Soldatowo (Kaliningrad, Gwardeisk)

Soldatowo (russisch Солдатово, deutsch Friedrichsthal, Kreis Wehlau) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gwardeisk im Rajon Gwardeisk.

Siedlung
Soldatowo
Friedrichsthal

Солдатово
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Gwardeisk
Gegründet 1766
Bevölkerung 102 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40159
Postleitzahl 238211
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 206 810 003
Geographische Lage
Koordinaten 54° 40′ N, 21° 8′ O
Soldatowo (Kaliningrad, Gwardeisk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Soldatowo (Kaliningrad, Gwardeisk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Soldatowo liegt östlich der Deime (russisch: Deima), vier Kilometer nordöstlich der Rajonstadt Gwardeisk (Tapiau). Am südlichen Ortsrand verläuft die neue Trasse der Föderalstraße A229. Durch den Ort führt die Kommunalstraße 27K-082 von Gwardeisk nach Krasny Bor (Krakau) an der Regionalstraße 27A-014 (ex R514). Die nächste Bahnstation ist Gwardeisk an der Bahnstrecke Kaliningrad–Tschernyschewskoje (Königsberg–Eydtkuhnen/Eydtkau) der einstigen Preußischen Ostbahn.

Geschichte

Schatulldorf – Gutsbezirk – Landgemeinde

Friedrichsthal wurde 1766 als Schatulldorf gegründet.[2] 1874 wurde der Gutsbezirk Friedrichsthal in den neu gebildeten Amtsbezirk Grünhayn im Kreis Wehlau eingegliedert.[3] Zu Friedrichsthal gehörte auch das Vorwerk Katharinenhof. Im Jahr 1922 wurde der Gutsbezirk Friedrichsthal in eine Landgemeinde umgewandelt.

Nach 1945

In Kriegsfolge kam Friedrichsthal 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. 1947 erhielt der Ort (einschließlich Katharinenhof) die russische Bezeichnung Soldatowo und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Sorinski selski Sowet im Rajon Gwardeisk zugeordnet.[4] Wie es der neue Name schon andeutet, wurde der Ort Standort einer Garnison. Im ehemaligen Staatsforst Leipen wurde eine Kaserne angelegt. Von 2005 bis 2014 gehörte Soldatowo zur Landgemeinde Sorinskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Gwardeisk.

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohner[5]
1910128
1933291
1939282
200286
2010102

Kirche

Mehrheitlich war die Bevölkerung Friedrichsthals bis 1945 evangelischer Konfession und in das Kirchspiel der Kirche Grünhayn (Ostpreußen) (russisch: Krasnaja Gorka, nicht mehr existent) eingepfarrt. Das gehörte zum Kirchenkreis Wehlau in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Soldatowo im Einzugsbereich der neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Gwardeisk (Tapiau), einer Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad[6] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).

Persönlichkeiten

  • Hans Gerlach (1885–1980), Architekt und Schlossbaumeister, in Friedrichsthal geboren

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Friedrichsthal
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Grünhayn
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  5. Volkszählungsdaten
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info
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