Rodenbach (bei Hanau)
Rodenbach ist eine deutsche Gemeinde im hessischen Main-Kinzig-Kreis.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Darmstadt | |
Landkreis: | Main-Kinzig-Kreis | |
Höhe: | 141 m ü. NHN | |
Fläche: | 16,74 km2 | |
Einwohner: | 11.262 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 673 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 63517 | |
Vorwahl: | 06184 | |
Kfz-Kennzeichen: | MKK, GN, HU, SLÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 06 4 35 023 | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Buchbergstr. 2 63517 Rodenbach | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Klaus Schejna (SPD) | |
Lage der Gemeinde Rodenbach im Main-Kinzig-Kreis | ||
Geografie
Lage
Rodenbach liegt in der Nähe von Hanau, etwa 20 Kilometer östlich von Frankfurt am Main am Rande des Vorspessarts und ist größtenteils von Wald umgeben, der Teil des Naturparkes Hessischer Spessart ist. Beide Ortsteile liegen am gleichnamigen Bach, der in seinem Unterlauf als Lache bezeichnet wird. Er fließt südwestlich Rodenbachs durch die Bulau und mündet dort in die Kinzig, die nördlich an Rodenbach vorbei Richtung Hanau fließt. Die nächste größere Stadt neben Hanau ist Langenselbold. Der topographisch höchste Punkt der Gemeindegemarkung befindet sich mit etwa 245 m ü. NN am Westhang des Kirchberges, östlich von Oberrodenbach.
Nachbargemeinden
Rodenbach grenzt im Norden an die Stadt Langenselbold, im Nordosten an die Gemeinde Hasselroth, im Osten an die Gemeinde Freigericht, im Süden an die Stadt Alzenau und die Gemeinde Kahl am Main (beide Landkreis Aschaffenburg), im Westen an die Stadt Hanau sowie im Nordwesten an die Stadt Erlensee.
Gemeindegliederung: Ober- und Niederrodenbach
Rodenbach besteht aus den Ortsteilen Niederrodenbach mit ca. 8700 Einwohnern und Oberrodenbach mit ca. 2400 Einwohnern.
Der Ortskern von Niederrodenbach besteht überwiegend aus Fachwerkhäusern des 17. und 18. Jahrhunderts. Historisch bedeutsam ist die Evangelische Kirche (erbaut 1763–1765) mit ihrem regelmäßigen geometrischen Grundriss, einem Turm mit ungewöhnlich hohem Haubenhelm (Turmhöhe insgesamt ca. 48 m) und zwei Glasfenstern von Hilde Ferber. Direkt neben der Kirche (Kirchstraße 9) befinden sich das Heimatmuseum und die Gemeindebücherei. Das 1984 sanierte Gebäude des Heimatmuseums wurde 1717 für den Schultheißen Doll erbaut. Danach war es 100 Jahre lang Sitz der Oberförsterei. Von 1835 bis 1877 wurde es von der Gemeinde als Schulhaus und danach als Wohnhaus genutzt. Am ehemaligen Rathaus, einem 1737–1738 erbauten, freistehenden Fachwerkbau auf steinernem Fundament, beginnt ein Rundweg durch das historische Rodenbach mit insgesamt 19 Stationen.
- Evangelische Kirche
- Katholische Kirche St. Michael
- Heimatmuseum
- Altes Rathaus
- Das vermutlich älteste Haus, erbaut 1605
- Wehrturm der alten Ortsbefestigung
Im Ortsteil Oberrodenbach sind die Katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul (erbaut 1836–37) sowie vier bäuerliche Bildstöcke des 18. Jahrhunderts besonders erwähnenswert. Die Bildstöcke kennzeichneten die vier Himmelsrichtungen und waren mit ihren christlichen Bildmotiven zugleich Wegweiser für einen „rechten“ Lebenswandel.
- Dorfplatz
- Schützenhof
- Bürgertreff mit Dorfschänke
- Südhanghalle
- Feuerwehrhaus
- Hotel Barbarossa
- Volksbank
Geschichte
Vorgeschichte, Ersterwähnung, Name
Das genaue Gründungsdatum Rodenbachs kann nicht ermittelt werden. Für das Rodenbacher Gebiet sind stein- und bronzezeitliche Siedlungen nachweisbar, und auch der Limes verläuft durch die Gemarkung. Der Ortsname rührt wahrscheinlich von „Rodung am Bach“ her und entwickelte sich dann mit der Zeit zu Rodenbach.
Die älteste bekannte urkundliche Erwähnung des Ortsnamens lässt sich im Jahre 1025 gesichert nachweisen. Ein Adeliger namens Ruogger tauscht mit dem Kloster Fulda seine Besitzungen in Somborn (Gemeinde Freigericht), Rodenbach und Seligenstadt gegen Besitz in Liudolfesmünster und Seelheim. Zugleich schenkte er einen Teil an seinen Verwandten Ruprecht weiter, damit er an seiner Stelle ein Heeresaufgebot stellen konnte. Den Rest sollte Ruogger zur Sicherung seines Lebensunterhalts dienen und erst nach seinem Tod an Ruprecht übergehen. In der Urkunde (Übersetzung: Paul Hubach, zitiert nach: Paap 17 f.) heißt es:
„Kund sei allen, sowohl den Jetztlebenden wie auch den Späteren, wasmaßen ich Rüger, ein Edelmann, im freien Entschluß zum Heile meiner Seele und zu dem meiner El-tern übergeben habe an den heiligen Blutzeugen Gottes, Bonifatius, der ruhet in dem Kloster, das Fulda heißt, wo bekanntlich der ehrwürdige Abt Richard der gottgelieb-ten Mönchsgemeinde vorsteht, alles, was ich an Vater-gut hatte an dem Orte, der Somborn (‚Sunnibrunno‘) heißt, und an einem andern, Rodenbach (‚Rudunbach‘) genannt, nämlich 156 Leibeigene vorschiedenen Alters, beiderleich Geschlechts und 65 Huben nebst Wiesen, Weiden, Wassern und Wasserbächen, Mühlen, Weinbergen und allen dazugehörigen Nutznießungen, 2 Höfe zu Seligenstadt, jedoch in der Art, dass mir fest und ständig verbleibt, was ich dagegen übernommen habe vor dem Altar des nämlichen Bonifatius in Gegenwart der Mehrzahl der Mönche und Laien beiderlei Standes, d. h. Liudolfesmünster und in Seelheim 10 Freigelassene, mit aller Nutznießung, die zu dem Ort gehört, mit Eigenleuten, Huben, Herren-land, Wiesen, Weiden, Mühlen, Salzwerk, dem Zehnten der Mutter Kirche und dem, was nach meinem Tode heimfällt.
Sollte es aber treffen, dass Könige oder Abt diese Widmung zu brechen versuchen, so ist bestimmt und festgesetzt vor Zeugen, dass ich das Vatergut in Eigenrecht verwenden und verschenken kann, wem und wo ich will.
Dass diese Bestimmung nicht verletzt werden kann, will ich als Zeugen, die anwesend waren, aufführen: Herr Abt Richard, Bardo, Erlwein, Engelbert, Hartmann, Hartneid, Niz, Adelheim, Waris, Dietgötz (Dietrich Gottfried), Rohink, Werner, Bernwart, Rudolf, Reinhard, Reinbot, Ruprecht, Baut, Hazo, Nanther, Bertold und viele andere bei-gezogene Zeugen. Vor diesen Zeugen habe ich unter der Schutzherrschaft des Abtes Richard das Lehen, das ich aus vorgenanntem Kloster habe, geschenkt meinem Enkel Ruprecht, teilweise augenblicklich mit den zu diesem Lehen gehörigen Mannen, damit er für mich zum Reichsheere, solange ich lebe, ein ganzes Aufgebot stellt, um nach meinem Ableben, meine für meine Lebenstage unmittelbar vorgesehene Erübrigung ganz aus dem Gesamteigentum und ohne jeden Einspruch oder jede Schmälerung zum Besitz.
Geschehen im Jahre seit der Fleischwerdung unseres Herrn Jesus Christus 1025, in der achten Römerzinszahl im ersten Regierungsjahr Konrads. Ich, Adelung, sündiger Priester und Mönch, habe auf Geheiß des Herrn Abtes Richard diese Schenkungsurkunde geschrieben und die Zeit wie oben aufgezeichnet.“
Ob Ruogger ganz Rodenbach gehörte, ob er gar den Ort gründete, geht aus dieser Urkunde nicht hervor.
Weitere gesicherte Erwähnungen Rodenbachs
Weitere gesicherte Erwähnungen Rodenbachs sind dann erst wieder für das 13. und vermehrt für das 14. Jahrhundert nachweisbar. So werden in einer Gerichtsakte aus dem Jahr 1222 „Männer in Rodinbach“ in einem Streit um die Güter des Mainzer Stephansstift im Hanauer Wald erwähnt. Der Rückinger Ritter Gerhard Ruschebusch machte den Mainzer Stiftsherrn ihre Güter dort streitig, verlor aber den Prozess.
Im zweiten Fall aus dem Jahr 1241 wird zum ersten Mal eine Rodenbacher Kapelle erwähnt. Ein Geistlicher namens Bruno, der als Pfarrer an der Kirche in Großkrotzenburg tätig war, klagte gegen den Grafen von Hanau, um das Patronatsrecht der Kapelle. Dieses Vorschlagsrecht für einen neu zu berufenden Priester forderte Bruno für sich ein, da die Rodenbacher Kapelle nur eine Filiale der Großkrotzenburger Kirche sei. Der Graf von Hanau hingegen verwies darauf, dass schon seine Vorfahren das Patronatsrecht ausgeübt hätten und daher dieses Recht bei ihm liege. Das Gericht schloss sich seinen Argumenten an und wies die Klage Brunos ab.
1337 findet sich dann ein Hinweis auf die erste Rodenbacher Kirche, es ist das Fragment eines Indulgenzbriefes (Ablassbrief) für eine Michaelskirche, d. h. eine dem Erzengel Michael geweihte Kirche. Es ist dabei aber nicht geklärt, ob es sich bei der 1337 erwähnten Michaelkirche um das gleiche Gebäude wie im Jahr 1241 oder um einen Erweiterungs- oder einen Nachfolgebau handelt.
Unterscheidung von Nieder- und Oberrodenbach
Die Quellen aus dem 13. und 14. Jahrhundert geben keinen Hinweis darauf, ob Rodenbach schon immer zwei Ortsteile hatte oder welches Dorf früher entstand. Die Quellen zeigen jedoch, dass im 14./15. Jahrhundert die Stellung des Mainzer Petersstiftes in Oberrodenbach immer stärker wurde, während Niederrodenbach deutlich im Einflussbereich der Grafen von Hanau lag.
Die erste urkundliche Unterscheidung zwischen Nieder- und Oberrodenbach findet sich in einem Verzeichnis der Einkünfte der Pfarrkirche Langendiebach (Gemeinde Erlensee) aus dem Jahr 1338: „Item in Rodenbach inferiori VI denar“. Leider gibt dieses Verzeichnis weder Auskunft darüber, wofür die 6 Pfennig gezahlt wurden, noch erwähnt es „Rodenbach superiori“, also Oberrodenbach. Die Benennung von „Niederrodenbach“ lässt allerdings darauf schließen, dass es bereits 1338 auch ein „Oberrodenbach“ gegeben hat.
Der große Brand von 1493 und die jüdische Gemeinde
1493 wütete im Dorf ein großer Brand, der viele Menschenleben kostete. Neben vielen Wohnhäusern wurde auch die Kirche samt Inventar zerstört. Unter den Opfern in der Bevölkerung waren auch 3 jüdische Männer und 7 jüdische Frauen. Dies ist bekannt, da der Graf von Hanau wegen der Beerdigungsfrage zwei Briefe an die jüdische Gemeinde zu Frankfurt schrieb. Urkundliche Hinweise auf jüdische Familien finden sich in den folgenden Jahrhunderten immer wieder, woraus zu schließen ist, dass es seit Ende des 15. Jahrhunderts bis zur Zeit des Nationalsozialismus fast ständig auch Rodenbacher jüdischen Glaubens gab.
Reformation und Schule
Die Einführung der Reformation in Rodenbach lässt sich mit der Berufung des Pfarrers Michael Weinbrenner in Niederrodenbach für das Jahr 1527 ansetzen, der in Rodenbach bis 1565 tätig war. Weinbrenner schloss sich – wie viele andere Pfarrer der Grafschaft Hanau – schnell der reformatorischen Bewegung an. Bei einer Visitation auf Anordnung des Mainzer Erzbischofs im Jahr 1549 waren in der Grafschaft nur noch 5 von 22 visitierten Pfarrern katholisch.
Aber schon vor 1527 muss von kirchlicher Seite einiges in Bewegung gekommen sein. 1525 und endgültig 1527 zerstörten Rodenbacher Bauern das 1468 gegründete Kloster Wolfgang, von dem heute noch Ruinen zeugen. Den Mönchen wurde ein Lebenswandel vorgeworfen, der sich nicht mehr am Ideal eines mönchischen Lebens orientierte. Krawall und Gelage habe es gegeben, so der Vorwurf. Das Einschreiten der Bauern wurde vom Grafen von Hanau nicht bestraft.
Die Reformation hatte nicht nur weitreichende Auswirkungen auf das religiöse, sondern auch auf das soziale und kulturelle Leben, insbesondere auf das Bildungswesen, eine direkte Folge von Luthers Flugschrift „An die Ratsherrn aller Städte in deutschen Landen, dass sie christliche Schulen aufrichten und halten sollen“. Dazu ist zu beachten, dass es bis zur zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts auch in den Hanauer Dörfern keine Schulen gab. Erst 1606 werden die ersten Schulen in den Frankfurter Dörfern erwähnt. Für Rodenbach gibt es erste Hinweise, dass bereits um 1540 mit den Anfängen des Schulunterrichts begonnen wurde. Noch 1539 zahlte Niederrodenbach „auf Martini“ den bislang jährlich zu entrichtenden einen Gulden „für den Schulmeister in Hanau“, danach aber nicht mehr, ohne dass etwa Hanauer Mahnschreiben bekannt wären, die eine solche Schuld eingefordert hätten. Als weiterer Hinweis auf die nun einsetzende Bildungsinitiative mag auch die Anschaffung zweier „Straßburger Gesangbücher“ im Jahr 1544 gelten – davon eines natürlich für den Pfarrer, das zweite aber wohl für die Hand eines Helfers, der damit den Gemeindegesang fördern sollte. Die erste richtige Dorfschule ist dann für Jahrhundertwende um 1600 nachweisbar, der Schulmeister wird schon 1599 erstmals urkundlich erwähnt.
Konfessionelle Spaltung Nieder- und Oberrodenbachs
Die kirchliche Spaltung Nieder- und Oberrodenbachs lässt sich auf die Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert datieren. Bis 1596 war die Oberrodenbacher Gemeinde eine Filiale der Niederrodenbacher Pfarrei und somit ab 1527 mit Michael Weinbrenners Wirken auch evangelisch. Für kurze Zeit wurde die Gemeinde dann nach Somborn umgepfarrt, aber schon 1597 scheint es – die Quellenlage ist ein wenig undurchsichtig – wird dann Oberrodenbach in die Großkrotzenburger Pfarrei umgepfarrt.
Über die Motive des Mainzer Petersstift, die Umpfarrung nach Somborn und dann nach „Groß-Crotzenburg“ kann nur spekuliert werden. Natürlich kann man eine Art „Gegenreformation“ vermuten. Man wird jedoch auch nicht außer Acht lassen dürfen, dass es an vielen verschiedenen Punkten vor allem wirtschaftspolitische Auseinandersetzungen zwischen dem Petersstift und den Grafen von Hanau gab. Auch aus diesem Grunde waren die Stiftsherrn sicherlich bestrebt, „die Verbindung zwischen ihrem Dorf Oberrodenbach und dem hanauischen Niederrodenbach so weit wie möglich zu kappen und zu reduzieren, um zu verdeutlichen, dass ihre Ortschaft mit der Grafschaft Hanau nichts zu tun hat.“ (Paap 80).
Religiös bedeutsam ist aber nicht nur die konfessionelle Aufspaltung der beiden Ortsteile. Auch in Niederrodenbach kommt es zu einer konfessionellen Trennung – allerdings innerhalb der evangelischen Einwohnerschaft. Ab 1686 ist die Existenz einer kleinen evangelisch-lutherischen Gemeinde in diesem Ortsteil nachweisbar, deren Gründung wohl auf Einwanderungen in das Dorf zurückzuführen ist. Ab 1689 verfügte sie auch über einen eigenen Kirchen- und Schulraum in der ehemaligen landesherrlichen Oberförsterei in der heutigen Kirchstraße 4 und hatte das – damals keineswegs selbstverständliche – Recht der freien und öffentlichen Religionsausübung. Mit der Hanauer Union von 1818 ging diese Gemeinde in die größere reformiert geprägte Gemeinde auf.
Hexenverfolgungen Oberrodenbach
Während der Hexenverfolgungen wurden von 1628 bis 1630 in Oberrodenbach 14 Bürger Opfer der Hexenprozesse.[2]
Gebietsreform und Gegenwart
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen schlossen sich die beiden bis dahin selbstständigen Gemeinden Niederrodenbach und Oberrodenbach am 1. März 1970 freiwillig zu einer Gemeinde mit dem Namen Rodenbach zusammen.[3] Im Jahr 2000 feierte die Gemeinde – Bezug nehmend auf die erste urkundliche Erwähnung im Jahr 1025 – ihr 975-jähriges Bestehen.
Im Gegensatz zu anderen umliegenden Gemeinden hat es in Rodenbach in den letzten Jahren keine größere Erschließung von Wohn- bzw. Neubaugebieten gegeben. Lediglich vorhandene Baulücken wurden geschlossen bzw. freiwerdende Flächen (z. B. durch den Verkauf eines Gärtnereigeländes) wurden bebaut. Im Jahr 2005 wurde ein kleineres Gewerbegebiet am Ortsrand erschlossen, in welchem unter anderem ein Lebensmittelmarkt sowie ein Fachmarktzentrum gebaut worden sind.
Die Gemeinde bietet eine gut ausgebaute Infrastruktur. Im Ort befindet sich die Adolf-Reichwein-Grund-, Haupt- und Realschule sowie mehrere Kindergärten. Ebenso gibt es diverse Allgemein- und Fachärzte, Apotheken, Handwerks- und Gastronomiebetriebe sowie verschiedene Einzelhandelsgeschäfte.
Fast 100 Vereine bieten den Bewohnern umfangreiche Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Besonders zu erwähnen sind die moderne und großzügig gestaltete Bücherei im alten Ortskern, das Strandbad sowie verschiedene Sportanlagen. Die Umgebung bietet sehr gute Bedingungen zum Wandern, Joggen oder Rad- bzw. Mountainbikefahren. Der Buchbergturm bietet einen schönen Blick über den Main-Kinzig-Kreis bis nach Hanau, Frankfurt am Main und den Taunus.
Das amtliche Bekanntmachungsorgan der Gemeinde ist der „Rodenbach Kurier“. Diese Heimatzeitung wird inzwischen im 34. Jahrgang (Stand 2006) wöchentlich herausgegeben und enthält neben den amtlichen Bekanntmachungen und kirchlichen Nachrichten vor allem Berichte aus den diversen Vereinen.
Seit einigen Jahren brütet mit Erfolg auch wieder der Weißstorch in den Kinzig-Au-Wiesen am Ortsrand von Niederrodenbach. Voraussetzung war die Errichtung einer Nistgelegenheit, um den früher sehr zahlreich vorkommenden Weißstorch wieder beobachten zu können. Ein Wahrzeichen ist auch ein Storchenhorst auf dem Wehrturm in Niederrodenbach, der lange Zeit nicht besetzt war, seit 2014 aber wieder durch ein Brutpaar genutzt wird.
Einwohnerstruktur
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Rodenbach 11142 Einwohner. Darunter waren 964 (7,7 %) Ausländer, von denen 382 aus dem EU-Ausland, 303 aus anderen Europäischen Ländern und 179 aus anderen Staaten kamen.[4] Von den deutschen Einwohnern hatten 12,2 % einen Migrationshintergrund.[5] Die Einwohner lebten in 4950 Haushalten. Davon waren 1492 Singlehaushalte, 1701 Paare ohne Kinder und 1252 Paare mit Kindern, sowie 374 Alleinerziehende und 131Wohngemeinschaften.[6] 4096 Einwohner gehörten der evangelischen (36,8 %) und 2970 Einwohner der katholischen (26,7 %) Konfession an.[7]
Einwohnerentwicklung
Rodenbach: Einwohnerzahlen von 1970 bis 2015 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1970 | 6.698 | |||
1975 | 9.604 | |||
1980 | 11.360 | |||
1985 | 11.680 | |||
1990 | 11.498 | |||
1995 | 11.883 | |||
2000 | 11.439 | |||
2005 | 11.427 | |||
2010 | 11.149 | |||
2011 | 11.142 | |||
2015 | 11.176 | |||
Quellen: [8]; Hessisches Statistisches Informationssystem[9]; Zensus 2011[4] |
Politik
Gemeindevertretung
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[10] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[11][12][13]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2021 |
Sitze 2021 |
% 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | ||
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SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 46,6 | 14 | 57,3 | 18 | 62,6 | 19 | 60,0 | 19 | 62,0 | 23 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 24,7 | 8 | 32,9 | 10 | 31,9 | 10 | 30,8 | 9 | 29,3 | 11 | |
FDP | Freie Demokratische Partei | 12,3 | 4 | 9,8 | 3 | 5,6 | 2 | 9,2 | 3 | 5,5 | 2 | |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | 16,4 | 5 | — | — | — | — | — | — | – | – | |
WIR | Wählerinitiative Rodenbach | – | – | — | — | — | — | — | — | 3,2 | 1 | |
gesamt | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 31 | 100,0 | 37 | ||
Wahlbeteiligung in % | 49,9 | 55,5 | 50,3 | 46,6 | 57,0 |
Bürgermeister
Seit dem Jahr 1993 werden in Hessen die Bürgermeister für sechs Jahre direkt gewählt.[14]
Seit 2002 ist Klaus Schejna (SPD) Bürgermeister. Er wurde am 18. Mai 2008 mit 91,8 % und am 25. Mai 2014 mit 70,1 %[15] und am 1. Nov. 2020 mit 65,9 %[16] wiedergewählt.[14]
Wappen und Flagge
Wappen
Blasonierung: „In Gold eine grüne Blätterkrone mit roten Steinen.“[17]
Das Wappen wurde der Gemeinde Rodenbach im damaligen Landkreis Hanau am 26. November 1970 durch das Hessische Innenministerium genehmigt. Gestaltet wurde es durch den Bad Nauheimer Heraldiker Heinz Ritt.
Das Wappen wurde von der ehemaligen Gemeinde Niederrodenbach übernommen. Die Krone stammt aus einem Niederrodenbacher Gerichtssiegel des 18. Jahrhunderts.
Flagge
Die Flagge wurde gemeinsam mit dem Wappen durch das Hessische Innenministerium genehmigt und wird wie folgt beschrieben:
„Die Flagge zeigt die beiden Farben Rot und Gelb, oben eine grüne Laubkrone.“
Oft wird jedoch das Gesamte Gemeindewappen mit Schild auf der Flagge gezeigt.
Sport
Die Turngesellschaft 1891 Niederrodenbach ist mit etwa 1450 Mitgliedern der größte Verein in Rodenbach. Die Handballer der TGS spielten 1978 im DHB-Pokal.
Wirtschaft und Infrastruktur
Nahversorgung
Rodenbach ist Sitz der Raiffeisenbank eG, Rodenbach.
Verkehr
Der Bahnhof Rodenbach (b Hanau) liegt an der Kinzigtalbahn Frankfurt–Fulda. Der öffentliche Verkehr wird ferner durch mehrere Buslinien sichergestellt.
Bildung
In Rodenbach gibt es mit der Adolf-Reichwein-Schule[18] eine Grund-, Haupt und Realschule mit Förderstufe. Gymnasien gibt es in den benachbarten Orten Somborn und Hanau.
Persönlichkeiten
- Paul Hindemith (1895–1963), Komponist, Dirigent und Bratscher, lebte von 1896 bis 1898 in Niederrodenbach
Literatur
- Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Bd. Hessen bearbeitet von Magnus Backes, 2. bearbeitete Auflage, 1982
- Peter Gbiorczyk: Die Geschichte der zwei Reformationen in der Grafschaft Hanau-Münzenberg am Beispiel der Landgemeinde Niederrodenbach (1519–1670). 2017.
- Gemeindevorstand der Gemeinde Rodenbach (Hrsg.) mit Unterstützung des Rodenbacher Geschichtsvereins e.V. Festschrift: 975 Jahre Rodenbach. 1025–2000, 2000
- Isolde Mühlfeld-Walter: In Oberrodenbach daheim. Das einmalige Dorf Oberrodenbach. Geschichte(n) der älteren Häuser und deren Bewohner 1990
- Michael Paap: Chronik der Gemeinde Ober- und Niederrodenbach 1025–1945. Hg. v. Rodenbacher Geschichtsverein e.V., 1993
- Heinz Reusswig: Damals begann unsere Gegenwart, Niederrodenbach in der Nachkriegszeit. Hg. v. Rodenbacher Geschichtsverein e.V., 2006
- Rodenbacher Geschichtsverein e.V. (Hrsg.): Alt-Rodenbach. Geschichte in Bildern., 1984
- Friedrich Wilhelm Schlott: Niederrodenbach wie es einmal war. Die Geschichte eines alten Dorfes. 1970
- Literatur über Rodenbach In: Hessische Bibliographie[19]
- Literatur zu Rodenbach im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Weblinks
- Rodenbach, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Linkkatalog zum Thema Rodenbach bei curlie.org (ehemals DMOZ)
Einzelnachweise
- Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2020 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Ilse Werder: Hexenverfolgung im Kurfürstentum Mainz am Rande des Spessarts. Oberrodenbach: Angst und Gewinnsucht, in: Archiv Frauenleben im Main-Kinzig-Kreis: Hexenwahn und Teufelswerk, Hanau 2003, S. 58f
- Zusammenschluß der Gemeinden Niederrodenbach und Oberrodenbach im Landkreis Hanau zu der neuen Gemeinde „Rodenbach“ vom 27. Februar 1970. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 12, S. 630, Punkt 479 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,8 MB]).
- Bevölkerung nach Staatsangehörigkeitsgruppen: Rodenbach. In: Zensus2011. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen im November 2020.
- Migrationshintergrund in %: Rodenbach. In: Zensus2011. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen im November 2020.
- Haushalte nach Familien: Rodenbach. In: Zensus2011. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen im November 2020.
- Religionszugehörigkeit: Rodenbach. In: Zensus2011. Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen im November 2020.
- Rodenbach, Main-Kinzig-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 25. März 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Hessisches Statistisches Informationssystem In: Statistik.Hessen.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2016.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2011.
- Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original; abgerufen im April 2006.
- Bürgermeister-Direktwahlen in Rodenbach. In: Statistik.Hessen. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im Januar 2021.
- Andreas Ziegert: Rodenbach: Klaus Schejna bleibt Bürgermeister. Vorsprung online, 25. Mai 2014, abgerufen am 5. März 2016.
- Hessenschau.de abgerufen am 2. Nov.2020
- Genehmigung eines Wappens und einer Flagge der Gemeinde Rodenbach, Landkreis Hanau vom 26. November 1970. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 50, S. 2339, Punkt 2342 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,8 MB]).
- Website der Adolf-Reichwein-Schule. In: www.ars-rodenbach.de. Abgerufen am 5. März 2020.
- Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!