Nordische Skiweltmeisterschaften 2021/Nordische Kombination Männer
Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2021 in Oberstdorf wurden in der Nordischen Kombination der Männer vier Wettbewerbe, nämlich jeweils ein Einzelwettbewerb in der Gundersen-Methode von der Normal- und Großschanze sowie ein Team- und ein Teamsprintwettbewerb, ausgetragen. Aufgrund der COVID-19-Pandemie waren keine Zuschauer zugelassen.[1]
Nordische Skiweltmeisterschaften 2021 | |
Doppelweltmeister und vierfacher Medaillengewinner: | |
Sieger | |
Gundersen Normalschanze |
Jarl Magnus Riiber |
Gundersen Großschanze |
Johannes Lamparter |
Team Normalschanze |
Norwegen Espen Bjørnstad Jørgen Graabak Jens Lurås Oftebro Jarl Magnus Riiber |
Teamsprint Großschanze |
Österreich Johannes Lamparter Lukas Greiderer |
Wettbewerbe | |
Austragungsorte | Oberstdorf |
Einzelwettbewerbe | 2 |
Teamwettbewerbe | 2 |
← Seefeld 2019 | Planica 2023 → |
Weltmeister wurden Jarl Magnus Riiber im Gundersen-Wettkampf von der Normal- sowie Johannes Lamparter von der Großschanze. Im Teamwettbewerb konnte Norwegen, in Person von Espen Bjørnstad, Jørgen Graabak, Jens Lurås Oftebro und Jarl Magnus Riiber, den Titel von 2019 verteidigen. Im Teamsprint wurde Österreich, vertreten durch Johannes Lamparter und Lukas Greiderer, zum ersten Mal Weltmeister. Mit vier Medaillen war Riiber erfolgreichster Nordischer Kombinierer dieser Weltmeisterschaften.
Bilanz
Medaillengewinner
Medaillenspiegel
Erfolgreichster Nordischer Kombinierer der Nordischen Skiweltmeisterschaften 2021 war Jarl Magnus Riiber mit jeweils zwei Gold- und Silbermedaillen vor Johannes Lamparter mit zwei Gold- und einer Bronzemedaille sowie Jens Lurås Oftebro und Lukas Greiderer mit jeweils einer Gold- und Bronzemedaille. Die folgenden Tabellen enthalten alle Medaillengewinner in der Nordischen Kombination der Männer bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2021. Die erste Tabelle listet die Athleten, die zweite Tabelle die Nationen, jeweils sortiert nach der Anzahl der Gold-, dann Silber- und schließlich Bronzemedaillen, auf.
|
|
Gundersen Normalschanze
Der Einzelwettbewerb der Männer in der Gundersen-Methode von der Normalschanze (Hillsize: 106 m; Konstruktionspunkt: 95 m) fand am 26. Februar 2021 statt. Titelverteidiger von 2019 war der Norweger Jarl Magnus Riiber.
Das Skispringen am Vormittag nahmen 56 Athleten aus 17 Nationen in Angriff. Der Ukrainer Andrij Pylyptschuk, der Franzose Gaël Blondeau und der Russe Samir Mastijew wurden wegen nicht regelkonformer Sprunganzüge bei der Materialkontrolle disqualifiziert und konnten damit nicht am Langlauf teilnehmen. Das Springen gewann der Japaner Ryōta Yamamoto mit der Bestweite von 106,0 Metern vor seinem Landsmann Akito Watabe und Titelverteidiger Jarl Magnus Riiber und ging damit als erster in den Langlauf am Nachmittag.[2]
Nach dem Langlauf über zehn Kilometer gewann Riiber die Goldmedaille und verteidigte damit seinen Titel von den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2019. Silbermedaillengewinner Ilkka Herola hatte die Strecke in 22:00,6 Minuten am schnellsten absolviert, lag in der Kombination aus Skispringen und Langlauf aber ebenso hinter Riiber wie der Bronzemedaillengewinner Jens Lurås Oftebro, der die zweitschnellste Zeit gesetzt hatte. Dass Weltmeister Riiber im Vergleich zu seinen Kontrahenten in der Spitzengruppe kaum Führungsarbeit geleistet hatte, brachte ihm Kritik durch den viertplatzierten Eric Frenzel ein.[3]
Skispringen
Datum: Freitag, 26. Februar 2021, 10:15 Uhr
10 Kilometer Skilanglauf
Datum: Freitag, 26. Februar 2021, 16:00 Uhr
Gundersen Großschanze
Der Einzelwettbewerb der Männer in der Gundersen-Methode von der Großschanze (Hillsize: 137 m; Konstruktionspunkt: 120 m) fand am 4. März 2021 statt. Titelverteidiger von 2019 war der Deutsche Eric Frenzel.
Der 19-jährige Österreicher Johannes Lamparter gewann mit der größten Weite von 138,0 Metern das Skispringen. Vor dem Langlauf hatte er damit einen Vorsprung von 22 Sekunden auf den Japaner Akito Watabe und 37 Sekunden auf den Weltmeister im Gundersen-Wettkampf von der Normalschanze, den Norweger Jarl Magnus Riiber. Knapp hinter Riiber lag der Sieger des Skispringens von der Normalschanze, Ryōta Yamamoto. Der fünftplatzierte Mario Seidl hatte bereits einen Rückstand von mehr als eineinhalb Minuten.[4]
Im Langlauf, der ebenso wie im Wettbewerb von der Normalschanze eine Distanz von zehn Kilometern hatte, verteidigte Lamparter seine Führung und gewann die Goldmedaille vor Riiber auf dem Silber- und Watabe auf dem Bronzerang. Lamparter wurde der zweite österreichische Einzelweltmeister in der Nordischen Kombination nach Bernhard Gruber bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2015 in Falun. „Das wird noch eine Zeit brauchen, dass ich das realisiere. Ich bin einfach unglaublich dankbar“, sagte Lamparter zu seinem Titelgewinn.[5]
Die italienische Delegation war aufgrund mehrerer Infektionen mit SARS-CoV-2 aus Oberstdorf abgereist und im Vergleich zu den Wettbewerben von der Normalschanze nicht mehr am Start.[6]
Skispringen
Datum: Donnerstag, 4. März 2021, 11:00 Uhr
10 Kilometer Skilanglauf
Datum: Donnerstag, 4. März 2021, 15:15 Uhr
Team Normalschanze
Der Teamwettbewerb der Männer von der Normalschanze (Hillsize: 106 m; Konstruktionspunkt: 95 m) fand am 28. Februar 2021 statt. Titelverteidiger von 2019 war Norwegen in Person von Espen Bjørnstad, Jan Schmid, Jørgen Graabak und Jarl Magnus Riiber.
Norwegen gewann vertreten durch Espen Bjørnstad, Jørgen Graabak, Jens Lurås Oftebro und Jarl Magnus Riiber auch bei diesen Weltmeisterschaften die Goldmedaille und verteidigte damit den Weltmeistertitel von 2019. Damit setzte sich die Mannschaft mit Ausnahme von Oftebro aus denselben Athleten wie zwei Jahre zuvor zusammen. Dahinter folgten Deutschland mit Terence Weber, Fabian Rießle, Eric Frenzel und Vinzenz Geiger auf dem Silber- sowie Österreich mit Johannes Lamparter, Lukas Klapfer, Mario Seidl und Lukas Greiderer auf dem Bronzerang.[7]
Skispringen
Datum: Sonntag, 28. Februar 2021, 10:00 Uhr
4 × 5 Kilometer Skilanglauf
Datum: Sonntag, 28. Februar 2021, 15:00 Uhr
Teamsprint Großschanze
Der Teamsprintwettbewerb der Männer von der Großschanze (Hillsize: 137 m; Konstruktionspunkt: 120 m) fand am 6. März 2021 statt. Titelverteidiger von 2019 war Deutschland in Person von Eric Frenzel und Fabian Rießle.
Das österreichische Duo Johannes Lamparter und Lukas Greiderer gewann die Goldmedaille. Für Greiderer war es der erste Weltmeistertitel seiner Karriere, für Lamparter der zweite bei diesen Titelkämpfen nach dem im Einzelwettbewerb von der Großschanze. Norwegen mit Espen Andersen und Doppelweltmeister Jarl Magnus Riiber gewann die Silber-, Deutschland mit den Titelverteidigern Frenzel und Rießle die Bronzemedaille. Frenzel setzte damit seine Serie fort, in jedem Teamsprintwettbewerb bei Nordischen Skiweltmeisterschaften seit der Erstaustragung 2013 eine Medaille als Teil des deutschen Duos gewonnen zu haben.[8]
Skispringen
Datum: Samstag, 6. März 2021, 10:00 Uhr
2 × 7,5 Kilometer Skilanglauf
Datum: Samstag, 6. März 2021, 15:00 Uhr
Siehe auch
Weblinks
- Gundersen Normalschanze in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch)
- Gundersen Großschanze in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch)
- Team Normalschanze in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch)
- Teamsprint Großschanze in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch)
Einzelnachweise
- Florian Fuchs: Geister-WM statt Gäste-Magnet. Süddeutsche Zeitung (SZ.de), 19. Februar 2021, abgerufen am 26. März 2021.
- Kombinierer Yamamoto nach Springen vorn. Donaukurier, 26. Februar 2021, abgerufen am 26. März 2021.
- WM Oberstdorf: Frenzel hadert nach verpasster Medaille und kritisiert Dominator Riiber. Eurosport, 27. Februar 2021, abgerufen am 26. März 2021.
- Lamparter gewinnt Springen in Kombi. oe24, 4. März 2021, abgerufen am 26. März 2021.
- Nordische Weltmeisterschaft – Kombinierer Lamparter ist Weltmeister: „Bin überglücklich“. Kleine Zeitung, 4. März 2021, abgerufen am 26. März 2021.
- Italien zieht sich aus nordischer WM zurück. Der Standard, 3. März 2021, abgerufen am 26. März 2021.
- Dirk Hofmeister: Kombinierer feiern Silber bei der Heim-WM. mdr.de, 28. Februar 2021, abgerufen am 26. März 2021.
- Kombinierer erkämpfen Bronze im Team-Sprint. ZDF.de, 6. März 2021, abgerufen am 26. März 2021.