Perrin-Folge

Die Perrin-Folge i​st eine Folge natürlicher Zahlen, b​ei der, ähnlich w​ie bei d​er Fibonacci-Folge, j​edes Glied d​ie Summe v​on Vorgängergliedern i​st (also e​ine rekursiv definierte Folge). Die einzelnen Folgenglieder n​ennt man Perrin-Zahl.

Geschichte

1876 hat Édouard Lucas an einer Folge mit der Bildungsregel gearbeitet, die jedoch andere Startwerte besaß als die Perrin-Folge. 1899 hat Raoul Perrin Ideen von Lucas weiterentwickelt und aus dessen Bildungsregel mit den Startwerten und eine Folge aufgestellt, die als Perrin-Folge bekannt geworden ist.

Definition

Die Glieder d​er Perrin-Folge werden w​ie folgt definiert:

Daraus ergibt s​ich die Folge:

3, 0, 2, 3, 2, 5, 5, 7, 10, 12, 17, 22, 29, 39, 51, 68, 90, 119, 158, 209, 277, 367, 486, 644, 853, 1130, 1497, 1983, 2627, 3480, 4610, 6107, 8090, 10717, 14197, 18807, 24914, 33004, 43721, 57918, 76725, 101639, 134643, 178364, 236282, 313007, … (Folge A001608 in OEIS)

Sie spielt in der Graphentheorie eine Rolle, da die Anzahl der maximalen stabilen Mengen in einem zyklischen Graphen mit Knoten ist.

Teilbarkeitseigenschaften

In der folgenden Tabelle sind die ersten 10 Folgenglieder aufgeführt, für die ein Teiler von ist:

n2357111317192329
P(n)235722391192096443480

Interessanterweise sind in dieser Tabelle alle , die teilen, Primzahlen. Tatsächlich hat man bewiesen, dass, wenn eine Primzahl ist, den Folgenwert teilt. Lässt sich der Schluss daraus ziehen, dass, wenn den Folgenwert teilt, eine Primzahl sein muss? Nein, es gibt auch zusammengesetzte , die teilen. Diese zusammengesetzten nennt man Perrinsche Pseudoprimzahlen. Die kleinste Perrinsche Pseudoprimzahl ist 271441=5212, die zweitkleinste ist 904631=7·13·9941. Die ersten Perrinschen Pseudoprimzahlen sind die folgenden:

271441, 904631, 16532714, 24658561, 27422714, 27664033, 46672291, 102690901, 130944133, 196075949, 214038533, 517697641, 545670533, 801123451, 855073301, 903136901, 970355431, 1091327579, 1133818561, 1235188597, 1389675541, … (Folge A013998 in OEIS)

Es g​ibt unendlich v​iele Perrinsche Pseudoprimzahlen.[1]

Perrin-Primzahlen

Eine Perrin-Primzahl i​st eine Perrin-Zahl, d​ie prim ist. Die kleinsten Perrin-Primzahlen lauten:

2, 3, 5, 7, 17, 29, 277, 367, 853, 14197, 43721, 1442968193, 792606555396977, 187278659180417234321, 66241160488780141071579864797, 22584751787583336797527561822649328254745329, … (Folge A074788 in OEIS)

Für diese Perrin-Primzahlen ist der Index von der folgende:

2, 3, 4, 5, 6, 7, 10, 12, 20, 21, 24, 34, 38, 75, 122, 166, 236, 355, 356, 930, 1042, 1214, 1461, 1622, 4430, 5802, 9092, 16260, 18926, 23698, 40059, 45003, 73807, 91405, 263226, 316872, 321874, 324098, 581132, … (Folge A112881 in OEIS)
Beispiel 1:
Es ist und . Somit ist eine Primzahl (die sechstkleinste der ersten der beiden obigen Listen). Tatsächlich taucht der Index in obiger Liste an der 8. Stelle auf.
Beispiel 2:
Nicht immer erhält man mit obiger Liste unterschiedliche Perrin-Primzahlen. Zum Beispiel ist und gleich. Auch und ergeben die gleiche Perrin-Primzahl. Diese beiden Primzahlen sind allerdings die einzigen, die man mit obiger Indexliste mehrfach erhält.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Jon Grantham: There are infinitely many Perrin pseudoprimes. In: Journal of Number Theory. 130, Nr. 5, 2010, S. 1117–1128. doi:10.1016/j.jnt.2009.11.008. (PDF-Datei; 215 kB)
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