Fantomas bedroht die Welt
Fantomas bedroht die Welt (alternativ Fantomas gegen Scotland Yard) ist eine französische Kriminalkomödie aus dem Jahr 1967 und der dritte Teil der gleichnamigen Trilogie um den genialen Verbrecher Fantômas.
Film | ||
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Titel | Fantomas bedroht die Welt (BRD) Fantomas gegen Scotland Yard (DDR) | |
Originaltitel | Fantômas contre Scotland Yard | |
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Produktionsland | Frankreich | |
Originalsprache | Französisch | |
Erscheinungsjahr | 1967 | |
Länge | 104 Minuten | |
Altersfreigabe | FSK 12 | |
Stab | ||
Regie | André Hunebelle | |
Drehbuch | Pierre Souvestre, Marcel Allain | |
Produktion | Paul Cadéac, Alain Poiré | |
Musik | Michel Magne | |
Kamera | Marcel Grignon | |
Schnitt | Pierre Gillette | |
Besetzung | ||
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→ Synchronisation | ||
Chronologie | ||
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Handlung
Fantomas will den wohlhabenden schottischen Lord McRashley erpressen. Denn dieser gehört zu den Superreichen dieser Erde, für die sich Fantomas ein neues Steuersystem ersonnen hat: Für das Recht zum Weiterleben haben seine Opfer – und dazu gehören auch die Bosse des organisierten Verbrechens – binnen eines Monats einen saftigen Anteil ihres Vermögens an ihren Erpresser zu entrichten. Andernfalls droht die „Vollstreckung“ – der „Steuerschuldner“ wird ermordet. Der Lord bittet den verdienten Commissaire divisionnaire[1] (etwa: Kriminaloberrat/Kriminaldirektor) Juve um Hilfe, der bereits Erfahrung mit dem schurkischen Meister der Maskerade gesammelt hat.
Juve reist mit seinem einfältigen Gehilfen Bertrand, dem Reporter Fandor und dessen Verlobter Hélène nach Schottland, auf die Burg des Lords. Dort passieren seltsame Dinge: Während McRashleys Gattin versucht, mittels spiritistischer Séance ein totes Opfer von Fantomas zu kontaktieren, entdeckt Juve in seinem Zimmer mehrmals einen „Gehängten“. An der Kleidung des Toten haftet stets ein, den staatlichen Steuerbescheiden ähnlicher, rosa Zettel. Darauf die Notiz: „Letzte Warnung vor der Vollstreckung.“ Doch sobald Juve das Zimmer verlässt, um Zeugen herbeizurufen, ist nach seiner Rückkehr jedes Mal die Leiche verschwunden – und Juve blamiert.
In einem weiteren Schritt ermordet Fantomas Lord McRashley und nimmt, von allen unbemerkt, dessen Platz ein. Während der alljährlichen Fuchsjagd, an der alle Gäste der McRashley teilnehmen, kommt Fandors Verlobte Hélène Fantomas auf die Schliche: Sie beobachtet, wie er im Kampf mit McRashleys Sekretär, der in die Frau des Lords verliebt ist, seine Maske verliert. Fantomas tötet den Sekretär und möchte auch Hélène, als Mitwisserin, beseitigen. Fandor verhindert dies. Er und Hélène stellen dem Erzbösewicht eine Falle. Doch der Plan misslingt, weil Kommissar Juve dem falschen Lord zur Hilfe eilt. Fantomas gelingt die Flucht mit Diamanten im Wert von einer Million Pfund Sterling, die er zuvor noch erpresst hat.
Uraufführungen
- Frankreich: 16. März 1967
- Deutschland: 20. Juni 1967[2]
Synchronisation
Im dritten und letzten Teil hatte Marais für beide Rollen denselben Synchronsprecher. Hier wiederum wurde nur ein Stimmenwechsel zwischen Fantomas und Lord McRashley gemacht, damit der Zuschauer wusste, wann Fantomas Lord McRashleys Platz eingenommen hatte. Die Dialogregie und Buch oblag Karlheinz Brunnemann, der auch später mit Rainer Brandt für die Synchronisation zu Department S und Die 2 verantwortlich war.[3]
Rolle | Schauspieler | Deutscher Synchronsprecher |
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Fantomas/Fandor | Jean Marais | Arnold Marquis |
Kommissar Juve | Louis de Funès | Gerd Martienzen |
Hélène | Mylène Demongeot | Maria Körber |
Inspektor Bertrand | Jacques Dynam | Gerd Duwner |
Lord McRashley | Jean-Roger Caussimon | Curt Ackermann Arnold Marquis |
Lady McRashley | Françoise Christophe | Tilly Lauenstein |
André Berthier | Henri Serre | Karlheinz Brunnemann |
Mafiaboss | Guy Delorme | Heinz Petruo |
Zeitungs-Verleger | Robert Dalban | Toni Herbert |
Kritiken und Ehrungen
Der Film wurde vor allem dafür gelobt, dass die Verwirrung um Fantômas’ Masken überzeugend gespielt ist und man nicht immer erkennen kann, ob man das „Original“ oder Fantômas sieht. Trotzdem kann der Zuschauer die Handlung einwandfrei nachvollziehen. Der Film bleibt inhaltlich und qualitativ nicht hinter den anderen zurück. Fantômas bedroht die Welt wurde auf den Moskauer Filmfestspielen 1967 gezeigt.
„Phantastisches Abenteuer ohne große Spannung und Tiefgang, aber wiederum mit einem sehr lustigen Louis de Funes.“
„Die Einfälle dieser Kriminalgroteske beginnen sichtlich zu versiegen, deshalb vermag auch der an sich urkomische Louis de Funès hier nur mäßig zu unterhalten.“
Drehorte
Kein Schauspieler hat für die Produktion Frankreich verlassen:
- Lediglich die Autofahrt der Titelsequenz entstand unweit von Glasgow.
- Die Außenaufnahmen des Schlosses entstanden in der Gironde, rund um das Schloss Roquetaillade.
- die Innenaufnahmen komplett im Studio.
- Die Jagd wurde im Wald von Fontainebleau gedreht, zu erkennen an dem sandigen Erdreich (für Schottland absolut untypisch).
Medien
DVDs:
- Fantomas (Limited Edition, alle drei Filme, UFA-DVDs mit Bonusmaterial) (Die Filme sind auch als Einzel-DVD erhältlich)
Blu-rays:
- Fantomas-Trilogie (alle drei Filme auf deutsch in einer Box in HD) (die Filme sind auch als Einzel-Blu-ray erhältlich)
Filmmusik:
- Fantomas 70 (Sampler-CD mit Musik aus allen drei Filmen), Universal France 013 476-2
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- Ein in Filmminute 11:42 eingeblendetes Türschild zeigt die zweizeilige Aufschrift MR. JUVE COMMISSAIRE DIVISIONNAIRE.
- Uraufführungen lt. IMDb
- Fantomas bedroht die Welt in der Deutschen Synchronkartei
- Fantomas bedroht die Welt. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 21. Oktober 2016.