Bolschije Gorki (Kaliningrad)

Bolschije Gorki (russisch Большие Горки, deutsch Groß Weißensee, 1928 bis 1945 Weißensee) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gwardeisk im Rajon Gwardeisk.

Siedlung
Bolschije Gorki
(Groß) Weißensee

Большие Горки
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Gwardeisk
Gegründet 1333
Frühere Namen Wysenze (nach 1343),
Wissense (nach 1404),
Wissinse (nach 1414),
Weissensee (vor 1785),
Groß Weißensee (nach 1820),
Weißensee (bis 1946)
Bevölkerung 144 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40159
Postleitzahl 238214
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 206 813 008
Geographische Lage
Koordinaten 54° 40′ N, 21° 17′ O
Bolschije Gorki (Kaliningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Bolschije Gorki (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage

Bolschije Gorki liegt sieben Kilometer nordöstlich von Snamensk (Wehlau) an der Kommunalstraße 27K-079, die von Snamensk in nördliche Richtung bis zur Regionalstraße 27A-014 (ex R514) unweit von Nowaja Derewnja (Alt Gertlauken) führt. Snamensk ist die nächste Bahnstation an der Bahnstrecke Kaliningrad–Tschernyschewskoje (Königsberg–Eydtkuhnen/Eydtkau).

Geschichte

Das Gründungsdatum des vor 1945 Weißensee (vor 1928 Groß Weißensee) genannten Ortes[2] lag im Jahre 1333. Im Jahre 1874 wurde die Landgemeinde namensgebend für einen neu gebildeten Amtsbezirk,[3] der bis 1945 bestand und zum Kreis Wehlau im Regierungsbezirk Königsberg in der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im Jahre 531 waren in Groß Weißensee 531 Einwohner registriert[4].

Am 30. September 1928 schlossen sich die Nachbargemeinden Nekiehnen (heute nicht mehr existent) aus dem Amtsbezirk Grünlinde (heute russisch: Jerschowo) sowie Grünwalde (nicht mehr existent) und der Gutsbezirk Klein Weißensee (nach 1945 russisch zunächst Malyje Gorki) zur neuen Landgemeinde Weißensee zusammen. Die Gesamteinwohnerzahl lag 1933 bei 638 und betrug 1939 bereits 647.[5]

In Kriegsfolge kam Weißensee 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. 1947 erhielt der Ort den russischen Namen „Bolschije Gorki“ und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Talpakinski selski Sowet (dem späteren Kuibyschewski selski Sowet) im Rajon Gwardeisk zugeordnet.[6] Von 2005 bis 2014 gehörte Bolschije Gorki zur Landgemeinde Sorinskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Gwardeisk.

Amtsbezirk Weißensee (1874–1945)

Der Amtsbezirk Weißensee bestand ursprünglich aus sechs Orten:[3]

NameRussischer Name
nach 1945
Bemerkungen
BrandlackenBrody
Groß WeißenseeBolschije Gorki1928 in die Landgemeinde Weißensee umgebildet
Grünwalde1928 in die Landgemeinde Weißensee eingegliedert
Klein WeißenseeMalyje Gorki1928 in die Landgemeinde Weißensee eingegliedert
NalegauAmurskoje
WilkendorfOrechowo

Am 1. Januar 1945 gehörten zum Amtsbezirk Weißensee lediglich noch die vier Gemeinden Brandlacken, Nalegau, Weißensee und Wilkendorf.

Kirche

Kirchlich gehörte Groß Weißensee bis 1945 zur Pfarrkirche Petersdorf[7] (heute russisch: Kuibyschewskoje). Die Pfarrei war Teil des evangelischen Kirchenkreises Wehlau (Snamensk) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Bolschije Gorki im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Talpaki (Taplacken), einer Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) in der Propstei Kaliningrad[8] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Groß Weißensee
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Weißensee
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Wehlau
  5. Michael Rademacher: Landkreis Wehlau. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  6. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  7. Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band III: Dokumente, Göttingen, 1968, Seite 475
  8. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info
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