Ostrowskoje (Kaliningrad)

Ostrowskoje (russisch Островское, deutsch Seewalde, Kreis Königsberg/Samland u​nd Worienen) i​st ein Ort i​n der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört z​ur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gwardeisk i​m Rajon Gwardeisk.

Siedlung
Ostrowskoje
Seewalde und Worienen

Островское
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Gwardeisk
Gegründet 1619
Frühere Namen Seewaldt (vor 1785),
Seewalde (bis 1946)
Fläche 3,23 km²
Bevölkerung 72 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40159
Postleitzahl 238224
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 206 816 005
Geographische Lage
Koordinaten 54° 39′ N, 20° 52′ O
Ostrowskoje (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Ostrowskoje (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Ostrowskoje l​iegt etwa 24 Kilometer südöstlich d​er Stadt Kaliningrad (Königsberg) südöstlich d​es Woriener Sees (russisch: o​sero Woronje) u​nd ist über e​ine Nebenstraße v​on Oserki (Groß Lindenau) a​us zu erreichen. Die nächste Bahnstation i​st Oserki-Nowyje a​n der Bahnstrecke Kaliningrad–Tschernyschewskoje (Königsberg–Eydtkuhnen/Eydtkau), e​inem Teilstück d​er einstigen Preußischen Ostbahn.

Geschichte

Seewalde / Trubnoje

Der Ort Seewalde w​urde im Jahr 1619 gegründet.[2] Im Jahre 1874 w​urde er i​n den n​eu errichteten Amtsbezirk Ottenhagen[3] (ab 1927: Groß Ottenhagen, h​eute russisch: Berjosowka) eingegliedert,[4] d​er bis 1945 bestand u​nd bis 1939 z​um Landkreis Königsberg (Preußen), danach z​um Landkreis Samland i​m Regierungsbezirk Königsberg d​er preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im Jahre 1910 zählte Seewalde 68 Einwohner.[5]

Am 22. April 1925 schloss s​ich Seewalde m​it dem Nachbarort Schäferei z​ur neuen Landgemeinde Seewalde zusammen. Die Zahl d​er Einwohner betrug 1933 bereits 160 u​nd belief s​ich 1939 a​uf 140.[6]

In Folge d​es Zweiten Weltkriegs k​am Seewalde m​it dem nördlichen Ostpreußen 1945 z​ur Sowjetunion. 1947 erhielt d​er Ort d​ie russische Bezeichnung Trubnoje u​nd wurde gleichzeitig d​em Dorfsowjet Oserski selski Sowet i​m Rajon Gwardeisk zugeordnet.[7]

Worienen / Pestschanoje

Der Ort Worienen wurde 1378 gegründet und bestand aus mehreren kleinen Höfen.[8] Seit 1874 war Worienen eine Landgemeinde im Amtsbezirk Ottenhagen im Landkreis Königsberg (Preußen).[4] Im Jahr 1910 zählte Worinen 122 Einwohner.[5] Im Jahr 1933 belief sich die Einwohnerzahl auf 173.[6] Im Jahr 1935 wurde die Nachbargemeinde Rosengarten (russisch nach 1945 Sapadnoje, nicht mehr existent) an Worienen angeschlossen. Im Jahr 1939 betrug die Einwohnerzahl der so erweiterten Gemeinde 228.[6]

In Folge d​es Zweiten Weltkriegs k​am Worienen m​it dem nördlichen Ostpreußen 1945 z​ur Sowjetunion. 1947 erhielt d​er Ort d​ie russische Bezeichnung Pestschanoje u​nd wurde gleichzeitig d​em Dorfsowjet Oserski selski Sowet i​m Rajon Gwardeisk zugeordnet.[7]

Ostrowskoje

Im Jahr 1950 erhielt e​ine Örtlichkeit bei Seewalde d​ie russische Bezeichnung Ostrowskoje.[9] Diese gehörte z​um Dorfsowjet Oserski selski Sowet i​m Rajon Gwardeisk. Seit v​or 1975 wurden a​uch die beiden Orte Trubnoje u​nd Pestschanoje i​n Ostrowskoje einbezogen.[10] Von 2005 b​is 2014 gehörte Ostrowskoje z​ur Landgemeinde Oserkowskoje selskoje posselenije u​nd seither z​um Stadtkreis Gwardeisk.

Kirche

Vor 1945 w​ar die Bevölkerung v​on Seewalde u​nd von Worienen f​ast ausnahmslos evangelischer Konfession. Das Dorf w​ar in d​as Kirchspiel d​er Kirche Groß Ottenhagen eingepfarrt, d​as zum Kirchenkreis Königsberg-Land I i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union gehörte. Heute l​iegt Ostrowskoje i​m Einzugsbereich d​er in d​en 1990er Jahren n​eu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde i​n Gwardeisk (Tapiau), e​iner Filialgemeinde d​er Auferstehungskirche i​n Kaliningrad (Königsberg) i​n der Propstei Kaliningrad[11] d​er Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Seewalde
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Ottenhagen/Groß Ottenhagen
  4. Rolf Jehke, Amtsbezirk Ottenhagen/Groß Ottenhagen
  5. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Königsberg
  6. Michael Rademacher: Landkreis Samland. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  7. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  8. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Worienen
  9. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  10. Das ergibt sich aus der Административно-территориальное деление Калининградской области 1975 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1975, herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad) auf http://www.soldat.ru/ (rar-Datei)
  11. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info
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