel: Quellen und Bestände der Fürstlich Oettingischen Archive auf der Harburg zur Geschichte der Juden in der Grafschaft Oettingen. In: Peter Fassl (Hrsg.): Neuere Forschungen und Zeitzeugenberichte. (Geschichte und Kultur der Juden in Schwaben 2). Thorbecke, 2000, S. 161–174, bes. S. 163.
- Akte Schuldurkunde des früheren Müllers von Oberdorf Jakob Beck … bis zur Gesamtsumme von 380 Gulden des Kaiserlichen Reichshofrats (Hirsch, Jude, aus Pflaumloch ./. Bürgermeister und Rat der Bopfingen), 1582; Alte Prager Akten (K. 84; Akte 1954).
- Ludwig Müller: Aus fünf Jahrhunderten. Beiträge zur Geschichte der jüdischen Gemeinden im Riess. In: Zeitschrift des Historischen Vereins für Schwaben und Neuburg. Band 25, 1898, S. 1–124; Band 26, 1899, S. 81–182, bes. Band 26, 1899, S. 176, 179, 180 und 182 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München).
- Hermann Bauer: Die Schenken von Ehringen und Schenkenstein. In: Jahresbericht des Historischen Kreis-Vereins im Regierungsbezirke von Schwaben und Neuburg. Band 32, 1867, S. 56–84, bes. S. 84 (books.google.de)
- Paul Sauer (Bearb.): Die jüdischen Gemeinden in Württemberg und Hohenzollern. Denkmale • Geschichte • Schicksale. (= Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg 18; Inventar der Akten des Reichskammergerichts 16). W. Kohlhammer, Stuttgart 1966, S. 29. (books.google.de; eingeschränkte Vorschau).
- Salomon Zevi: יודישר טירייאק [= Judischer Theriak]. Typographia Orientalis, Hanau 5375 AM = 1615, Kap. 4, § 12, Bl. 25 (Digitalisat der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg) = (lateinische Übersetzung) Theriaca Judaica, Sive Liber salutaris, ac planè pharmaceuticus. Nürnberg 1681, S. 225. (books.google.de) zum Jahr 1608.
- Sigismund Hosmann: Das schwer zu bekehrende Juden-Hertz. Hoffmann, Helmstedt 1699, S. 46 (ergänzt 2. Aufl. 1701, S. 48f); Johann Jacob Schudt: Jüdischer Merckwürdigkeiten … I. Theil und … II. Theil. Hocker, Frankfurt am Main 1714. (Google-Books und books.google.de) u. a.
- Zum Folgenden Prozessakten Jude Bemmel (auch: Bimmel), gräflich oettingen-wallersteinischer Schutzjude, unter kaiserlichem Geleit zu Pappenheim, später zu Grünstadt wohnhaft ./. … Vormünder der Erben Graf Wilhelms II. von Oettingen-Wallerstein sowie deren Kanzler und Räte zu Wallerstein, 1603–1631; Bayerisches Hauptstaatsarchiv München (RKG 7237); Manfred Hörner (Bearb.): Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Reichskammergericht, Bd. XIII Nr. 5283–5568. München 2006, Nr. 5423, S. 183–186; (selbes Rubrum), 1608–1611 (RKG 7240); ebenda, Nr. 5424, S. 186; Jude Abraham Fräncklin, gräflich oettingischer Schutzjude zu Wallerstein (Bekl. 1. Instanz) ./. Jude Bemmel zu Grünstadt (Kl. 1 .Instanz), 1608–1612 (RKG 7244); ebenda, Nr. 5417, S. 175.
- Manfred Hörner: Bemmel, ein Geldverleiher und Viehhändler aus dem schwäbisch-fränkischen Grenzgebiet. In: Manfred Treml (Hrsg.): Lebensläufe. (Geschichte und Kultur der Juden in Bayern 12). Saur, München 1988, S. 31–35.
- Bayerisches Hauptstaatsarchiv München (RKG 7237 Q 31).
- Zum Folgenden Manfred Hörner: Bemmel, ein Geldverleiher und Viehhändler aus dem schwäbisch-fränkischen Grenzgebiet. In: Manfred Treml (Hrsg.): Lebensläufe. (Geschichte und Kultur der Juden in Bayern 12). Saur, München 1988, S. 31–35.
- „Judt; Jud“ aus Bechhofen ist Familienname; vgl. Quittungen des Pimel (Bemel) Jud zu Oettingen und Pappenheim, 1604 und 1606; Staatsarchiv Ludwigsburg (B 113 I Limpurg-Obersontheim, Erbschenken, Bü 1935) u. a.
- Claudia Steffes-Maus: Zum jüdischen Pferdehandel im Rothenburger Umland während des frühen 17. Jahrhunderts. In: Sigrid Hirbodian (Hrsg.): Pro Multis Beneficiis. FS Friedhelm Burgard. (Trierer historische Forschungen 68). Kliomedia, Trier 2012, S. 255–270, bes. S. 258, 261 und 265 (PDF auf der Website des Projekts Medieval Ashkenaz der Universität Trier).
- Um den in den Reichspolizeiverordnungen von 1548 und 1577 vorgeschriebenen Maximal-Zinssatz von 5 % (→ Wucher) zu umgehen, enthielt der Nominalbetrag in Darlehnsverträgen der Frühen Neuzeit manchmal bereits einen eingerechneten Zins-Anteil über das tatsächlich verliehene Kapital hinaus.
- Sohn des Hans Arnold von Seckendorff und der Magdalena Schenck von Schenkenstein.
- Gerhard Rechter: Die Seckendorff. Bd. II Die Linien Nold, Egersdorf, Hoheneck und Pfaff. (= Veröffentlichungen der Gesellschaft für Fränkische Geschichte. Reihe 9 Darstellungen aus der fränkischen Geschichte. 36,2). Degener, Neustadt an der Aisch 1990, S. 219.
- Bayerisches Hauptstaatsarchiv München (RKG 7237 Q 7).
- Landesarchiv Baden-Württemberg Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Bestand A 442 Oberamt Weiltingen, Bü 36).
- Bayerisches Hauptstaatsarchiv München (RKG 7237 Q 25, Nr. 19).
- Zum Vornamen וייבוש Phoebus, Vivus „der Leuchtende“, entspricht hebräisch אורי Uri = „Licht“.
- Bayerisches Hauptstaatsarchiv München (RKG 7237 Q 12).
- Wilhelm Kraft: Zur Geschichte der Juden in Pappenheim. In: Monatsschrift für Geschichte und Wissenschaft der Judentums. 70, 1926, S. 277–283 (PDF bei Alemannia Judaica).
- Bayerisches Hauptstaatsarchiv München (RKG 7240); nicht gemeint ist der Dinkelsbühler Weiler Grünstädt bei Wört.
- Georg Schumacher: Einige ältere Nachrichten über Leutershausen, Jochsberg, Rauenbuch und Büchelberg. In: Jahresbericht des Historischen Vereins von Mittelfranken. 11, 1841, S. 43–89, bes. S. 79 (books.google.de)
- Prozessakten Wolf Wilhelm von Knöringen zu Weiltingen, herzoglich württembergischer Rat (Bekl. 1. Instanz) ./. Jude Bemmel zu Grünstadt, früher zu Pappenheim (Kl. 1. Instanz), 1607–1616 (1619), und Wolf Wilhelm von Knöringen zu Weiltingen und Rechenberg ./. Graf Wilhelm von Mansfeld, markgräflich brandenburgischer Geheimer Rat und Hofmarschall zu Ansbach, sowie Jude Bemmel zu Leutershausen, 1615–1618; Stefan Breit, Wolfgang Pledl (Bearb.): Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Reichskammergericht, Bd. XIV Nr. 5569–6206. München 2008, Nr. 5898 und 5911, S. 316f, 327f u. a.
- Manfred Hörner: Bemmel, ein Geldverleiher und Viehhändler aus dem schwäbisch-fränkischen Grenzgebiet. In: Manfred Treml (Hrsg.): Lebensläufe. (Geschichte und Kultur der Juden in Bayern 12). Saur, München 1988, S. 31–35, bes. S. 33.
- Salman Zevi: יודישר טירייאק [= Judischer Theriak]. Typographia Orientalis, Hanau 5375 AM = 1615, Kap. 2, § 31, Beleg 7 (עדות ז׳), Bl. 14 (Digitalisat der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg) = (lateinische Übersetzung) Theriaca Judaica, Sive Liber salutaris, ac planè pharmaceuticus. Nürnberg 1681, S. 108 (books.google.de): „Italia“.
- „Fraenkel“ ist Beiname mehrerer jüdischer Familien aus dem Riesgau, z. B. auch der Familie Mirels-Heller-Wallerstein; vgl. Anmerkung von Jiska Cohen-Mansfied (Hrsg.) zu Abraham A. Fraenkel: Recollections of a Jewish Mathematician in Germany. Birkhäuser, Basel 2016, S. 3f Anm. 8. (books.google.de, eingeschränkte Vorschau) u. a.
- 1573 Kastner in Weißenhorn, 1578, 1600 in Niederalfingen, nach 1610 Nachlassverwalter des verstorbenen Coppel zu Neresheim.
- Mayer zu Gunzenhausen erwirkte in einem Prozess die Landgerichtsacht (Contumaxacht) gegen Hans (Jakob?) von Seckendorff; vgl. Siegfried Hänle: Geschichte der Juden im ehemaligen Fürstenthum Ansbach. Carl Junge, Ansbach 1867, S. 28, 38 und 47f (books.google.de)
- Wilhelm Lux: Die israelitische Kultusgemeinde in Gunzenhausen. In: Christof Beck (Hrsg.): Heimatbuch der Stadt Gunzenhausen. Gunzenhausen 1982, S. 192f (Digitalisat der Stadt Gunzenhausen).
- Oettingischer Schutzbrief für Köppelmann, Mayrlen und Hänlen in Neresheim, 1595; Fürstlich Oettingen-Wallersteinsches Archiv Harburg (III.18.8b–1); Johannes Mordstein: Selbstbewusste Untertänigkeit. Obrigkeit und Judengemeinden im Spiegel der Judenschutzbriefe der Grafschaft Oettingen 1637–1806. (diss. phil. Augsburg 2003). Bibliotheca academica, Epfendorf 2005, S. 44.
- Verwandtschaftsbeziehungen auch in den Prozessakten zum Nachlass des Coppel von Neresheim; Bayerisches Hauptstaatsarchiv München (RKG 7242); Manfred Hörner (Bearb.): Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Reichskammergericht, Bd. XIII Nr. 5283–5568. München 2006, Nr. 5431, S. 200f.
- Kaiserlicher Fiskal am Reichshofrat ./. Erben des Koppel; Auseinandersetzung wegen Strafzahlungen, 1612; Österreichisches Staatsarchiv Wien (Haus-, Hof- und Staatsarchiv, Reichshofrat, Judicialia, Alte Prager Akten 84-50); Eva Ortlieb (Bearb.): Die Akten des Kaiserlichen Reichshofrates. Alte Prager Akten, Bd. II E–J. Erich Schmidt, Berlin 2019, Nr. 1247, 1248 und 1301, S. 139f und 171f (rep.adw-goe.de, PDF der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen).
- Aus Neudenau, 1581 immatrikuliert in Freiburg im Breisgau, 1584 Baccalaureat, 1586 Magister, 1590 Promotion mit Theses De Iure Regali bei dem Professor der Kanonistik Jakob Bilonius (* um 1530; † 1592) aus Metz, gräflich oettingischer Rat und Amtmann, seit 1603 Besitzer von Schloss Utzmemmingen, 1622 Kanzler zu Wallerstein, seit 1607 verheiratet mit Barbara von Adelshofen († 1625), Witwe von Martin Schletz zu Ingelfingen, oettingischem Pfleger zu Baldern.
- Heinrich Christian von Senckenberg, Johann Jakob Schmauß (Hrsg.): Neue und vollständigere Sammlung der Reichs-Abschiede. Bd. II. Koch, Frankfurt am Main 1747, S. 622 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München).
- Manfred Hörner: Bemmel, ein Geldverleiher und Viehhändler aus dem schwäbisch-fränkischen Grenzgebiet. In: Manfred Treml (Hrsg.): Lebensläufe. (Geschichte und Kultur der Juden in Bayern 12). Saur, München 1988, S. 31–35, bes. S. 34.
- Bayerisches Hauptstaatsarchiv München (RKG 7237 Q 41).
- Im Sinne von „wegen schwerwiegender“, Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. Bd. I. Hirzel, Leipzig 1854, Sp. 1774.
- Alfred Klepsch: Westjiddisches Wörterbuch. Bd. I. Niemeyer, Tübingen 2004, S. 558f; vgl. Theriaca Judaica, Sive Liber salutaris, ac planè pharmaceuticus, hrsg. von Johann Wülfer. Nürnberg 1681, S. 161 „curia“ (books.google.de)
- Salman Zevi: יודישר טירייאק [= Judischer Theriak]. Typographia Orientalis, Hanau 5375 AM = 1615, Kap. 3, § 9, Bl. 19 (Digitalisat der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg) = (lateinische Übersetzung) Theriaca Judaica, Sive Liber salutaris, ac planè pharmaceuticus. Nürnberg 1681, S. 161 (books.google.de)
- (Übertragung in Lateinschrift) Johann Christoph Wagenseil: Benachrichtigungen Wegen einiger die Jüdischheit betreffenden wichtigen Sachen IV. Bericht Was es mit dem … Alenu … vor eine Bewandnüß habe. Johann Heinichen Witwe, Leipzig 1705, S. 24 (books.google.de)
- Erwähnungen 1619/20, 1623/24, 1625 u. ö.; Fürstlich Oettingen-Wallersteinsches Archiv Harburg (III.18.6b–1).
- Salman Zevi: יודישר טירייאק [= Judischer Theriak]. Typographia Orientalis, Hanau 5375 AM = 1615 (Digitalisat der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg); Nachdruck Henrich Meyer, Altdorf 1680 (reader.digitale-sammlungen.de, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München).
- Samuel Friedrich Brenz aus Osterberg, später in Breitenau, ursprünglicher Name Löw, verballhort: Friedrich Franz (← Brenz) aus Ittingen (= Oettingen). 1601 im ansbachischen Feuchtwangen getauft, verfasste Jüdischer abgestreiffter Schlangen-Balg. Balthasar Scherf, Nürnberg 1614 (books.google.de)
- מומר ist die rabbinische Bezeichnung für jemanden, der vom Judentum abgefallen ist.
- Salman Zevi: יודישר טירייאק [= Judischer Theriak]. Typographia Orientalis, Hanau 5375 AM = 1615, Kapitel 1, § 10 (Digitalisat der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg) mit Wechsel in die hebräische Sprache.
- דק״ק = דקהלה קדושה.
- Salman Zevi: יודישר טירייאק [= Judischer Theriak]. Typographia Orientalis, Hanau 5375 AM = 1615, Vorwort (Digitalisat der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg) = (lateinische Übersetzung) Theriaca Judaica, Sive Liber salutaris, ac planè pharmaceuticus. Nürnberg 1681, Praefatio. S. 3 (books.google.de)
- = vor.
- = beschimpft.
- = vielen.
- = bekräftigt.
- Zur Perfektbildung mit dem Hilfsverb „haben“ siehe Josef Weissberg: Jiddisch. Eine Einführung. (Germanistische Lehrbuchsammlung 27). P. Lang, Bern 1988, S. 146.
- Salman Zevi: יודישר טירייאק [= Judischer Theriak]. Typographia Orientalis, Hanau 5375 AM = 1615, Vorwort, Bl. 1f (Digitalisat der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg) = (lateinische Übersetzung) Theriaca Judaica, Sive Liber salutaris, ac planè pharmaceuticus. Nürnberg 1681, Praefatio. S. 2f (books.google.de)
- Salomon Zevi: (lateinische Übersetzung) Theriaca Judaica, Sive Liber salutaris, ac planè pharmaceuticus. Nürnberg 1681, bes. S. 15, 17f, 22f, 97f, 102, 110, 154f, 160, 164, 166, 216, 220–227, 231, 380f.
- Beide enthalten in Josef Karo: Schulchan Aruch. Venedig 1565 und weitere Auflagen.
- Salomon Zevi: (lateinische Übersetzung) Theriaca Judaica, Sive Liber salutaris, ac planè pharmaceuticus. Nürnberg 1681, bes. S. 27, 154f, 166, 233.
- „Baal Tosphot“; u. a. Verfassers eines Kommentars zum Traktat Nedarim.
- „Baal Zeda lederech“; Menahem ben Zerah: צידה לדרך – Tsedah la-derech. Abraham Usque, Ferrara 1554.
- Jakob ben Jehuda Weil: שאלות ותשובות – Scheʾelot u-teschuvot (= Fragen und Antworten) (um 1400). Typographia Orientalis, Hans Jakob Henne († 1613), Hanau 1610 (Digitalisat der Österreichischen Staatsbibliothek Wien).
- Elia Baḥur Levita: ספר התשבי – Sefer ha-Tischbi. In: Opusculum recens Hebraicum. Isny 1541 (books.google.de); ders: Lexicon hebraicum utilissimum. Paul Fagius, Basel 1557 (books.google.de); David Kimchi, Elia Baḥur Levita (Hrsg.): ספר השרשים – Sefer ha-Scheraschim. Justinian, Venedig 1547 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München).
- Salomon Zevi: Theriaca Judaica, Sive Liber salutaris, ac planè pharmaceuticus. Nürnberg 1681, bes. S. 97–100, 158f, 218, 223, 225.
- Jurist, 1537–1564 Pfleger der Juden (Conservatore degli Ebrei) in Casale Monferrato, ab 1567 dort Präsident des Senats, viele juristische Veröffentlichungen, trat für die Duldung der Juden ein; Ettore Dezza: Rolando Dalla Valle (1500 c.–1575). Politica, diritto, strategie familiari nell'esperienza di un giurista casalese del Cinquecento. In: Monferrato Arte e Storia. 9, 1997, S. 23–44 (PDF der Associazione Casalese Arte e Storia).
- Salman Zevi: יודישר טירייאק [= Judischer Theriak]. Typographia Orientalis, Hanau 5375 AM = 1615, Kap. I, § 7, 11, 20; Kap. II, § 19, 30; Kap. III, § 1; Kap. IV, § 6 = (lateinische Übersetzung) Theriaca Judaica, Sive Liber salutaris, ac planè pharmaceuticus. Nürnberg 1681, Praefatio. S. 18, 21, 29, 101, 106, 155f, 160, 164, 221, 229, 233.
- Salman Zevi: יודישר טירייאק [= Judischer Theriak]. Typographia Orientalis, Hanau 5375 AM = 1615, Kap. II, § 4, 5 und § 13–15, Bl. 10 und 11 (Digitalisat der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg) = (lateinische Übersetzung) Theriaca Judaica, Sive Liber salutaris, ac planè pharmaceuticus. Nürnberg 1681, S. 96f und 99f (books.google.de)
- Salman Zevi: יודישר טירייאק [= Judischer Theriak]. Typographia Orientalis, Hanau 5375 AM = 1615, קאפיטל ז, א = Kapitel 7, § 1, Bl. 35 (Digitalisat der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg) = (lateinische Übersetzung) Theriaca Judaica, Sive Liber salutaris, ac planè pharmaceuticus. hrsg. von Johann Wülfer. Nürnberg 1681, S. 380f; vgl. S. 382 und 389 (books.google.de)
- Samuel Friedrich Brenz: Jüdischer abgestreiffter Schlangenbalg. Balthasar Scherf, Nürnberg 1614 (books.google.de). Der von Zevi aufgriffene Begriff כת שלישית (traditionell übersetzt: „dritte Abteilung“, Otto: „Dreyfältigkeit“) erscheint hebräisch nicht bei Brenz, sondern nur bei Julius Konrad Otto: Gali Razia. Sebastian Körber, Nürnberg 1605.
- Johann Wülfer: Animadversiones. In: ders. (Hrsg.): Theriaca Judaica. Nürnberg 1681, S. 389.
- Gali Razia. Occultorum Detectio. Sebastian Körber, Nürnberg 1605, Buch 1, Kapitel 1, S. 37 (books.google.de)
- Gali Razia. Occultorum Detectio. Sebastian Körber, Nürnberg 1605, Buch 1, Kapitel 1, S. 40 (books.google.de)
- Cilli Kasper-Holtkotte: Die jüdische Gemeinde von Frankfurt am Main in der Frühen Neuzeit. Walter de Gruyter, Berlin 2010, S. 68, 174 und 200.
- Zur Typographia Orientalis in Hanau vgl. Gustav Könnecke: Hessisches Buchdruckerbuch. Elwert, Marburg 1894, S. 136–138 (books.google.de); Christoph Reske, Josef Benzing: Die Buchdrucker des 16. und 17. Jahrhunderts im deutschen Sprachgebiet. Harrassowitz, Wiesbaden 2007, S. 254 und 348. Die Hebräische Druckerei in Hanau wurde 1630 geschlossen.
- Christliche Geistlichkeit; eigentlich „geschoren, tonsuriert“.
- Johann Christoph Wolf: זלמן צבי. Salman Zevi. In: ders: Bibliothecae Hebraea. Bd. III. Felginer Witwe, Hamburg und Leipzig 1727, S. 245 (books.google.de), rechnet mit einem vor 1615 erschienenen, – verschollenen – weiteren Buch Salman Zevis und übersetzt „contra Christianos – gegen die Christen“.
- Salman Zevi: יודישר טירייאק [= Judischer Theriak]. Typographia Orientalis, Hanau 5375 AM = 1615, Kap. 1, § 16, Bl. 8 (Digitalisat der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg) = (lateinische Übersetzung) Theriaca Judaica, Sive Liber salutaris, ac planè pharmaceuticus. Nürnberg 1681, S. 26 und S. 87f (books.google.de)
- Salman Zevi: יודישר טירייאק [= Judischer Theriak]. Typographia Orientalis, Hanau 5375 AM = 1615, Kap. 1, § 9, § 11; Kap. 2, § 17, § 27, § 31; Kap. 3, § 15; Kap. 5, § 14 = (lateinische Übersetzung) Theriaca Judaica, Sive Liber salutaris, ac planè pharmaceuticus. Nürnberg 1681, S. 21, 101, 105, 109, 162, 166, 197, 297.
- Aus Düren, Studium 1603 in Herborn, 1604 in Marburg, 1605 in Basel, 1606 in Heidelberg und 1608 in Genf, 1612–1622 Rektor der Akademie in Hanau, 1625 in Frankfurt am Main, Sohn von Wilhelm Keuchen.
- Stephen G. Burnett: Hebrew Censorship in Hanau. A Mirror of Jewish-Christian Coexistence in Seventeenth-Century Germany. In: Raymond B. Waddington, Arthur H. Williamson (Hrsg.): The Expulsion of the Jews: 1492 and After. (Garland Studies in the Renaissance 2). Garland, New York 1994, S. 197–222, bes. S. 205 und 208f (Online der University of Nebraska Lincoln.
- Rückseitige Notiz auf einer Eingabe von Salman Hirsch, „Jud zu Aufhausen, der Zeit zu Hanaw bei den guldenen Adler“, an die Hanauer Kanzlei vom 30. Januar 1615; Hessisches Staatsarchiv Marburg (Bestand 86 Hanauer Nachträge, 31116 Hanauische Buchdrucker).
- Steven M. Lowenstein: Deutsch in hebräischen Lettern. In: Aschkenas. Zeitschrift für Geschichte und Kultur der Juden. 18-19/2 (2008/09), S. 367–375.
- Helmut Dinse, Sol Liptzin: Einführung in die jiddische Literatur. (= Sammlung Metzler. M 165). Metzler, Stuttgart 1978, S. 63. (books.google.de; eingeschränkte Vorschau).
- Christoph Reske: Die Buchdrucker des 16. und 17. Jahrhunderts im deutschen Sprachgebiet. (Beiträge zum Buch- und Bibliothekswesen 51). Harrassowitz, Wiesbaden 2007, S. 348.
- Brief von Walter Keuchen aus Hanau an Johannes Buxtorf in Basel vom 19. Januar 1618.
- Stephen G. Burnett: German Jewish Printing in the Reformation Era (1530–1633). In: Dean Phillip Bell, Stephen G. Burnett (Hrsg.): Jews, Judaism, and the Reformation in Sixteenth-Century Germany. Brill, Leiden 2006, S. 503–527, bes. S. 524f mit Anm. 87.
- Johann Wülfer: Theriaca Judaica, Sive Liber salutaris, ac planè pharmaceuticus. Nürnberg 1681, Animadversiones. S. 333 (books.google.de)
- ספר נצחון – Sefer nitsaḥon. Liber Nizachon Rabbi Lipmanni, conscriptus anno a Christo nato M.CCC.XCIX. Wolfgang Endter, Nürnberg 1644, S. 276–281 und 387f (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München).
- Hermann Witsius: Judaeus Christianizans circa principia fidei & SS. Trinitatem. Jacob van Doeyenborgh, Utrecht 1661, S. 102f, 175 und 236 (books.google.de)
- Aus Neugarten, 1657 immatrikuliert in Frankfurt an der Oder, ab 1661 in Wittenberg.
- Joachim Wiese: Obtrectator Apella, Seu Calumniarum Judaicarum in Christum Salvatorem et Christianos ex scriptis praecipue Talmudicis petita recensio. In: August Pfeiffer (Hrsg.): Fasciculus dissertationum philologicarum, in quibus agitur de Talmude Judaeorum. Michael Wendt, Wittenberg 1665, S. 20–37, bes. S. 23–25 und 32 (books.google.de). Der Titel bezieht sich auf Horaz: Satiren (I, 5, 100): „Credat Judaeus Apella (= Das glaube der (leichtgläubige) Jude Apella)“, d. h., das glaube, wer mag; Eccard (Eggert) Stockfleth: De Talmude Judaeorum. In: ebenda. S. 1–19, bes. S. 16.
- Johann Christoph Wagenseil: Sota. Hoc est: Liber mischnicus De uxore adulterii suspecta. Henrich Schönnerstädt, Altdorf 1674, S. 1058f (books.google.de)
- Johann Wülfer: Theriaca Judaica, Sive Liber salutaris, ac planè pharmaceuticus. Nürnberg 1681 (books.google.de)
- Gotthard Deutsch, Sigmund Mannheimer: Brenz, Samuel Friedrich. In: The Jewish Encyclopedia. Bd. III. Funk & Wagnalls, New York 1902, S. 370; vgl. Kaufmann Kohler, Richard Gottheil: Apostasy and Apostates from Judaism. In: Bd. II. Funk & Wagnalls, New York 1901, S. 12–18, bes. S. 17.
- Portugiesischer Jude aus Amsterdam, 1668 in der Nürnberger Augustinerkirche getauft.
- Carl Christian Hirsch, Andreas Würfel: Diptycha ecclesiae Sebaldinae das ist: Verzeichnis und Lebensbeschreibungen der Herren Prediger … an … St. Sebald in Nürnberg …, Bd. II. Roth, Nürnberg 1756, S. 33–36 (books.google.de)
- Johann Wülfer (Hrsg.): Theriaca Judaica, ad examen revocata. Andreas Korzius, Nürnberg 1681 (books.google.de)
- Johann Andreas Eisenmenger: [Des bey 40 Jahr von der Judenschafft mit Arrest bestrickt gewesene, nunmehro aller durch Autorität eines Hohen Reichs-Vicariats relaxirte Johann Andreä Eisenmengers …] Entdecktes Judenthum, Bd. I/II. Königsberg 1711 (Digitalisat und Digitalisat der Universität Greifswald), (Google-Books und books.google.de); o. O. [Berlin] 1700 (= 1740) (Google-Books und books.google.de)
- Gerhard Lauer: Die Rückseite der Haskala. Geschichte einer kleinen Aufklärung. Wallstein, Göttingen 2008, S. 63.
- Abraham „zum gulden Schaaf“ und Isaak ha-Levi Langenbach „zum Krebs“.
- Im Nachdruck 1680: מאױפן הױזן (mi-Aufen Hausen).
- Hebräisch -מן, מ – mi(n) bedeutet „aus“.
- לפרט קטן= לפ״ק „nach der kleinen Zählung“ (ohne eine Ziffer für Tausender); שלמ״ה statt שע״ה (beides ergibt den Zahlwert 375) wegen der Anspielung auf שלם „Schalom“.
- In der lateinischen Übersetzung 1681: „Novilunio Mensis Adar secundi CCCLXXV (= 375)“.
- Erstausgabe erhalten in der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg (Sign. H61/WAGENSEIL.VK 196), Universitätsbibliothek Trier (Sign. nc41640) und Det Kongelige Bibliotek Kopenhagen (Sign. jid-1428).
- Isaak Viva (1644–1723) aus Padua, auch Isaac Ḥayyim Cantarini oder Isac Vita ha-Kohen, italienischer Arzt, Rabbi und Dichter.
- Jacob Geuze, Jacobus Geusius oder Gheusius († 1671) aus Leeuwarden, 1660 immatrikuliert in Groningen, 1663 Dr. med., Arzt und Theologe, antijüdischer Schriftsteller.
- Siehe auch Samuel Mayer: Belletristisches. Prag vor hundert Jahren. In: Allgemeine Zeitung des Judenthums. Band 13, 1849, S. 630–632, 659–664, 690–692 und 704–706, bes. S. 663. (books.google.de)