Trinität
Die Dreieinigkeit, Dreifaltigkeit oder Trinität (lateinisch trinitas; altgriechisch τριάς Trias ‚Dreizahl‘, ‚Dreiheit‘) ist in der christlichen Theologie die Wesenseinheit Gottes in drei Personen oder Hypostasen, nicht drei Substanzen. Diese werden „Vater“ (Gott der Vater, Gott Vater oder Gottvater), „Sohn“ (Jesus Christus, Sohn Gottes oder Gott Sohn) und „Heiliger Geist“ (Geist Gottes) genannt. Damit wird zugleich ihre Unterscheidung und ihre unauflösbare Einheit ausgedrückt.
Die christliche Trinitätslehre wurde seit Tertullian durch verschiedene Theologen, wie besonders Basilius der Große, und Synoden zwischen 325 (Erstes Konzil von Nicäa) und 675 (Synode von Toledo) entwickelt. Die beiden konträren Hauptrichtungen waren dabei die Ein-Hypostasen-Anschauung und die Drei-Hypostasen-Anschauung. Zu Beginn des arianischen Streits im Jahr 318 vertrat der Presbyter Arius aus Alexandria die Auffassung der drei Hypostasen Gott, Logos und Heiliger Geist, Logos und Heiliger Geist in Subordination, der Logos-Sohn galt ihm als geschaffen sowie mit einem Anfang und daher nicht als wahrer Gott. Die ebenfalls aus Alexandria kommenden Bischöfe Alexander und später Athanasius vertraten im Unterschied dazu die Auffassung von einer Hypostase mit Gott, Logos und Heiliger Geist (mit Gleichrangigkeit von Vater und Sohn), so dass Logos-Sohn bzw. Christus zugleich als wahrer Gott zählte, welcher die Menschheit durch sein Werk erlösen konnte. Später ging es auch um die Stellung des Heiligen Geistes. Nachdem während des 4. Jahrhunderts im Christentum des östlichen Teils des Römischen Reiches die Drei-Hypostasen-Position zeitweilig dominierte, im westlichen Teil dagegen die Ein-Hypostasen-Position, entwickelte sich bis zum ersten Konzil von Konstantinopel bzw. Konzil von Chalcedon eine neue Kompromissformel beim Glaubensbekenntnis mit drei gleichrangigen Hypostasen Gott-Vater, Gott-Sohn Jesus Christus sowie Heiliger Geist aus dem gemeinsamen göttlichen Wesen. Heute befinden sich Antitrinitarier und Unitarier in der Minderheit.
Im Kirchenjahr ist Trinitatis, der erste Sonntag nach Pfingsten, dem Gedenken der Dreieinigkeit Gottes gewidmet.
Die Vorstellung von einer göttlichen Dreiheit (Trias) gibt es auch in anderen Religionen, so etwa in der altägyptischen mit Osiris, Isis und Horus.[1] Auch der Hinduismus kennt eine Dreieinigkeit: die Trimurti, bestehend aus den Göttern Brahma, Vishnu und Shiva. Inwieweit vorchristliche antike Konzepte Analogien zur Trinitätslehre aufweisen oder sogar deren Entstehung beeinflusst haben, ist umstritten. Schon Tertullian hat die christliche Lehre vom Konzept einer Trias abgegrenzt, indem er (offenbar als Erster) den Ausdruck „Trinität“ (trinitas) benutzte.
Im Judentum und im Islam wird das Konzept der Trinität abgelehnt.
Biblische Motive
Das Alte und das Neue Testament enthalten nach christlicher Interpretation Hinweise auf eine Trinitätslehre, ohne aber eine solche zu entfalten. Für die Rezeptionsgeschichte bedeutsam sind neben Formeln, die direkt auf die Trinität bezogen wurden, auch Aussagen zur Göttlichkeit von Sohn und Geist.
Alttestamentliche Motive
Die neutestamentliche Rede vom heiligen Geist hat Vorläufer in Formulierungen des Alten Testaments, beispielsweise Gen 2,7 ; Jes 32,15–20 ; Ez 11,19 oder 36,26 f. [2] und der zeitgenössischen Theologie, in der es auch gewisse Parallelen für Vorstellungen gibt, die sich im Neuen Testament mit Jesus Christus verbinden.[3] Darüber hinausgehende Bezugnahmen sind spätere Reinterpretationen. So beziehen sich etwa frühe christliche Theologen allgemein auf Stellen, wo vom Engel, Wort (davar), Geist (ruah) oder der Weisheit (hokhmah) oder Gegenwart (shekhinah) Gottes die Rede ist[4], sowie auf Stellen, wo Gott von sich im Plural spricht (Gen 1,26 , Gen 11,7 ) sowie insbesondere das dreifache „Heilig!“ der Seraphim in Jes 6,3 , das in der Liturgie im Trisagion aufgenommen wurde.[5] Immer wieder wurde auch der Auftritt dreier Männer in Gen 18,1–3 auf die Trinität bezogen. In der jüdischen Religion wird die Idee der Trinität aber abgelehnt.[6]
Neutestamentliche Motive
Man hat die Spezifikation eines bereits im Alten Testament manifesten „Immanenzwillens“ Gottes sowie eine Rede in „unvertauschbaren“ Namen von Geist, Sohn und Vater diagnostiziert.[7]
Die frühesten wirkungsgeschichtlich einschlägigen Formulierungen prägt jedenfalls Paulus. Er verwendet in 2 Kor 13,13 vermutlich einen Segensgruß der frühen christlichen Liturgie: „Die Gnade Jesu Christi, des Herrn, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei bei euch!“ In 1 Kor 12,3–6 werden Gnadengaben „in gezielter Steigerung“[8] auf Geist, Herr und Gott zurückgeführt. Auch Eph 1,3–14 ordnet Vater, Sohn und Geist neben- und aufeinander hin.[9]
Besonders wirkungsgeschichtlich einflussreich, wenn auch nicht zum „Prototyp der christlichen Taufe“[10], wird die Taufformel in Mt 28,19 . „Auf den Namen“ (εἰς τὸ ὄνομα, wörtlich „in den Namen“) bezeichnet dabei eine Übereignung.[11] Als „Pendant“ dazu hat man die Erzählung der Taufe Christi im Jordan durch Johannes den Täufer gesehen, weil dort[12] durch Herabschweben des Geistes und Himmelsstimme des Vaters ebenfalls Vater, Sohn und Geist vereinigt sind.[13] Vermutlich ist diese Taufformel die Erweiterung[14] einer Taufe „auf den Namen Christi“.[15] Auch die nach 100 n. Chr. entstandene Didache (der frühe „Katechismus mit Anweisungen über die liturgischen Vollzüge“)[16] kennt bereits eine solche erweiterte Taufformel: „Tauft auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“.[17]
Göttlichkeit des Vaters
Die Bezeichnung „Gott“ bezieht sich im Neuen Testament meistens auf den Vater. Gott und der Sohn Gottes erscheinen als voneinander unterschieden, wenn es etwa heißt: „Gott sandte seinen Sohn“ (Joh 3,17 ). Oder wenn Jesus „zur Rechten Gottes steht“ (Apg 7,56 ). Gott, das ist (z. B. in 1 Petr 1,3 ) der „Vater unseres Herrn Jesus Christus“. Diese Vorstellung betrifft auch die Zukunft; am Ende „wird sich auch der Sohn unterwerfen“ und „Gott alles in allem“ oder „in allen“ (1 Kor 15,28 ) sein.[18]
Göttlichkeit Jesu Christi
Bereits die ältesten Texte des Neuen Testaments zeigen eine enge Verbindung von Gott und Jesus: Dieser wirkt mit göttlicher Vollmacht – so sehr, dass Gott selbst in Jesus und durch ihn sein Schaffen, Richten, Erlösen und Sich-Offenbaren vollzieht.[19] Zu den christologisch besonders aussagekräftigen Texten zählt etwa der Hymnus in Kol 1,15 ff., der u. a., wie Joh 1 , eine Präexistenz und ein Geschaffensein des Kosmos in Christus aussagt. Die Relation zwischen Christus als Sohn Gottes und Gott-Vater ist mehreren Autoren des Neuen Testaments wichtig. Eine besondere Vertrautheit wird in der Abba-Anrede und dem „Erkennen“ des Vaters durch den Sohn betont;[20] vor allem das Johannesevangelium (Joh 17,21–23 ) spricht von einer Relation der Einheit und wechselseitigen Immanenz zwischen Vater und Sohn in der Liebe.
Joh 20,28 wird häufig dahingehend interpretiert, dass der Jünger Thomas Jesus unmittelbar als „Gott“ bezeichnet habe. Thomas sagt dort: „Mein Herr und mein Gott!“.[21] Jesus hat jedenfalls der direkten Gleichsetzung mit Gott nicht widersprochen, anders als die Juden in Joh 5,18 : Diese verstanden die direkte Gleichsetzung von Gott und Jesus und wollten Jesus deswegen töten.
Ebenso wird die Bezeichnung „Gott“ in einigen neutestamentlichen Briefen auf Jesus angewandt, am deutlichsten 1 Joh 5,20 in der Wendung „wahrhaftiger Gott“.[22] Aber auch indirekt ergibt sich eine Gleichsetzung von Gott und Jesus, indem Aussagen wie „Ich bin das Alpha und das Omega“ sowohl im Mund Gottes als auch im Mund Jesu erscheinen (Offb 1,8 , Offb 22,13 ).[23]
Göttlichkeit des Heiligen Geists
Der Geist ist nach Matthäus und Lukas[24] bereits bei der Empfängnis Jesu wirksam. Der irdische Jesus ist sodann nach den Evangelisten Träger („voll“) des Heiligen Geistes[25], insbesondere nach Paulus der Auferstandene dann dessen Mittler.[26] Im Johannesevangelium offenbart der Geist die Einheit zwischen Vater und Sohn[27], mehr noch, Jesus bekennt sogar: „Gott ist Geist“ (Joh 4,24 )[28], womit die Präsenz und das Wirken Gottes als Geist glaubbar wird (Joh 15,26 ; Apg 2,4 ).
Entwicklung der Trinitätstheologie
Frühe trinitarische Formeln
Der biblischen Rede von Vater, Sohn und Geist lassen sich nur Weichenstellungen für die späteren Rezeptionen bei der Ausarbeitung einer Trinitätslehre entnehmen. Prägend wird besonders die rituelle Praxis und Gebetspraxis der frühen Christen.
Die frühesten deutlich dreiheitlich strukturierten Formeln begegnen als Taufformeln[29] und in Taufbekenntnissen, die mit drei Fragen und Antworten die Übereignung an Vater, Sohn und Geist vorbereiten und dann vollziehen.[30]
Auch in der Eucharistiefeier finden sich trinitarische Formeln: Durch den Sohn wird dem Vater gedankt, dann um Herabsendung des Geistes gebeten.[31] Die Schlussdoxologie verherrlicht den Vater durch den Sohn und mit dem Geist (oder: mit dem Sohn durch den Geist).[32]
Auch die regula fidei bei Irenäus, die u. a. in der Taufkatechese Verwendung fand, ist trinitarisch strukturiert.[33]
Theologische Entwicklung im 2. und 3. Jahrhundert
Die christliche Theologie war in den ersten Jahrhunderten nicht eindeutig definiert, da gemäß neutestamentlichem Konzept jede christliche Gemeinde für sich selbst vor Gott verantwortlich war und keine übergemeindlichen Zusammenschlüsse existierten. So gab es bald zahlreiche Auseinandersetzungen mit den Varianten der Christologie und Trinität, wie dem Adoptianismus (der Mensch Jesus wurde bei der Taufe von Gott via Heiligem Geist adoptiert) oder Doketismus (Jesus war rein göttlich und erschien nur als Mensch). Unter diversen Versuchen in Abgrenzung zur Gnosis und dem Manichäismus mit ihren Auswirkungen auf das Christentum befanden sich einige – wie der modalistischer Monarchismus (der Vater und der Sohn sind verschiedene Seinsformen des einen Gottes in der ‚oikonomischen Heilsgeschichte‘, so dass, überspitzt formuliert, Gott selbst am Kreuz starb) –, die später als Häresie verurteilt wurden.
Justin
Justin der Märtyrer verwendet zahlreiche trinitarische Formeln.[34]
Irenäus
Irenäus von Lyon entwickelt – unter anderen auf dem Prolog des Johannesevangeliums (1,1–18 ) aufbauend – eine Logos-Theologie. Jesus Christus, der Sohn Gottes, wird mit dem präexistenten Logos als wesentlichem Akteur der Schöpfung und der Offenbarung Gottes gleichgesetzt. Auch eine eigenständige Pneumatologie arbeitet Irenäus aus.[35] Der Heilige Geist ist Gottes Weisheit. Geist und Sohn gehen nicht durch eine Emanation hervor, welche sie auf eine andere ontologische Stufe zum Vater stellen würde, sondern durch „geistige Emanation“.[36]
Tatian
Tatian versucht einen eigenständigen Sonderweg, wobei der Geist auch als Diener Christi, des Logos, auftritt und einem weltjenseitig-unwandelbaren Gott nachgeordnet wird.[37]
Athenagoras
Das griechische Wort trias für Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist, das in den Ostkirchen bis heute das übliche Wort für die christliche Dreieinigkeit ist, wird erstmals erwähnt in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts bei dem Apologeten Athenagoras von Athen:
„Sie [die Christen] kennen Gott und seinen Logos, wissen, was die Einheit des Sohns mit dem Vater ist, was die Gemeinschaft des Sohnes mit dem Vater ist, was der Geist ist, was die Einheit dieser Trias, der Geist, der Sohn, und der Vater, ist, und was ihre Unterscheidung in der Einheit ist.“
Tertullian
In die Westkirche wurde, wenige Jahrzehnte nachdem Athenagoras von Athen von „trias“ gesprochen hatte, das entsprechende lateinische Wort trinitas wahrscheinlich von Tertullian eingeführt, zumindest ist es erstmals bei ihm belegt. Es ist eine eigens hierfür geschaffene Neubildung aus trinus – dreifach – zum Abstraktum Trinitas – Dreieinigkeit.[38] Von Haus aus Jurist, erklärte er die Wesenheit Gottes in der Sprache des römischen Rechtswesens. Er führt den Begriff personae (Plural von persona – Partei im rechtlichen Sinn) für Vater, Sohn und Heiligen Geist ein. Für die Gesamtheit von Vater, Sohn und Heiligen Geist verwendete er den Begriff substantia, das den rechtlichen Status in der Gemeinschaft bezeichnet. Nach seiner Darstellung ist Gott in der substantia einer, aber in der monarchia – der Herrschaft des einen Gottes – wirken drei personae, Vater, Sohn und Heiliger Geist. Einer anderen Version zufolge entlehnte Tertullian die Metapher „persona“ dem Theater von Karthago, wo die Schauspieler Masken (personae) vor ihr Gesicht hielten, je nach Rolle, die ihnen zukam.[39]
Trinitätslehren – Konzil von Nicäa (325)
Die Gegensätze in den Trinitätsvorstellungen ab dem späten 2. Jahrhundert können unter den Strömungen des Monarchianismus, des Subordinatianismus und des Tritheismus zusammengefasst werden. Unter dem einflussreichen, aber pauschalen Kampfbegriff Arianismus trat bei Arius eine Spielart des Subordinatianismus auf, der die drei Hypostasen Gott, Logos-Sohn und Heiliger Geist postuliert, aber Logos und Heiliger Geist Gott unterordnete, dem Logos-Sohn als geschaffen und mit Anfang aber die wahre Gottheit abspricht – Jesus kommt damit in eine Mittelposition zwischen göttlich und menschlich. Diese Lehre wurde vom ersten Konzil von Nicäa (325) als Irrlehre zurückgewiesen. Die erhoffte Einigung blieb aus. Nach dem Konzil von Nicäa folgte ein jahrzehntelanger theologisch und politisch motivierter Streit zwischen Befürwortern und Gegnern des Bekenntnisses von Nicäa. Die ‚anti-nicänische‘ Strömung gewann in den Jahren nach Nicäa besonders bei der höheren Geistlichkeit und den hellenistisch Gebildeten im östlichen Teil des Römischen Reiches bei Hof und im Kaiserhaus viele Anhänger, so dass 360 die Mehrheit der Bischöfe freiwillig oder gezwungen der neuen, ‚homöischen‘ Bekenntnis-Kompromissformel zustimmten (siehe unter Arianischer Streit). Es traten diverse ‚anti-nicänische‘ Synoden zusammen, die zwischen 340 und 360 verschiedene ‘nicht-nicänische’, trinitarische Glaubens-Bekenntnisse formulierten.
Pneumatologie – Nicäno-Konstantinopolitanum (381)
Neben der Trinitäts-Frage, die beim Konzil von Nicäa im Vordergrund gestanden hatte, kam Mitte des 4. Jahrhunderts die nach der Stellung des Heiligen Geistes hinzu. Ist der Geist Gottes eine Person der göttlichen Trinität, eine unpersönliche Kraft Gottes, eine andere Bezeichnung für Jesus Christus oder ein Geschöpf?
Die Makedonianer (nach einem ihrer Führer, dem Patriarchen Makedonios I. von Konstantinopel) oder Pneumatomachen (Geistbekämpfer) vertraten die Ansicht, Gott-Sohn sei aus Gott gezeugt, damit auch in Wesensübereinstimmung mit Gott, der Heilige Geist jedoch geschaffen.
Ab 360 wurde die Frage von ‚Altnizänern‘ und ‚Neunizänern‘ aufgenommen. Athanasius schrieb seine Vier Briefe an Serapion. Der Tomus ad Antiochenos, von Athanasius nach der Regionalsynode in Alexandria 362 verfasst, lehnte die Geschöpflichkeit des Heiligen Geistes ausdrücklich ab, ebenso die Wesens-Getrenntheit des Heiligen Geistes von Christus, und betonte seine Zugehörigkeit zur ‚heiligen Dreiheit‘.[40] Kurz darauf kam von Gregor von Nyssa eine Predigt über den Heiligen Geist, wenige Jahre später von seinem Bruder Basilius die Abhandlung Über den Heiligen Geist; sein Freund Gregor von Nazianz hielt 380 die fünfte Theologische Rede über den Heiligen Geist als Gott. Fast gleichzeitig schrieb Didymus der Blinde eine Abhandlung über den Heiligen Geist. Die griechische Theologie des vierten Jahrhunderts verwendet dabei statt Person das griechische Wort Hypostase (Wirklichkeit, Wesen, Natur), das auch heute in der Theologie oft vorgezogen wird, da der moderne Begriff Person oft fälschlicherweise mit dem antiken Begriff persona gleichgesetzt wird.
Hilarius von Poitiers schrieb auf Lateinisch über die Trinität und Ambrosius von Mailand veröffentlichte 381 seine Abhandlung De Spiritu Sancto.
381 wurde das erste Konzil von Konstantinopel einberufen, um den Hypostasen-Streit beizulegen. Dort wurde das mit dem nicänischen Glaubensbekenntnis verwandte Nicäno-Konstantinopolitanum beschlossen, das insbesondere den Teil bezüglich Heiligem Geist erweiterte und damit die gleichrangige Trinität mehr betonte als alle früheren Bekenntnisse.
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Das Nicäno-Konstantinopolitanum formulierte die trinitarische Lehre, die bis heute sowohl von den westlichen als auch von allen orthodoxen Kirchen anerkannt wird und in allen christologischen Auseinandersetzungen der nächsten Jahrhunderte übernommen wurde.
Nestorianismus
Nestorianismus ist die christologische Lehre, dass die göttliche und die menschliche Natur in der Person Jesus Christus geteilt und unvermischt seien, und damit eine Form der Zweinaturenlehre. Sie ist nach Nestorius benannt, der von 428 bis 431 Patriarch von Konstantinopel war und sie maßgeblich vertreten hat. Maria wird im Nestorianismus als „Christusgebärerin“, aber nicht als Gottesgebärerin verehrt. Die Lehre wurde auf dem Konzil von Ephesos 431 als Häresie verurteilt. Auf dem Konzil von Chalcedon 451 wurde sie verworfen und die Zweinaturenlehre angenommen, nach der göttliche und menschliche Natur Christi – nach den berühmten Adverbien – unvermischt und ungewandelt, ungetrennt und ungesondert ist.[41]
Konzil von Chalzedon
Im Konzil von Chalzedon wurden die mit der Trinitätslehre zusammenhängenden christologischen Fragen präzisiert.
Augustinus
Während sowohl die östliche als auch die westliche Tradition der Kirche die Trinität seit dem Konzil von Konstantinopel als festen Bestandteil ihrer Lehre sehen, gibt es doch Nuancen: In der östlichen Tradition, basierend auf der Theologie von Athanasius und den Drei Kappadokiern, wird etwas mehr Wert auf die drei Hypostasen gelegt, die westliche Tradition betont, basierend auf der von Augustinus von Hippo einige Jahrzehnte später in drei Bänden ausgeführten Interpretation der Trinität, eher die Einheit.
Augustinus von Hippo argumentiert, dass es nur durch die Trinität möglich sei, dass Liebe ein ewiger Wesenszug Gottes sein kann. Liebe braucht immer ein Gegenüber: ein nicht-trinitarischer Gott könnte also erst lieben, nachdem er ein Gegenüber erschaffen hat, das er lieben kann. Der dreieinige Gott habe jedoch von Ewigkeit her das Gegenüber der Liebe in sich selbst, wie Jesus es in Joh 17,24 beschreibt.
Filioque-Streit
Unterschiedliche Auffassungen über die Relationen zwischen Vater, Sohn und Geist führten schließlich zum Filioque-Streit. Im griechischen Urtext, den das Konzil als Dogma festgelegt hatte, heißt es: „… und an den Heiligen Geist, den Herrn, den Lebendigmacher, der aus dem Vater hervorgeht …“ Die Synode von Toledo billigte 447 die Formulierung, „… dass der Geist auch der Beistand sei, nicht der Vater selbst noch der Sohn, sondern aus dem Vater und dem Sohn hervorgehend. Also ist ungezeugt der Vater, gezeugt der Sohn, nicht gezeugt der Beistand, vielmehr aus dem Vater und dem Sohn hervorgehend.“ Diese Formulierung setzte sich ab dem 9, Jahrhundert in der römischen Kirche durch, war aber in der orthodoxen Kirchen nicht akzeptabel, da es sich um eine einseitige Abänderung des Entscheids eines allgemein anerkannten ökumenischen Konzils handle und da es der alten Interpretation der Dreieinigkeit widerspreche.
Der Filioque-Streit war eine der wesentlichen Ursachen für das Morgenländische Schisma (1054) und er ist bis heute nicht beigelegt.
Athanasisches Glaubensbekenntnis
Im 6. Jahrhundert entstand dann im Westen das nach Athanasius von Alexandria bezeichnete, aber nicht von ihm verfasste Athanasische Glaubensbekenntnis. Die Theologie dieses Glaubensbekenntnisses basiert stark auf der Theologie der westlichen Kirchenväter Ambrosius († 397) und Augustinus († 430) und wurde von Bonaventura von Bagnoregio († 1274) sowie Nikolaus Cusanus († 1464) weiterentwickelt.
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Heute sehen die meisten Kirchenhistoriker das Nicäno-Konstantinopolitanum von 381 als das erste und wesentliche verbindliche Bekenntnis zur Trinität an. Das etwa zweihundert Jahre jüngere und nur im Westen verbreitete Athanasische Glaubensbekenntnis hat auch in der westlichen Kirche nie den theologischen oder liturgischen Stellenwert des Nizänokonstantinopolitanum gehabt.
Synode von Toledo (675)
Die katholische Kirche formulierte die Trinitätslehre in der 11. Synode von Toledo 675 als Dogma, bestätigt sie im 4. Laterankonzil 1215 und stellte sie auch danach nie in Frage.
Rezeptionsgeschichte
Zur Christologie
Athanasius meint, dass der Erlöser Jesus Christus selbst Gott sein müsse, da nach Kol 1,19–20 Gott die Welt mit sich versöhnen wird.
Athanasius, Gregor von Nazianz und Ambrosius von Mailand verweisen im 4. Jahrhundert auf Stellen, in denen Jesus in ihrer Sicht als einziger dem Schöpfer gleichgesetzt wird, zum Beispiel Joh 1,1–18 oder Phil 2,5–7 und auf das Wort kyrios (Herr), das in der griechischen Septuaginta für das hebräische JHWH (wie auch für Adonai, „Herr“) verwendet wird, und im Neuen Testament sowohl für Gott und als auch für Jesus, wobei kyrios (Jesus) im Neuen Testament häufig im gleichen Kontext steht wie kyrios (JHWH) im Alten Testament (vgl. Jes 45,23–24 und Phil 2,10 , Joel 3,5 und Röm 10,13 , Jes 8,13 und 1 Petr 3,15 ).
Weitere Bibelstellen sind: „Ehe Abraham wurde, bin ich.“ (Joh 8,58 ) mit einem von den Zuhörern verstandenen Bezug auf das „Ich bin“ von 2 Mos 3,14 , und „Ich und der Vater sind eins“ (Joh 10,30 ), was von den Zuhörern in Joh 10,33 so verstanden wurde, dass Jesus sich selbst zu Gott machte, worauf sie ihn wegen Gotteslästerung zu steinigen suchten. Thomas nennt ihn in Joh 20,28 „Mein Herr und mein Gott“, und in 1 Joh 5,20 wird er der „wahrhaftige Gott“ genannt. Hebr 13,8 schreibt Jesus die göttliche Eigenschaft Unwandelbarkeit zu: „Jesus Christus ist derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit“; in Hebräer 1,8-10 heißt es von dem Sohn: „Dein Thron, o Gott, währt von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ (Sohn wird als Gott bezeichnet).
Oft als Gegenbeleg verwendet wird Mt 27,46 „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen“, ein wörtliches Zitat des Anfangs von Ps 22 . Augustinus sieht die Unterordnung von Jesus unter den Vater als freiwillige Unterordnung (Phil 2,6–8 ), nicht als qualitativen Unterschied. Daraus folgend kann er Aufträge, die Jesus vom Vater erhält und ausführt, als einen Hinweis auf eine unterschiedliche Funktion, nicht einen unterschiedlichen Rang verstehen.
Arius[43] deutete – wie auch viele Kirchenväter – die Weisheit als alttestamentlichen Ausdruck Jesu Christi. Als biblisches Argument gegen die Gottgleichheit Christi bezog er sich vor allem auf die Aussage der „Weisheit“ im Buch der Sprichwörter, die von sich sagt, sie sei von Gott noch „vor den Werken der Urzeit“ geschaffen worden (Spr 8,22 ).
Zur Pneumatologie
Basilius von Caesarea, Gregor von Nazianz und Athanasius führen Bibelstellen an, wo der Geist als Person handelt und mit anderen Personen in Beziehung tritt. Besonders deutlich sehen sie das z. B. in Joh 16,13–14 , wo sich ein männliches Pronomen auf das im Griechischen neutrale Wort πνεῦμα pneuma (Geist) bezieht. In Röm 8,26 tritt der Geist für uns ein, in Apg 8,39 wirkt er Wunder, in Joh 16,8 deckt er Sünde, Gerechtigkeit und Gericht auf. Er kann belogen werden (Apg 5,3 ), betrübt werden (Eph 4,30 ), gelästert werden Mt 12,31 . Die Apostel verwenden ihn in Apg 15,28 zusammen mit sich selbst als Subjekt des Satzes („Der Heilige Geist und wir haben entschieden …“). Basilius führt Beispiele von Typologien und Personifizierungen von Abstrakta in der Bibel auf, unterscheidet sie aber klar von der Beschreibung des Heiligen Geists im Neuen Testament.
Mittelalter
Nachdem die Entwicklung des Dogmas selbst abgeschlossen war, wurde es in der Scholastik spekulativ durchdacht und systematisch eingeordnet.
Thomas von Aquin sah in der zweiten und dritten Person Gottes die ewige Selbsterkenntnis und Selbstbejahung der ersten Person, d. h. Gott Vaters. Weil bei Gott Erkenntnis bzw. Wille und (sein) Wesen mit seinem Sein zusammenfallen, ist seine vollkommene Selbsterkenntnis und Selbstliebe von seiner Natur, also göttlich.
Johannes Duns Scotus stellte heraus, dass durch Vernunft nur die Existenz Gottes erkannt werden kann, als eindeutiger (univoker) Kern von Begriffen, der nichts Inhaltliches über sein Wesen aussagen kann. Glaubenswahrheiten wie die Trinität setzen Offenbarung voraus und gehören in den Bereich der Theologie. Sie können nur im Nachhinein durch Analogien verstanden werden.
Meister Eckhart entwickelte eine konsequent Negative Theologie. Die Gotteserkenntnis wird zu einem momenthaften Geschehen, zu einem bloßen „Fünklein“, in dem Erkennender und Erkanntes im Heiligen Geist immer wieder zu Eins verschmelzen. Die Trinität als fortlaufende Gottesgeburt ist ein dynamisches Geschehen von Erkennen oder Gebären und Vergehen an der Grenze der Welt. Die Erlösungslehre Eckharts stellt die Menschwerdung Gottes in den Mittelpunkt, die ein Werk der Trinität ist. Die menschliche Natur Christi ist keine andere als die jedes anderen Menschen: „Wir alle haben die menschliche Natur mit Christus gemeinsam und zwar in gleicher Weise und gleichem Sinne (univoce)“. Der einzelne Mensch als Teilhaber an der allgemeinen Menschennatur kann auf Grund der hypostatischen Union mit Gott eins sein wie Christus. „Der Mensch kann Gott werden, weil Gott Mensch geworden ist und dadurch die menschliche Natur vergöttlichte.“
Barock
In der barocken Deutung der Trinität finden sich Hinweise auf die pythagoreisch-platonische Ideenlehre, demzufolge der musikalische Dreiklang, der aus einer harmonischen und arithmetischen Teilung der Quinte hervorgeht, eine symbolhafte Darstellung der Trinität sei.[44] Wiewohl der Dreiklang aus drei Klängen besteht, so vereinigt er sich doch zu einem Klang.
Soziale Trinitätslehre
In der Theologie des 20. Jahrhunderts wurden solche trinitätstheologischen Ansätze besonders wichtig, welche von drei als gleichursprünglich gedachten göttlichen Personen ausgehen und die Beziehung, das Zu-, Für- und Ineinander der drei betonen, das die Einheit Gottes konstituiere. Sie berufen sich dazu auf altkirchliche Vorbilder wie die Trinitätslehre Tertullians, den ostkirchlichen Gedanken der Perichorese und auf das Diktum des Athanasius, auch der Vater sei nur Vater, weil er einen Sohn habe, mit dem er sich gegen die Subordination des Sohnes wendet.
Soziale Trinitätslehren werden sowohl von protestantischen Theologen wie Jürgen Moltmann und Wolfhart Pannenberg, aber auch von römisch-katholischen wie Gisbert Greshake und dem Befreiungstheologen Leonardo Boff vertreten. Zentral für diese Ansätze ist dabei, dass sie die innertrinitarische Gemeinschaft als der Gottheit ursprünglich und als Modell für Gesellschaft und Kirche verstehen. Besonders Leonardo Boff versteht die dreieinige Gemeinschaft in Gott als Kritik und Inspiration der menschlichen Gesellschaft und begründet die befreiungstheologische Option für die Armen trinitätstheologisch.[45]
Katholische Theologie
Die Motivation für die Entstehung der Trinitätslehre sieht Joseph Ratzinger nicht in einer Spekulation über Gott – also in einem Versuch des philosophischen Denkens, sich zurechtzulegen, wie der Ursprung allen Seins beschaffen sei –, sondern sie habe sich aus dem Mühen um eine Verarbeitung geschichtlicher Erfahrung ergeben.[46] Zentral ist somit die Interpretation biblischer Texte. Die von den Kirchenvätern begründete Auslegungstradition wird von allen drei großen christlichen Traditionen anerkannt. Die historische Differenz der biblischen Sprache zu einer daran zu messenden, von einem philosophischen Vorverständnis geprägten Interpretation war den Kirchenvätern bewusst und ist heute weitgehend anerkannt. So urteilte die New Catholic Encyclopedia 1967: „Exegeten und Bibeltheologen, darunter auch immer mehr Katholiken, erkennen an, dass man von einer Trinitätslehre im Neuen Testament nicht ohne wesentliche Einschränkungen sprechen sollte.“[47] Zwar wird in der 2. Auflage von 2003 wiederholt, von den Kirchenvätern als Vorahnungen interpretierte alttestamentliche Stellen könnten nicht als explizite Offenbarungen der Trinität verstanden werden. Jedoch würden 1 Kor 12,4–6 , 2 Kor 13,13 und Mt 28,19 den Glauben der apostolischen Kirche „an eine Lehre von drei Personen in einem Gott“[48] bezeugen, auch ohne die später eingeführte Terminologie zu verwenden.
- Karl Rahner
Karl Rahner fasste Gott als selbstmitteilend auf. Er beruft sich dabei (indirekt) auf die Alte Kirche und vor allem Thomas von Aquin.[49] Rahner begründet den Glauben an Gott als dreieinen mit der Gotteserfahrung, die die Menschen durch ihre Begegnung mit Jesus Christus machen – und leitet nicht die Christologie aus der Trinitätslehre ab; Christus kann nur von der Heilsgeschichte (Ökonomie) her verstanden werden: „Die ‚ökonomische‘ Trinität ist die ‚immanente‘ Trinität und umgekehrt.“[50] Dies bedeutete für Rahner weder einen Reduktionismus noch die Möglichkeit, Gottes inneres Wesen aus seinem Handeln abzuleiten. Er wollte klarstellen, dass im historischen Jesus Gott selbst so in der Welt gegenwärtig ist wie in seiner inneren göttlichen Realität; die immanente Trinität ist völlig, wenn auch für den menschlichen Verstand unerschöpflich in der Ökonomie gegenwärtig und nicht hinter ihr.
Rahner behandelt in seinen Schriften zur Trinitätslehre regelmäßig die Frage nach der Geltung und Bedeutung der so genannten psychologischen Trinitätslehre des Augustinus von Hippo, das Axiom der gegenläufigen Identität von ökonomischer und immanenter Trinität und die Problematik des Begriffes „Person“ (dieser habe nach Rahner in der Trinitätslehre nur die Bedeutung einer Daseinsweise eines geistigen Wesens, nicht aber die Bedeutung eines individuellen, seiner selbst bewussten Subjekts).[51]
- Peter Knauer
Auch Peter Knauer deutet die Dreifaltigkeit Gottes im Kontext der Heilsgeschichte, nämlich als die Bedingung der Möglichkeit einer Selbstmitteilung Gottes an die Welt.[52] Angesichts der Einseitigkeit der Relation der Welt auf Gott und der damit hinweisend auszusagenden Absolutheit und Transzendenz Gottes, erläutert allein die Trinitätslehre, wie man sinnvoll von einer realen Beziehung Gottes zur Welt und damit von Gemeinschaft mit Gott sprechen kann. Gott ist der Welt mit einer Liebe zugewandt, die nicht an der Welt selbst ihr Maß hat, sondern von Ewigkeit her als innergöttliche Liebe konstituiert ist. Die Welt ist von vornherein aufgenommen in diese Liebe Gottes zu Gott, die des Vaters zum Sohn, die als der Heilige Geist selber Gott ist. Nur so ist „Gemeinschaft mit Gott“ möglich. Und dies bedeutet ein letztes Geborgensein aller Menschen, gegen das keine Macht der Welt ankommen kann, nicht einmal der Tod. Durch die Menschwerdung des Sohnes in Jesus von Nazaret wird dieses grundlegende Glaubensgeheimnis offenbar, das man, weil es sein Maß nicht an der Welt hat, nicht mit bloßer Vernunft erkennen kann. Es muss einem durch das „Wort Gottes“ von Jesus her gesagt werden und kann nur im Glauben an dieses Wort als wahr erkannt werden. Aber auch im Glauben kann man über die Dreifaltigkeit Gottes nur hinweisend bzw. „analog“ sprechen, nämlich ausgehend von unserer eigenen Wirklichkeit.
Dreifaltigkeit Gottes bedeutet, dass die eine Wirklichkeit („Natur“) Gottes in drei Personen existiert. Die drei göttlichen Personen versteht Knauer als drei untereinander verschieden vermittelte Selbstpräsenzen der einen und ungeteilten Wirklichkeit Gottes („Selbstpräsenz“ meint dabei die Relation einer Wirklichkeit auf sich selbst, wie dies auch schon bei menschlichem Personsein der Fall ist). Der „Vater“ ist eine erste, ursprungslose Selbstpräsenz Gottes; der „Sohn“ ist eine zweite Selbstpräsenz Gottes, welche die erste voraussetzt und durch diese vermittelt wird; der „Heilige Geist“ ist ebenfalls Selbstpräsenz Gottes, die die erste und zweite Selbstpräsenz voraussetzt und durch diese vermittelt wird; er ist die gegenseitige Liebe zwischen Vater und Sohn. So könnte man auch sagen, dass der „Vater“ das „Ich Gottes“, der „Sohn“ das „Du Gottes“ und der „Heilige Geist“ das „Wir Gottes“ ist. Dieses Modell beansprucht, eine Alternative zu Tritheismus und Modalismus zu sein, der ökumenischen Verständigung zu dienen und die Dreifaltigkeit ohne logische Probleme aussagen zu können. Allerdings wird nach Knauer das Bekenntnis zum dreifaltigen Gott nur dann richtig verstanden, wenn man erfasst, dass es dabei zugleich um unser Verhältnis zu Gott geht: Gott hat keine andere Liebe als die unendliche zwischen Vater und Sohn, und in diese Liebe ist die Welt von vornherein „hineingeschaffen“. So gilt in dieser Sicht: Gottes Liebe zum endlichen Menschen ist unendlich und absolut bedingungslos, weil sie mit Gott selbst identisch ist.
Protestantismus
- Dietrich Bonhoeffer
In seiner gesamten Theologie betonte Dietrich Bonhoeffer den Aspekt christlicher Diesseitigkeit, begründete sie durch die Menschwerdung Gottes und das Kreuz Christi und radikalisierte diesen Ansatz in der Frage nach einem religionslosen Christentum jenseits klassischer Metaphysik. Das „Vorletzte“ ist „Hülle des Letzten“, nur durch die Welt kommt der gläubige Mensch zu Gott. An Karl Barth kritisiert er einen „Offenbarungspositivismus“, der keine „Stufen der Erkenntnis und Stufen der Bedeutsamkeit“ kenne, „wo es dann heißt: ‚friß, Vogel, oder stirb‘; ob es nun Jungfrauengeburt, Trinität oder was immer ist, jedes ist ein gleichbedeutsames und -notwendiges Stück des Ganzen, das eben als Ganzes geschluckt werden muß oder gar nicht.“[53] Dagegen will Bonhoeffer eine Arkandisziplin wiederherstellen, die letzte Dinge nicht mit profanen Tatsachen gleichsetzt, sondern ihr Geheimnis wahrt, das sich nur in der Praxis des Glaubens an die Person Jesu erschließt. Dessen Wesen ist „Für-andere-da-sein“, und an diese zentrale Einsicht ist die Idee der innergöttlichen Liebe gebunden. Im „Teilnehmen an diesem Sein Jesu“ kann Transzendenz im Hier und Jetzt erfahren werden: „Nicht die unendlichen, unerreichbaren Aufgaben, sondern der jeweils gegebene erreichbare Nächste ist das Transzendente.“[54]
- Karl Barth
Von Bonhoeffer übernahm Karl Barth in seiner Kirchlichen Dogmatik den Gedanken einer analogia relationalis zwischen der innertrinitarischen Bezogenheit Gottes, seiner Bezogenheit als der eine Gott zum Menschen und der geschlechterspezifischen Relation von Frau und Mann. Ähnlich wie Rahner fasste Barth Gott als Ereignis der Offenbarung auf, dessen Struktur trinitarisch ist: Gott ist Subjekt (Vater), Inhalt (Sohn) und Geschehen (Geist) von Offenbarung. Somit wird der immanente (unsichtbare) Aspekt auf den ökonomischen (sichtbaren) rückbezogen, was auch als Neo-Modalismus eingeordnet wird.[55]
Demokratischer Säkularismus
Der christlichen Tradition der göttlichen Trinität entspringe das Motto der Französischen Revolution „Freiheit (Sohn), Gleichheit (Vater) und Brüderlichkeit (Heiliger Geist)“, erklären Vertreter der Rechtsphilosophie.[56] Dieses politische Credo bildet die Grundlage der westlichen Demokratien. Auch die Präambel der Europäischen Grundrechtecharta greift diese Dreieinigkeit im Verein mit der monistischen Idee der Menschenwürde auf.
Symbolische und bildliche Darstellungen
Analogien
Schon von Kirchenvätern wurden Analogien zur Veranschaulichung der Trinität verwendet, meist mit dem ausdrücklichen Hinweis, dass sie nur ganz unvollkommene Bilder bzw. im Grundsatz falsch seien.
- Tertullian gebrauchte für die Trinität die Bilder eines Baums: Wurzeln, Stamm und Zweige und das Wasser, das von der Quelle zum Bach und dann zum Fluss fließt.
- Gregor Thaumatourgos und Augustinus von Hippo verglichen die Trinität mit der dreifachen Stufung der Natur des Menschen in Körper, Seele und Geist.
- Basilius von Caesarea verglich das Konzept der Trinität mit dem Regenbogen: Sonne, Sonnenlicht und Farben.
- Ebenfalls bei den Kirchenvätern findet sich das Bild von drei dicht aneinandergestellten Kerzen oder Fackeln, die mit einer einzigen Flamme brennen.
- Der Heilige Patrick soll der Legende nach die Iren mit einem Kleeblatt über die Dreieinigkeit Gottes aufgeklärt haben.[57]
- Aus neuerer Zeit gibt es die Analogie von C. S. Lewis, der die Trinität mit einem Würfel in seinen drei Dimensionen verglich.
Dreieck
Das bekannteste Zeichen der Dreieinigkeit ist das Dreieck. Es war schon ein Symbol der Manichäer. Dennoch wurde es weiter benutzt, und seine neue christliche Bedeutung soll jetzt durch das Einfügen des Auges Gottes betont werden; das Auge ist bei vielen Völkern allerdings ein Symbol des Sonnengottes. Bekannt sind außerdem Kombinationen aus Christusmonogramm, Alpha und Omega und dem Kreuz mit dem Dreieck.[58]
Eine Weiterentwicklung des Dreiecks ist der Schild der Dreifaltigkeit.
Kreise, Dreipass und Dreiblatt
Eine geometrische Anordnung von drei sich überschneidenden Kreisen findet sich häufig als Maßwerk (schmückende ornamentale Formen) in der gotischen und neugotischen Baukunst (siehe Grafik rechts). Beide im Folgenden erklärten Formen des Maßwerkes findet man in vielfach ausgeschmückter und auch unterschiedlich gedrehter Ausrichtung.
- Im Dreipass (türkis dargestellt) bilden die Berührungspunkte der drei Kreise mit dem gemeinsamen Umkreis ein gleichseitiges Dreieck – ein Symbol für die Dreieinigkeit.
- Das Dreiblatt (blau dargestellt) ist einem Blattgewächs nachempfunden und soll die dreigliedrige Ausfaltung der Aspekte Gottes darstellen, also die Dreifaltigkeit. Das nach unten zeigende Blatt symbolisiert nach vereinzelten Quellen beispielsweise Jesus als „Ausfaltung“ aus dem Wesen Gottes, somit als „Ausdruck Gottes“ auf Erden. Diese Idee findet sich ausführlicher diskutiert bei Cusanus.
Vereinfacht kann man sagen: Der Dreipass betont mehr die Einheit der drei Personen („Dreieinigkeit“), das Dreiblatt mehr ihre Unterscheidbarkeit („Dreifaltigkeit“). Im heutigen Sprachgebrauch wird zwischen Dreieinigkeit und Dreifaltigkeit jedoch meist nicht unterschieden.
Die Interpretation von Dreihasenbildern als Symbole der Trinität in der kirchlichen Kunst ist umstritten.
Farbzuordnungen
Die Flagge Äthiopiens hat ebenfalls eine dem religiösen Bereich zugeschriebene Deutung: die Farben beziehen sich auf die christliche Dreieinigkeit. Danach steht Grün für den Heiligen Geist, Gelb für Gott Vater, Rot für den Sohn. Gleichzeitig versinnbildlichen die Farben die christlichen Tugenden Hoffnung (Grün), Nächstenliebe (Gelb) und Glaube (Rot).
Bei Hildegard von Bingen (Scivias) finden sich mystische Farbzuordnungen: Die „feuchte Grünkraft“ (viriditas) steht dort für Gott Vater, der Sohn ist durch eine „purpurfarbene (Grün-)Kraft“ (purpureus viror) gekennzeichnet.[59]
Bildliche Darstellungen
Die älteste bildliche Darstellung beruht auf dem typologisch gedeuteten Besuch der drei Männer bei Abraham in Mamre (Gen 18,1–16 ). Dabei werden drei gleich aussehende, junge Männer nebeneinander dargestellt. Das früheste erhaltene Beispiel findet sich in der Katakombe an der Via Latina und stammt aus dem 4. Jahrhundert. Spätere Darstellungen stellen die drei Männer an einem Tisch sitzend dar und fügen ihnen Merkmale der Engeldarstellung bei. Als Höhepunkt dieses Bildtyps kann die Ikone von Andrei Rubljow aus dem 15. Jahrhundert gesehen werden.
Eine andere figürliche Darstellung ist die Darstellung der Taufe Jesu. Dabei werden der Vater durch eine Hand und der Heilige Geist durch eine Taube dargestellt.
Im Mittelalter wird die Darstellung der gemeinsam thronenden Gestalten des greisen Vaters und des jugendlichen Sohnes üblich. Der Heilige Geist wird wieder als Taube dargestellt.
Mit der aufkommenden Passionsmystik entwickelt sich der Bildtyp des Gnadenstuhls. Der thronende Vater hält das Kreuz mit dem gekreuzigten Sohn, während der Heilige Geist wieder als Taube dargestellt wird. Die frühesten erhaltenen Beispiele sind Gebets-Illustrationen in Messbüchern, das älteste davon im Missale von Cambrai aus dem 12. Jahrhundert. In einer Weiterentwicklung des Bildtyps hält der Vater den vom Kreuz abgenommenen toten Sohn in den Armen.
Außer der Passion wird auch die Geburt Jesu für die Darstellung der Trinität genutzt. Der greise Vater und der Heilige Geist als Taube freuen sich über den als Säugling gezeigten Sohn. Beispiel hierfür ist die Darstellung der Geburt Christi in der Kirche von Laverna aus dem 15. Jahrhundert.
In der Volkskunst entwickeln sich auch Darstellungen der Trinität als eine Figur mit drei Köpfen oder mit einem dreigesichtigen Kopf (tricephalus). Diese Darstellung wird von der kirchlichen Autorität als mit dem Glauben unvereinbar abgelehnt, so z. B. durch das Verbot der Darstellung des Tricephalus durch Papst Urban VIII. im Jahr 1628.
Eine spezielle Variante ist die Darstellung des heiligen Geistes als femininer Jüngling, wie etwa an einem Deckenfresko der St. Jakobuskirche von Urschalling bei Prien am Chiemsee aus dem 14. Jahrhundert.[60] oder in der Wallfahrtskirche Weihenlinden im 18. Jahrhundert, basierend auf Visionsberichten von Maria Crescentia Höss aus Kaufbeuren. Eine derartige Darstellung wurde allerdings dann von Benedikt XIV. mit dem Dekret Sollicitudine Nostrae von 1745 verboten.[61]
Dreifaltigkeitsfest und Patrozinium
Das Fest der Heiligen Dreifaltigkeit (Sollemnitas Sanctissimae Trinitatis) wird in der Westkirche am Sonntag nach Pfingsten, dem Sonntag Trinitatis, gefeiert. In der Ostkirche gilt das Pfingstfest selbst als Fest der Dreifaltigkeit. Die Sonntage vom Dreifaltigkeitsfest bis zum Ende des Kirchenjahrs – die längste Zeitspanne im Kirchenjahr – werden in der evangelischen Kirche als Sonntage nach Trinitatis bezeichnet.
Zahlreiche Kirchen und Klöster sind der Dreifaltigkeit geweiht oder gewidmet.
Verbreitung
Der größte Teil der sich auf die christliche Bibel beziehenden Religionsgemeinschaften folgt dem trinitarischen Dogma. Sowohl die westlichen (römisch-katholische und evangelische) als auch die östlichen (östlich-orthodoxe und orientalisch-orthodoxe) Kirchen haben seit dem Ende des 4. Jahrhunderts durchgehend die Trinitätslehre vertreten.
In der Gegenwart ist die Trinität in der Verfassung des ökumenischen Rats der Kirchen aufgeführt und wird damit von allen ihm angeschlossenen (orthodoxen, anglikanischen, größeren evangelischen) Kirchen anerkannt und ebenso von der römisch-katholischen Kirche. Ebenso gehört das Bekenntnis der Trinität zu den Glaubensgrundlagen der evangelikalen Bewegung.
Für nichttrinitarische christliche Bewegungen siehe Nichttrinitarier.
Gegenposition in Judentum und Islam
Jüdischer Glaube
Der jüdische Glaube kennt keine Trinität. Ihr widerspricht der jüdische Zentralgedanke des Schma Jisrael, dem Toravers eines einzigen und in einer „Form“ vorhandenen Gottes elementar. Der Geist (hebräisch ruach) wird als Lebensatem Gottes verstanden. Auch der erwartete Meschiah (deutsch Messias) ist in diesem Glauben ein Mensch, möglicherweise mit besonderen Gaben oder Charismen. In der Person Jesu von Nazaret sieht der jüdische Glaube keine Person der Trinität, sondern lediglich einen jüdischen Wanderprediger (wie es zu Lebzeiten Jesu viele gab), der jüdisches Gedankengut verbreitete und wegen Aufrührertums von der römischen Besatzungsmacht hingerichtet wurde. Laut Talmud endet Jesus in der Hölle.[62]
Islam
Die klassische islamische Theologie (Ilm al-Kalam) versteht die christliche Trinitätslehre als unvereinbar mit der Einheit Gottes (Tauhīd) und als Spezialfall dessen, dass dem einen Gott ein anderer „beigesellt“ wird (Schirk).[63]
„Gott vergibt nicht, daß man ihm (andere Götter) beigesellt. Was darunter liegt, (d. h. die weniger schweren Sünden) vergibt er, wem er (es vergeben) will. Und wenn einer (dem einen) Gott (andere Götter) beigesellt, ist er (damit vom rechten Weg) weit abgeirrt.“
Nur vereinzelt weichen heutige islamische Intellektuelle von dieser Einschätzung ab, um beispielsweise zu vertreten, dass der Koran nur ein Missverständnis christlicher Trinität, nämlich einen Dreigötterglauben (Tritheismus), ablehne.[65] Im Koran wird der christliche Trinitätsgedanke als Dreiheit von Gott, Jesus und Maria aufgefasst. Maria sei demnach Teil der Trinität und werde von den Christen als Gott verehrt.[66] In jüngerer Islamforschung wird jedoch ein anderer Ansatz vertreten. So beschreibt David Thomas jene Verse in die Richtung, dass hier weniger ein wortwörtliches Glaubensbekenntnis, dass Maria ein Teil der Trinität sei, thematisiert werde, vielmehr gehe es in diesem Vers um eine Mahnung an die Menschheit, Jesus oder Maria exzessiv zu verehren.[67] Ähnlich argumentieren Gabriel Said Reynolds, Sidney Griffith, Angelika Neuwirth und Mun’im Sirry; hier gehe es, so nach Sirry & Neuwirth, primär um die Sprache des Korans ein rhetorisches Statement zu setzen.[68][69][70] Zusätzlich gibt es in den Quellen Hinweise auf eine frühchristliche Sekte, in welcher die Irrlehre der Deifizierung von Maria Fuß gefasst hatte.[71]
„Und als Gott sprach: ‚O Jesus, Sohn Marias, warst du es, der zu den Menschen sagte: ‚Nehmt euch neben Gott mich und meine Mutter zu Göttern‘?“
Laut Ayatollah Dastghaib Shirazi gehören Christen, aus „islamischer Sicht […] in gewisser Weise zu den Polytheisten“ (Muschrik), denn sie glauben an die Trinität von Vater, Sohn und heiligem Geist.[72] Der Vater wird demnach heutzutage mit Allah/Gott identifiziert, der Sohn mit Isa/Jesus und der Heilige Geist mit Dschibril/Engel Gabriel.[72] Der Koran sagt in Bezug zu diesen Menschen:[72]
„Ungläubig sind diejenigen, die sagen: ‚Gott ist einer von dreien‘. Es gibt keinen Gott außer einem einzigen Gott. Und wenn sie mit dem, was sie (da) sagen, nicht aufhören (haben sie nichts Gutes zu erwarten). Diejenigen von ihnen, die ungläubig sind, wird (dereinst) eine schmerzhafte Strafe treffen.“
Isa/Jesus ist für Muslime keinesfalls Gottes Sohn – außer in dem Zusammenhang, dass alle Gläubigen nichtleibliche Kinder Gottes sind –, da Gott ohnehin der Schöpfer allen Seins ist.[74] Für Muslime ist das Gotteslästerung, denn jemanden neben Gott zu stellen, ist für Muslime das schlimmste Verbrechen, für das es keine Vergebung gibt (Schirk).[75] Maria wird jedoch in keiner christlichen Kirche oder Sondergemeinschaft zur Trinität gezählt. Grund für das abweichende Verständnis des Islam könnte ein Missverständnis christlicher Marienverehrung oder die Bekanntschaft Mohammeds mit triadischen Vorstellungen östlicher Nachbarvölker gewesen sein. Wahrscheinlicher erscheint die Erklärung, dass das semitische Wort für „Geist“ feminin ist (hebräisch/aramäisch: רוח, ruach). Daraus könnte sich die falsche Vorstellung entwickelt haben, dass es sich um Gott Vater, Gott Mutter und Gott Sohn handele. Jedoch wird, wie bereits oben angemerkt, in der jüngeren Islamforschung die These vertreten, dass das Verständnis eben nicht auf einem Missverständnis ruht, sondern vielmehr gezielt als stilistisches Mittel genutzt wird um mittels Rhetorik vor den Gefahren der Deifikation Jesus zu warnen. So könne man, laut Angelika Neuwirth & Mun’in Sirry, jene „koranische Passage als rhetorisches Statement verstehen“, da in der jüngeren Islamforschung, der „Fokus auf der rhetorischen Sprache des Korans“ liege.[76] Die Dreieinigkeit wird im Koran unter anderem an folgenden Stellen explizit abgelehnt:[77]
„Christus Jesus, der Sohn Marias, ist doch nur der Gesandte Gottes und sein Wort, das Er zu Maria hinüberbrachte, und ein Geist von ihm. So glaubt an Gott und seine Gesandten. Und sagt nicht: Drei.[77]“
„Er [Gott] hat nicht gezeugt, und Er ist nicht gezeugt worden.[77]“
Dem entgegnen christliche Theologen einerseits, dass diese „sehr körperliche“ Vorstellung der Trinität nicht der Trinität entspreche, wie sie das Christentum versteht, das die absolute Geistigkeit Gottes betont: Der Sohn wird vom Vater gezeugt nicht auf körperliche, sondern auf geistige Weise. Ebenso geht der Heilige Geist – nach westkirchlicher Ansicht aus der Liebe von Vater und Sohn (Annahme des Filioque), nach ostkirchlicher Ansicht aus dem Vater (Ablehnung des Filioque) – auf geistige Weise hervor.[77] Islamische Theologen machen hingegen darauf aufmerksam, dass diese Frage von untergeordneter Bedeutung sei, da nach islamischem Verständnis bereits die Anrufung etwa Jesu in die Kategorie des Schirk (im Deutschen oft mit Vielgötterei übersetzt) falle.[78]
Außerchristliche triadische Vorstellungen
Göttliche Triaden (Dreiheiten, d. h. drei verschiedene, zusammengehörende Gottheiten), oft bestehend aus Vater, Mutter und Kind, sind aus den meisten Mythologien bekannt, beispielsweise in der römischen Mythologie Jupiter, Juno und Minerva oder Osiris, Isis, und Horus in der ägyptischen Mythologie.
Es wurden sogar vage „Anfänge von … Trinität“ bis auf ägyptische theologische Überlieferung zurückverfolgt.[79]
Daneben gibt es auch Triaden mit dem Konzept des Modalismus: Eine Gottheit erscheint in verschiedenen (oft auch drei) Gestalten: So wurden vorchristliche Göttinnen im asiatischen, kleinasiatischen und europäischen Raum (wie z. B. die keltische Morrígan oder die Matronen) oft als drei verschiedene Personen abgebildet: als Jungfrau („Liebesgöttin“), als Mutter („Fruchtbarkeitsgöttin“) und als Altes Weib („Todesgöttin“) – jeweils zuständig für den Frühling, den Sommer und den Winter – alles Manifestationen derselben Göttin. Im Neopaganismus wurde daraus eine Dreifaltige Göttin.
Hinduismus
Eine Trimurti („Dreigestalt“, „dreiteiliges Götterbild“) ist im Hinduismus die Einheit der drei Aspekte von Gott in seinen Formen als Schöpfer Brahma, als Erhalter Vishnu und Zerstörer Shiva. Diese Dreiheit in der Einheit (trimurti)repräsentiert das formlose Brahman und drückt die schöpfenden, erhaltenden und zerstörenden Aspekte des höchsten Seienden aus, die sich gegenseitig bedingen und ergänzen. Ob es sich dabei um „Personen“ im christlichen Sinn handelt, hängt von der Auffassung der jeweiligen theologischen Richtung von „Person“ ab: Bei pantheistischen Richtungen wie der Shankaras erübrigt sich die Frage; Richtungen, die Persönlichkeit betonen wie die Ramanujas oder Madhvas, neigen eher dazu, die drei Aspekte als eine Art „Erzengel“ einer transzendenten Gottheit wie Vishnu oder Shiva unterzuordnen. Speziell im tamilischen Shivaismus wird Shiva als transzendenter Gott gesehen und seine zerstörende Funktion als Rudra bezeichnet. Teilweise zählt man auch Verblendung und Erlösung zu den (jetzt fünf) Hauptaspekten Shivas, die dann aber im Bild des Tanzenden Shiva symbolisch dargestellt werden.
Jedoch ist die Trimurti kein zentrales Konzept des Hinduismus, denn es gibt auch „zweigestaltige“ Bilder, allen voran die verbreitete Darstellung von Shiva als zur Hälfte Mann und zur Hälfte Frau (Ardhanarishvara), das auch sehr häufige Harihara-Bild, das halb Vishnu und halb Shiva ist, und in dem der heute wenig verehrte Brahma fehlt. Eine weitere Gruppe von Göttern, die auch als höhere Einheit aufgefasst werden kann, ist Shiva und Parvati mit ihren Kindern Ganesh und/oder Skanda als Götterfamilie.
Shakti-Verehrer, die Anhänger der weiblich dargestellten Form Gottes, kennen auch eine weibliche Trimurti mit Sarasvati – der Schöpferin, Lakshmi – der Erhaltenden und Kali – der Zerstörerin.
Buddhismus
Der Zen-Buddhismus unterscheidet einen dreifachen Buddha-Leib (Trikaya)[80]:
- Dharma-kāya, der das Wesen des Buddha darstellt und ewig existiert;
- Saṃbhoga-kāya, der den Aspekt der Möglichkeit darstellt und alle Menschen zur Erlösung führen will durch die Verbindung von Mitleid und Weisheit;
- Nirmāna-kāya, der die Erscheinung des Buddha in der Welt bedeutet.
Die zentrale Gestalt im Mahayana-Buddhismus ist der Saṃbhoga-kāya. Er entspricht der Vorstellung des Bodhisattva, der nicht nur für Buddha selbst, sondern für alle Menschen möglich ist.
Für die Welt bedeutet das:
- Betrachtet im Licht des Dharma-kāya Buddha ist die Welt (mit dem Auge der Erleuchtung betrachtet) mit diesem identisch: „Wer die vier edlen Wahrheiten kennt, der nimmt Dharma-kāya Buddha in allen Ecken der Welt wahr.“
- Betrachtet im Licht des Nirmāna-kāya Buddha ist die Welt das Objekt der Erlösung. Buddha erscheint in der Welt des Leidens, weil er die Leidenden nicht im Stich lassen kann. Dabei hängt das Erscheinen oder Nicht-Erscheinen des Buddha vom jeweiligen Zustand der Welt ab.
- Betrachtet im Licht des Saṃbhoga-kāya Buddha ist die Welt der Ort der Bewährung auf dem Mittleren Weg des Buddha. Der Bodhisattva geht sowohl den Weg der Errettung (den Weg nach unten), als auch den Weg der Erleuchtung (den Weg nach oben).
Leben in dieser Welt bedeutet ein Dazwischen-Sein zwischen den Ufern des Leidens und den Ufern der Erlösung. Der Bodhisattva liebt es, in dieser Welt des Sunyata zu leben. Sunyata bedeutet nicht einfach Leere, sondern auch Fülle, Ko-Existenz ohne jede Ablehnung oder Vermeidung. Der Saṃbhoga-kāya Buddha versteht, dass die Welt des Leidens nichts anderes ist als die Welt der Erleuchtung.
Die Beziehung des Menschen zur Wahrheit (zur Liebe) wird deutlich in der Bildergeschichte vom Ochsen und seinem Hirten. In zehn Bildern wird eine Geschichte vom Suchen, Finden, Zähmen, Vergessen, Sich-Verlieren und Neu-Finden erzählt, die deutlich macht, wie sehr der Buddhismus eine geistliche Übung, ein Weg der (Selbst-)Erkenntnis ist.
Gnosis
Triadische oder trinitarische Formulierungen finden sich auch in gnostischen Texten von Nag Hammadi.[81]
Neuplatonismus
Der Philosophiehistoriker Jens Halfwassen hält es für eine der merkwürdigsten Ironien der Geschichte, dass „ausgerechnet der erklärte Christenfeind Porphyrios mit seinem trinitarischen Gottesbegriff, den er aus der Interpretation der Chaldäischen Orakel entwickelte, zum wichtigsten Anreger für die Ausbildung des kirchlichen Trinitätsdogmas im 4. Jahrhundert wurde … Es war ausgerechnet Porphyrios, der die rechtgläubigen Kirchenväter gelehrt hatte, wie man die wechselseitige Implikation und damit die Gleichwesentlichkeit von drei unterschiedlichen Momenten in Gott mit der Einheit Gottes zusammendenken kann, wodurch die Gottheit Christi erst mit dem biblischen Monotheismus vereinbar wurde.“[82] Eine Menschwerdung einer der Personen der Trinität war für einen Neuplatoniker wie Porphyrios jedoch unannehmbar.
Literatur
Dogmen- und Kirchengeschichte
- Leonardo Boff: Kleine Trinitätslehre. Patmos, Düsseldorf 2007, ISBN 978-3-491-69435-4.
- Christoph Bruns: Trinität und Kosmos. Zur Gotteslehre des Origenes. Adamantiana Bd. 3, Aschendorff, Münster 2013, ISBN 978-3-402-13713-0.
- Franz Courth: Trinität (= Handbuch der Dogmengeschichte, Bd. 2: Der trinitarische Gott – Die Schöpfung – Die Sünde, Faszikel 1). Herder, Freiburg im Breisgau
- Faszikel 1a: In der Schrift und Patristik, 1988, ISBN 3-451-00745-2.
- Faszikel 1b: In der Scholastik, 1985, ISBN 3-451-00744-4.
- Faszikel 1c: Von der Reformation bis zur Gegenwart, 1996, ISBN 3-451-00741-X.
- Franz Dünzl: Kleine Geschichte des trinitarischen Dogmas in der Alten Kirche. Herder, Freiburg im Breisgau 2006, ISBN 3-451-28946-6.
- Peter Gemeinhardt: Die Filioque-Kontroverse zwischen Ost- und Westkirche im Frühmittelalter. Dissertation Universität Marburg 2001. Arbeiten zur Kirchengeschichte Bd. 82, Walter de Gruyter, Berlin 2002, ISBN 3-11-017491-X.
- Jan Rohls: Gott, Trinität und Geist. Ideengeschichte des Christentums Bd. 3, Mohr Siebeck, Tübingen 2014, ISBN 978-3-16-152789-0.
Systematische Theologie
- Gisbert Greshake: Der dreieine Gott. Eine trinitarische Theologie. Sonderausgabe, 5., nochmals erweiterte Auflage der Erstausgabe. Herder, Freiburg (Breisgau) u. a. 2007, ISBN 978-3-451-29667-3.
- Gisbert Greshake: An den drei-einen Gott glauben. Ein Schlüssel zum Verstehen. Herder, Freiburg (Breisgau) u. a. 1998, ISBN 3-451-26669-5.
- Matthias Haudel: Gotteslehre. Die Bedeutung der Trinitätslehre für Theologie, Kirche und Welt. Vandenhoeck & Ruprecht/UTB, Göttingen 2015, 2. Aufl. 2018, ISBN 978-3-8252-4970-0.
- Matthias Haudel: Die Selbsterschließung des dreieinigen Gottes. Grundlage eines ökumenischen Offenbarungs-, Gottes- und Kirchenverständnisses. (=Forschungen zur systematischen und ökumenischen Theologie 110) Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2006, doppelte Aufl., ISBN 978-3-525-56338-0.
- Klaus Hemmerle: Thesen zu einer trinitarischen Ontologie. Johannes-Verlag, Einsiedeln 1976, ISBN 3-265-10171-1.
- Jürgen Moltmann: Trinität und Reich Gottes. Zur Gotteslehre. 3. Auflage. Kaiser, Gütersloh 1994, ISBN 3-579-01930-9.
- Daniel Munteanu: Der tröstende Geist der Liebe. Zu einer ökumenischen Lehre vom Heiligen Geist über die trinitarischen Theologien Jürgen Moltmanns und Dumitru Staniloaes. Neukirchener Verlag, Neukirchen-Vluyn 2003, ISBN 3-7887-1982-6 (Zugleich: Heidelberg, Univ., Diss., 2002).
- Bernhard Nitsche: Gott und Freiheit. Skizzen zur trinitarischen Gotteslehre (ratio fidei 34). (Pustet) Regensburg 2008
- Karl Rahner (Hrsg.): Der eine Gott und der dreieine Gott. Das Gottesverständnis bei Christen, Juden und Muslimen. Schnell und Steiner, München u. a. 1983, ISBN 3-7954-0126-7.
- Joseph Ratzinger: Glaube an den dreieinigen Gott. In: Joseph Ratzinger: Einführung in das Christentum. Vorlesungen über das apostolische Glaubensbekenntnis. Mit einem neuen einleitenden Essay. Völlig unveränderte, mit einer neuen Einführung versehene Neuausgabe. Kösel, München 2000, ISBN 3-466-20455-0, Kapitel 5.
- Hartmut von Sass: Nachmetaphysische Dreifaltigkeit – Barth, Jüngel und die Transformation der Trinitätslehre. In: ZThK, Heft 3, 2014, ISSN 0044-3549, S. 307–331.
- Bertram Stubenrauch: Dreifaltigkeit (= Topos-plus-Taschenbücher Bd. 434 Positionen). Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 2002, ISBN 3-7867-8434-5.
- Heinz-Jürgen Vogels: Rahner im Kreuzverhör. Das System Karl Rahners zuendegedacht. Borengässer, Bonn 2002, ISBN 3-923946-57-0.
- Herbert Vorgrimler: Gott – Vater, Sohn und Heiliger Geist. 2. Auflage. Aschendorff, Münster 2003, ISBN 3-402-03431-X.
- Michael Welker, Miroslav Volf (Hrsg.): Der lebendige Gott als Trinität. Jürgen Moltmann zum 80. Geburtstag. Gütersloher Verlags-Haus, Gütersloh 2006, ISBN 3-579-05229-2.
- Rudolf Weth (Hrsg.): Der lebendige Gott. Auf den Spuren neueren trinitarischen Denkens. Neukirchener Verlag, Neukirchen-Vluyn 2005, ISBN 3-7887-2123-5.
Weblinks
Aktuelle einführende Darstellungen
- Dale Tuggy: Trinity. In: Edward N. Zalta (Hrsg.): Stanford Encyclopedia of Philosophy.
- H.E. Baber: Trinity. In: J. Fieser, B. Dowden (Hrsg.): Internet Encyclopedia of Philosophy.
- Anne Hunt: The Development of Trinitarian Theology in the Patristic and Medieval Periods (PDF; 202 kB); in: Anne Hunt: Trinity; Orbis, New York 2005, S. 5–34.
Ältere einführende Darstellungen
- George Joyce: The Blessed Trinity. In: Catholic Encyclopedia, Robert Appleton Company, New York 1913.
- Otto Kirn: Doctrine of the Trinity, in: S. M. Jackson, G. W. Gilmore (Hrsg.): The New Schaff-Herzog Encyclopedia of Religious Knowledge, Bd. 12, Baker House, Grand Rapids, Michigan 1950, S. 18–23.
- Joseph Pohle: The divine Trinity, Herder, Freiburg-London 1912.
- B. B. Warfield: Trinity, in: International Standard Bible Encyclopedia 1915.
Speziellere Sekundärliteratur
- Karl-Heinz Ohlig: Einer oder drei? Vom „Vater Jesu“ zur Trinität (X). Imprimatur, 1998/2 (Memento vom 12. Juni 2010 im Internet Archive)
Bibliographien
- Information Philosophie (Hrsg.): Auswahlbibliographie Teil 1, Teil 2
- Herbert Frohnhofen: Auswahlbibliographie
- Peter Godzik: Von Gott. Ein Lesebuch zur Trinität, 2015 (online auf pkgodzik.de)
Einzelnachweise
- Helmuth von Glasenapp: Die fünf Weltreligionen München 2001 (Diederichs Gelbe Reihe 170) S. 232.
- Nach Thomas Söding, Art. Trinität, I. Biblisch-theologisch, in: LThK3 Bd. 10, Sp. 239–242, hier Sp. 241
- Vgl. dazu einführend James H. Charlesworth: The Historical Jesus: An Essential Guide. Abingdon 2008, ISBN 0-687-02167-7.
- Eine zeitgenössische diesbezügliche methodologische Orientierung bietet zum Beispiel Jürgen Werbick: Trinitätslehre. In: Theodor Schneider (Hrsg.): Handbuch der Dogmatik, Band 2. Patmos, Düsseldorf 2000, S. 481–574, hier S. 484–486.
- Jaroslav Pelikan: The Emergence of the Catholic Tradition (100–600), Bd. 1: The Christian Tradition. A History of the Development of Doctrine, Kapitel The Mystery of the Trinity; 1971
- Friedrich-Wilhelm Marquardt: Wie verhält sich die christliche Lehre vom dreieinigen Gott zur jüdischen Betonung der Einheit Gottes? In: Frank Crüsemann, Udo Theissmann (Hrsg.): Ich glaube an den Gott Israels. Gütersloh 2001; Moses Maimonides, Ein Querschnitt durch sein Werk, Köln 1966, S. 97.
- So jedenfalls F. Courth: Trinität, 2. Christlich. In: Adel Theodor Khoury (Hrsg.): Lexikon religiöser Grundbegriffe. Graz u. a. 1996; Sp. 1075–1079, hier Sp. 1076.1078.
- Söding, l.c., Sp. 241.
- Werbick 2000, l.c., 488
- Vgl. Joachim Gnilka: Das Matthäusevangelium, Herders theologischer Kommentar zum Neuen Testament, Bd. 1/1, 78 und 1/2, 509
- Vgl. Joachim Gnilka: Das Matthäusevangelium (Herders theologischer Kommentar zum Neuen Testament, Bd. 1/2). S. 509.
- in Mt 3,13–17 (vgl. auch Mk 1,9–11 , Lk 3,21–22 , Joh 1,32–34 )
- Vgl. Gnilka, l.c. Unvorsichtiger beispielsweise Michael Schmaus: Trinität. In: Heinrich Fries (Hrsg.): Handbuch theologischer Grundbegriffe. Kösel, München 1962, S. 264–282, hier S. 267.
- Söding, l.c.; Werbick 2000, l.c., S. 490.
- Wie in Apg 2,38 , Apg 8,16 , Apg 10,48 , Apg 19,5 .
- Noch früher, auf etwa 60–65 n. Chr. datiert von Klaus Berger: Das Neue Testament und frühchristliche Schriften. Insel, Frankfurt/M., Leipzig 1999, S. 302.
- Didache 7.
- Franz Graf-Stuhlhofer: Jesus Christus – Gottes Sohn. Leun 32012, S. 18–20.
- Vgl. Söding: Trinität, Sp. 240.
- Vgl. Mt 11,27 , Lk 10,22
- Horst Georg Pöhlmann: Abriß der Dogmatik. Gütersloh, 4. Auflage 1973, S. 236: „Das NT bezeichnet Jesus als Gott (Joh 1,1; 20,28; Hebr 1,8-10; Kol 2,2) und gottgleiches Wesen (Phil 2,6), er wird wie ein Gott angebetet (1 Kor 8,6), …“
- Weitere Stellen werden genannt bei Graf-Stuhlhofer: Jesus Christus – Gottes Sohn, 2012, S. 39–41, nämlich Joh 1,1 , Röm 9,5 , Hebr 1,8-10 , 2 Petr 1,1 .
- Dass hier Jesus spricht, ergibt sich aus Offb 22,12 und 20. Weitere Gleichsetzungen besprochen bei Graf-Stuhlhofer: Jesus Christus – Gottes Sohn, S. 24–31.
- Lk 1,35 und Mt 1,20
- vgl. Mk 1,9 ff; Lk 4,14.16–21 , Apg 10,38
- vgl. 1 Kor 15,45 , 2 Kor 3,17 , Röm 5,8
- Joh 14,16.26 ; 15,26 ; 16,7 ; vgl. wiederum z. B. Söding, l.c. und Werbick 2000, l.c., S. 487–490.
- Diese Aussage wird für Basilius die Kernstelle seiner Theologie vom Gottsein des Heiligen Geistes (Über den heiligen Geist, Kapitel IX).
- Did 7.1 (s. o.); Justin 1 Apol 61,3, Irenäus Adv. Haer. 3,17,1, Tertullian Adv. Prax. 26,9.
- So etwa bei Hippolyt, DH 10; vgl. Werbick 2000, l.c., 491
- Vgl. Justin, 1 Apol 65,3, Hippolyt, Apost. Trad. 4
- Justin, 1 Apol. 65.67; Basilius. De Spir. 2–6; Apost. Trad. 4
- Irenäus, Adv. Haer. 1,10 / 22,1
- 1. Apologie 6,2; 13,3; 61,3.10; 65,3; 67,2.
- Vgl. u. a. Adv. haer. 4,20,1.
- Vgl. Werbick 2000, 493.
- Or. 13, 6; vgl. Werbick 2000, 493
- Wolf-Dieter Hauschild, Volker Henning Drecoll: Lehrbuch der Kirchen- und Dogmengeschichte. Band 1. Alte Kirche und Mittelalter. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2016, S. 62. 5., vollständig überarbeitete Neuausgabe.
- Richard Weihe: Die Paradoxie der Maske : Geschichte einer Form. Fink, München 2004, ISBN 978-3-7705-3914-7, S. 192.
- Hanns Christof Brennecke, Annette von Stockhausen, Christian Müller, Uta Heil, Angelika Wintjes (Hrsg.): Athanasius Werke. Dritter Band, erster Teil. Dokumente zur Geschichte des arianischen Streites. 4. Lieferung: Bis zur Synode von Alexandrien 362. Walter de Gruyter, Berlin/Bosten 2014, S. 594 ff.
- Hans Küng: Das Christentum. Wesen und Geschichte. Piper, München 1994, ISBN 3-492-03747-X. S. 232ff
- nach Jaroslav Pelikan, l.c.
- Giuseppe Alberigo (Hrsg.): Geschichte der Konzilien. Von Nicaenum bis zum Vaticanum II. Fourier, Wiesbaden 1998, S. 29–31.
- Andreas Werckmeister: Musicalische Paradoxal-Discourse. Calvisius, Quedlinburg 1707 S. 91–97 ; Plüss, David; Jäger, Kirsten Andrea Susanne; Kusmierz, Katrin (Hrsg.): Wie klingt reformiert? Arbeiten zu Liturgie und Musik. Gesammelte Aufsätze von Andreas Marti. Praktische Theologie im reformierten Kontext: Vol. 11. Zürich: Theologischer Verlag Zürich 2014, S. 94 f.
- Leonardo Boff: Der dreieinige Gott. Patmos, Düsseldorf 1987, v. a. S. 173–179.
- Joseph Ratzinger: Einführung in das Christentum; München 1968. ISBN 3-466-20455-0.
- William McDonald (Hrsg.): New Catholic Encyclopedia, Artikel Trinity; New York: McGraw-Hill, 1967; S. 295
- Trinity, Holy (In the Bible), in: New Catholic Encyclopedia, New York: McGraw-Hill, 1967.
- Vgl. Summa Theologiae I, q. 43 a. 4 ad 1: „pater dat seipsum, inquantum se liberaliter communicat creaturae ad fruendum“; Summa Theologiae I, q. 106 a. 4 c.: „omnes creaturae ex divina bonitate participant ut bonum quod habent, in alia diffundant, nam de ratione boni est quod se aliis communicet“ u. ö.
- Karl Rahner: Der dreifaltige Gott als transzendenter Urgrund der Heilsgeschichte. In: Mysterium Salutis II (1967), S. 328.
- Zur rahnerschen Trinitätslehre vgl. Michael Hauber: Unsagbar nahe. Eine Studie zur Entstehung und Bedeutung der Trinitätslehre Karl Rahners. Innsbruck 2011 (ITS 82).
- Peter Knauer: Der vom Vater und vom Sohn ausgeht. Abgerufen am 7. August 2018.
- Brief an Eberhard Bethge vom 5. Mai 1944; in: Widerstand und Ergebung; Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus, 197810, S. 137
- Entwurf einer Arbeit; in: Widerstand und Ergebung; Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus, 197810, S. 191 f.
- New Catholic Encyclopedia, Bd. 14, Art. Trinity, Holy; Detroit: Thomson/Gale, 20032; S. 197
- Hans-Martin Pawlowski: Schutz des Lebens. Zum Verhältnis von Recht und Moral. In: Kurt Seelmann (Hrsg.): Aktuelle Fragen der Rechtsphilosophie. 2000, S. 9 ff., 21; Axel Montenbruck: Zivilreligion. Eine Rechtsphilosophie I. Grundlegung: Westlicher „demokratischer Präambel-Humanismus“ und universelle Trias „Natur, Seele und Vernunft“. Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin, 3. erweiterte Auflage, 2011, S. 106 ff, (open access)
- John Roach: St. Patrick’s Day Facts: Snakes, a Slave, and a Saint; National Geographic News, 16. März 2009.
- I. Schwarz-Winklhofer, H. Biedermann: Das Buch der Zeichen und Symbole; Wiesbaden: fourier, 2006; ISBN 3-932412-61-3; S. 110
- Ute Mauch: Hildegard von Bingen und ihre Abhandlungen zum dreieinen Gott im ‚Liber Scivias‘ (Visio II, 2). Ein Beitrag zum Übergang vom sprechenden Bild zu Wort, Schrift und Bild. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen 23, 2004, S. 146–158; hier: S. 152–157 (Die Darstellung der Dreieinigkeit in Visio II, 2).
- Abbildung des Freskos bei Jürgen Kuhlmann: Christlicher Ideenkorb für mündiges Stereo-Denken. Evamaria Ciolina: Der Freskenzyklus von Urschalling. Geschichte und Ikonographie; Miscellanea Bavarica Monacensia 80 / Neue Schriftenreihe des Stadtarchivs München 101; München: Kommissionsbuchhandlung R. Wölfle, 1980; ISBN 3-87913-089-2. Barbara Newman: From virile woman to woman Christ. Studies in medieval religion and literature; University of Pennsylvania Press 1995; ISBN 0-8122-1545-1; S. 198 ff.
- Vgl. dazu François Boespflug: Dieu dans l’art: sollicitudine Nostrae de Benoit XIV et l’affaire Crescence de Kaufbeuren. Les Editions du Cerf, Paris 1984, ISBN 978-2-204-02112-8
- „Wieder ist es dem babylonischen Talmud vorbehalten, eine Gegenerzählung zur Botschaft des Neuen Testamentes zu bringen. In der Tat bietet sie das genaue Gegenteil von dem, was das Neue Testament verkündet, nämlich eine höchst drastische und bizarre Geschichte über den Abstieg Jesu in die Hölle und die Bestrafung, die ihm dort widerfährt.“ Peter Schäfer: Jesus im Talmud. Mohr Siebeck, Tübingen 2010, ISBN 978-3-16-150253-8, S. 167 ff..
- Nils Horn: Islam Grundwissen. BookRix, 9. Januar 2017, Abschnitt 7 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Rudi Paret: Der Koran. 12. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-17-026978-1, S. 65.
- Vgl. William Montgomery Watt, A. T. Welch: Der Islam, Bd. 1; Stuttgart 1980, 126f
- A. J. Wensinck, in: s.v. MARYAM; in: A. J. Wensinck, J. H. Kramers (Hrsg.): Handwörterbuch des Islam, Leiden: Brill 1976, S. 421 f.; Rudi Paret in dem Kommentar zu seiner Übersetzung der Sure 5, 116; in: Der Koran, Kommentar und Konkordanz; Kohlhammer: Stuttgart 1971, S. 133; Wilhelm Rudolph: Die Abhängigkeit des Korans von Judentum und Christentum; Stuttgart 1922, S. 86 f.; Adel Theodor Khoury: Der Islam und die westliche Welt; Darmstadt 2001, S. 80; William Montgomery Watt: Der Islam. Bd. 1: Mohammed und die Frühzeit. Islamisches Recht, religiöses Leben (= Die Religionen der Menschheit. Bd. 25). Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1980, S. 127.
- David Thomas: Encyclopedia of the Quran, Section: Trinity.
- Qur’ānic Studies Today, von Angelika Neuwirth, Michael A Sells. S. 302: „It can be argued that it is not at all impossible that the quranic accusations that christians claim Mary as God can be understood as a rhetorical statement.“
- Scriptural Polemics: The Qur’an and Other Religions, von Mun’im Sirry. 2014, S. 47 ff. „In more recent scholarship of the Quran, as represented by the works of Hawting, Sidney Griffith and Gabriel Reynolds, there is a shift from the heretical explanation to the emphasis on the rhetorical language of the Quran. When the Quran states that God is Jesus the son of Mary […] it should be understood as […] statements. Griffith states, „the Quran’s seeming misstatement, rhetorically speaking, should therefore not thought to be a mistake, but rather […] a caricature, the purpose of which is to in Islamic terms highlight the absurdity and wrongness of christian belief, from an islamic perspective.“ […] Reynolds persuasively arguments that „in passages involving christianity in the Quran, we should look for the Quran’s creative use of rhetoric and not for the influence of christian heretics.““
- Angelika Neuwirth: Qur’ānic Studies Today. 2016, ISBN 978-1-138-18195-3, S. 300–304.
- Ibid. S. 301: „The Collyridians, an arabian female sect of the fourth century, offered Mary cakes of bread, as they had done to their great earth mother in pagan times. Epiphanius who opposed this heresy, said that the tri ity must be worshipped but Mary must not be worshipped.“
- Ayatollah Dastghaib Shirazi – übersetzt von Hessam K.: Die erstgrößte Sünde im Islam – Shirk. In: al-shia.de. Die Shia, abgerufen am 14. März 2019.
- Rudi Paret: Der Koran. 12. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-17-026978-1, S. 87.
- Art. „Jesus [isa] (a.)“, eslam.de.
- Abgrenzung Islam zum Christentum und Judentum – Die Hauptunterschiede in den Religionen. In: religion ethik religion-ethik.de. Verein Für soziales Leben e. V., abgerufen am 16. März 2019.
- Qur’ānic Studies Today, von Angelika Neuwirth, Michael A Sells. S. 302: „It can be argued that it is not at all impossible that the quranic accusations that christians claim Mary as God can be understood as a rhetorical statement. In more recent scholarship of the Quran, as represented by the works of Hawting, Sidney Griffith and Gabriel Reynolds, there is a shift from the heretical explanation to the emphasis on the rethorical language of the Quran.“
- Dr. Martin Weimer: Das islamische Missverständnis der Dreifaltigkeit als Dreigötterglaube. In: Dreifaltigkeit. Kath. Pfarramt Altdorf, abgerufen am 14. März 2019.
- Nils Horn: Islam Grundwissen. BookRix, 9. Januar 2017, Abschnitt 7 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- E. Hornung: Die Anfänge von Monotheismus und Trinität in Ägypten; in: K. Rahner (Hrsg.): Der eine Gott und der dreieine Gott. Das Gottesverständnis bei Christen, Juden und Muslimen; Freiburg im Breisgau 1983; S. 48–66
- Peter Godzik: Bericht über die gemeinsame Tagung der LWB-Arbeitsgruppe „On Other Faiths“ und des VELKD-Arbeitskreises „Religiöse Gemeinschaften“ vom 11.–15. April 1988 in Pullach (online auf pkgodzik.de)
- Vgl. Alexander Böhlig: Triade und Trinität in den Schriften von Nag Hammadi. In: Alexander Böhlig: Gnosis und Synkretismus. Gesammelte Aufsätze zur spätantiken Religionsgeschichte. 1. Teil; Tübingen 1989, S. 289–311; Alexander Böhlig: Zum Gottesbegriff des Tractatus Tripartitus. In: Gnosis und Synkretismus, S. 312–340.
- Jens Halfwassen: Plotin und der Neuplatonismus. München 2004, S. 152.