Maubisse (Verwaltungsamt)
Maubisse ist ein osttimoresisches Verwaltungsamt (portugiesisch Posto Administrativo) in der Gemeinde Ainaro. Verwaltungssitz ist der gleichnamige Ort Maubisse.[2]
Verwaltungsamt Maubisse | |||
Verwaltungssitz | Maubisse | ||
Fläche | 191,60 km²[1] | ||
Einwohnerzahl | 23.750 (2015)[1] | ||
Sucos | Einwohner (2015)[1] | ||
Aituto | 5.131 | ||
Edi | 2.460 | ||
Fatubessi | 1.491 | ||
Horai-Quic | 1.704 | ||
Liurai | 744 | ||
Manelobas | 1.276 | ||
Manetú | 2.238 | ||
Maubisse | 6.229 | ||
Maulau | 2.477 | ||
Übersichtskarte | |||
Geographie
Das Verwaltungsamt Maubisse bildet den Norden der Gemeinde Ainaro. Bis 2014 wurden die Verwaltungsämter noch als Subdistrikte bezeichnet. Südlich liegt das Verwaltungsamt Hatu-Builico, östlich die Gemeinde Manufahi mit den Verwaltungsämtern Turiscai und Same, im Norden die Gemeinde Aileu mit dem Verwaltungsamt Aileu und im Westen die Gemeinde Ermera mit dem Verwaltungsamt Letefoho.
Maubisse teilt sich in neun Sucos: Aituto (Aitutu), Edi, Fatubessi (Fatu-Besi, Fatubesi), Horai-Quic (Horiauic, Horaikik), Liurai, Manelobas, Manetú (Manetu, Maneto), Maubisse und Maulau.
Vor der Gebietsreform 2015 hatte Maubisse eine Fläche von 260,97 km².[3] Nun sind es 191,60 km².[1] Im Osten Maulaus wurden Gebiete an das Verwaltungsamt Turiscai abgegeben, ebenso im Süden des Sucos Aituto. Außerdem wurden die Grenzen der Sucos Maubisse und Liurai zum Verwaltungsamt Aileu neu gezogen.[4]
Die Landschaft ist seit den frühen 1980er-Jahren an vielen Stellen entwaldet worden, doch gibt es noch immer kleine Wäldchen in den niedriger gelegenen Gebieten. Die Bewaldung lässt an den höher gelegenen Hängen nach. An vielen Stellen wurden Kaffeeanpflanzungen angelegt, so dass ein Flickwerk aus Wäldern, Flusstälern, Kaffeeplantagen und entwaldeten Hängen entstanden ist.[5]
In Fatubessi finden sich zahlreiche Höhlen, darunter mit Bakua, die längste und tiefste bekannte Höhle Osttimors.[6]
Einwohner
Der Verwaltungsamt hat 23.750 Einwohner (2015), davon sind 12.149 Männer und 11.601 Frauen. Die Bevölkerungsdichte beträgt 124,0 Einwohner/km².[1] Die größte Ethnie bilden hier die Mambai. Der Altersdurchschnitt beträgt 16,6 Jahre (2010,[3] 2004: 16,3 Jahre[8]).
Geschichte
1911 kam es zur Rebellion von Manufahi gegen die portugiesischen Kolonialherren. Das Reich von Maubisse unterstützte die Rebellen unter Boaventura, dem Liurai von Manufahi, die erst 1912 besiegt werden konnten.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde Portugiesisch-Timor von den Japanern besetzt und wurde Schauplatz der Schlacht um Timor, in der australische Kommandos und ein Teil der Bevölkerung in Guerillataktik gegen die Besatzer kämpften. Maubisse wurde während der japanischen Offensive von August 1942 besetzt. Am 11. August kam es zur Rebellion von Maubisse, in der sich die ansässige nicht-christliche Bevölkerung gegen die Portugiesen und christianisierten, pro-portugiesischen Timoresen von Ainaro und Same, und hier gegen Dom Aleixo Corte-Real, dem Liurai von Soro, wandte. Ein portugiesischer Beamter wurde getötet, die Kolonialmacht und die mit ihnen verbündeten Moradores konnten die Rebellen aber in die Berge vertreiben.[9]
Am 20. August 1982 griffen FALINTIL-Kämpfer unter anderem die indonesische Hansip (Zivilverteidigung) in Aituto an. Dies war Teil des Cabalaki-Aufstands.[10]
Politik
Der Administrator des Verwaltungsamts wird von der Zentralregierung in Dili ernannt. 2015 war dies Luís Casimiro Lopes,[4] 2021 Luís Casimiro Lopes.[11]
Wirtschaft
75 % der Haushalte bauen Mais an, 70 % Kaffee, 56 % Gemüse, 50 % Maniok, 13 % Kokosnüsse und 3 % Reis. Timor-Ponys haben hier als Transportmittel immer noch eine große Bedeutung. 41 % der Haushalte haben Pferde. Insgesamt gibt es im Verwaltungsamt 1.488 Pferde (2010).[12]
Persönlichkeiten
- Gil da Costa Alves (1958–2019), Politiker
Weblinks
Einzelnachweise
- Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015, abgerufen am 23. November 2016.
- Jornal da República: Diploma Ministerial n.o 24/2014 de 24 de Julho – Orgânica dos Postos Administrativos (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
- Direcção Nacional de Estatística: 2010 Census Wall Chart (Englisch) (Memento vom 12. August 2011 im Internet Archive) (PDF; 2,5 MB)
- Ministerium für Staatsadministration: Posto Administrativo Maubisse (Memento vom 2. Juli 2017 im Internet Archive), abgerufen am 13. August 2017.
- Hinrich Kaiser et al., PhD, Department of Biology, Victor Valley College: The herpetofauna of Timor-Leste: a first report
- M. Freire, P. Pinto, M. Soares, S. Medeiros, A. S. P. S. Reboleira, A. Reis, M. Gomez: Fatuk-Kuak Hosi Timor Lorosa’e: Caves of Timor-Leste, Proceedings of the 17th International Congress of Speleplogy, 2017, abgerufen am 1. Januar 2020.
- Seeds of Life
- Direcção Nacional de Estatística: Census of Population and Housing Atlas 2004 (Memento vom 13. November 2012 im Internet Archive) (PDF; 14 MB)
- Kisho Tsuchiya: Indigenization of the Pacific War in Timor Island: A Multi-language Study of its Contexts and Impact, S. 13, Journal War & Society, Vol. 38, No. 1, Februar 2018.
- „Chapter 7.4 Arbitrary detention, torture and ill-treatment“ (Memento des Originals vom 4. Februar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 2 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
- Tatoli: Cinco sucos em Ainaro sem electricidade, 19. November 2021, abgerufen am 20. November 2021.
- Direcção Nacional de Estatística: Suco Report Volume 4 (englisch) (Memento des Originals vom 9. April 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 9,8 MB)