Louis de Funès
Louis Germain David de Funès de Galarza [fyˈnɛs][1] (* 31. Juli 1914 in Courbevoie; † 27. Januar 1983 in Nantes) war ein französischer Schauspieler, Komiker, Regisseur und Drehbuchautor spanischer Abstammung. In seinen Filmen variierte er mit großem Erfolg die Rolle des Patriarchen und Cholerikers, der an der Eigendynamik der von ihm in Gang gesetzten Entwicklungen scheitert.
Leben
Louis de Funès war der Sohn spanischer Einwanderer. Seine Mutter war Léonor Soto Reguera (1879–1957), sein Vater war Carlos Luis de Funes de Galarza (1871–1934), der aus einer Spanischen Adelsfamilie stammte. Seine Eltern waren 1904 aus Sevilla nach Frankreich ausgewandert. Nach der Geburt von Louis und seinen Geschwistern versuchte der Vater, der in Frankreich den erlernten Beruf des Rechtsanwalts nicht ausüben durfte, als Diamantenhändler in Venezuela geschäftlich Fuß zu fassen. Er ließ seine Familie in Frankreich zurück, hatte jedoch kein Glück. An Tuberkulose erkrankt, kehrte er 1934 zunächst nach Courbevoie zurück; noch im selben Jahr starb er in Málaga.[2] Louis de Funès verbrachte seine Kindheit in Villiers-sur-Marne. Er erhielt ab seinem fünften Lebensjahr von seiner Mutter Klavierunterricht.
Ausbildung und erste Rollen
Mit neun Jahren wurde Louis de Funès von seinen Eltern in das Internat in Coulommiers geschickt, da sie wegen der Disziplin ihres Sohnes besorgt waren, der hauptsächlich an Sport interessiert war.[3]
1932 meldeten ihn seine Eltern an der École Technique de Photographie et de Cinéma an, an der er den Fachbereich Kino wählte. Nach einem Streich mit Knallfröschen wurde er der Schule verwiesen. 1933 kam er mit der Welt des Films in Kontakt, als er Statist in Maurice Tourneurs Les deux orphelines war.[4] Er machte eine Ausbildung zum Fotografen und wurde Schüler der Filmregisseurin Germaine Dulac. Es folgten verschiedene Tätigkeiten als Zeichner, Dekorateur und Buchhalter.
Außerdem trat er als Jazzpianist in den Kabaretts im Pariser Rotlichtviertel Pigalle auf. Nachdem er 1936 Germaine Louise Elodie Carroyer geheiratet hatte, konnte er so seine Familie ernähren. Mit Eddie Barclay spielte er vierhändig Jazz.[5] Seine zweite Frau sagte einmal, sie habe sich in ihn verliebt, weil er „Jazz spielte wie ein Gott“. Während des Zweiten Weltkrieges wurde de Funès nicht zur Armee eingezogen, absolvierte aber einige Auftritte in Militärcamps. Ab 1941 nahm er Schauspielunterricht. 1942 schrieb er sich beim Cours Simon ein, einer alteingesessenen und bekannten Ausbildungsstätte für Komödianten. Er erhielt kleinere Theaterrollen und nach dem Krieg 1945 auch Filmrollen.
Er war zwei Jahrzehnte lang als Schauspieler tätig, ohne dass ihm der Durchbruch gelang. Dabei wirkte er in über 40 Filmen in Klein-, Neben- und Statistenrollen mit, so z. B. im Sacha-Guitry-Klassiker Das Scheusal (1951) sowie in den Fernandel-Filmen In gewissen Nächten (1951) und Der Hammel mit den 5 Beinen (1954). 1956 erhielt er an der Seite von Jean Gabin eine bedeutende Nebenrolle in der Hitkomödie Zwei Mann, ein Schwein und die Nacht von Paris, die zur Zeit der deutschen Besatzung in Paris spielt. Sein Erfolg in diesem Film brachte ihm 1957/58 seine ersten Hauptrollen ein, in Woll’n Sie nicht mein Mörder sein?, Fisch oder Fleisch und Wenn Louis eine Reise tut.
In den frühen 1960er Jahren gelang de Funès mit der Komödie Oscar der Durchbruch am Theater. In der Hauptrolle des Geschäftsmannes Barnier, der mit manischer Energie seine Familie tyrannisiert, perfektionierte er den Typus des grimassierenden Cholerikers. Er präsentierte ein aberwitzig überdrehtes Mienenspiel und schöpfte aus einem großen Repertoire grotesker Gesten. Die Charakterisierung des Barnier war richtungsweisend für die bekannte spätere Filmfigur des Komikers. Im Kino zeichnete sie sich erstmals 1963 in Quietsch… quietsch… wer bohrt denn da nach Öl? ab, einer theaterbasierten Ensemble-Komödie, in der de Funès allerdings deutlich im Mittelpunkt stand.
Durchbruch als Filmstar
Im Sommer 1964 drehte Louis de Funès innerhalb von nur vier Monaten drei Filme, die zu Kinokassenknüllern wurden: Der Gendarm von Saint Tropez (als Hauptdarsteller), Fantomas (als Co-Star von Jean Marais) und Louis, das Schlitzohr (als Co-Star von Bourvil) – ein einzigartiger Moment in der Geschichte des französischen Films, der de Funès’ Periode als Frankreichs Komiker-Star Nr. 1 einleitete.
In Der Gendarm von Saint Tropez spielte er die Hauptrolle des Gendarmen Ludovic Cruchot, der sich mit einer pubertierenden Tochter und frechen Nudisten auseinandersetzen muss. Die populäre Rolle dieses cholerischen, manipulativen und machthungrigen Gesetzeshüters spielte de Funès in sechs Filmen bis zu seinem Tod. Zu den weiteren Akteuren der Serie gehörten Michel Galabru als Cruchots Vorgesetzter Gerber, Claude Gensac als Cruchots Ehefrau Josépha, ein eher trauriges Quartett untergebener Gendarmen und France Rumilly als Nonne im Geschwindigkeitsrausch. Regie bei allen Filmen führte Jean Girault.
In der populären Kriminalkomödie Fantomas übernahm er die Rolle des Kommissars Juve. Dieser Film war eigentlich auf seinen Hauptdarsteller Marais zugeschnitten, wurde aber von de Funès dominiert, der hier mit verbissenem Ehrgeiz, aber erfolglos versucht, den titelgebenden Superverbrecher dingfest zu machen. In der Fortsetzung Fantomas gegen Interpol (1965) war der Komiker bereits gleichberechtigter Hauptdarsteller, während der dritte Teil Fantomas bedroht die Welt (1966) gleich zu einem typischen De-Funès-Vehikel geriet. Regie bei allen Filmen führte André Hunebelle.
Mit der turbulenten Gaunerkomödie Louis, das Schlitzohr, die in Frankreich fast zwölf Millionen Zuschauer in die Kinos brachte, etablierte sich Louis de Funès 1965 endgültig als Superstar. Der Film entstand unter der Regie von Schauspieler Gérard Oury, der auch am Drehbuch beteiligt war und enthält mehrmalige Aufeinandertreffen von de Funès und Bourvil. Wenig später standen die beiden Komiker zusammen mit Terry-Thomas auch für Ourys aufwendig produzierte Farce Die große Sause (1966) gemeinsam vor der Kamera: Als Orchesterdirigent hilft de Funès hier der Besatzung eines Flugzeugs, das im Zweiten Weltkrieg über dem von den Deutschen besetzten Paris abgeschossen wird. Mit siebzehn Millionen Zuschauern hielt die Komödie lange Zeit den Rekord als erfolgreichster französischer Film überhaupt. In den frühen 1970er Jahren folgten mit Die dummen Streiche der Reichen und Die Abenteuer des Rabbi Jacob weitere kassenträchtige Zusammenarbeiten zwischen Oury und de Funès.
Nach seinem Durchbruch drehte de Funès zwischen 1966 und 1971 zwei bis drei Filme pro Jahr, darunter auch Oscar (1967), die Adaption seines Bühnenerfolgs. Später kehrte er ans Theater zurück, um dort die Rolle mit großem Erfolg erneut zu spielen. Auch Hasch mich, ich bin der Mörder (1971), ein Remake des Films The Gazebo mit Glenn Ford, kann seine Herkunft von der Bühne schwerlich verleugnen und war ebenfalls ein ideales Vehikel für de Funès.
Der populärste Filmkomiker Europas
Ab Mitte der 1960er Jahre war de Funès der populärste Filmkomiker Frankreichs und hatte damit Stars wie Fernandel oder Bourvil abgelöst. Er spielte in über 160 Kino- und Fernsehfilmen mit.[6] Der Typus des cholerischen Kleinbürgers, der gegenüber den Autoritäten kuscht, seine Untergebenen aber ausgiebig tyrannisiert, wirkte in grotesker Weise realistisch und kam beim Publikum bestens an. Da de Funès immer wieder als wertkonservativer und staatstragender Untertan auftrat, gab er gerade diese Normen der Lächerlichkeit preis. Der Privatmann de Funès galt politisch als eher konservativ.
Die meisten De-Funès-Komödien wurden von Routiniers wie Jean Girault oder Édouard Molinaro inszeniert. Unabhängig von der jeweiligen Handlung waren die Filme stets auf de Funès in der Hauptrolle zugeschnitten. Andere Darsteller sind oft nur Stichwortgeber oder schmückendes Beiwerk. Der Schauspieler selbst, der Jahrzehnte auf seinen Durchbruch gewartet hatte, sah sich als populären Volkskomiker und sagte: „Mich interessieren nur Filme mit mehr als 500.000 Zuschauern.“ Ein Projekt mit Claude Chabrol kam nicht zustande.
Claude Gensac war die bekannteste Filmpartnerin des Komikers. Sie spielte meist seine Ehefrau, in vier der sechs Gendarmen-Filme sowie in Oscar, Balduin, der Ferienschreck, Onkel Paul, die große Pflaume und Camouflage – Hasch mich, ich bin der Mörder. In Brust oder Keule spielte sie die Rolle der älteren Sekretärin, in Louis, der Geizkragen eine Heiratsvermittlerin und in Louis und seine außerirdischen Kohlköpfe seine verwirrte Nachbarin.
In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre wurde de Funès auch im europäischen Ausland populär und war besonders in Deutschland ausgesprochen beliebt. Dies ist auch ein Verdienst seines langjährigen Synchronsprechers Gerd Martienzen, der de Funès’ Verbalhysterie kongenial ins Deutsche übertrug. Viele der Komödien wurden in Deutschland mehrfach vermarktet, mit eigens erdachten Titeln und Rollennamen (Louis, Oscar oder Balduin). Typisch für diese Zeit war auch die kreative und teilweise abwegige deutsche Synchronisation.
Die letzten Jahre
Nach 1971 reduzierte der Komiker seine Filmarbeit aus gesundheitlichen Gründen beträchtlich. 1973 drehte er mit Die Abenteuer des Rabbi Jacob seinen wohl anspruchsvollsten Film, der mit 7,3 Millionen Zuschauern allein in Frankreich auch sein dritterfolgreichster wurde: Als rassistischer Fabrikant wird er hier in Geheimdienstintrigen verstrickt und muss, um sein Leben zu retten, die Identität eines Rabbiners annehmen, was einen überraschenden Charakterwandel nach sich zieht. Der Film zeigt den fast 60-jährigen de Funès in einer körperlich fordernden Rolle (er stürzt zum Beispiel in einen riesigen Bottich mit Kaugummimasse).
Am 20. März 1974 erlitt de Funès nach 198 Aufführungen des Stücks Valse des Toréadors von Jean Anouilh seinen ersten Herzinfarkt. Es war das letzte Stück, das er am Theater spielte. Nachdem er sich scheinbar erholt hatte, erlitt er acht Tage später einen zweiten Infarkt. Die Dreharbeiten zu dem Film Le Crocodile, in dem er einen Diktator spielen sollte, dem seine Familie auf der Nase herumtanzt, wurden abgesagt. De Funès fühlte sich krank und von allen abgeschrieben, auch, da keine Versicherung mehr während eines Filmdrehs für ihn das Risiko übernehmen wollte.
Der Produzent Christian Fechner, der unbedingt einen Film mit ihm machen wollte, gab ihm schließlich wieder Kraft und Lebensmut. Fechner ging das Risiko ein, mit nur zwei Wochen Versicherungszusage die Komödie Brust oder Keule mit ihm zu drehen. In der Rolle des gefürchteten Restaurantkritikers Duchemin kehrte de Funès, der nach seiner Erkrankung deutlich an Gewicht verloren hatte, 1976 auf die Leinwand zurück. Bei den Dreharbeiten war zur Sicherheit stets ein Kardiologe anwesend, und man achtete darauf, dass de Funès eine ruhigere Rolle erhielt – ohne seine gewohnten Wutanfälle, dafür mit viel Gelegenheit, seine einmalige Mimik und Gestik einzusetzen. Da der von de Funès sehr geschätzte Pierre Richard für die Rolle seines Filmsohns nicht zur Verfügung stand, wurde sie von Coluche übernommen, der damals noch ein paar Jahre von seinem Durchbruch zum Starkomiker entfernt war.
Ab den späten 1970er Jahren war de Funès nicht mehr alleiniger König der französischen Filmkomödie. Die Filme von Pierre Richard (speziell im Team mit Gérard Depardieu) und Coluche (ab 1980) lockten damals ähnlich viele Zuschauer in die Kinos, manchmal auch mehr. Von den fünf Komödien, die de Funès nach Brust oder Keule noch drehte, waren bezeichnenderweise die beiden Filme am kommerziell erfolgreichsten, in denen er nach fast zehn Jahren seinen Gendarmen noch einmal aufleben ließ. Seine Molière-Adaption Louis, der Geizkragen, für die er zum ersten und einzigen Mal die Co-Regie übernahm, war im Vergleich dazu ein Kassenflop.
Privates
Als Privatmann galt Louis de Funès, von seinen Fans und Freunden Fufu genannt, als still und zurückhaltend, er liebte die Natur und war leidenschaftlicher Rosenliebhaber.
De Funès war von 1936 bis 1942 mit Germaine Louise Élodie Carroyer (1915–2011) verheiratet, mit der er einen Sohn (Daniel, 1937–2017) hatte. Von 1943 bis zu seinem Tod war er in zweiter Ehe mit Jeanne-Augustine Barthélémy de Maupassant (1914–2015) verheiratet, einer Großnichte von Guy de Maupassant.[7] Mit ihr hatte er zwei Kinder: Patrick (* 1944) und Olivier (* 1949); letzterer wirkte als Schauspieler in einigen Filmen seines Vaters mit.
De Funès kaufte 1967 das 30 Zimmer große Stammschloss der de Maupassants, das Schloss Clermont bei Le Cellier im Département Loire-Atlantique, und zog mit seiner Familie dorthin.
In seiner politischen Haltung war Louis de Funès Zeit seines Lebens überzeugter Royalist. Es gehörte für ihn zu seiner selbstverständlichen Pflicht, in jedem Januar an der Gedenkmesse für den am 21. Januar 1793 ermordeten König Ludwig XVI. und alle Opfer der Revolution teilzunehmen. Die Tageszeitung Le Figaro charakterisierte ihn so: «De Funès, ce royaliste qui allait à la messe tous les dimanches, était un possédé du rire.» („De Funès, dieser Royalist, der jeden Sonntag zur Messe ging, war ein Besessener des Lachens.“)[8] Darüber berichtete auch die polnische Zeitung Aleteia: „In Polen kennt ihn wahrscheinlich jeder für die Rolle eines nicht sehr hellen Gendarmen aus Saint-Tropez. Nur wenige wissen jedoch, dass er ein Traditionalist und Monarchist war.“[9]
1983 starb Louis de Funès mit 68 Jahren an den Folgen eines erneuten Herzinfarkts in einem Krankenhaus in Nantes. Er wurde unweit des Schlosses Clermont in Le Cellier beigesetzt. Nach de Funès’ Tod verkauften die Erben das Schloss. Zwischen April 2014 und Oktober 2016 beherbergte das Anwesen neben Luxus-Appartements ein Louis-de-Funès-Museum.[10]
Filmografie (Auswahl)
- 1946: Wenn der Himmel versagt (La Tentation de Barbizon)
- 1947: Zwei in Paris (Antoine et Antoinette)
- 1949: Ritter seines Königs (Du Guesclin)
- 1950: Manege frei (Au revoir, Monsieur Grock)
- 1950: Der Göttergatte (Prima comunione)
- 1951: Dr. Knock läßt bitten (Knock)
- 1951: In gewissen Nächten (Boniface Somnambule)
- 1951: Das Scheusal (La Poison)
- 1952: Die sieben Sünden (Les Sept péchés capitaux)
- 1952: Monsieur Taxi
- 1952: Die ehrbare Dirne (La Putain respectueuse)
- 1953: Im Schlafsaal der großen Mädchen (Dortoir des Grandes)
- 1953: La vie d’un honnête homme
- 1953: Innocents in Paris
- 1954: Erwachende Herzen (Le blé en herbe)
- 1954: Der Hammel mit den 5 Beinen (Le mouton à cinq pattes)
- 1954: Der Sonntagsangler (Poisson d’avril)
- 1954: Die Knallschote (Ah! Les belles bacchantes)
- 1955: Ingrid – Die Geschichte eines Fotomodells
- 1955: Papa, Mama, meine Frau und ich (Papa, maman, ma femme et moi)
- 1955: Frou-Frou, die Pariserin (Frou-Frou)
- 1955: Mädchen ohne Grenzen
- 1956: Si Paris nous était conté
- 1956: Zwei Mann, ein Schwein und die Nacht von Paris (La traversée de Paris)
- 1957: Woll’n Sie nicht mein Mörder sein? (Comme un cheveu sur la soupe)
- 1958: Fisch oder Fleisch (Ni vu, ni connu)
- 1958: Wenn Louis eine Reise tut (Taxi, roulotte et corrida)
- 1959: Toto in Madrid (Totò, Eva e il pennello proibito)
- 1959: I tartassati
- 1960: Candide oder: der Optimismus im 20. Jahrhundert (Candide ou l’optimisme au XXème siècle)
- 1960: Der Umstandskrämer (Les tortillards)
- 1961: Fracass, der freche Kavalier (Le Capitaine Fracasse)
- 1961: Der tolle Amerikaner (La belle Américaine)
- 1961: Louis – Die Schnatterschnauze (Dans l’eau qui fait des bulles)
- 1962: Der Teufel und die Zehn Gebote (Le Diable et les Dix Commandements)
- 1962: Ein Herr aus besten Kreisen (Le gentleman d’Epsom)
- 1962: Wir fahren nach Deauville (Nous irons à Deauville)
- 1963: Fünf Glückspilze (Les Veinards)
- 1963: Karambolage (Carambolages)
- 1963: Quietsch… quietsch… wer bohrt denn da nach Öl? (Pouic-Pouic)
- 1964: Balduin, der Geldschrankknacker (Faites sauter la banque)
- 1964: Radieschen von unten (Des pissenlits par la racine)
- 1964: Bei Oscar ist ’ne Schraube locker (Un drôle de caïd)
- 1964: Der Gendarm von Saint Tropez (Le gendarme de Saint-Tropez)
- 1964: Fantomas (Fantômas)
- 1965: Scharfe Sachen für Monsieur (Le corniaud)
- 1965: Die Damen lassen bitten (Les bons vivants)
- 1965: Der Gendarm vom Broadway (Le gendarme à New York)
- 1965: Fantomas gegen Interpol (Fantômas se déchaîne)
- 1966: Scharfe Kurven für Madame (Le grand restaurant)
- 1966: Drei Bruchpiloten in Paris (La grande vadrouille)
- 1967: Fantomas bedroht die Welt (Fantômas contre Scotland Yard)
- 1967: Oscar
- 1967: Balduin, der Ferienschreck (Les grandes vacances)
- 1968: Balduin, der Trockenschwimmer (Le petit baigneur)
- 1968: Balduin, das Nachtgespenst (Le tatoué)
- 1968: Balduin, der Heiratsmuffel (Le gendarme se marie)
- 1969: Onkel Paul, die große Pflaume (Hibernatus)
- 1970: Alles tanzt nach meiner Pfeife (L’homme orchestre)
- 1970: Balduin, der Schrecken von Saint-Tropez (Le gendarme en balade)
- 1971: Balduin, der Sonntagsfahrer (Sur un arbre perché)
- 1971: Camouflage – Hasch mich, ich bin der Mörder (Jo)
- 1971: Die dummen Streiche der Reichen (La folie des grandeurs)
- 1973: Die Abenteuer des Rabbi Jacob (Les aventures de Rabbi Jacob)
- 1976: Brust oder Keule (L’aile ou la cuisse)
- 1978: Der Querkopf (La zizanie)
- 1979: Louis’ unheimliche Begegnung mit den Außerirdischen (Le gendarme et les extra-terrestres)
- 1980: Louis, der Geizkragen (L’avare)
- 1981: Louis und seine außerirdischen Kohlköpfe (La soupe aux choux)
- 1982: Louis und seine verrückten Politessen (Le gendarme et les gendarmettes)
Deutsche Synchronsprecher
Louis de Funès wurde vor allem von Gerd Martienzen, Peter Schiff und Klaus Miedel für das deutsche Publikum synchronisiert. Weitere Synchronsprecher waren Anton Reimer, Willi Narloch, Fred Mahr, Werner Stock, Hugo Schrader, Werner Lieven, Alfred Balthoff, Alfred Bohl, Klaus Glowalla, Horst Kempe, Manfred Lichtenfeld, Kurt Schmidtchen, Bert Brunn und Fred Maire. In Neusynchronisationen (Synchronisierung ungekürzter Filmfassungen und Erstsynchronisation allgemein unbekannter Filme) ist Michael Pan zu hören.
Eine Übersicht aller deutschen Louis-de-Funès-Synchronsprecher und -Filme enthält die Deutsche Synchronkartei.[11]
Theater
- 1944: L’amant de Paille von Marc-Gilbert Sauvajon
- 1945: La Maison de Bernada von Maurice Jacquemont (Théâtre des Champs-Élysées)
- 1946: Winterset von Maxwell Anderson (Théâtre Du Carrefour)
- 1946: L’île Grande von Henriette Valet (Théâtre de L’oeuvre)
- 1948: Thermidor von Claude Vermorel (Théâtre Pigalle)
- 1949: Un Tramway nomme desir von Tennessee Williams (Théâtre Edouard VII.)
- 1949: Le Journal de Jules Renard von Jules Renard Inspiriert (Cabaret la Tomate)
- 1950: Le Fils Du Remouleur von Max Revol (Théâtre Du Chapiteau)
- 1951: Vache Mouche von Michel Emer (Théâtre Potofou)
- 1952: Dominique et Dominique von Jean Davray (Théâtre Michel)
- 1952: Sans Ceremonie von Jean Girault et Jacques Vilfrid (Théâtre Royal du Parc de Bruxelles)
- 1952: La Puce a L’oreille von Georges Faydeau (Théâtre Montparnasse)
- 1953: La Peur des Coups von Georges Courteline
- 1953: Bouboute et Selection von Oder Cafe Liegeois von Robert Dhér (Théâtre Vernet)
- 1953: Ah! Les Belles Bacchantes von Robert Dhéry (Théâtre Daunou)
- 1954: La Belle Au Bois Dormant von Claude Barma
- 1955: Ornifle von Jean Anouilh (Théâtre de la Renaissance)
- 1955: Poppi von Georges Sonnier (Théâtre des Arts)
- 1955: Nekrassov von Jean-Paul Sartre (Théâtre Antoine)
- 1957: Faisons un Rêve von Sacha Guitry (Théâtre Pigalle)
- 1959: Oscar von Claude Magnier (Théâtre de la Porte de Saint-Martin)
- 1962: La Grosse Valse von Robert Dhéry (Théâtre des Variétés)
- 1973: La Valse des Toreadors von Jean Anouilh (Théâtre des Champs-Élysées)[12]
Funès als Erzähler und Musiker
In Deutschland sind de Funès’ Vertonungen und Hörspiele auf Vinylschallplatte wenig bekannt. Ab den 1960er Jahren las er regelmäßig klassische Werke zur Veröffentlichung auf Schallplatte vor. Zum Teil wurden diese Aufnahmen als 7″-Single und als LP unter dem Titel Louis de Funès joue avec les classiques veröffentlicht. Die Mehrheit der Veröffentlichungen unter seinem Namen sind jedoch Filmmusiken zu seinen Filmen, die oft von Raymond Lefèvre und mitunter von Vladimir Cosma oder Georges Delerue stammten.
Lediglich viermal hat de Funès selbst gesungen; diese Aufnahmen sind in den Filmen Balduin, der Trockenschwimmer und Alles tanzt nach meiner Pfeife sowie im Theaterstück La grosse valse zu hören. Seine Klavierkünste kommen in Woll’n Sie nicht mein Mörder sein? zur Geltung, in dem er einen lebensmüden Musiker spielte.
Diskographie (Auswahl)
- 7″ Louis de Funès joue avec les classiques 1 La Fontaine, La Bruyere (1964 Disques Vogue EPL 8295)
- 7″ Louis de Funès joue avec les classiques 2 La Fontaine, Racine (1964 Disques Vogue EPL 8260)
- 7″ Louis de Funès joue avec les classiques 3 La Fontaine, Boileau (1964 Disques Vogue EPL 8261)
- 7″ Louis de Funès joue avec les classiques 4 La Fontaine, Moliere, Voltaire (1964 Disques Vogue EPL 8262)
- 7″ Les fourberies de Scapin (Molière) (Disques Vogue EPL 8641)
- 12″ Louis de Funès joue avec les classiques (Disques Vogue LD 65430)
- 12″ Le boeuf et l’ane de la crèche: De Funès liest die Rolle des Esels in der Weihnachtsgeschichte von Jules Supervielle.
- 12″ Pour le mercredi de vos enfants: Doppel-LP von 1974 mit Märchen der Brüder Grimm und Fabeln von La Fontaine.
- 12″ L’Avare: Molieres Der Geizige wurde als Hörspiel in einer 3-LP-Box veröffentlicht.
- 12″ Louis de Funès raconte Les Aristochats: 1982 veröffentlichtes Hörbuch mit 16 Seiten.
Trivia
- Der cholerische Küchenchef „Skinner“ im Disney-Film Ratatouille basiert in Grundzügen auf Louis de Funès.
- Im Band Der einarmige Bandit der Comicreihe Lucky Luke hat der Schurke Aussehen, Mimik und Gestik von de Funès.
- In Folge 23 („Die Hormone“) der Zeichentrickserie Es war einmal … das Leben aus dem Jahr 1986 wurden für die Figur des „Jodbewachers“ der Schilddrüse Aussehen und Verhaltensweisen von de Funès aus Louis, der Geizkragen übernommen.
- Von 2007 bis 2012 lief beim Radiosender WDR 2 jeden Samstag die Comedy-Serie Sarko de Funès, in der der damalige französische Präsident Nicolas Sarkozy parodiert wurde, allerdings mit der typisch aufgeregten Sprechweise von Louis de Funès, gesprochen von René Steinberg.
- 2008 wurde für einen Radio-Werbespot von Toyota der berühmte Dialogwechsel „Nein!“ – „Doch!“ – „Oooh!“ zwischen de Funès und Bernard Blier aus Hasch mich, ich bin der Mörder imitiert.
- Im Animationsfilm Pourquoi j’ai pas mangé mon père von Jamel Debbouze aus dem Jahr 2015 ist die Figur des „Vladimir“ äußerlich und stimmlich Louis de Funès nachempfunden.
Museum
Am 20. April 2014 wurde in der Orangerie von Schloss Clermont ihm zu Ehren ein neues Museum (Musée de Louis) eröffnet. Bereits im Sommer 2013 hatten Charles Duringer und seine Ehefrau Roselyne ein Museum direkt in Le Cellier eröffnet, weil das alte wegen steigender Besucherzahlen zu klein geworden war.[13] Das bisherige Museum ist 2016 geschlossen worden.
Am 31. Juli 2019 wurde das Museum in der französischen Hafenstadt St. Raphaël an der Côte d’Azur als Musée Louis de Funès wieder eröffnet.[14][15]
Auszeichnungen
- 1973: Ritter der französischen Ehrenlegion
- 1980: Ehren-César (der „französische Oscar“) für sein Lebenswerk
- 1984: wurde die von Marie-Louise Meilland entwickelte Teehybride „Rose de Louis de Funès“ nach ihm benannt
- 1998: gab die französische Post ihm zu Ehren die Briefmarke „Louis de Funès“ heraus[16]
Literatur
- Robert Chazal: Louis de Funès. Seine Filme, sein Leben (= Filmbibliothek, 20). Heyne, München 1980, ISBN 3-453-86020-9.
- Patrick und Olivier de Funès: Louis de Funès – der Querkopf. Erinnerungen seiner Söhne. Militzke, Leipzig 2007, ISBN 978-3-86189-779-8 (Buch) und ISBN 978-3-86189-782-8 (mit DVD).
- Marc Halupczok: Louis de Funès. Hommage an eine unsterbliche Legende. Ubooks-Verlag, Mossautal 2013, ISBN 978-3-939239-48-2.
- Pierre Steinhauer: Louis de Funès. Die deutsche Biografie. Books on Demand, Norderstedt 2003, ISBN 3-8334-0381-0.
- Dietmar Dath: Zum Hundertsten von Louis de Funès: Unvergängliches Hirnsausen. In: FAZ, 30. Juli 2014
Weblinks
- Literatur von und über Louis de Funès im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Louis de Funès in der Internet Movie Database (englisch)
- Interview mit Margret Dünser vom 31. März 1978 in der V.I.P.-Schaukel
- 100 Jahre Louis de Funès – Geliebter Giftzwerg. einestages, 30. Juli 2014
- Michael Wenk: Der kleine Sausewind. Zum 100. Geburtstag von Louis de Funè. In: NZZ, 31. Juli 2014
- Französische Fan-Website
- Aussprache des Namens Louis de Funès
- Museum Louis de Funès in Saint-Raphaël
- Nein! Doch! Oh! - Die Louis de Funès - Story (ARD 2021) im Videoarchiv – Internet Archive
Einzelnachweise
- Forvo-Team: Aussprache von Louis de Funès: Wie man Louis de Funès auf Französisch ausspricht. Abgerufen am 15. Oktober 2021.
- Patrick und Olivier de Funès: Louis de Funès – der Querkopf. S. 20 ff.
- Le 8 novembre 2013 à 07h00: Villiers n’a pas oublié de Funès. 8. November 2013, abgerufen am 5. August 2020 (fr-FR).
- AlloCine: Louis de Funès. Abgerufen am 5. August 2020 (französisch).
- Anne Audigier: Les compagnons pianistes. Editions L’Harmattan, 2010, S. 14 ff.
- Louis de Funès. Abgerufen am 9. November 2020.
- LOUIS DE FUNES. Abgerufen am 5. August 2020.
- Louis de Funès, classe tout rire. 11. Juni 2009, abgerufen am 4. Januar 2022 (französisch).
- Louis de Funès – gorliwy katolik i tradycjonalista. 20. April 2017, abgerufen am 19. Januar 2022 (polnisch).
- Louis de Funes-Museum auf Chateau Clermont geschlossen. In: Burgerbe.de. 19. Juli 2014, abgerufen am 9. April 2020 (deutsch).
- Louis de Funès. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 12. Februar 2021.
- www.autourdelouisdefunes.fr. Abgerufen am 29. November 2020.
- Louis de Funès-Museum auf Schloss Clermont geschlossen. burgerbe.de
- Le musée Louis de Funès ouvrira à Saint-Raphaël en 2019. fr.news.yahoo.com
- Musée Louis de Funès: Pressemappe zur Eröffnung. Musée Louis de Funès, 31. Juli 2019, abgerufen am 1. Januar 2020.
- Briefmarke „Louis de Funès“ auf Whoswho.de (abgerufen am 27. April 2011)