Retzstadt
Retzstadt ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Zellingen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Landkreis: | Main-Spessart | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Zellingen | |
Höhe: | 240 m ü. NHN | |
Fläche: | 18,08 km2 | |
Einwohner: | 1556 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 86 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 97282 | |
Vorwahl: | 09364 | |
Kfz-Kennzeichen: | MSP | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 77 175 | |
Gemeindegliederung: | 1 Gemeindeteil | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Würzburger Str. 26 97225 Zellingen | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Karl Gerhard (CSU) | |
Lage der Gemeinde Retzstadt im Landkreis Main-Spessart | ||
Geografie
Retzstadt liegt im Landkreis Main-Spessart in einem Seitental des Mains an der Retz.
Retzstadt hat nur einen Gemeindeteil.[2] Es gibt nur die Gemarkung Retzstadt.
Name
Etymologie
Der Name Retzstadt leitet sich vom Bach Retz ab[3] der in Retzbach in den Main mündet.
Frühere Schreibweisen
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:[3]
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Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde „Reccisstadt“ in der Mitte des 8. Jahrhunderts. Bis 1340 war das im rechtsmainischen Gozfeldgau gelegene Retzstadt Sitz eines Zentgerichtes.[4] Retzstadt wurde als Teil des Hochstiftes Würzburg (Domkapitel), das zum Fränkischen Reichskreis gehörte, 1803 zugunsten Bayerns säkularisiert, dann im Frieden von Preßburg Erzherzog Ferdinand von Toskana zur Bildung des Großherzogtums Würzburg überlassen, mit welchem es 1814 endgültig an Bayern fiel. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Einwohnerentwicklung
Im Zeitraum 1988 bis 2018 stagnierte die Einwohnerzahl; konkret stieg sie minimal von 1553 auf 1555 um 2 Einwohner bzw. um 0,1 %.
Baudenkmäler
- Pfarrkirche, erbaut nach Plänen von Balthasar Neumann
Politik
Bürgermeister
Erster Bürgermeister ist seit 1. Mai 2008 Karl Gerhard (CSU); er wurde am 15. März 2020 mit 92,3 % der Stimmen für weitere sechs Jahre gewählt. Seine Vorgänger waren:
- Siegfried Schmitt (Christliche Freie Wähler) von 2002 bis 2008
- Reinhold H. Möller (CSU/Unabhängige Wählergruppe) von 1984 bis 2002
Gemeinderat
Sitzverteilung nach der Wahl 2020:[5]
- CSU: 7 Sitze
- Christliche Freie Wähler: 5 Sitze
Gegenüber 2014 gewann die CSU vier Mandate dazu; diese Sitze hatte bisher die UWG, die nicht mehr angetreten war.
Gemeindepartnerschaften
Retzstadt unterhält Partnerschaften mit den französischen Gemeinden Mouen und Mondrainville (seit 1990).
Wappen
Blasonierung: „Über silbernem Schildfuß, darin ein rotes Andreaskreuz, in Blau eine silberne Weinkelter.“[6] | |
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 22 und im Bereich Handel und Verkehr sieben sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 18 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 600. Im verarbeitenden Gewerbe gab es zehn Betriebe, im Bauhauptgewerbe keine Betriebe. Im Jahr 1999 bestanden zudem 71 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1378 ha, davon waren 1172 ha Ackerfläche und 142 ha Dauergrünfläche. Auf einer Fläche von mehr als 80 Hektar wird Wein angebaut.
Im Jahr 2000 war Retzstadt als „Teledorf Retzstadt“ eines der 19 externen bayerischen Projekte der EXPO 2000. Retzstadt war Modellort für die Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnologie zur Entwicklung des ländlichen Raumes.
Bildungseinrichtungen
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 2015):
- Kindertageseinrichtung: 67 Plätze mit 54 Kindern
- Volksschule mit fünf Lehrern und 50 Schülern
- katholische öffentliche Bücherei
Persönlichkeiten
- Kilian Kaspar Flasch (1831–1891), Bischof von La Crosse (Wisconsin), USA
- Vinzenz Koch (1834–1881), katholischer Geistlicher, Mitglied des Bayerischen Abgeordnetenhauses
Weblinks
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Gemeinde Retzstadt in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 12. April 2021.
- Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 187 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Christine Demel u. a.: Leinach. Geschichte – Sagen – Gegenwart. Selbstverlag Gemeinde Leinach, Leinach 1999, S. 139.
- http://www.retzstadt.de/eigene_dateien/vgem-zellingen/rathaus-verwaltung/pdf-sonstige/rgem._bekanntmachung_vorl._ergebnis.pdf Wahlergebnis Gemeinderat 2020
- Eintrag zum Wappen von Retzstadt in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte