Register guter Praxisbeispiele

Das Register g​uter Praxisbeispiele (englisch Register o​f Good Safeguarding Practices) i​st eine v​on drei internationalen Listen, d​ie die UNESCO i​m Rahmen d​es Übereinkommens z​ur Erhaltung d​es Immateriellen Kulturerbes s​eit 2008 erstellt. Das Register enthält modellhafte Projekte z​um Schutz u​nd zur Stärkung v​on Immateriellem Kulturerbe a​uf nationaler, regionaler o​der lokaler Ebene.

Der Zwischenstaatliche Ausschuss für d​ie Erhaltung d​es Immateriellen Kulturerbes entscheidet i​n seiner jährlichen Tagung über d​ie Aufnahme v​on Projekten i​n das Register g​uter Praxisbeispiele. Aufgenommen werden Projekte, d​ie die Ziele u​nd Prinzipien d​es Übereinkommens z​ur Erhaltung d​es Immateriellen Kulturerbes reflektieren u​nd effektiv umsetzen. Die Projekte sollen andere Staaten, Institutionen, Gemeinschaften u​nd Nichtregierungsorganisationen inspirieren, Maßnahmen z​um Schutz u​nd zur Förderung v​on Immateriellem Kulturerbe z​u ergreifen.[1]

Eintragungen in dem Register guter Praxisbeispiele

Bis z​um Jahr 2020 fanden 25 Traditionen Aufnahme i​m Register.[2]

Die Jahreszahl g​ibt das jeweilige Aufnahmejahr an.

B

Belgien Belgien

Bolivien Bolivien

  • 2009 – Programm zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes der Aymara (gemeinsam mit Chile und Peru)

Bulgarien Bulgarien

  • 2016 – Festival der Folklore in Kopriwschtiza
  • 2017 – Die kulturellen Gemeinschaftszentren Chitalishta

Brasilien Brasilien

  • 2011 – Lebendiges Museum des Fandango
  • 2011 – Projektausschreibungen des Nationalen Programms für Immaterielles Kulturerbe

C

Chile Chile

  • 2009 – Programm zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes der Aymara (gemeinsam mit Bolivien und Peru)

China Volksrepublik Volksrepublik China

  • 2012 – Ausbildung kommender Generationen von Puppenspielern in Fujian

D

Deutschland Deutschland

  • 2020 – Bauhüttenwesen: Handwerkstechniken und Gepflogenheiten der Dombauhütten in Europa, Know-how, Weitergabe, Wissensentwicklung und Innovation (gemeinsam mit Frankreich, Norwegen, Österreich, Schweiz) [3][4]

F

Frankreich Frankreich

  • 2020 – Bauhüttenwesen: Handwerkstechniken und Gepflogenheiten der Dombauhütten in Europa, Know-how, Weitergabe, Wissensentwicklung und Innovation (gemeinsam mit Deutschland, Norwegen, Österreich, Schweiz) [3]
  • 2020 – Die Martinique-Yole, vom Bau bis zur Segelpraxis

G

Griechenland Griechenland

I

Indonesien Indonesien

K

Kolumbien Kolumbien

  • 2019 – Sicherungsstrategie des traditionellen Handwerks für die Friedensförderung

Kroatien Kroatien

  • 2016 – Batana-Ökomuseum, Gemeinschaftsprojekt zur Sicherung der lebendigen Kultur von Rovinj

M

Mexiko Mexiko

  • 2012 – Xtaxkgakget Makgkaxtlawana: Zentrum für indigene Kunst in Veracruz und sein Beitrag zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes der Totonaken

N

Norwegen Norwegen

  • 2016 – Gemeinnützige Werft- und Werkstattstiftung Oselvarverkstaden für den Bau des traditionellen Oselvar-Bootes
  • 2020 – Bauhüttenwesen: Handwerkstechniken und Gepflogenheiten der Dombauhütten in Europa, Know-how, Weitergabe, Wissensentwicklung und Innovation (gemeinsam mit Deutschland, Frankreich, Österreich, Schweiz) [3]

O

Osterreich Österreich

  • 2016 – Regionale Handwerkszentren (Werkraum Bregenzerwald, Hand.Werk.Haus Salzkammergut, Textilzentrum Haslach) für traditionelles Handwerk
  • 2020 – Bauhüttenwesen: Handwerkstechniken und Gepflogenheiten der Dombauhütten in Europa, Know-how, Weitergabe, Wissensentwicklung und Innovation (gemeinsam mit Deutschland, Frankreich, Norwegen, Schweiz) [3]

P

Peru Peru

  • 2009 – Programm zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes der Aymara (gemeinsam mit Bolivien und Chile)

S

Schweden Schweden

  • 2018 – Programm „Land der Legenden“ zur Förderung und Wiederbelebung der Erzählkunst in der Region Kronoberg

Schweiz Schweiz

  • 2020 – Bauhüttenwesen: Handwerkstechniken und Gepflogenheiten der Dombauhütten in Europa, Know-how, Weitergabe, Wissensentwicklung und Innovation (gemeinsam mit Deutschland, Frankreich, Norwegen, Österreich) [3]

Spanien Spanien

  • 2009 – Pädagogisches Projekt des Zentrums für traditionelle Kultur im Schulmuseum von Pusol
  • 2011 – Wiederbelebung des traditionellen Handwerks des Kalkbrennens in Morón de la Frontera
  • 2013 – Methodik zur Inventarisierung von immateriellem Kulturerbe in Biosphärenreservaten am Beispiel von Montseny

U

Ungarn Ungarn

  • 2011 – Die Táncház-Methode, ein Modell zur Überlieferung von immateriellem Kulturerbe
  • 2016 – Das Kodály-Konzept zur Bewahrung der traditionellen Volksmusik

Usbekistan Usbekistan

  • 2017 – Handwerks-Entwicklungszentrum von Margilan für die Sicherung der traditionellen Technologien zur Herstellung der Stoffe Atlas (Satin) und Adras

V

Venezuela Venezuela

  • 2019 – Biokulturelles Programm zur Sicherung der Tradition der „Seligen Palme“

Siehe auch

Commons: Immaterielles Erbe der Menschheit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Website des Immatriellen Welterbes. In: Intangible Heritage Home. UNESCO, abgerufen am 20. Dezember 2020 (englisch).
  2. Browse the Lists of Intangible Cultural Heritage and the Register of good safeguarding practices, unesco.org, aufgerufen am 17. Dezember 2020.
  3. UNESCO zeichnet Bauhüttenwesen aus, UNESCO, 17. Dezember 2020.
  4. Sabine Bengel u. a. (Hg.): Europäische Bauhütten. Immaterielles Kulturerbe der Menschheit. Klotz, Neulingen 2020. ISBN 978-3-948424-73-2
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