Rubidiumcarbid

Rubidiumcarbid, eigentlich Rubidiumacetylid,[2] i​st eine chemische Verbindung d​es Rubidiums a​us der Gruppe d​er Acetylide m​it der Summenformel Rb2C2.

Strukturformel
Allgemeines
Name Rubidiumcarbid
Andere Namen

Rubidiumacetylid

Summenformel Rb2C2
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 22754-97-8
PubChem 101083666
Wikidata Q64728563
Eigenschaften
Molare Masse 194,96 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Synthese

Wird z​u einer Lösung v​on Rubidium i​n flüssigem Ammoniak Acetylen eingeleitet, k​ommt es z​ur Reaktion u​nd zur Bildung e​ines teilweise deprotonierten Acetylids RbHC2. Durch langsames Erhitzen i​m Vakuum werden dunkelrote Kristalle v​on Rubidiumacetylid erhalten.[2]

Eigenschaften

Rubidiumcarbid taucht i​n zwei Kristallstrukturen, sogenannten Polymorphen auf, d​ie auch koexistieren können. Die hexagonale Modifikation kristallisiert i​m Natriumperoxid-Typ, d​ie orthorhombische i​n einem n​euen Typ ähnlich d​em Bleichlorid. Hier besetzen d​ie Acetylidhanteln d​ie Bleiplätze d​es Gitters.[2]

Reaktionen

Rb2C2 zersetzt sich bei Zugabe von Wasser unter Bildung von Acetylen und Rubidiumhydroxid. Verdünnte und konzentrierte Salzsäure zersetzen es analog, mit Salpetersäure reagiert Rb2C2 explosiv. Von trockenem Sauerstoff wird es bei Raumtemperatur nicht angegriffen, brennt aber in gasförmigem Fluor, Chlor, Brom oder Iod. Mit flüssigem Schwefel, Phosphor, Arsen, Silizium, und Bor reagiert Rb2C2 nach leichtem Erhitzen. Rb2C2 reduziert die Oxide von Kupfer, Eisen und Chrom. Erhitzt man eine Mischung Rb2C2 mit Calcium im Vakuum bildet sich metallisches Rubidium.

Literatur

  • T. Ya. Kosolapova: Carbides. Plenum Press, New York 1971
  • Stefan Julian Liebig: Neue Acetylid-Synthesen, Strukturen, Eigenschaften. Dissertation, Universität zu Köln, 2012

Einzelnachweise

  1. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. Ruschewitz, Uwe & Muller, P & Kockelmann, Winfried. (2001). Zur Kristallstruktur von Rb2C2 und Cs2C2. Zeitschrift für anorganische Chemie. 627. doi:10.1002/1521-3749(200103)627:3<513::AID-ZAAC513>3.0.CO;2-I.
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