Rehe (Westerwald)
Rehe ist eine Ortsgemeinde im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rennerod an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Westerwaldkreis | |
Verbandsgemeinde: | Rennerod | |
Höhe: | 535 m ü. NHN | |
Fläche: | 7,41 km2 | |
Einwohner: | 978 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 132 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 56479 | |
Vorwahl: | 02664 | |
Kfz-Kennzeichen: | WW | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 43 285 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hauptstraße 55 56477 Rennerod | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Johannes Beul | |
Lage der Ortsgemeinde Rehe im Westerwaldkreis | ||
Geographische Lage
Die Gemeinde liegt im Westerwald im äußersten Nordosten von Rheinland-Pfalz, direkt an der Landesgrenze zu Hessen. Die nächsten größeren Städte sind Siegen (29 Kilometer nördlich), Wetzlar (28 Kilometer östlich) und Limburg an der Lahn (29 Kilometer südlich). Im Ortsgebiet befindet sich der größte Teil der Krombachtalsperre, deren Staudamm bereits auf dem Gebiet der hessischen Gemeinde Driedorf liegt.
Geschichte
Der Ort wurde um das Jahr 1300 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort war wohl schon seit dem Mittelalter Teil des Kirchspiels Emmerichenhain und mit diesem der Herrschaft zum Westerwald. Für die Zeit um 1440 ist eine eigene Kapelle nachgewiesen. Sie verfügte über den einzigen Kirchhof im Kirchspiel, mit Ausnahme der zentralen Kirche in Emmerichenhain. Ein Schulhaus ist erstmals 1737 im Zusammenhang mit seinem drohenden Einsturz erwähnt. 1741 wurde ein neues von der Gemeinde erbautes Schulhaus mit Kapelle im Obergeschoss fertiggestellt.
Im Jahr 1534 werden im Ort fünf Vogtleute und 15 Nassau-Beilsteiner Eigenleute erwähnt und 1577 elf dienstpflichtige Häuser. 1607 werden 18 Mann erwähnt und 1643 36 Einwohner. 1711 gab es 30 Familien, 1750 243 Einhwohner und 1807 342 Einwohner. 1828 wurden 22 Handwerker und Gewerbetreibenden im Ort registriert.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Rehe besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[2]
Bürgermeister
Johannes Beul wurde am 2. Juli 2019 Ortsbürgermeister von Rehe. Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein Bewerber kandidiert hatte, erfolgte die Wahl gemäß Gemeindeordnung durch den Rat.[3][4]
Beuls Vorgängerin Christin Hahnenstein hatte das Amt des Ortsbürgermeisters von 2014 bis 2019 ausgeübt.[5]
Wappen
Blasonierung: „Im Schild ein eingebogenes von Blau und Silber gespaltenes Göpelstück; vorn in Gold ein blaues stilisiertes Fachwerkgebäude; hinten in Grün nebeneinander zwei silberne Zahnradvierteln, eine aufrechte goldene Ähre, die zwei übereinanderstehende Kreisbögen überzieht.“ | |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Das Rathaus von Rehe ist ein Fachwerkhaus aus dem frühen 18. Jahrhundert mit geschnitzten Blattwerk-Ornamenten an den Pfosten und an der Holztür. In seinem Obergeschoss befindet sich ein protestantischer Betsaal mit Bänken und Kanzel von 1741. Der Pfarrer Dr. Johann Heinrich Manderbach (1699–1767) hatte es als Lateinschule erbaut.
Mehrere Fachwerkhäuser zeugen von typischer Westerwälder Landbauweise: Das Dach ist nur an einer oder zwei Seiten tief herabgezogen. Auch die zeitgenössischen Einfamilienhäuser Rehes orientieren sich teilweise an dieser traditionellen Bauweise.
Durch Rehe führt der im Mai 2008 eröffnete Westerwaldsteig. Durch diese Anbindung und neue Gastronomiebetriebe in den historischen Fachwerkhäusern erfährt der Ort eine touristische Aufwertung.
Siehe auch Liste der Kulturdenkmäler in Rehe (Westerwald)
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
- Rehe ist Sitz des Entwicklungs- und Produktionsstandorts der Firma ABUS (August Bremicker Söhne KG).
Verkehr
- Direkt durch den Ort verläuft die B 255, die von Montabaur nach Herborn führt.
- Die nächste Autobahnanschlussstelle ist Herborn an der A 45 Dortmund–Hanau, etwa 14 Kilometer entfernt.
- Der nächstgelegene ICE-Halt ist der Bahnhof Montabaur an der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main.
- Rehe hatte von 1906 bis 1959 im Personenverkehr und im Güterverkehr bis 1967 direkten Bahnanschluss durch die Strecke Herborn–Montabaur (Westerwaldquerbahn). Heute verläuft auf der alten Bahnstrecke zum Teil ein Fahrradweg, der alte Bahnhof Rehe ist Wohnhaus.
Literatur
- Hellmuth Gensicke: Kirchspiel und Gericht Emmerichenhain. In: Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung (Hrsg.): Nassauische Annalen. Band 101. Verlag des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung, Wiesbaden 1990, S. 231–254.
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- Bericht zur konstituierenden Sitzung des Gemeinderates vom 02. Juli 2019. In: Hoher Westerwald – Wochenkurier für die Verbandsgemeinde Rennerod, Ausgabe 28/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 18. Juli 2020.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Rennerod, Verbandsgemeinde, 14. Ergebniszeile. Abgerufen am 18. Juli 2020.
- Elke Hufnagl: Ehrungen und Verabschiedungen von Ratsmitgliedern sowie Ortsbürgermeistern. In: Hoher Westerwald – Wochenkurier für die Verbandsgemeinde Rennerod, Ausgabe 28/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 18. Juli 2020.