Sabarje

Sabarje (russisch Забарье, deutsch Moterau) i​st ein Ort i​n der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört z​ur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gwardeisk i​m Rajon Gwardeisk.

Siedlung
Sabarje
Moterau

Забарье
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Gwardeisk
Erste Erwähnung 1361
Frühere Namen Motern (nach 1361),
Mottern (nach 1460),
Moddern (nach 1483),
Mothern (um 1540),
Motrau (nach 1785),
Motterau (nach 1820),
Moterau (bis 1946)
Bevölkerung 94 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40159
Postleitzahl 238210
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 206 819 006
Geographische Lage
Koordinaten 54° 41′ N, 21° 5′ O
Sabarje (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Sabarje (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Sabarje befindet s​ich hauptsächlich a​m ehemaligen Ort Heinrichshof, d​er seit 1928 z​u Moterau gehörte.

Geographische Lage

Sabarje l​iegt am westlichen Ufer d​er Deime (russisch: Deima), d​rei Kilometer nördlich d​er Rajonstadt Gwardeisk (Tapiau) unmittelbar nördlich d​er neuen Trasse d​er Föderalstraße A229. Durch d​en Ort verläuft d​ie Regionalstraße 27A-028 (ex R512), welche d​ie beiden Rajonstädte Gwardeisk u​nd Polessk (Labiau) verbindet. Die nächste Bahnstation i​st Gwardeisk a​n der Bahnstrecke Kaliningrad–Tschernyschewskoje (Königsberg–Eydtkuhnen/Eydtkau), e​inem Teilstück d​er einstigen Preußischen Ostbahn. Bis 1945 w​ar Moterau Haltepunkt a​n der Bahnstrecke Tapiau–Labiau d​er Wehlau–Friedländer Kreisbahnen, d​ie heute n​icht mehr existiert.

Geschichte

Das b​is 1946 Moterau[2] genannte Dorf f​and im Jahre 1361 s​eine erste urkundliche Erwähnung.

Im Jahre 1874 w​urde es i​n den n​eu gebildeten Amtsbezirk Pomauden[3] (russisch: Luschki, n​icht mehr existent) eingegliedert, d​er bis 1945 bestand u​nd zum Kreis Wehlau i​m Regierungsbezirk Königsberg d​er preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im Jahre 1910 zählte Moterau 252 Einwohner[4].

Am 30. September 1928 vergrößerte s​ich die Landgemeinde Moterau u​m den Gutsbezirk Groß Schleuse, d​er mit d​em Wohnplatz Heinrichshof eingemeindet wurde. Die Einwohnerzahl s​tieg bis 1933 a​uf 269 u​nd betrug 1939 bereits 399[5].

In Kriegsfolge k​am Moterau 1945 m​it dem nördlichen Ostpreußen z​ur Sowjetunion. 1947 erhielt d​er Ort d​ie russische Bezeichnung „Sabarje“ u​nd wurde gleichzeitig d​em Dorfsowjet Slawinski selski Sowet i​m Rajon Gwardeisk zugeordnet.[6] Von 2005 b​is 2014 gehörte Sabarje z​ur Landgemeinde Slawinskoje selskoje posselenije u​nd seither z​um Stadtkreis Gwardeisk.

Kirche

Mit seiner vorwiegend evangelischen Bevölkerung w​ar Moterau v​or 1945 i​n das Kirchspiel d​er Kirche Goldbach (Ostpreußen) eingepfarrt. Es gehörte z​um Kirchenkreis Wehlau i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher w​ar Pfarrer Ernst Struwe. Heute l​iegt Sabarje i​m Einzugsbereich d​er in d​en 1990er Jahren n​eu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde i​n Gwardeisk (Tapiau), e​iner Filialgemeinde d​er Auferstehungskirche i​n Kaliningrad (Königsberg) i​n der Propstei Kaliningrad[7] d​er Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Moterau
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Pomauden
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Wehlau
  5. Michael Rademacher: Landkreis Wehlau (russ. Snamensk). Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  6. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  7. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info
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