Olympische Winterspiele 1988/Nordische Kombination
Bei den XV. Olympischen Spielen 1988 in Calgary fanden zwei Wettbewerbe in der Nordischen Kombination statt. Austragungsorte waren die Alberta Ski Jump Area im Stadtzentrum sowie das Canmore Nordic Centre in Canmore.
Nordische Kombination bei denOlympischen Winterspielen 1988 | |
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Information | |
Austragungsort | Calgary / Canmore |
Wettkampfstätte | Alberta Ski Jump Area / Canmore Nordic Centre |
Nationen | 13 |
Athleten | 44 (44 ) |
Datum | 23. bis 28. Februar 1988 |
Entscheidungen | 2 |
← Sarajevo 1984 |
Das Wettkampfprogramm wurde um einen Teamwettbewerb erweitert. Dieser wurde als Staffel durchgeführt.
Bilanz
Medaillenspiegel
Platz | Land | Gesamt | |||
---|---|---|---|---|---|
1 | Schweiz | 1 | 1 | – | 2 |
2 | BR Deutschland | 1 | – | – | 1 |
3 | Österreich | – | 1 | 1 | 2 |
4 | Sowjetunion | – | – | 1 | 1 |
Gesamt | 2 | 2 | 2 | 6 |
Medaillengewinner
Disziplin | Gold | Silber | Bronze |
---|---|---|---|
Einzel | Hippolyt Kempf (SUI) | Klaus Sulzenbacher (AUT) | Allar Levandi (URS) |
Mannschaft | BR Deutschland | Schweiz | Österreich |
Ergebnisse
Einzel
Platz | Land | Athlet | Punkte Springen |
Zeit (min) |
---|---|---|---|---|
1 | SUI | Hippolyt Kempf | 217,9 | (3.)39:27,5 |
2 | AUT | Klaus Sulzenbacher | 228,5 | (1.)39:46,5 |
3 | URS | Allar Levandi | 216,6 | (4.)40:31,8 |
4 | GDR | Uwe Prenzel | 207,6 (13.) | 40:38,2 |
5 | SUI | Andreas Schaad | 207,2 (14.) | 40:40,0 |
6 | NOR | Torbjørn Løkken | 199,4 (19.) | 40:53,0 |
7 | TCH | Miroslav Kopal | 208,7 (12.) | 41:00,0 |
8 | GDR | Marko Frank | 209,4 (10.) | 41:15,6 |
9 | GDR | Thomas Prenzel | 215,5 | (5.)41:18,1 |
10 | URS | Wassili Sawin | 203,7 (17.) | 41:22,9 |
13 | FRG | Hubert Schwarz | 219,2 | (2.)42:35,8 |
22 | AUT | Klaus Ofner | 208,9 (11.) | 43:26,3 |
24 | AUT | Hansjörg Aschenwald | 214,1 | (7.)43:55,5 |
25 | FRG | Thomas Müller | 190,4 (31.) | 44:02,7 |
28 | FRG | Hans-Peter Pohl | 204,3 (15.) | 44:23,9 |
29 | FRG | Hermann Weinbuch | 179,6 (39.) | 44:26,4 |
34 | AUT | Günter Csar | 196,2 (25.) | 45:26,2 |
35 | SUI | Fredy Glanzmann | 180,1 (37.) | 45:38,8 |
Springen: 28. Februar 1988 Normalschanze; K-Punkt: 89 m
15 km Langlauf: 28. Februar 1988, 15:00 Uhr Höhenunterschied: 93 m; Maximalanstieg: 43 m; Totalanstieg: 520 m 43 Teilnehmer aus 13 Ländern, davon 41 in der Wertung.
Die zeitliche Planung hatte ursprünglich zwei Tage vorgesehen, Springen 27. Februar und Laufen am 28. Februar. Wegen des Chinook-Sturmwinds war am ersten Wettkampftag jedoch kein Springen möglich. So musste der gesamte Wettbewerb am Tag darauf ausgetragen werden – und dies, obwohl beide Wettkampfstätten 120 km voneinander entfernt lagen.[1]
Bei diesem Wettkampf kam erstmals die Gundersen-Methode zur Anwendung, sodass der Erste der Langläufer, der ins Ziel kommt, auch der Sieger des Wettbewerbs ist. Die bundesdeutsche Mannschaft, die vier Tage zuvor noch den Titel im Teamwettbewerb errungen hatte, konnte keinen Sportler unter die besten zehn bringen. Als bester Westdeutscher wurde Hubert Schwarz 13. des Einzelwettbewerbs. Stattdessen konnte mit Hippolyt Kempf erstmals ein Schweizer die olympische Goldmedaille im Einzelwettbewerb gewinnen. Zuvor hatte lediglich Alois Kälin zwanzig Jahre zuvor in Grenoble als Zweiter olympisches Edelmetall für die Eidgenossen in dieser Disziplin errungen. Sulzenbacher war vor allem im Springen sehr stark, doch diesmal konnte er nur im ersten Durchgang mit einer Weite von 88,5 m überzeugen, sodass sein Vorsprung auf die Konkurrenz nicht groß genug war. Er führte 62 Sekunden vor Hubert Schwarz (der aber nur als guter Springer bekannt war), Kempf lag auf Rang 3 (70,7 s Rückstand). Nach 12 km überholte der Schweizer den Österreicher. Lewandi war mit 79,4 sec. Rückstand Vierter, aber sogar Løkken (obwohl bereits 3:14 zurück) wurde als Goldmedaillenanwärter gehandelt.[2][3]
Mannschaft
Platz | Land | Athleten | Punkte im Springen |
Zeit (h) |
---|---|---|---|---|
1 | BR Deutschland | Thomas Müller Hans-Peter Pohl Hubert Schwarz |
629,8 (1.) | 1:20:46,0 |
2 | Schweiz | Fredy Glanzmann Hippolyt Kempf Andreas Schaad |
571,4 (6.) | 1:20:49,4 |
3 | Österreich | Hansjörg Aschenwald Günter Csar Klaus Sulzenbacher |
626,6 (2.) | 1:21:16,9 |
4 | Norwegen | Torbjørn Løkken Hallstein Bøgseth Trond Arne Bredesen |
596,6 (3.) | 1:21:34,4 |
5 | DDR | Thomas Prenzel Marko Frank Uwe Prenzel |
571,6 (5.) | 1:23:04,5 |
6 | Tschechoslowakei | Ladislav Patras Jan Klimko Miroslav Kopal |
573,5 (4.) | 1:23:44,1 |
7 | Finnland | Pasi Saapunki Jouko Parviainen Jukka Ylipulli |
561,3 (7.) | 1:25:39,3 |
8 | Frankreich | Jean Bohard Xavier Girard Fabrice Guy |
541,0 (8.) | 1:27:09,4 |
9 | Japan | Hideki Miyazaki Masashi Abe Kazuoki Kodama |
515,3 (10.) | 1:29:27,3 |
10 | USA | Joe Holland Todd Wilson Hans Johnstone |
516,9 (9.) | 1:33:07,9 |
DNF | Sowjetunion | Andrei Dundukow Wassili Sawin Allar Levandi |
Springen: 23. Februar 1988, 13:30 Uhr Normalschanze; K-Punkt: 89 m
3 × 10 km Staffel: 24. Februar 1988, 10:00 Uhr Höhenunterschied: 93 m; Maximalanstieg: 43 m; Totalanstieg: 520 m; 11 Teams am Start, 10 in der Wertung.
Der Mannschaftswettbewerb in der Nordischen Kombination wurde in Calgary erstmals bei Olympischen Spielen ausgetragen. Die bundesdeutsche Mannschaft, die bereits im Jahr zuvor bei der Heim-WM in Oberstdorf gewonnen hatte, damals noch mit Hermann Weinbuch anstelle von Hubert Schwarz, konnte sich bei dieser Premiere knapp vor den Schweizern Olympiagold sichern. Die Schweiz lag nach dem Springen nur auf Rang 6 (Rückstand 4:52 min). Im Laufen ging Österreich sogar kurzfristig durch Startläufer Csar in Führung. Überraschend blieb Mitfavorit Norwegen ohne Medaille. Die Sowjetunion zog nach zwei Sprüngen von Dundukow und einem von Sawin zurück, da Allar Levandi ausgefallen war und ein Ersatzmann nicht nachnominiert werden konnte.[4]
Weblinks
- Nordische Kombination bei den Olympischen Winterspielen 1988 in der Datenbank von Sports-Reference (englisch; archiviert vom Original)
Einzelnachweise
- Sulzenbacher vergab größeren Vorsprung. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 29. Februar 1988, S. 15 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. – Digitalisat).
- Sulzenbacher machtlos gegen Sprinter Kempf. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 1. März 1988, S. 22 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. – Digitalisat).
- «Wir können auf Klaus stolz sein». In: Kleine Zeitung, 1. März 1988, S. 32/33.
- Sulzenbacher rettete Bronze. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 25. Februar 1988, S. 19 (Die Internetseite der Arbeiterzeitung wird zurzeit umgestaltet. Die verlinkten Seiten sind daher nicht erreichbar. – Digitalisat).