Hilgert
Hilgert im Kannenbäckerland ist eine Ortsgemeinde im Westerwaldkreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Westerwaldkreis | |
Verbandsgemeinde: | Höhr-Grenzhausen | |
Höhe: | 310 m ü. NHN | |
Fläche: | 4,57 km2 | |
Einwohner: | 1510 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 330 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 56206 | |
Vorwahl: | 02624 | |
Kfz-Kennzeichen: | WW | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 43 030 | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Rathausstraße 48 Höhr-Grenzhausen | |
Website: | ||
Ortsbürgermeister: | Uwe Schmidt (SPD) | |
Lage der Ortsgemeinde Hilgert im Westerwaldkreis | ||
Geographische Lage
Hilgert liegt ca. 13 Kilometer nordöstlich von Koblenz am Rande des Naturpark Nassau. Die Gemeinde liegt am Masselbach.
Zu Hilgert gehört der Ortsteil Faulbach sowie die Wohnplätze Hüttenrain und Jagdhaus.[2]
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort bzw. das Hofgut „Hilgenrode“ im Jahre 1349, als Heymart von der Linden, ein Klosterbruder zu Laach, den Vetter des „Lupreicht von Hilgert“ erschlagen hatte. Als Sühne war eine „Rente für ein ewiges Licht“ in der Kirche zu Alsbach zu zahlen. Die Endung -rode deutet auf eine Gründung in der fränkischen Rodungsperiode im 9. und 10. Jahrhundert hin.
Faulbach wurde erstmals 1664 erwähnt und dürfte wohl auch erst nach 1526 angelegt worden sein.
Rund einen Kilometer südlich von Hilgert befand sich der Ort Seelbach, der 1356 erstmals genannt wurde. 1675 war er schon längere Zeit wüst.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Hilgert besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
Wahl | SPD | CDU | FWG | WGF | Gesamt |
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2019[3] | 5 | 5 | 4 | 2 | 16 Sitze |
2014[4] | 6 | 6 | 4 | – | 16 Sitze |
2009 | 7 | 5 | 4 | – | 16 Sitze |
2004 | 6 | 6 | 4 | – | 16 Sitze |
- FWG = Freie Wählergruppe Kannenbäckerland e. V.
- WGF = Wählergruppe Fahrenkrug
Bürgermeister
Uwe Schmidt (SPD) wurde am 24. Juni 2014 Ortsbürgermeister von Hilgert.[5] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit 69,68 Prozent der abgegebenen Stimmen für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[6]
Schmidts Vorgänger waren Wolfgang Gelhard (Ortsbürgermeister 2004–2014) und Günter Schwaderlapp (1988–2004).[5]
Wappen
Blasonierung: „Schild von eingeschweifter silberner Spitze, darin ein über zwei schräggekreuzten blauen Tonpfeifen stehender blauer Krug, gespalten; vorne in Gold vier rote Schrägbalken, belegt mit einem blauen nach links schreitenden Pfau, hinten in Blau ein goldener Löwe, begleitet von sieben goldenen Schindeln.“ | |
Wappenbegründung: Die Wappenmotive im Wappenschild: Wiedischer Pfau, Nassauische Löwe und Krug (bzw. Kanne) sind 3 von 5 Elemente des Wappens der Kannenbäckerzunft von 1717. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kulturdenkmale
In Hilgert stehen die ehemalige Schule, eine frühere Pfeifenbäckerei sowie mehrere Fachwerkhäuser unter Denkmalschutz.
Naturdenkmale
In der Gemarkung von Hilgert befinden sich drei Naturdenkmale:[7]
- im Südosten innerhalb der Ortslage eine Traubeneiche, registriert unter ND-7143-418
- südöstlich der Ortslage die Felsengruppe Bühl, registriert unter ND-7143-419
- östlich der Ortslage die „Alte Eiche“ (Quercus robur), registriert unter ND-7143-421
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
- Die A 48 mit der Anschlussstelle Höhr-Grenzhausen (AS 12) liegt in unmittelbarer Nähe des Gemeindegebietes 3 km entfernt.
- Die A 3 mit der Anschlussstelle Ransbach-Baumbach liegt ungefähr 8 km entfernt.
- Der nächstgelegene ICE-Halt ist der Bahnhof Montabaur an der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main oder Koblenz an der rechten Rheinstrecke.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Günter Schwaderlapp, Ortsbürgermeister von 1988 bis 2004 und Ehrenbürger von Hilgert seit 2004
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Alfred Radermacher (1913–1994), Kommandant auf U 120, U 393; Obersteuermann auf U 5 unter Kommandant Heinrich Lehmann-Willenbrock
- Albrecht Klauer-Simonis (1918–2002), Künstler und Verleger
- Udo E. Simonis (* 1937), Professor für Umweltpolitik
Literatur
- Hellmuth Gensicke: Die Kirchspiele Alsbach und Grenzhausen. In: Nassauische Annalen. 68. Band, 1957, S. 246–261.
- Schnug, Claus-Dieter / Bartels, Horst: Hilgert – Ein Westerwalddorf im Wandel der Zeit (2013)
- Schnug, Claus-Dieter / Bartels, Horst: Hilgert – Nachrichten aus einem Westerwalddorf, Teil 1 (2017)
Weblinks
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2020, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2019[Version 2022 liegt vor.]. S. 75 (PDF; 3 MB).
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen
- Historie der Bürgermeister. Verbandsgemeinde Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 19. Juni 2020.
- Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Direktwahlen
- Kennzeichnung der Naturdenkmale auf dem Server der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz